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Ich stehe mit dem Kfz-Mechaniker unter meinem Auto, ein Tropfen Öl fällt mir ins Gesicht und zeichnet eine schwarze Träne unter mein Auge. Er sagt mir gerade, dass ich wohl einiges an Geld rein stecken muss, um es über die nächsten Monate zu bringen. Nach dem Unfall letztes Jahr ist das gut zu überlegen. Ich wälze also in den nächsten Tagen massig Autoprospekte, Fachzeitschriften und das Internet und komme zu der Erkenntnis … das Leben und vor allem Autos sind teuer.

Parallel werde ich die Tage von Mo aus dem Rollenspielverein Biberach, dem Palaver, gefragt ob ich nicht an einem Szenario beim Schwarzen Auge mitspielen möchte. Warum nicht, denke ich mir, schließlich sollte ich das aktuelle Regelwerk noch haben. Ich greife also in mein Rollenspielregal, das leider momentan im Keller steht, ziehe „Wege der Helden“ heraus, schaue hinein…Prima. Version 4.0. Wie das aber so ist manchmal bei mir, plagen mich Zweifel. Ist 4.0 noch aktuell? Wann habe ich eigentlich das letzte Mal DSA gespielt…ahja 2007…. Ich frage mal bei Facebook nach, welche Version nun eigentlich die aktuelle, ist anstatt Google zu benutzen, und Ole aus Hamburg bestätigt sehr schnell meine Befürchtungen. 4.0 war einmal, im Moment wird 4.1 gespielt.

Scheiß die Wand an! Was haben sie alles geändert? Kann ich mit meinen Regelwerken noch spielen? Ach, das ist doch alles Scheiße. Ich wandere in den Keller und schaue mir alle meine Rollenspielsachen so an. Das schwarze Auge von 1984, das wird nirgendwo mehr gespielt. Box stapelt sich auf Box. Gleich daneben stehen alte Midgard Sachen. D&D erste Edition, AD&D, Star Wars, einmal das gute alte für die D6 und dann das D20 System.

Diverse Warhammer Tabletop Regelwerke und Armeebücher, die meisten natürlich auch gar nicht mehr Aktuell. Und so geht es eigentlich weiter. Battletech, WoD Sachen in verschiedenen Versionen und vor allem Vampire…First, Second und Third. Natürlich auch noch die englischen Limited Edition Sammlerbücher dazu. Ach ja, hier unten stehen meine Magic Karten. Wenn ich dann noch überlege das ich bereits auch schon vieles verschenkt habe, schnappe ich ganz kurz nach Luft.

Hier unten steht der Mini Type S Cabrio, den ich mir nicht leisten kann!!! Ich bin reich, das ist der zweite Gedanke. Ich verscherble meine Sachen, und kauf mir davon….nen Porsche….zumindest einen Audi TT! Schnell wird Ebay aufgemacht, ich gebe ein:“Vampire 3rd Limited Edition“. Ist Top Erhalten….muss sicher so 10.000 Wert sein! Leider werde ich nicht fündig. Aber bereits der Blick auf die anderen Artikel lässt mich böses erahnen. Sammlerpreise haben die White Wolf Sachen zwar, aber ein Auto….wird das nicht. Hier verkauft jemand ein 3rd Regelwerk für 50 Euro. Ein stolzer Preis…aber wird er dafür auch einen stolzen Abnehmer finden? Auch auf der amerikanischen Ebay Seite werde ich nicht fündig. Dafür auf Amazon. Für die Collectors Box verlangt hier ein Verkäufer 180 Dollar. Ein stolzer Preis. Aber…wer kauft das? Ich sehe mich schon mit dem Carsharing Projekt von Ulm liebäugeln.

Auch die anderen Sachen die ich hier mein Eigen nenne, sind quasi nicht wirklich mehr sehr viel Wert. Ich schau mal meine AD&D Sachen an zum Beispiel, die vielen roten Boxen. Ich hab sie alle. Genau wie die Quellenbücher und Abenteuer, die es dazu gibt. Zumindest was es im Deutschen gab, sollte vollzählig und vollständig sein. Bei Ebay bekommt man die Sachen quasi für ganz ganz wenig Geld hinterher geworfen, oder aber für wirklich gut erhaltene Exemplare wollen Händler bis zu 50 Euro die Box.

