Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Artikel behandelt die beiden Quellenbücher „Design Manual“ und „Planetology“ für Science-Fiction20, der D20 OGL Variante von Traveller.

Erscheinungsbild

Das bereits bekannte Layout aus dem Players Guidebook findet sich hier erneut: Wieder sind die Cover von Bryan Gibson – und während Planetology von einer sehr stimmungsvollen Zeichnung eines fremden Planeten eingeleitet wird, ist beim Design Manual, wie sollte es auch anders sein, die Blaupause einer Fertigungsskizze zu sehen.

Der Inhalt ist in schwarz/weiß, aufgelockert von Artwork und Tabellen, alles beim alten sozusagen. Ich mag es, wenn Bücher aus einem Guss sind und das Layout bekannt ist.

Die harten Fakten:

  • Science-Fiction 20 Design Manual
  • Format: pdf
  • Seiten: 56
  • Verlag:  QuikLink Interactive, Inc.
  • Sprache: Englisch
  • Preis:  8 USD (ca. 5,80 EUR)
  • Bezugsquelle: DriveThruRPG 

 

  • Science-Fiction20 Planetology
  • Format: pdf
  • Seiten: 32
  • Verlag:  QuikLink Interactive, Inc.
  • Sprache: Englisch
  • Preis: 8 USD (ca. 5,80 EUR)
  • Bezugsquelle: DriveThruRPG 

Inhalt

95326

Das Design Manual ist ein Baukasten, nicht mehr und nicht weniger.  Über die drei Bereiche Computer, Vehikel (alle Arten) und Raumschiffe (von kleinen Shuttles bis hin zu gewaltigen Schlachtschiffen) finden wir selbst nach mehrfachem Überlegen alles, was man an spielrelevanten Dingen in einem Gerät verbauen kann.

Bei den Computern stehen natürlich deren Rechenkapazität, Intelligenz, Abstraktion und Vielseitigkeit im Vordergrund, aber auch das Gehäuse, die Transportierbarkeit und die Kosten werden nicht vergessen. Bedeutend sind dabei die Fähigkeiten der Maschine, auf unvorhergesehene Situationen (die nicht in den Programmroutinen hinterlegt sind?) reagieren zu können.

Im Bereich der Vehikel gibt uns das Buch etwas mehr Werkzeuge an die Hand, denn neben vierrädrigen Bodenfahrzeugen behandelt das Buch ebenso Motorräder, Gleiter, ATV, Flugzeuge und Unterseeboote. Hier sind Bauteile wie Chassis, Antrieb, Energieeffizienz, aber auch Panzerung, Bewaffnung und Komfort von Bedeutung.

Das größte Kapitel behandelt die Konstruktion von Raumschiffen. Da es so viele Anwendungsmöglichkeiten gibt, bemühen sich die Autoren, dem Leser einen möglichst ganzheitlichen Werkzeugkasten an die Hand zu geben, welcher auch verschiedene technologische Entwicklungsstufen berücksichtigt: Elektronik wie Sensoren, Kommunikationsanlagen, Schiffs-KI, Beweglichkeit, Hangars (ja oder nein), Bewaffnung, Antrieb, Crewsektionen und vieles mehr – die Fülle an Möglichkeiten ist gewaltig.

Das Buch ist eine typische Sandbox, frei nach dem Motto „Mache, was du willst, hier sind die Werkzeuge, den Rest leistest du“. Schade finde ich, dass nicht mindestens ein Konstruktionsbeispiel angegeben ist. Wiederum positiv ist, dass im ganzen Reigen des Konstruierens die Finanzen nicht außer Acht gelassen werden, denn gerade bei dem Bau von Schiffen findet man einen eigenständigen Absatz über die Finanzierung eines solchen Potts. Natürlich beziehen sich alle angegebenen Werte auf das Science-Fiction20 Regelwerk.

96693Planetology ist noch mehr Sandbox als das Buch zuvor, denn es geht nicht nur um die Erzeugung eines Sternensystems, sondern auch um einzelne Planeten. Während die ersten wenigen Seiten noch um das Sonnensystem und die Physik der Sterne gehen, behandeln gute drei Fünftel des Buches einen Planeten an sich.

Hier wird nicht nur Landmasse und Atmosphäre als Möglichkeit des Erschaffens angeboten, sondern auch Rotationsachsenneigung, damit der Einfluss auf die Jahreszeiten und noch einiges mehr. Detaillierter wird es bei der Flora und Fauna des Planeten. Was für Leben gibt es dort? Wo kommt es vor? Wie weit ist es entwickelt? Gibt es vielleicht Städte, gar Raumhäfen? Wie werden die Wesen dort regiert? Demokratisch? Tyrannisch? Wenn ja, wie stark? Und wie ist die Rechtsprechung? Wie weit ist der technologische Fortschritt? Gibt es Handelsrouten? Galaktisch oder etwa sogar intergalaktisch?

Als Auffrischung, und um nicht zu blättern, finden wir nach den genannten Möglichkeiten eine Liste der Einflüsse der Umwelt auf Charaktere – Gefahren wie Feuer, Ertrinken, Schneestürme et al werden in diesem Kapitel abgehandelt. 

Der letzte, nicht gerade kleine, Bereich des Buches behandelt Kreaturen, die auf einem Planeten vorkommen können. Nahrungskreisläufe, Gestalt, Habitat und Verhalten werden beleuchtet, wie auch die mögliche physische Gestalt der Wesen (nebst ihrer natürlichen Bewaffnung).

Kurzum – alle Werkzeuge, die man, meiner Meinung nach, für eine neue Welt braucht, gibt es in diesem Buch. Besonders vorteilhaft empfinde ich, dass sich die Nähe zu den Science-Fiction20 Regeln nur schwach ausprägt und sich dieses Buch also für allerlei Science-Fiction Systeme benutzen lässt.

Preis-/Leistungsverhältnis

Knapp unter 6 EUR finde ich für die Bücher, die hervorragende Werkzeugkisten sind, nicht zu teuer. Was ich jedoch nicht verstehe ist, wieso das Players Guidebook, welches deutlich umfangreicher ist mit 128 Seiten, etwas über 1 EUR günstiger ist? Weder im Layout, noch im Look finden sich Unterschiede.

Bonus/Downloadcontent

Eine Leseprobe zu Planetology findet sich hier: Klick

Eine Leseprobe zum Design Manual findet sich hier: Klick

Fazit

Beide Bücher sind gute Sammlungen zur Erschaffung eigener Technologien und Welten und somit hervorragende Sandbox-Werkzeuge. Ich habe selbst ein wenig mit den Möglichkeiten experimentiert und gerade bei den Planeten kamen Exemplare heraus, die ich mir so selbst nie ausgedacht hätte, die aber durchaus interessant sind.

Daumen4Maennlich

Artikelbilder: © Quiklink Interactive

1 Kommentar

  1. […] Science-Fiction 20 Design Manual und Planetology […]

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein