Ich muss gestehen, ich habe nicht viel erwartet. Natürlich kenne ich den Captain mit den Miniflügeln am Helm seit Kindestagen, also den Siebzigern und er hat mich nie sonderlich begeistert. Ich bin aber ein großer Fan der Verfilmungen von Superhelden, daher landete die BluRay doch im Player.
Kurzum – ich bin positiv überrascht: Die Geschichte des kleinen, schmächtigen Jungen, der unbedingt im zweiten Weltkrieg mitmachen will und durch ein Experiment mit der Technologie von Dr. Erskine zu einem Supersoldaten gemacht wird, ist ordentlich inszeniert. Howard Stark, der Vater von „Iron Man“ taucht natürlich auch auf.
Die Synopsis lässt sich schnell wiedergeben. Besagter Junge wird über Umwege zu dem bekannten Supersoldaten (witzig ist, was er vorher in dem aus den Comics bekannten Kostüm macht) und stößt dabei auf seine Nemesis, Red Skull. Dieser wird von Hugo Weaving verkörpert. Ich muss gestehen, Weaving hat mehr bedrohlichen Charme mit seinem echten Gesicht als mit dem roten Schädel. Ist die Maske einmal runter (er trägt eine Maske, die Ihm ein normales Aussehen gibt), verliert er an Wirkung. Schade eigentlich, denn mir lief ein Schauer über den Nacken, als ich seine deutsche Synchronstimme hörte, die man ja bereits aus den Matrixfilmen kennt.
Im Laufe der verschiedenen Begegnungen mit seinem Erzfeind kommen immer wieder Andeutungen auf die nordische Mythologie hoch, die für die Leute, die auch „Thor“ gesehen haben, deutlich mehr Sinn ergeben, als zuvor. Red Skull ist auf der Jagd nach dem Tesserakt, einer Energiequelle von unermesslicher Macht, bekommt diese auch und erzeugt damit gefährliche Technologie. Was der Tesserakt jedoch wirklich ist oder sein könnte, wird nur klar, wenn man den zuvor genannten Film „Thor“ gesehen hat.
Der Film nutzt absichtlich die Stimmung der Propagandafilme aus den 40er Jahren, allerdings nicht als Botschaft an die Zuschauer, sondern als Stilmittel. Natürlich wird wild mit den etwas ausgelutschten Bildern von Nazi-Soldaten und Superamerikanern gewedelt, aber das war zu erwarten und ist auch nicht negativ. Stellenweise erreicht diese Stimmung gar das Niveau von Starship Troopers, hier der maßlos überzeichnete Bezug zur mobilen Infanterie und den Werbemassnahmen zur Rekrutierung und wird damit witzig.
Neben anderen Schauspielern sehen wir auch Tommy Lee Jones, der leider etwas schwach wirkt und lange nicht die Klasse aus anderen Filmen erreicht. Chris Evans, der Darsteller von Captain America, leistet an sich keine schlechte Arbeit, stellenweise jedoch könnte etwas mehr Ausdruck in Körpersprache und Mimik sein. Gerade nach dem, für ihn wichtigen, Verlust während der Szene im Zug (ich gehe bewusst nicht näher drauf ein), sollte er etwas verbitterter und wütender rüberkommen. Das bleibt aus.
Die Spezialeffekte sind ordentlich und können sich mit anderen Filmen dieser Kategorie durchaus messen.
Wer also einen netten Abend vor dem heimischen TV mit kurzweiliger Unterhaltung genießen will, sollte sich den Film wirklich gönnen. Einige Extras runden das Paket ab und machen die BluRay insgesamt einen Kauf wert.
- FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
- Studio: Paramount Home Entertainment
- Produktionsjahr: 2011
- Spieldauer: 124 Minuten
- Format: Widescreen
- Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD 7.1), Italienisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1), Spanisch (Dolby Digital 5.1)
- Untertitel: Deutsch, Englisch, Schwedisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Italienisch, Französisch, Niederländisch, Spanisch
- Bildseitenformat: 16:9 – 2.35:1
- Bezugsquelle: Amazon
Artikelbild: Amazon
Kann man über dieses Manko hinwegsehen, so ist es ein solide gemachter Film, der nötig war als Einführung eines Charakters, der bei den Avengers einfach nicht fehlen darf. Wirklich empfehlenswert ist der Film also nur für alle Liebhaber des Genres sowie alle Leute, die „The Avengers“ sehen wollten.
Trailer
Artikelbilder: © Marvel Studios
Ich fand ihn zwar passend für die Einführung des Captain, aber filmisch nicht gerade gut. Klar hat man nicht zwangsweise an Comicverfilmungen einen hohen Anspruch und Action&Effekte wissen durchaus zu gefallen, einen nachhaltigen Eindruck für eine Empfehlung hat er aber bei mir nicht hinterlassen.
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[…] gar nicht aufgeführt. Dafür lohnt sie sich umso mehr. Peggy Carter, die Liebste von Captain America, muss sich in den 1940ern mit Geheimagenten, Erfindungen aus dem Hause Stark und […]