Wahnsinn was für Preisunterschiede – Ich suche weiter. Für ein aktuelles Wege der Helden von DSA sind 35 Euro fällig, das ist in etwa der Handelspreis im Laden. Ich liebe es ja, im Laden zu kaufen, und das mache ich eigentlich nur im Highlander Games in Dortmund bei meinem Freund Andreas ( toller Vorname! ). Ich bestelle quasi nix im Internet, und schlage in Ulm höchstens mal für ’ne Farbe im GW Laden zu.

Aber zurück zum Thema. Für eine gebrauchte Version Wege der Helden müsste ich laut Gebot grad bei 15 Euro mitbieten, und siehe da, für eine nicht mehr aktuelle Version wäre ich mit einem Gebot von 3 Euro dabei. Ist doch toll oder? Wieso neu kaufen, wenn man gebraucht doch so günstig dabei ist.

Ist doch Latte, wenn die Sachen nicht mehr ganz aktuell sind. Der Rest der Gruppe wird sich freuen, man spielt halt deutlich günstiger und kauft den anderen Leuten die Sachen ab. Ich würde jedoch nix verkaufen….das echt ne blöde Angewohnheit. Klar, Quellenbücher kann ich immer gebrauchen, die Werte passe ich mir selber schnell an. Aber Regelwerke…..grad auf Cons stelle ich mir das grad sehr schwer vor. Aber wie viel Geld brauche ich überhaupt, um mit dem Hobby Rollenspiel anzufangen?

Wenn ich PDF’s von diversen Rollenspielen google, dann finde ich massig Raubkopien. Ich kann quasi umsonst anfangen, egal mit was. Aber ich bin kein Freund von Raubkopien und mache einen Haken darunter. Dann könnte ich mir ein günstiges System kaufen, wo alles in allem drin ist. Ich nehme mal Space Pirates von jcGames, ich könnte das Aborea , das ich gerade rezensiere, empfehlen. Das kostet 20 Euro, und es ist alles drin. Spielerbuch, Spielleiterbuch, ein Abenteuer. Zwei wirklich großartige Karten…und 2 Würfel. In beiden Fällen wäre die ganze Gruppe also mit gut 20 Euro dabei.

Meine Suche bei gebrauchten Sachen gestaltet sich etwas schwerer. Gerade die Regelwerke finde ich nicht wirklich oft. Natürlich nicht. sie werden immer gebraucht. Besser steht es da schon bei Abenteuern und Quellenbüchern. Möchte ich jedoch was aktuelles spielen, dann wird es mehr. Nehmen wir Pathfinder. Mit dem Grundregelwerk habe ich zwei Möglichkeiten…Englisch für 32 Euro, in deutsch für 50. Auch schon krass. 20 Euro für die Übersetzung quasi. Hier muss jeder wissen, ob ihm das die deutsche Version wert ist. Kann ich damit spielen?

Glauben wir dem Verlag dann nicht, denn warum sonst sollte es ein Player’s Guide geben? Ich muss mich fragen, wieso sie das nicht gleich ins verkackte Grundregelwerk packen? Dass die Expertenregeln, auch nur schlappe 40 Euro, nicht im Grundregelwerk stehen verstehe ich ja, aber was steht im Player’s Guide? Ich habe nicht die Kenntnis von Pathfinder, und grad auch keine Lust, es heraus zu bekommen. Ich überlege mir,as ich investieren muss, wenn ich wieder intensiv anfangen möchte, DSA zu spielen? Ich schaue mal nach. Das Buch zur Charaktererschaffung kostet schlappe 35 Euro, es steht noch keine einzige Regel, drin die ich im Spiel brauche. Hier haben wir das Basisregelwerk. 30 Euro.

Dann muss ich mir entweder Wege der Götter , Wege der Zauberei , oder Wege des Schwertes kaufen. Und wenn wir auf die Beschreibung schauen, brauche ich Wege des Schwertes um die Kampfregeln zu verstehen, auch wenn ich doch eigentlich einen Magier spielen will? Und wenn ich mir einfach alles kaufe? Ganz einfach, dann bin ich mit knapp 170 Euro dabei. Ein stolzer Preis für eine Spielerbibliothek, die gerade einmal am Anfang ist.

