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In meiner baldig folgenden Vorstellung werdet ihr etwas über das Leistungsspektrum dieses großartigen Vereins erfahren, dem ich auch angehöre. Eine dieser Aktivitäten, soviel sei vorweg genommen, ist die Frühjahrshütte.

Dieses Jahr fand sie wie gewohnt im „näheren Umfeld“ des Rollenspielvereins statt. Genauer gesagt im Allgäu, in der hinterwäldlerischen Ortschaft Hinznang, nicht weit entfernt von Kempten. Sie dauerte von Donnerstag Nachmittag bis Sonntag Mittag, und ich war für euch das ganze Wochenende dabei.

Das Ganze fand in einem Haus der katholischen Kirche statt, das bei Schulen und Gemeinden als Ausflugsziel sehr beliebt ist. Es bot uns neben einem großen Speisesaal, einer Küche, mehreren Toiletten, einigen Unterkunftszimmern, einem Matratzenlager und einem großen Raum auch Aufenthaltszimmer für Spielrunden an. Wir hätten mit bis zu 80 Personen hier aufschlagen können, diesmal waren wir aber wohl knapp unter 40.

Der große Saal wurde von der Vampire Live Domäne genutzt, die sowohl Freitag als auch Samstag Abend bis früh in den Morgen hinein dort spielte. Die Camarilla-Domäne Biberach entsandte eine Abordnung in die Domäne Allgäu, damit sie dort um Beistand für den Kampf gegen den Sabbat in Ulm bitten konnte. Es wurden Verhandlungen geführt, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt waren. Natürlich gab es neben Intrigen auch einige Aktion wie Kämpfe und ein Drive-By Shooting. Für genauere Informationen könnt ihr euch die Website der Domäne einmal anschauen. Dort erhaltet ihr bei Fragen Antworten, und wenn ihr Lust habt mal mitzuspielen, sicher auch Kontakt.

Im Speisesaal wurden, wenn dort nicht die kulinarischen Köstlichkeiten wie Maultaschen, Würstchen mit Spätzle und Linsen, Bauernschmaus oder gar Chilli angeboten wurden, einige Brettspiele gespielt und auch die Magic Karten wurden hier auf den Tisch gehauen.

Ich und ein paar andere Leute haben dann auch gleich mal Warhammer Invasion ausgepackt, ein (wie ich finde) äusserst gelungenes Kartenspiel vom Heidelberger Spielverlag. Später habe ich selber auch noch eine Runde „Last Night on Earth“  ausprobiert, ein Zombie-Apokalypse-Spiel, in dem man entweder die Helden oder die Zombies spielen kann.

Auch einige kurze Kennenlernrunden Battletech wurden gespielt, ebenso wie das Spiel Yldrasil. Dieser Raum wurde eigentlich durchgängig genutzt und es wurde soviel gezockt, dass ich mir bei der Vielfalt nicht alle Namen der Spiele merken konnte. Es war also immer was los.

Ich habe einen Großteil der Zeit meist an Tischrunden teilgenommen. Den Anfang machte am Donnerstag Abend „Fiasco“, ein spielleiterloses Rollenspiel aus Amiland. Sehr interessant, es können strange Dinge passieren, ist aber denke ich sehr von Stimmung und Mitspielern abhängig. Ich bin mal auf eine zweite Partie gespannt.

Freitag Mittag wurde mir das gute alte Hârnmaster näher gebracht, ein klassiches Low-Fantasy Rollenspiel mit vielen, schön ausgearbeiteten Hintergründen. Es ist eher realistisch als episch und in unserem Abenteuer ging es darum, einen entlaufenen Jungen wieder zu finden. Das hört sich erstmal banal an, aber meine Mitspieler und ich hatten eine Menge Spaß.

Freitag Abend spielte ich ein von der Spielleiterin entworfenes Abenteuer für PDQ-Sharp. Das ganze spielte in Neufundland, irgendwann im 18. Jahrhundert. Wir waren eine Familie von Strandräubern, die einfach nur überleben wollte. Wir gingen einkaufen, schickten ein Schiff auf die Klippen und kümmerten uns um unsere Probleme…mit uns selber oder den anderen Familienmitgliedern. Diese Runde war großartig! An Atmosphäre und Spieltiefe war diese Runde mein Highlight an diesem Wochenende und sicher das Beste, was ich damals seit einer für mich legendären Mage-Runde gespielt habe – und das ist sicherlich auch schon 10 Jahre her.

