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Wenn man so durchs Netz streift bleibt es ja gar nicht aus, dass man ab und an mal in fremden Blogs hängen bleibt. So geschehen bei der Zeitzeugin aka Guddy, einer für mich äußerst sympathischen Bloggerin – ihr Blog bietet eine bunte Mischung aus ihrem Leben, gepaart mit Rollenspiel und der Demonstration ihrer Zeichenkünste, garniert mit Batman, Ponys und Computerspielen. Grund genug für mich, sie euch einmal in Form eines kurzen Interviews vorzustellen – und auch, weil wir noch etwas mit ihr vorhaben. (*hier geheimnisvolles Lachen einfügen*).

Annika: Hallo Guddy, erzähl doch bitte ein bisschen über Dich: wie alt bist Du? Wo wohnst Du? Bist Du Single? (das interessiert bestimmt unsere männliche Leserschaft :).

Guddy: Hallöchen erstmal :) Wie man vermutlich schon gemerkt hat, heiße ich Guddy, was die Kurzform für einen altgermanischen Namen ist, der jedoch tatsächlich derart alt ist, dass er sich leider nicht auf die Bühne traut. „Guddy“ sollte daher reichen. Ich bin 26 Jahre alt und wohne seit einigen Jahren mit meinem Freund und unserer Katze in Ratingen bei Düsseldorf (bin allerdings ursprünglich aus dem Kölner Umland und favourisiere Kölsch, was an dieser Stelle schlichtweg bemerkt werden muss.)

Annika:  Wie bist Du denn zum Bloggen gekommen? Wann war das? Gab es einen Auslöser oder dachtest Du Dir, ich fang einfach mal an mit dem Bloggen? Wie bist Du auf den Namen „Zeitzeugin“ gekommen?

Guddy: Ich müsste jetzt nachgucken, wann das war: ich schätze, es war vor ca. zwei Jahren. Damals habe ich bei blogspot.com angefangen, wie nahezu alle aus meinem „Hausforum“, welche bloggen. Da diese Bloggerinnen fast durchweg über Make-Up, Fashion und ihr letztes Frühstück berichtet haben, dachte ich mir: machst du einfach mal einen Blog, der auch dich interessiert. Zwar bin ich, ganz entgegen des gängigen Nerdklischees, im Grunde auch shopping-affin und kann mich, denke ich, sehr gut schminken, doch muss ich nicht auch noch seitenlang darüber schreiben oder lesen. Damals kannte ich lediglich „Mädchenblogs“, dementsprechend hatte ich eigentlich nie ein direktes Vorbild im Bloggerbereich und habe „einfach mal gemacht“.

Der Name „Zeitzeugin“ war  nicht meine erste Wahl. Dies wäre „Zeitgeist“ gewesen. Ich bin sehr von dem Phänomen „Zeit“ fasziniert, zusätzlich entspräche der „Geist“ dem, über was ich unter anderem schreibe: Horror oder Phantastisches, impliziert jedoch auch den kreativen Geist und hätte demzufolge für mich perfekt gepasst, zumal der Begriff „Zeitgeist“ an sich dem Gedanken des Bloggens recht nahe kommt. Nun war dieser Nickname leider besetzt und da ich erklärte Gegnerin jeglicher angehängter Zahlenkombinationen bin, musste ein anderer Name her. Ich behielt Zeit als unbedingten Faktor bei und einigte mich nach einigem Hin und Her letztendlich auf das nun bekannte „Zeitzeugin“. Letztlich ist ein Blog unter anderem auch das: ein Zeugnis dessen, was ich zum Zeitpunkt des jeweiligen Postings getan, gelesen, gesehen, gedacht habe.

Mittlerweile habe ich mich so sehr an den Namen gewöhnt, dass ich ihn auch nicht mehr umändern werde.

Annika: Auf Deinem Blog schreibst Du ja über alle möglichen Themen, mal über Deine Erlebnisse in der „harten“ Welt, übers Rollenspiel, aber auch über Batman und kleine, bunte Ponies – wie kommt es zu dieser Kombination?

Guddy: Ganz einfach: meine Interessensgebiete sind insgesamt breit gefächert. Unter anderem schreibe ich auch hin und wieder über Fußball und Bier. Andere meiner Hobbies oder Interessen wie Psychologie oder Neurowissenschaften insgesamt finden ihren Weg natürlich nicht in den Blog, da dies dann doch zu abstrakt wäre.

Ich mag diese bunte Mischung sehr gerne, anders würde ich mich vermutlich selber langweilen, obwohl ein Themenblog mit Sicherheit leserfreundlicher und erfolgsorientierter wäre. Da mir speziell letzteres – der Erfolg – persönlich jedoch eher egal ist, werde ich diesem etwas krudem Konzept und somit auch mir selber auch weiterhin treu bleiben.