Für DSA gibt es massig Hintergrundkram und Abenteuer. Ich mein, ich steh drauf. Ich lese gern drin, aber es ist und bleibt ’ne Menge Holz. Und dann kommt ’ne neue Version und die Kauferei geht von vorne los. Wer gibt den Verlagen das Recht dazu, ne neue Edition raus zu bringen? Die Spieler, die neue Regeln wollen, und an denen sie in Foren etc  eifrig mit gewerkelt haben?

Die Verlage, man muss ja auch von was leben, und würden alle nur ein Regelwerk kaufen würde, sähe es im Geldbeutel deutlich dünner aus. Auch der Einzelhandel profitiert davon, wenn etwas neu aufgelegt wird. Und dem geht es schon sehr schlecht, nur wenige Rollenspielläden haben sich noch gehalten. Und womit machen sie meistens ihr Geld? Da fällt mir wieder meine Magic Kiste ein. Was da an Karten drin ist, ich will es gar nicht wissen.

Wie konnte ich eigentlich so blöd sein und so viel Geld in Pappe stecken? Du bist angewiesen auf dein Glück, wenn es darum geht bestimmte Karten zu bekommen…oder auf deinen Geldbeutel! Ich kann mich noch dran erinnern, das Aufmachen eines Boosters hat schon Adrenalin verschüttet. Ist die geliebte gesuchte Karte endlich mit drin? Oder ne andere geile Karte?

Heute bin ich echt immer noch ein wenig erschrocken. Hätte ich doch mehr Blusen aufgeknöpft und mich auf ein paar ehrliche Brüste gefreut, nein ich hab Geld für Pappkarten ausgegeben. Hunderte…ach was, tausende. Da hätte ich mit 18 echt ne Menge Weiber für abfüllen können. Wie es besser geht, zeigt der Heidelberger Spieleverlag.

Ich meine Warhammer Invasion. Hier hat man für 20 Euro ein tolles Kartenspiel, und das gleich mit 4 Decks. natürlich gibt es auch Erweiterungen, doch meine Freundin und ich kommen komplett ohne aus, auch wenn wir uns bestimmt zu Weihnachten mal eine gönnen würden. Möchte man an Turnieren teilnehmen, kann man sich bequem aus den Decks ein Turnierdeck basteln, feste Regeln, wie oft eine Karte vorkommen darf, beschränken den Kauf doch sehr, und man kann für knapp 50 Euro, sagt man mir, ein wirklich gutes Turnierdeck spielen. Bei Magic scheißen sie Dir für 50 Euro grade mal auf die Hand….

Und wo wir bei weiteren Artikeln sind, die in Geschäften gut gehen, fallen mir die Tabletop Spiele ein. Allen voran der Marktführer, Games Workshop mit Warhammer 40k (WH40K)  oder Warhammer Fantasy (WHFB) . Was muss ich hier ausgeben, wenn ich anfangen möchte?

Neu kann man mit dem Starter anfangen, diese kosten je nach Setting um die 70 Euro, und bringt Dir zwei Armeen, mit denen Du beginnst. Auch wenn diese klein sind. Teilt man sich die Box mit einem Freund, bist Du mit 35 Euro also dabei. Der Wunsch kommt schnell nach mehr. Geht man in einen Games Workshop Laden, wird man Dir die passende Regimentsbox geben.

Um die 85 Euro. Natürlich brauchst Du noch das komplette Regelwerk, denn im Starter war nur ein kleines und das enthält gar nicht alle Regeln, und vor allem keinen Hintergrund.

Nochmal 50 Euro. BÄM! Ah, Du brauchst natürlich noch ein Armeebuch. Krasserweise auch noch mal um die 25 Euro. Bist Du schon bei knapp 200 Euro. Hast aber noch gar keine Farbe benutzt, geschweige denn die Figuren zusammen geklebt. Ihr merkt, hier kann sehr schnell ne Menge Geld zusammen kommen. Vor allem, wenn man sich so nen Scheiß wie die Paint Station kauft, oder den Seitenschneider von GW…geht da lieber in den Baumarkt.

Ich habe mit Battletech angefangen Tabletops zu spielen, da hast Du ein paar Mechs gehabt und Papierkarten, auf denen Du gespielt hast, und warst eigentlich mit wenig Geld dabei. Ich freu mich übrigens so auf die Neuauflage! Ich schaue in meine Geldbörse. Rollenspiel, Tabletop, Karten….wo soll das noch hinführen?

