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Wie versprochen war ich am 25.02. auf dem Cat-Con in Ulm anwesend. Ich wollte ja schließlich etwas spielen, Neues kennen lernen, meine Bibliothek vergrößern und mich mit netten Leuten treffen. Ich kann vorweg sagen, es hat alles geklappt.

Ich erreichte bereits um 12.00 Uhr die heiligen Hallen in einem Teil der wirklich riesigen Ulmer Festungsanlage. Betrieben wird dieser Teil der Festungsanlage von einem Verein der sich zur Aufgabe gemacht hat dem Cat / Sauschdall  Leben einzuhauchen. Das gelingt ihnen in der Regel mit Konzerten, Diskobesuchen, regelmäßigen Treffen des Ulmer Spielevereins CUBUS e.V. , die auch den Con mitorganisieren und anderen studentisch angehauchten Aktivitäten. Zweimal im Jahr findet hier der Cat-Con statt, dieses Mal mit mir.

Bereits bei der Ankunft und dem Start hängen 10 Rundenzettel am schwarzen Brett. Vor allem DSA ist mit über 50% vertreten. Daneben hingen Rolemaster (wegen dem ich auch hier war), Shadowrun nach dem 3er System, Star Wars nach D6, Warhammer 40k und ein selbstgeschriebenes Spiel an der Wand. Später kamen noch andere Runden hinzu, natürlich auch DSA, aber auch Space Pirates und verschiedene Brettspielrunden. Vor allem gab es eine HeroQuest und eine SpaceQuest Runde. Die Alten unter euch werden sich erinnern. Erheiternd war einer der Spielleiter, der eine Art Feldzug gegen DSA führte und jeden DSA Zettel höhnisch belächelte, immer wieder erklärte, wie schlecht das System ist und dass die Systeme, die er spielt und anbietet, das einzig Wahre sind (nicht Wörtlich, aber ich spreche Nerdisch fließend).

Ich entschied mich zuerst für die Rolemaster Runde. Ebenfalls aus dem Haus von 13Mann wie mein von mir als Fantasysystem präferiertes Aborea war ich hier besonders interessiert. Rolemaster wird auch das System der tausend Tabellen genannt. Das ist nicht ganz unwahr. Daniel, der Spielleiter, hat extra ein Tool geschrieben für den Charakterbau. 

Er selber sagt, dies ist das Schlimmste an dem System. Der Charakterbau kann ohne Hilfsmittel schon einmal 4 Stunden pro Charakter gehen, vor allem wenn man keine Ahnung hat. Deswegen hat er auch schon Charaktere mitgebracht. Ich spielte einen Mentalisten. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht im Geist von anderen rumzupfuschen. Das Abenteuer war ein typisches Con-Abenteuer.

Schneller Einstieg, was von A nach B transportieren, dabei rumhacken und schließlich Endkampf. Den haben wir als Gruppe ausgelassen. Wir waren uns irgendwie ohne viel darüber zu debattieren als Gruppe einig, dass so ein Nekromant eher was für den hiesigen Tempel ist und seine Armee am besten von der Armee des Königs.

Fazit: Con-typisch sind die Leute gern mal aufgestanden zum Essen holen oder um irgend jemand zu begrüßen. Auch die Runde wurde immer mal wieder gestört, weil irgend wer jemanden begrüßen mußte. Das war mit am Nervigsten: der Gewölbekeller war sooo laut durch die große DSA Runde am Nachbartisch. Rolemaster als System ist spielbar und nicht so schlimm wie ihre Gegner verkünden. Es ist durchaus sehr schnell und auch tödlich und ich würde es mir durchaus nochmal anschauen, wenn sich eine Gelegenheit über Daniel der auch in Ulm wohnt ergeben würde. Daheim bleibe ich aber lieber bei Aborea bis ich etwas gefunden habe, das mir mehr zusagt.

