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Wir schreiben das Jahr 2012 in einer aufgeklärten westlichen Gesellschaft. Wir fahren morgens mit dem Auto oder der Bahn zur Arbeit, verrichten unser Tagewerk und kehren am Abend zur Familie zurück. Neben uns liegt ein Smart Phone, mit dem wir jede Kleinigkeit sofort unter Wikipedia nachschlagen können, das uns Routen berechnet oder uns die Nachrichten bringt. Der Fußboden ist beheizt. Der Flachbildschirm gegenüber unserer IKEA Couch ist 3D-fähig. Unsere Bücherregale füllen Werke von Voltaire, Rousseau bis hin zu Stephen Hawking.

Wir sind Kinder der Aufklärung. Wir wissen, warum wir atmen, warum die Sonne scheint, wo sich der Mond befindet, selbst wenn wir ihn nicht sehen können. Wenn es bei Gewitter donnert, dann zucken wir nicht zusammen. Wenn wir einen Unfall mit dem Auto haben, dann danken wir dem Airbag, der erweiterten Knautschzone und der Straßenverkehrsordnung. Wenn in unserer Wand ein Rohr platzt, dann schimpfen wir mit dem Gas- und Wasserinstallateur.

Und doch ist da etwas. Ein Drang, tief verborgen in unserem Unterbewusstsein. Ein Drang, den wir immer wieder nähren.
Der Drang, sich zu fragen warum man selbst gerade einen Autounfall hatte.
Der Drang, jemand Unsichtbarem dafür zu danken, dass einem nichts passierte.

Es ist dieses Überbleibsel aus alten Tagen, das uns dann und wann, des Nachts, vorsichtig unter dem Bett nachsehen oder unser Auge aus dem Fenster über den dunklen Garten wandern lässt, obwohl wir wissen, dass dort nichts sein kann. Der Schauer, der uns auch nach einem Horrorfilm über den Rücken läuft, uns in dunklen Gassen verfolgt, auch wenn wir uns am Nachmittag während der Biologievorlesung so klar darüber waren, dass es Dinge wie Gargylen, Nachtmare, Wyvern und Nekromorphe nicht gibt. Eben all die Dinge, die „fantastisch“ sind. Dinge, die in ein Buch gehören. In unseren Bücherregalen finden sich dann auch Heitz, Lovecraft und King.

Doch ist es so ungewöhnlich, dass wir uns an Dinge wenden, die in Büchern zu finden sind? Dass wir in der Lage sind, auch das Unglaublichste zu glauben? Was ist mit dem jungen Mann aus Nazaret, von dem geschrieben steht, dass er über das Wasser gehen konnte. Der Lahme hat gehen und Blinde hat sehen lassen? Was ist mit dem Wanderer ins kanaanäische Land, der ein Meer für sein Volk teilte und göttliche Gesetze auf einem heiligen Berg entgegen nahm? Niemand würde auf den Gedanken kommen, diese Erzählungen in einem Atemzug mit dem Araber aus dem Jemen zu nennen, der in babylonischen Ruinen die Geschichten unserer Welt von Alten Göttern hörte und niederschrieb. Niemals würde man einen göttlichen Propheten, der in Medina verstarb in einem Atemzug mit einem deutschen Geiger nennen, der für namenlose Götter Nacht für Nacht vor dem offenen Fenster spielte, ehe er verschwand.

Wir differenzieren das Undifferenzierbare. Wir glauben auf der einen Seite an Dinge, die wir nicht erklären können. Und auf der anderen Seite misstrauen wir Dingen, von denen wir ganz sicher annehmen, dass sie nur erdacht sind. Die Grenze zwischen dem einen und dem anderen wird von unserer Sozialisation gezogen. Jesus, Moses, Mohammed, diese drei sind, ohne einen Diskurs über Religion zu beginnen, legitimierte Heiligenbilder und stehen als Schirmherren für anerkannte Weltreligionen.
Die Schöpfungen eines Howard Phillips Lovecraft, wie den „verrückten“ Araber Abdul Alhazred, oder den Musiker Erich Zann wissen wir sofort in das Reich der Fiktion zu verbannen, ohne uns dafür „Atheist“ schimpfen lassen zu müssen.