Ich mein, ich bin ja auch selber Schuld. Ich hab ne Zeitlang allen Scheiß gekauft. Auch wenn ich das gar nicht gespielt habe. Es war halt von System XY und daher musste ich das haben. Ich gebe zu, manche Ausgaben bereue ich ein wenig. Jetzt 10 Jahre nach dem Kauf, wo es immer noch eingeschweißt hier herum liegt. Nicht mal aufgemacht. Irgendwie schon traurig. Magic, das war echt ne Sünde, und für mich persönlich wie gesagt ne Dummheit. Abzocke….aber soll es jeder halten wie er will.

Meine Games Workshop Sachen? Die bereue ich nicht wirklich, auch wenn mich grad die neuen Regelwerke immer sehr ärgern, aber sie bemühen sich ja die Regeln immer zu verbessern, auch wenn die Community oft schreibt, dass sie das Spiel zu einfach machen, damit es viele Kinder kaufen…Armeen, die extra nur für die Kiddie Power Gamer konzipiert werden. Aber ich mag es trotzdem.

Ich bastel, und baue und male…und taktiere herum, was man den aufstellen könnte. Und ich hab in meinem Leben noch nie ’ne Schlacht gespielt….Krass oder? Ich hab echt was am Helm. Und Rollenspiele….ich werd mich bemühen, nur noch das zu kaufen. was ich wirklich spiele.

Vor allem Traveller bin ich grad sehr treu ergeben, und Midgard als Fantasy System nenne ich mein Eigen. Den Vampire Sachen habe ich, nach dem Aus der alten WoD, den Rücken gekehrt. Naja, ich kauf nicht mehr so wie früher, aber ich werde weiter kaufen.

Hey, ich bin ein Freak und ich bin es gerne. Ich werde anders kaufen, aber ich bleibe meinem geliebten Hobby treu ;-) Und ich denke jetzt nicht drüber nach, wie viel Geld hier wirklich steht, vor allem, wenn ich noch meine Filme, Musik, Bücher und Computer sowie Videospiele hinzurechne. Es sollte halt nicht sein, dass ich Porsche fahre.

Man muss sich auch mal überlegen, selbst wenn man in ein System 200 bis 300 Euro investiert, es bleibt ja dann doch einige Jahre im Gebrauch, so man regelmäßig spielt. Und 300 Euro für ein Hobby, das man mehrere Jahre betreibt, sind im Monat dann nicht mehr ganz so viel Geld. Man muss nur aufpassen, wenn die Anzahl der Systeme überhand nimmt, bei wenig Gebrauch…..so wie bei mir.

Ich habe viele nette Tage und Abende mit tollen Leuten verbracht, und werde es auch weiter tun. Ich habe erst heute die Einkaufsliste für den nächsten Besuch im Highlander Games fertig gestellt.

In diesem Sinne, denkt zweimal drüber nach ob und was ihr kauft, checkt grad bei Tabletop Sachen den Gebrauchtmarkt, geht mal wieder zu eurem Einzelhändler und packt lieber Brüste aus, als Magic zu spielen ;-)

Fotografie: © Andreas Butzkies

23 Kommentare

  1. Welch wunderbarer Schlusssatz! AMEN, Bruder…

    Ansosten ärgere ich mich manchmal, dass ich nicht noch alle RPG Sachen im Regal stehen habe, die ich über die Jahre mal gekauft hatte. In einem Anfall von Geldmangel, RPG-ÜBerdruss und geistiger Umnachtung habe ich mal alles auf ebay vertickt. Jetzt habe ich nur noch 3 Pathfinder Bücher, die ich neu gelauft habe. :(

  2. Zu Pathfinder: Das Grundregelwerk war das erste Buch, und das ist seitdem auch nicht geändert worden. Spätere Bücher, wie der Player’s Guide und der Advanced Player’s Guide sind zum Spielen NICHT erforderlich, sie erweitern einfach nur das Grundregelwerk. Viele Runden arbeiten damit, aber man muß sie nicht benutzen.

    Zu dem Reichtum im Keller:
    Ich habe auch spaßeshalber auf den letzten Cons mal versucht, alte Schätzchen, die man nie mehr spielt, zu liquidieren … mit teilweise gemischtem Erfolg. Ein Spiel, von dem ich dachte, daß ich vielleicht noch ’n 5er dafür kriege, ist für 32 Euro weggegangen. Ein „Kultregelwerk“ wiederum ist für gerade mal 12 weggegangen.
    Man kann es echt schwer einschätzen.