Danach war ich mal etwas Essen. Die Cat-Leute haben sich wirklich viel Mühe gegeben. Man konnte von Wiener Würstchen, über Gegrilltes, Sandwiches und allerlei Süßigkeiten und Knabberkram auch alle Getränke zu einem fairen Preis erwerben.

Ich bin ein wenig durch die Räume geschlendert und eine Weile bei den Tabletoppern hängen geblieben. Es wurde tatsächlich Battletech gespielt. Eine riesige Schlacht dreier Spieler zwischen Clanern und Inner Sphere Mechs von Haus Marik. Sie dauerte noch an, als ich um 1 Uhr nachts gegangen bin. Aber auch Warmachines und Hordes, Freebooters Fate und natürlich Warhammer 40k wurde in diesem Raum gespielt.

Ich war auch eine Weile am Promo Stand des Heidelberger Spieleverlags und Pegasus und habe mir ein wenig erklären lassen, was man den alles so im Verlagsprogramm hat. Schnell entschied ich mich einer Promo Runde der Warhammer 40k Rollenspiele anzuschließen, die gleich starten sollte.

Als Fan der Warhammer Welt und der „Propaganda“ des Imperators ist meine Spieleerfahrung nur Digital bei Dawn of War 1 und 2 sowie Space Marines zu finden. Auch das Buch Ravenor lese ich gerade. Ebenso habe auch diverse Warhammer 40k und Fantasy Armeen daheim, aber noch keine davon gespielt. Wurscht, ich wollte tiefer eintauchen in die Welt des 41 Jahrtausends. Der Spielleiter, dessen Name ich vergessen habe, ich meine, er hieß Michael, war im Gegensatz zu Daniel deutlich nerdiger

Er kannte sich wirklich gut aus und wir durften uns zwischen den 4 Optionen, die in der 40k Welt verfügbar waren entscheiden. Zusammen fiel unsere Wahl auf Deathwatch. Wir spielten Space Marines, die Elitesoldaten des Imperators, und wir waren der Orden, der quasi die Elite der Elite war. Das Spiel war ebenso Contypisch. Kurze Einleitung, Ausrüsten, losfliegen, auf einem Dschungel landen, Tyraniden töten, Absturzstelle finden und dem Chaos begegnen und es zerstören!

Auch hier waren wir Siegreich. Leider ist der Chaoshexer entkommen, aber wir konnte die Gensaat des abgestürzten Bruders retten und den anrückendem Tyranidenschwarm dann auch entkommen. Mein Fazit hier ist:“Ich liebe Warhammer 40k“

Der Spielleiter hatte wirklich Ahnung vom Universum, hätte uns aber ein wenig mehr mit Infos versorgen können. Neben mir kannte niemand das System, und ich glaube, ich war der einzige Spieler mit Wissen aus dem 40k Universum. Aber gut. Ich werde mir das System mal genauer anschauen…irgendwann.

Danach ging ich einkaufen. Der Imp’s Shop war, wie versprochen, da. Ich stöberte eine ganze Weile, und entschied mich dann für Savage Worlds mit einem Fantasy Kompendium und Nekropolis 2350, scheinbar einem Zukunftssetting, in dem man in einem Ritterorden dient, der im Kampf um die Menschheit gegen Untote steht. Ich bin sehr gespannt.

Zwischendurch habe ich den Floki vom Rollenspielverein Biberach getroffen, der mit einigen Freunden an einem Tisch SpaceQuest spielte. Da Schlug mein Herz höher, aber so rechte Lust dort einzusteigen hatte ich nicht.

Ich wollte eigentlich dann schon nach Hause fahren, blieb aber noch ein wenig bei den Table Toppern hängen, und ließ mich zu einer Runde Warmachine überreden. Ich bin wirklich positiv überrascht gewesen. Das Spiel ist sehr dynamisch, man hat mit sehr wenig Geld wohl eine spielbare Einheit (ca. 30 Euro) und die taktische Tiefe war sehr ansprechend, auch wenn ich noch nicht alles verstanden habe. Ich brauche unbedingt eine Einsteigerbox, um mich intensiver mit dem Spiel zu beschäftigen.