Doch wo Kirchen verkünden, dass es immer weniger Gläubige gibt, so fällt die Menschheit dennoch nicht vom Glauben ab, selbst wenn sie es nicht mehr Glauben nennt. Die Faszination des Fantastischen ist ungebrochen, fast so als wäre sie in unserem Unterbewusstsein verankert. Auch unser Drang nach „neuen“ Religionen wird immer wieder aufgefrischt. Auch wenn es eher einer Protestbewegung bei Volkszählungen im englischsprachigen Raum entspringt, so wird immer wieder der „Jediismus“ bei eben jenen als Religion angegeben. Ernsthafter könnte die Gesamtheit der „New Age“ Bewegung im 20. Jahrhundert, nebst allen aufgekommenen sonstigen esoterischen Strömungen, als Sinnbild für ein Religionsempfinden jenseits des aufgeklärten Denkens empfunden werden.

Somit finden wir immer wieder Beispiele für das menschliche Streben nach dem Glauben an Dinge, die über den eigenen Geist, das eigene Wissen, die eigene Existenz hinausgeht. Die Frage nach dem „Warum“ stellt sich unweigerlich.

Eine mögliche Antwort liefert die Figur des „kleinen Mönchs“ in Bertolt Brechts „Leben des Galilei“. Als Sohn von alten Champagnerbauern lässt Brecht seinen Charakter auf die Frage, weshalb der Glaube wichtig sei, sinngemäß antworten, dass Menschen, wie seine Eltern, in einem Leben voller Müßiggang zusammenbrächen, wenn sie keine Hoffnung auf ein größeres Seelenheil hätten.

Der Wunsch, die Hoffnung, von einer höheren Entität für ein schwieriges Leben voller Entbehrungen in einer jenseitigen Welt belohnt zu werden auf der einen Seite, wie auch die forcierte Lehre, dass ein Leben in Sünde die ewige Verdammnis brächte, auf der anderen Seite sind Motoren, die unser Handeln über Jahrhunderte angetrieben haben. Es wurde nicht an das Unbeschreibliche geglaubt, es wurde spürbar „gewusst“.

Und nun, im Jahre 2012,  erleben wir trotz aller wissenschaftlicher „Weisheit“ abermals das Aufsteigen eines gewissen Unbehagens. Der Maya Kalender endet in diesem Jahr. Ein Datum tritt ein das, abermals, als das Ende der Welt interpretiert wird. Aus rein wissenschaftlicher, aufgeklärter Sicht, sollte es keinen Grund für dieses Unbehagen geben, doch lassen wir uns nur zu gerne mitreißen. Ebenso, wie wir uns mitreißen lassen von Geschichten über Außerirdische, den Ziegensaugern, reptoiden Formwandlern und Hautwechslern, welche die Geschichten von den im Wald lebenden Untieren, den Kinder raubenden Hexen, den im Dunkel lauernden Dämonen, Succubi, Incubi, Feen und Wichtel ersetzen. Geschichten, die einen weniger „fabelhaften“ Charakter aufweisen, aber nicht minder in eine Fabel passend sind.

Gibt es denn einen so großen Unterschied zwischen den Geschichten der Außerirdischen in Groom Lake und den alten Karten, auf denen bei nicht erkundeten Gebieten „hier leben Drachen“ markiert war? Der große Unterschied ist, dass wir eine Unterhaltungsindustrie entwickelt haben, die von den mündlichen Überlieferungen früherer Zeiten massiv abweicht. Früher, um ein ganz stereotypes Bild hervor zu heben, saß man als Kind mit der Großmutter zusammen und hörte sich die Geschichten von unaussprechlichen Dingen an. Seien es nun Geschichten von Feen in Irland, von Engeln Norditalien oder von Hexen im Schwarzwald. Heute erzählt diese Geschichten das Fernsehen in Serien. Doch, wo unsere Verwandten uns „ihre“ Geschichten erzählten, als seien sie tatsächlich real, vermutlich, weil sie sie selbst von ihren Eltern und Großeltern hörten, so erzählt man uns heute, dass man das alles nicht so ernst nehmen dürfe, da es nur fiktiv sei. Ein Punkt, den sich so manches verängstigte Kind früherer Tage gewünscht hätte zu erfahren.