    A propos einschätzen: Die schwerste Entscheidung ist sicherlich „Spiele ich das noch mal?“ … Denn dafür hat man sich die Dinger ja irgendwann mal zugelegt. Meistens lagern die Bücher im Regal, weil man irgendwann nochmal spielen möchte, und nicht, weil man einfach nur verpeilt hat, sie rechtzeitig abzustoßen. Ich glaube, die wenigsten kaufen die Bücher, um auf ihren Sammlerwert zu spekulieren (Auch wenn es bei Kleine Ängste, der Erstauflage von Degenesis und anderen durchaus Sinn gemacht hätte …)

    Ich hatte damals das allererste offiziel in Deutschland verkaufte Shadowrun 4.01d-Regelwerk. Sicher, das hätte Sammlerwert kriegen können … ich hab’s verkauft, als klar wurde, daß ich auf 4a.01d warten würde. Soviel zu „Sammlerwert“ vs. „Spielwert“ ;-) Heck, bei mir steht sogar noch ein Aeon rum, was tatsächlich noch Aeon heißt. Wenn sich das System durchgesetzt hätte, wäre das sicher auch noch was wert … so wartet es einfach nur auf seinen Einsatz ;-)

    Ach ja … Tip zu Ebay: Wenn man rauskriegen möchte, was man bei Ebay noch kriegen kann, kann man in der erweiterten Suche nach BEENDETEN Angeboten suchen.

  3. Ich habe mich letztens bei Ebay von meiner Vampire The Masquerade Sammlung getrennt, lediglich die neuen Clanbücher und die Revised Collectors habe ich behalten. Ähnlich mit Mage und Werewolf. Alleine Vampire hat in Summe fast 800 EUR gebracht. Also Potential ist da für die Ware. Und nun ist die #V20 da und ich habe wieder fast alles komplett durch den dicken Wälzer ;)

  4. @Pathfinder:

    Es gibt da gar kein Player’s Guide, sondern nur das Advanced Player’s Guide, das man, wie Henning schon sagte, zum spielen nicht braucht. Daneben gibt es dann für jeden Adventure Path (so heißen die Kampagnen da) jeweils ein Player’s Guide, da auch wirklich sinnvoll für die Spieler ist, wenn man die Kampagne spielen will, da sie einen Eindruck davon bekommen, was für Charaktere da hineinpassen würden.
    Ansonsten gilt gerade bei Pathfinder: Wenn man 2 Wochen Zeit hat, kann man auf http://www.d20pfsrd.com jeweils auch die aktuellsten Regeln finden. Mit Absegnung von Paizo. Einzig der Hintergrundkram, von dem in den Regelbüchern eh nix steht, bleibt der gedruckten Form vorbehalten (zumindest auf legalem Weg, wie es nun einmal immer ist).

    @Generelles Thema:

    Ja, das Problem kenne ich auch, wenn auch nicht so stark ausgeprägt. Ich habe Spellfire, Magic (2 oder 3 Mal), Vampire: The Eternal Struggle und Shadowfist als TCGs gespielt und in jedes davon einiges an Geld gesteckt, das besser in Brüste gewandert wäre (um mal bei deiner Terminologie zu bleiben :P). Aber ich habe auch immer die Karten weiterverkauft nachdem ich aufgehört hatte. Klar, mit Wertverlusten, aber immerhin ist es nicht immer noch totes Kapital.
    Die Idee von Warhammer Invasion mit dem Living Card Game als Gegenidee zum Trading Card Game hatte Eric schon mit seinem ersten Spiel überhaupt: Mysticks. Davon habe ich auch noch diverse Decks zuhause. Aber da man damit bei weitem nicht so viel Geld machen kann wie mit TCGs, auch wenn man die nach ein paar Jahren einfach wieder einstampft, hat sich das einfach nie so recht durchgesetzt :(

    Bei Büchern haben gerade die deutschen Verlage eine Reihe von Problemen:
    1. Übersetzungen: Englische Bücher sind dank Amazon günstig geworden. Außerdem misstrauen viele Leute (zu recht) den Übersetzungen, da die Fehler des Originals meist mit übersetzt werden, weitere Fehler hinzukommen und Erratas erheblich seltener sind. Und gerade bei den eher regellastigen englischsprachigen Systemen machen manchmal einzelne Worte einen gigantischen Unterschied.

