Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Nachdem ich mich doch durch Ravenor von Dan Abnett eher durchquälte, und ich mich immer nur mühsam zum Lesen motivieren konnte, überlegte ich: Was soll ich als nächstes lesen?

Dass mein Kumpel Jonas Wolf plötzlich eine Facebook-Seite hatte und mit einem Buch warb, kam mir ganz recht. „Da kann ich bestimmt umsonst ein Buch abgrätschenUnd viel schlechter als das, was ich jetzt lese, kann es gar nicht sein. Geben wir dem also eine Chance“, dachte ich mir….

Erscheinungsbild

Eine Woche später war das gute Stück in meiner Post. Mit seinen ca. 500 Seiten und dem Softcover kam ein nicht gerade kleines Stück Literatur in mein Haus. Das Cover ist ansprechend gestaltet und machte mich direkt neugierig. Wer war der Jüngling auf dem Cover, wieso hatte er keine Schuhe und vor allem, warum machen die vielen Soldaten Platz? Mein Interesse war nun geweckt. Ich schlug das Buch also auf und sah neben einigen einleitenden Worten zum Autor gleich die klassische Weltkarte. Hier sehen wir also, wo das Ganze spielte. Das Buch ist – wie der Titel in Deutsch schon erahnen lässt – ein Werk in deutscher Sprache. Und die lässt sich, soviel sei vorweggenommen, sehr gut lesen. Auch bei schwachem Licht im Bett oder im Zug.

„Mensch Jonas“, dachte ich mir da, „das sieht aber fein aus“. Jonas ist Jahrgang 76, kommt aus Hamburg und lebt dort mit seinen Liebsten – allesamt Nerds und Rollenspieler. Toller Mensch! Dies ist sein erstes Fantasy Werk und somit war ich sehr gespannt.

Die harten Fakten:

  • Taschenbuch: 512 Seiten
  • Verlag: Piper Taschenbuch (Februar 2012)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 349226719X
  • ISBN-13: 978-3492267199
  • Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,6 x 3,6 cm
  • Preis: 12,99 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Story

Heldenwinter Cover

Die Story beginnt sehr klassisch. Am Anfang geschieht ein Mord und Namakan, der Halbling und sein Meister Dalarr packen ihre sieben Sachen und machen was? Richtig, sie schwören Rache und ziehen los. Der Beginn war schon mal nicht die Innovation, dafür altbewährt und nicht unbedingt schlecht.

Auf ihrer Reise, die auf den „Immergrünen Almen“ der „Halblingsinsel“ beginnt, treffen sie dann auf verschiedene Situationen, wie sie auch in einem Rollenspielabenteuer vorkommen können. Jonas, brat mir einer einen Storch, aber ich kann mir vorstellen, dass genau diese Story schon mal an deinem Tisch gespielt wurde. Vielleicht nicht ganz so, aber annähernd.

Die Gruppe wird größer, und mit jedem neuen Protagonisten wechselt auch die Region. Einmal tief in Höhlen, dann im schwarzen Wald, im Elfenhain…ich mag nicht zu viel vorwegnehmen. Die Charaktere sind reizvoll. Ich mag sie alle. Sie haben eine Geschichte, die nicht so gewohnt-üblich ist, wie der Beginn befürchten lässt und bekommen, je weiter man in diesem Buch vordringt, immer mehr Tiefe. Die Handlung ist zwar recht linear aus Sicht der Gruppe, aber die Wendungen wissen an einigen Stellen zu verblüffen und Wege einzuschlagen, die man so noch einige Seiten vorher nicht erwartet hat. Das gefällt mir gut.

Insgesamt lädt die Welt, die Jonas erschaffen hat, zum Verweilen ein. Bekannte Rassen, wie die Zwerge und die Elfen werden neu verpackt und so sind sie doch anders, als in Romanen, die ich vorher gelesen habe, ohne sie zu zerstören. Aber hier muss sich jeder Fantasyfan sein eigenes Bild machen.

Im Verlaufe der Geschichte fesselte mich das Buch immer mehr und ich ging extra ins Bett, um am Abend zu lesen, anstatt zu zocken oder Fern zu sehen. Das hatte vorher lange Zeit kein Buch geschafft. Das letzte waren die Elfenromane von Bernhard Hennen oder diverse Heitzromane, auch  „Die Zwerge“. Generell kommt die Story nicht ganz an diese Romane heran. Aber fast…

Schreibstil

Jonas Schreibstil habe ich als sehr fesselnd empfunden. Grundsätzlich ist es einfach zu lesen. Die Beschreibung der Gruppenreise erfolgt aus der Sicht des allwissenden Erzählers. Er beschreibt sowohl die Taten der Helden, wie auch ihre Gedanken. Manchmal fällt er in die Erzählform, wenn Teile aus der Vergangenheit enthüllt werden.

Preis-/Leistungsverhältnis

Hätte ich mir dieses Buch kaufen müssen, hätte ich das Geld gerne ausgegeben. In meinen Augen ist das Geld gut angelegt. Gerade Rollenspieler finden hier viele Inspirationen und können die ganze Welt nutzen für Settings.

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Jonas Wolf hat eine  Facebook-Seite, diese findet sich hier.

Da es bereits viele Interviews mit Jonas gibt, verweise auf zwei, die mir gefielen:

  • Interview im Geisterspiegel
  • Interview bei Literatopia

Fazit

Erinnert ihr euch an meine Aussage am Anfang? Das ich dieses Buch ja mal abgrätschen könnte? Hätte ich gewusst wie sehr mich dieses Ding fesselt, hätte ich nicht die Woche gewartet bis es in der Post ist, sondern wäre im Schlafanzug losgestiefelt und des Nachts in der Buchhandlung eingebrochen! Mir hat Heldenwinter sehr viel Spaß gemacht. Ich war Teil der Gruppe, habe mitgefiebert und mitgerätselt. Die Story hat mich gepackt und bis zum Ende des Romans auf eine Reise geschickt. Großartiges Fantasy-Debüt! Es kommt nicht ganz an die Sachen der Großen heran, aber ich denke das Potential ist da. Da ist es doch gut, dass für Juli sein nächster Roman angekündigt ist. Heldenzorn. Mann…wie ich warten hasse.

Daumen4Maennlich

Artikelbild: © Piper Taschenbuch 

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