Samstag Mittag habe ich selber das Abenteuer Elisera geleitet, das eigentlich für Rolemaster entwickelt wurde. Dann kam bei 13Mann ja Aborea heraus, das mit seinen eigenen einfachen Regeln auf diese Welt aufsetzt. Für die bereits vorhandenen Abenteuer gibt es einige Dokumente, mit denen man die Rolemaster Abenteuer nach Aborea-Regeln spielen kann. Die Gruppe machte sich auf um die Prinzessin Elisera aus den Händen eines Ork-Stamms zu retten. Auf dem Weg zum Erfolg hatten sie einige spannende Situationen zu meistern. Dank dem Zwergenkrieger war der Endkampf dann aber alles andere als spannend :).Mit dem ersten Schlag ist der Würfel zweimal explodiert, und er hat den bösen Schamanen … wie sagt man im WoW Jargon? Ge-One-hittet. Ich denke aber, dass es meinen Leuten sehr gefallen hat.

Samstag Abend gab es dann ein weiteres Highlight. Wir spielten ein Horror-Space Abenteuer, welches auf eine neu entstehende Kampagene namens „Beyond the stars“ des Spielleiters aufbaute, aber völlig losgelöst gespielt werden konnte. Wir waren die Besatzung eines Schrottsammlerschiffes und fanden ein altes Wrack. Wir witterten Profit und gingen an Bord des Wracks, um es zu erkunden – und dann ging der Ärger eigentlich erst richtig los. Sehr atmosphärisch, GROßARTIG vorbereitet und erzählt. Das war ein tiefes Erlebnis. Ich persönlich fand es nur deshalb nicht so gut wie die Runde am Abend vorher, weil es eben Fiction war. Die Runde Freitag war eher historisch und ging mir persönlich näher – die werde ich wohl noch lange im Kopf behalten. Dafür durfte ich das erste Mal Savage Worlds als System spielen, auch das hat mir Spaß gemacht.

In den anderen Räumen haben natürlich auch andere Rollenspielrunden stattgefunden, unter anderem wurden mehrere Shadowrun-Runden angeboten, eine weitere Fiasco-Runde, DSA mit D&D-Regeln, eine Runde „Haligräfin“ (ebenfalls ein spielleiterloses System, die Charaktere waren an Dread angelehnt) und Vampire fehlten auch nicht. Das Angebot war also vielfältig und sicherlich ist mir auch das ein oder andere entgangen, ich konnte ja nicht überall sein.

Wer Lust auf Frischluft hatte konnte an zwei Geocacher-Touren oder an einer Läuferrunde teilnehmen.

Am Sonntag wurde dann klar Schiff gemacht und nach der Versteigerung der restlichen Lebensmittel suchten wir dann das Weite. Übrigens erzielte hier ein Nuttela-Glas den Rekorderlös von 25 Euro. Ihr solltet also überlegen, in dieses braune Gold zu investieren.

Das Wochenende war ein voller Erfolg und ich fands schön ein paar Leute mal näher kennzulernen bzw. überhaupt mal in real zu erleben.Wenn ihr neugierig geworden seid: es finden dieses Jahr neben einigen Mini-Cons (z.B. Far-East) auch noch ein Sommerzeltlager sowie eine Herbsthütte statt. Informiert euch und kommt vorbei, jeder ist ein gern gesehener Gast.

Informationen über den Verein und die Events findet ihr auf der Homepage des Vereins.

Zum Abschluss hier noch ein paar Fotos von dem Wochenende.

Fotografien: Andreas Butzkies, Abbildung mit freundlicher Genehmigung
Logo: © Palaver eV

1 Kommentar

  1. […] war zu Gast auf der Frühjahrshütte des Rollenspielvereins Biberach und berichtet über das Event. Nicht zu vergessen, gab es natürlich auch wieder Rezensionen für die Leserschaft: […]

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