    2. Deutsche Rollenspiele: Der englische RPG Markt funktioniert so, dass zu jedem System nach und nach Bücher mit mehr Optionen für Charaktere herauskommen, die jedes Mal wieder ein Fitzelchen besser sind als die bisherigen Optionen. Power Creep nennt sich das. Irgendwann ist das System dann so weit kaputt, dass man ein neues macht und von Vorne anfangen kann (siehe D&D 3.0->3.5->Pathfinder). Der übliche Spieler denkt sich dann: Cool! Das fehlte meinem Charakter bisher noch. Das will ich haben! *kauf*
    Die deutschen Verlage bringen aber im Normalfall am Anfang der Karriere des Systems die Regeln raus und diese bleiben dann, von kleinen Errata abgesehen, so bestehen. Es kommen noch Hintergrundbücher heraus und Abenteuer. Aber bei diesen ist der Kaufanreiz einfach nicht so groß. Der übliche Spieler denkt sich dann: Da spielen wir nicht, das brauche ich nicht. *zurückleg*
    Genau das Problem hat zumindest DSA: Es gibt eine große und treue Fanbasis, aber einfach kein Potential, das System zu erweitern. Der Versuch Myranor ist (zu Recht) kläglich gescheitert. Aventurien nun wirklich bis in die letzte Ecke definiert. Was also noch tun?

    Aber irgendwie bin ich gerade vom Thema abgewichen, habe aber auch keine Lust, das wieder zu löschen… sorry ;)

  5. Zu Malmsturm kommt demnächst eine Rezension und Dungeonslayers werden wir in einem getrennten Beitrag vorstellen, wenn wir die Rollenspiel AG eines Lehrers beleuchten

  6. Wah!? Hab garnicht mitbekommen, dass eine „Vampire: The Masquerade 20th Anniversary Edition“ raus ist. Wo kann ich die kaufen, Roger? Will auch haben! Kriege es gerade nicht ergoogelt…ist schon spät…

  7. Ich verstehe Dich…

    …man bekommt auf eBay übrigens wirklich nicht viel für den alten Kram. Wo ich immer dachte: „Wenn das mal OOP ist, dann wird das richtig was wert…“. Denkste.

    Aber so eine Wohnung wächst halt nicht mit der Sammlung mit und meine Frau möchte nicht für mehr Bücherregale umziehen :-)

  8. Jaja das viele Zeug… ich habe hier auch noch eine gefühlte Tonne Magic-Karten rumstehen. Als Kiddie wurde mir öfters gesagt: „Irgendwann bereust du es, dass du so viel Geld für Pappe ausgibst“. Nach zwei Umzügen hab ich die immer noch und ich glaube ich habe in den letzten eineinhalb höchstens einmal noch mal mit diesen gespielt. Aber: Ich bereue nichts! Nun ja, ein klein bisschen vielleicht.
    Inzwischen dienen die Tausende von wertlosen Commons wunderbar als Pappverstärker für meine ganzen Rollenspielkarten oder selbstgebastelten Spiele/Spielerweiterungen.

    Einen schönen TED-Beitrag gab es erst letztens der sich auch ein bisschen mit dem Thema auseinandersetzt und dessen Philosophie ich nun wenigstens ein bisschen folgen werde. Immerhin kommt meine Zeitung nun digital, ich habe schon mehrere Müllsäcke voll Müll weggeschmissen und einige Dinge über eBay verkauft. Es befreit.

  9. Ich hab das Lesen des Artikels abgebrochen, als der Schreiber anfing, auf Magic einzuhacken.

    Schade, ich hatte mich auf einen lesenswerten Artikel gefreut, nicht auf „whine & cheese“…

  10. „Das schwarze Auge von 1984, das wird nir­gendwo mehr gespielt.“

    — Einspruch! Wir spielen es noch regelmäßig, und ich bin mir sicher, dß wir nicht die einzigen sind ;)

  11. Ein wirklich amüsanter Artikel – der „Freak“ behält am Ende ja dann doch die Oberhand. Zum Glück. Denn wenn ich mal überlege, was eine Kinokarte kostet und wie lange ich etwas davon habe… da sind Rollenspiele doch tatsächlich ein sehr kostengünstiges Hobby. Meine letzte Mage-Runde hat mich für das Regelbuch 50,- Euro gekostet. Spaß hatten wir bislang knapp 48 Stunden! UND es sieht noch gut im Regal aus :-)

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