Glücklich und leicht müde ging ich nach Hause. Mein Fazit vom Cat-Con war positiv, auch wenn der Geräuschpegel baulich bedingt einfach Scheiße ist und die Raucher am Notausgang bei offener Tür für stetigen Durchzug gesorgt haben (bis ich sie einmal einfach geschlossen habe und sie außen rum wieder rein mussten) Danach ging es. Ich werde in einem halben Jahr wieder kommen und hoffe, dass ich dann die Zeit finde eine Runde vorzubereiten. Ich habe nette Leute kennen gelernt, vor allem Daniel sei hier erwähnt. Ich habe was fürs Regal gekauft und zwei nette Runden gehabt. Ich bin ein wenig angefixt, war Warmachines angeht und möchte unbedingt wieder Battletech spielen. Hier haben wir zum Glück Adressen getauscht.

Ich freue mich auf jeden Fall auf das

nächste Mal.

 


Was ich jedoch nicht verstanden habe ist, warum Leute auf einen Con gehen und die Systeme spielen, die sie sonst auch spielen, und das mit Leuten, mit denen sie sonst auch spielen? Ein Spieler sagte zu mir, das nennt man Community. Diese Aussage teile ich nicht. Probiert ihr gern Neues auf einem Con aus, oder soll es das Altbekannte sein?

Logo: © CatCon
Fotografien: Andreas Butzkies

14 Kommentare

  1. Super Bericht.

    Waren am Sonntag noch kurz da, aber wie schon erwartet, war nicht mehr viel los. Werden in einem halben Jahr, dann am Samstag, uns das ganze nochmals genauer anschauen.

    Mfg
    Markus

  2. Ja, gefällt mir auch und nach meiner letzten und bisher einzigen con Erfahrung wurde ich die Gruppe am liebsten aus halb alten Mitgliedern und halb neuen zusammen stellen ;-) mit einem neuen System natürlich

  3. Schöner Artikel, hat die Con sehr gut wiedergegeben.
    Danke für die Blumen :-) Und nächstes Mal werde ich mir einen ruhigeren Tisch suchen, falls das möglich ist.

    Btw. die Links am Anfang des Artikels sind kaputt.

  4. Hi Andreas,

    zum einen muss ich meinem Vorredner zustimmen – für mich hat sich die Con eher nicht gelohnt. Zum anderen möchte ich einen kleinen Fehler richtig stellen: wir sind NICHT! der „Ulmer Rollenspielverein“, wir sind der „Ulmer Spieleverein“. Das schließt Rollenspiel keinesfalls aus, aber alle anderen Arten von (sozialem) Spiel mit ein, und das ist uns durchaus wichtig…

    Gruß,
    Christian

  5. Hallo an Alle :-)

    vielen Dank für das viele Lob.

    Christian, dank Roger wurde der Fehler ja sofort behoben. Danke für die Anmerkung.

    Jürgen und Christian, ist Schade das sich der Con für euch nicht gelohnt hat. Man kann nur hoffen das er auch für euch noch besser wird. Darum habe ich auch drüber berichtet und versucht ein wenig Werbung zu machen. Schauen wir wie es in einem halben Jahr wird.

  6. Schöner Bericht Andreas. Es ist unglaublich wie alt und spießig ich geworden bin. Wenn ich mir die Bilder anschaue, dann bin ich mir dessen zwar bewusst aber kann es trotzdem kaum glauben, dass wir früher auch so rumgelaufen sind. War schon schön irgendwie. Na mal sehen – vielleicht ergreift mein Sohn ja das gleiche Hobby wie ich … dann erlebe ich noch mal einen zweiten Frühling :)

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