Wir „wissen“, dass es sich um Literatur, Filme oder Hörbücher handelt. Wir kennen die Autoren dieser Werke selbst aus dem TV, von Büchern oder aus dem Internet. Und dennoch lässt uns dieses Thema des Unergründlichen keine Ruhe und bringt uns auch weiterhin zum Schaudern. Und selbst aus nüchternen, wissenschaftlichen Fakten entwickeln sich metaphysische Ängste, die wiederum in fantastischen Geschichten verarbeitet werden. Für wie viele Filme und Bücher stand das Thema des „Kometeneinschlags“ Pate? Wie viele Filme wurden über schwarze Löcher gedreht? Wie oft sehen wir allgemeine „Wie könnte die Welt enden?“-Dokumentationen im Discovery Channel?

Der zweite Teil dieses Doppelartikels wird sich mit moderner Skepsis vor modernen Mythen, sowie die dennoch entstehende Faszination für diese Dinge, befassen. Er wird versucht sein zu erläutern, warum das „Unbekannte“ auch heute eine feste Rolle im Gefühlsleben der Menschen einnimmt und sowohl Fantasy, wie auch Horror, Elemente uns erhalten bleiben werden, ehe die praktische Frage behandelt wird, welchen Nutzen ein Autor, Regisseur, Zeichner oder der Rollenspielleiter aus all diesen Gedanken ziehen kann um seine Werke zu formen und „erlebbar“ zu machen

Artikelbild: © Gustave Dore, gemeinfrei

13 Kommentare

  1. Allein die Tatsache, dass wir allenthalben von solchen Phänomenen hören, egal ob von Großmutter, aus Büchern oder dem TV, lässt uns unterbewusst auf gewisse Art und Weise glauben, dass es real ist. Egal ob es die Tatsache ist, dass alle Hartz4ler Schmarotzer sind, Griechen faul oder eben dass im Wald Feen wohnen. Bei sehr weltlichen und theoretisch möglichen Dingen fällt uns das natürlich leichter als bei eigentlich unmöglich Dingen. Aber was wäre denn uneigentlich und überhaupt, einen wirklich sicheren Beweis für die Nicht-Existenz von Fabelwesen und ähnlichem gibt es ja nicht, kann es gar nicht geben. Dieser Sachverhalt ist übrigens psychologisch nachgewiesen und mit ein Grund warum Nachtmittags-TV und die Bild wirklich gefährlich sind.

    Habt Ihr mit dem Artikel eigentlich die Rubrik „Feuilleton“ aufgemacht? ;)

    • @Jan: Nein, das ist nicht wirklich Feuilleton. Auch wenn es thematisch passend wäre, wollen wir unser Spektrum noch mehr erweitern, als bislang schon getan. Das Genre der Phantastik ist weit.

      Die restlichen Anmerkungen beantwortet Sebastian sicher.

  2. Mal wieder ein sehr schöner Artikel !
    Der Glaube an das Unheimliche, Unbewiesene erfüllt m.E. noch zwei Funktionen:
    Die Konfrontation mit dem Fremden und Unheimlichen in uns selbst kann leichter sein, wenn wir unsere dunklen Anteile im Außen wiedererkennen (ist das jetzt verständlich ? Vielleicht gehts auch nur mir so…)
    Das Unbegreifliche kann Respekt vor dem Universum vermitteln, weil nicht alles berechenbar und erklärbar ist.