Annika: Wie ich ja oben schon erwähnte, schreibst Du ja ab und zu auch übers Rollenspiel. Erzähl doch mal, wie bist Du zum Rollenspiel gekommen? Welche Systeme spielst Du?

Guddy: Klassischerweise bin ich über meinen älteren Bruder in die erlesene Riege der Rollenspieler hineingerutscht. Da war ich 10 oder 11 Jahre alt… Dort habe ich sowohl in DSA, als auch das Star Wars Rollenspiel hineingeschnuppert. Schnell rekrutierte ich jedoch ein paar Schulfreunde, um eine eigene kleine DSA-Runde zu starten.

„Das Schwarze Auge“ bin ich bis heute treu geblieben, es, bzw. genauer gesagt die 3. Edition, ist noch immer mein liebstes Rollenspielsystem. Ansonsten habe ich einige viele Systeme ausprobiert, sei es im Freundeskreis, auf Conventions oder im Internet. Mal spielte ich einen Plüschhasen, dann eine Ratte, im nächsten Atemzug einen Cyborg.

Aktuell spiele ich in einem auf der TV-Serie „Supernatural“ basierten Setting, wobei wir jedoch im Augenblick ständig das System wechseln. Unknown Armies war das letzte, doch will unser SL erneut umsteigen, da das 100%ig passende einfach noch nicht dabei war.

Annika:  Wie man Deinen Artikeln entnehmen kann zockst Du ja auch gerne Computer- / Konsolenspiele, besuchst die GamesCom und beschäftigst Dich auch sonst mit allerhand Sachen, die man so liebevoll als „geekig“ bezeichnet  – war das schon immer so?

Guddy: Ja. In der Grundschule habe ich mich zu Karneval nicht als Prinzessin verkleidet, sondern als Ninja Turtle oder Mr. Spock. Wir besaßen Nintendos und PCs (den juten alten C64) und wir, mein Bruder und ich, haben sie auch benutzt! Generell bin ich kein „Mädchenmädchen“ und war es auch nie so wirklich. Tatsächlich wollte ich als junger Teenager ein Junge sein und schnitt mir kurzerhand die Haare millimeterkurz. Natürlich, wie man sieht, hat es sich auch wieder geändert. Die „Jungsinteressen“ (hallo, Klischees!) sind mir bis heute geblieben.

Annika: Du zeichnest ja auch viel (und meiner Meinung nach schon wirklich gut), Deine Zeichnungen kann man bei Dir im Blog oder auf DeviantArt bewundern – ist das für Dich ein Hobby oder würdest Du das Zeichnen gerne mal zu Deinem Beruf machen? Wo holst Du Dir die Ideen für Deine Zeichnungen?

Guddy: Zunächst einmal muss gesagt werden, dass ich über Jahre hinweg so gut wie gar nicht gezeichnet  und nur ab und zu den Pinsel geschwungen habe, wenn eine Zimmerwand zu kahl aussah und unbedingt ein günstiges Bild hermusste. Das änderte sich erst Januar dieses Jahres, als ich das Grafiktablett geschenkt bekam. Ich übe daher momentan eher noch, habe einige Jahre des sträflichen Nichtstuns auszugleichen. Wenn ich es irgendwann einmal sehr gut beherrsche, steht dem beruflichen Zweig natürlich nichts im Wege. Zwar wollte ich schon immer Kunst studieren, doch eher in Richtung Kunsttherapie, mit Psychologie verknüpft.

„Mein“ Genre ist der Pseudorealismus, insbesondere Portraits, bei den Comics hakt es derzeit noch.

Die meisten meiner Zeichnungen thematisieren in irgendeiner Weise meine (Rollenspiel)Chars oder die meiner Mitspieler: ich gebe ihnen ein Gesicht, zeichne bestimmte Szenen nach. So gesehen macht mich primär das Rollenspiel kreativ.

Annika:  Guddy als Superheld: wie sähe das aus? Bitte ein kurzer Steckbrief und eine schnelle Zeichnung, wie Du Dich selber sehen würdest.

Guddy: Name: Zeitzeugin. Superkraft: Beherrschung der Zeit

Artwork: "Guddy" © Zeitzeugin.net
Artwork: „Guddy“ © Zeitzeugin.net

Es war klar, dass ich meinen Nick dafür herhalten würde, oder? ;) Ihr gab ich noch eines meiner typischen Outfits – Tanktop, Minirock und Stiefel -, meine neuen türkisfarbenen Strähnen durften natürlich nicht fehlen und der Nietengürtel gehört zu mir wie mein Grinsen.

Tja: dann bedanke ich mich mal für das Interview und werde am Wochenende ein Kölsch auf euch trinken :)

Annika: Liebe Guddy, auch wir möchten uns bei Dir für das kurze Interview bedanken.


Wenn ihr nun neugierig geworden seid, besucht die Zeitzeugin doch einfach auf ihrem Blog: www.zeitzeugin.net

Artikelbild: Screenshot von © Zeitzeugin.net, mit freundlicher Genehmigung

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