  3. @Jan: Eigentlich war das nicht unsere Absicht, aber entgegen Rogers Aussage finde ich Feuille­ton irgendwie passend…hmm. Dann hätte das „Baby“ auch einen Namen :)
    @QueenJane: ich glaube, ich verstehe, was Du mit Deiner ersten Aussage meinst – es ist einfacher, die Schattenseiten der eigenen Persönlichkeit zu aktzeptieren, wenn man erkennt, dass der Rest der Welt auch nicht sooo „hell“ ist, wie man dachte. So in etwa?

  4. @ Annika & Roger: Ich kam nur drauf ,weil der Sprachstil mich sehr Artikel der Rubrik erinnert, wie man sie z.B. auf Spiegel Online findet. Sollte aber keine Wertung sein.

  5. Hallo Ihr, die ich diesen Artikel kommentiert. Und natürlich ein „Danke“ für die Kommentare, sowohl an dieser Stelle als auch anderorts.

    Jan hat sicherlich Recht was den Vergleich zwischen herbeigeredeten Tatsachen angeht. In der heutigen Medienwelt ist oftmals alles das „wahr“ was publizistisch forciert wird. Gerade in den 90ern, bei der Erfolgswelle von „X-Files“ und „Konsorten“ taten sich riesige „Doku“-Wellen (so man sie Dokumentationen nennen konnte) auf die sich nur mit dem Thema auseinandersetzten ob es UFOs gibt und ob diese schon gelandet sind.

    Die Anzahl der „UFO-Gläubigen“ stieg. Sie fiel wieder, als dieses Thema in Vergessenheit geriet. Es war nicht mehr „Mode“ sich damit auseinanderzusetzen, entsprechend blieb das Thema wieder den „Spinnern“ überlassen.

    Ähnlich ist es sicher bei MeinungsBILDenden Publikationen und Sendungen in der heutigen Medienlandschaft, wo, via „Scriptes Reality“, das Bild der dauer-prügelnden Migrantenkinder, der HARTZIV Schmarotzer und der „Maßen“ an schwangeren 14 jährigen suggeriert wird. Gefährlich ist es, weil viele das für bare Münze nehmen und ihren Meinungsbildungsprozess darauf abstimmen. Die letzte Wahlen haben, zum Glück, gezeigt, dass sich diese verzerrte Realität, diese Meinungsmache, noch nicht bis dorthin durchgedrungen ist (auch wenn die Zahl der Wahlbeteiligung dramatisch ist).

    @QueenJane:
    Was du schreibst ist sicher richtig. Gerade dein letzter Satz wird von vielen Lehren als elementarer Bestandteil zu einem gesunden Leben definiert. Die Dinge sind im Fluss. Ein „abgeschlossenes“ Wissen gibt es nicht. Fraglich ist, ob es das jemals geben wird. Und doch geben sich viele Zeiten der Illusion hin, dass sie die Welt voll erfassen könnten.

    @NIEDUKNIEDER und allgemein:
    Der Hinweis auf das Forum ist gut und richtig, doch würde ich nicht unterschreiben, dass der Artikel sich dort „drinnen“ wiederfinden würde, sondern eher, dass er ein Verweis darauf ist, dass es solche Foren gibt. Das es Grenzwissenschaften gibt untermauert, was ich darzustellen im Sinn hatte. Dabei geht es mir jedoch nicht darum benannte Dinge zu „beweisen“. Es geht nicht darum darzulegen, dass irgendeine Religion „recht“ hat, oder das bestimmte Grenzwissenschaftler „recht“ haben. Es geht schlicht und ergreifend darum, warum es diese Strömungen überhaupt gibt, dass es sie gibt und dass es sie, vermutlich, immer wieder, in gewandelter Form, geben wird.

  6. @Jan: ich habe es auch nicht negativ aufgefasst :) Die Definition zum Wort Feuilleton auf Wikipedia fand ich einfach passend, grade den Satz

    „Das Feuilleton als journalistische Darstellungsform schildert „in betont persönlicher Weise die Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten des Lebens und versucht, ihnen eine menschlich bewegende, erbauende Seite abzugewinnen“ :)

    Dass das Wort Feuilleton heute oftmals einen sehr negativen Beigeschmack hat finde ich persönlich Schade.

  7. Ich finde diese Beschreibung viel passender, auch in Bezug auf obigen Artikel

    „Im Feuilleton werden hauptsächlich kulturelle Themen wie Kunst und Philosophie behandelt (Buch-, Film-, Ausstellungs-Rezensionen). Häufig nimmt sich das Feuilleton auch Themen wie Pop oder – oft im essayistischen Stil – auch Politik, Wirtschaft, Technik und Naturwissenschaften an“

  8. […] ist auch die Eröffnung der Rubrik Feuilleton, in welcher der neue Autor Sebastian über den Einfluss der Mythen und Legenden auf unsere Welt schreibt und auch versucht, dieses Wissen auf die Arbeit eines Spielleiters […]

  9. Du sagst: „Wir differenzieren das Undifferenzierbare“.

    Ist denn diese Ununterscheidbarkeit wirklich gegeben?
    Gerade dein Beispiel mit Lovecraft scheint mir deutlich zu machen, dass das Phantastische, also das Fiktive, das du ansprichst eben gar nichts mythisches mehr aufweist. Die Großen Alten der Lovecraftschen Erzählwelt sind keine Götter. Sie sind in keinster Weise mythisch, sondern lediglich das Unbekannte, das Unberechenbare. Entscheidend ist aber: Die Großen Alten sind Außerirdische. Damit sind sie bereits vollständig in die wissenschaftliche Erklärungswelt eingegliedert. Sie sind nicht das schlichtweg Unmögliche, sondern nur etwas unwahrscheinliches. Sie bleiben aber durch wissenschaftliche Erklärungsversuche erfassbar. Das gilt nicht für Jesus von Nazareth.

    Die mystischen Gestalten, sei es bei den Weltreligionen, oder bei den vergangenen mythischen Welterklärungsversuchen, sind eben nicht wissenschaftlich erklärbar. Sie sind Alternativen zur aufgeklärten Weltanschauung. Sie können dem wissenschaftlichen Weltverständnis nicht untergeordnet werden, sondern liefern aus sich heraus Erklärung und Bedeutung.

    Das ist im übrigen das selbe, was die Weltanschauung der Aufklärung auch tut. Du schreibst zwar: „Wir sind Kinder der Aufklärung. Wir wissen, warum wir atmen, warum die Sonne scheint, wo sich der Mond befindet, selbst wenn wir ihn nicht sehen können.“, aber genau das bezweifle ich.
    Die Aufklärung verrät uns nichts über das „Warum“ einer bestimmten Begebenheit. Wir können sagen, welches Ereignis einem anderen womöglich vorangegangen ist, können eine Kausalkette konstruieren, die letzten Endes natürlich immer mit offenem Ende daher kommt. Der mythische Bestandteil der wissenschaftlichen Weltanschauung ist die nicht begründbare Überzeugung, irgendwann mit dem „Warum-Fragen“ auzuhören.

    Der einzige Ausweg aus einer solchen, unendlichen Kausalkette ist eine mythische Erklärung. Und genau darin unterscheidet sich der Mythos von der Phantastik. Er liefert Begründungen.

    Damit ist der Mythos zu Unterscheiden von Fiktion, die gerade als das Begründungsunbedürftige verstanden werden kann. Die Fiktion ist im Gegenzug sogar eine genaues Abbild dessen, was die Weltanschauung der Aufklärung ist. Statt einer mythischen Ur-Begründung über den „Sinn des Lebens“ verlieren sich sowohl Fiktion als auch Aufklärung darin einige kausale Erklärungsketten anzubieten, die irgendwann nicht mehr weiter verfolgt werden.

    Immerhin läuft man so nicht Gefahr, eine möglicherweise falsche Ur-Begründung anzunehmen. Safety first =)

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