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Es war einmal, in den weit entfernten Hügeln der Filmmärchen-Schmiede Hollywood, da machte man sich auf, die Welt kurz nacheinander, gleich mit zwei Verfilmungen der Märchenerzählung „Schneewittchen“ zu beglücken. Während die Adaption des Gebrüder Grimm Stoffes, bei „Spieglein, Spieglein…“ noch etwas Klamauk auf die Leinwand zauberte, bringt die aktuellste Variante „Snow White and the Huntsman“ CGI-Action in den Kinosaal.

Der Plot um Schneewittchen ist frei nach den Gebrüdern Grimm schnell erzählt. Die Prinzessin Schneewittchen ist mit schneeweißer Haut, ebenholzschwarzem Haar und blutroten Lippen gesegnet. Sehr zum Ärger ihrer Stiefmutter, die ihren Zauberspiegel oft nach der Schönsten im ganzen Land befragt und vom jungen Schneewittchen den Rang abgelaufen bekommt. Die Prinzessin entflieht den dunklen Fängen der Stiefmutter und findet sich als bald in einem Wald wieder, wo sich ihrer die berühmten sieben Zwerge annehmen. Gemeinsam mit dem klassischen Märchenprinz trotzt man dann der schwarzen Hexenkunst der eifersüchtigen Stiefmutter. Ach ja und ein Jäger spielt auch kurz mit.

snow-white-und-the-huntsman posterEben dieser Jäger (Chris Hemsworth) bekommt eine stark ausgebaute Rolle. Der „Huntsman“ (ja auch in der deutschen Fassung), darf im Auftrag der bösen Königin (Charlize Theron) dem schönen Mädchen „Snow White“ (Kristen Stewart) nachjagen. Dazu gesellen sich noch der Bruder der grausamen Herrscherin und seine Schergen. Hinter dem dunklen Walde trifft man dann auf die ein oder andere Märchengestalt und natürlich ist auch die Schar Zwerge (u.a. Ian McShane, Nick Frost und Bob Hoskins) mit dabei. Eine Art Prinz wird nebenbei auch durch die Filmszenen geschleift.

Wenn Hollywoods Filmemacher sich dem alten Märchenstoff annehmen, sollte man bekanntlich einen kritischen Blick darauf haben. „Snow White and the Huntsman“ ist hier leider keine Ausnahme, der Verlauf der Märchengeschichte ist an etlichen Stellen umgeändert wurden. Die zusätzlichen Drehbuchinhalte bereichern die Erzählung allerdings nicht. Diverse Szenen und Charaktere wirken fehl am Platz, selbst kleine Kameraeinstellungen mit nichtssagenden Bildern beweisen, dass Regisseur Rupert Sanders hier seine ersten großen Leinwandschritte übte. Der ein oder andere Schritt landet allerdings im Fettnapf. Angereichert wird die Schneewittchen-Verfilmung mit zahlreichen Ideen aus anderen Vorbildern, was den versierten Kinobesucher aber eher an die besseren Originale erinnern lässt.

Schauspielerische Leistung wird dankenswerterweise von Charlize Therons Verkörperung einer durchtriebenen und zu weilen herrlich hysterischen Königin erreicht. Auch Chris Hemsworth als Huntsman mag durchaus überzeugen, auch wenn es zu weilen befremdlich ist, dass ein Jäger lieber mit einer großen Holzfälleraxt seinem Handwerk nachgeht. Die eigentliche Hauptfigur Kristen Stewart als Snow White versucht hingegen vergeblich nach der „Twilight-Reihe“ einen zweiten Gesichtsausdruck zu zeigen. Die Zwergendarsteller begnügen sich mit dem typischen aufdiktierten Filmhumor des bärtigen Fantasyvolkes, zu mehr wird ihnen leider keine Zeit eingeräumt. Schade, die Bande hat durchaus Potential. Der Ersatzprinz ist meiner Meinung nach genau so überflüssig wie der Bruder der Königin.

Etwas zu bieten hat die Märchenverfilmung trotzdem, stellenweise gelungene Spezialeffekt und allerhand schöne CGI-Bilder, die das Fantasyherz erwärmen können. Mein filmisches Highlight findet an einer Brücke statt und ist wunderbar in Szene gesetzt, verbleibt am Ende allerdings ebenso kurz, wie unbedeutend, für den Film. Trotz allem ist „Snow White and the Huntsman“ ein durchschnittlicher Fantasyfilm, dem etwas weniger glatter Grafikeffekte und etwas mehr Herz durchaus gut getan hätte.

Wer nicht genug von Kristen Stewart, Chris Hemsworth oder eben computergestützter Fantasyszenen bekommt, kann sich durchaus kurzweilig von „Snow White and the Huntsman“ unterhalten lassen.

Filmseite: http://www.snowwhiteandthehuntsman.com/

Daumen3maennlich

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Artikelbilder: © Universal Pictures

9 Kommentare

  1. „Die eigent­li­che Haupt­fi­gur Kris­ten Ste­wart als Snow White ver­sucht hin­ge­gen ver­geb­lich nach der „Twilight-Reihe“ einen zwei­ten Gesichts­aus­druck zu zei­gen.“

    Mehr muss man nicht wissen um zu wissen, dass dieser Film nix für mich ist. Ich kann die Frau einfach nicht anschauen und ernstnehmen. Hier hätte man CGI wirken lassen können, naja.

  2. dito. kann man sich sparen. trailer hat große erwartungen geweckt, film leider keine davon erfüllt.

  3. Die Kommentare daraus sind großartig. Ein auszughaftes Beispiel:

    „Titelvorschläge: „Snow White and Puss-in-Boots“;
    „Snow White, meine Familie und ich“ (Hans-Män will heiraten!); „Snow White: Resurrection“ (der achte Zwerg steht von den Toten auf und entfacht eine Zombiemeute. Endlich kann Hans-Män seine Axtsammlung einsetzen); „Snow White: Mirror Mirror) (der Geist von Ravenna steckt im Spiegel fest und will auf die andere Seite – ist Regisseur Alexandre Aja noch frei?)“

  4. Naja, bei Kritik gibt es glaube ich weder richtig noch falsch – Du bist einfach anderer Meinung und das sollte wohl jeder akzeptieren. Das Leben wäre ja langweilig, wenn wir uns alle einig wären :)

  5. Hm…der Film hat wirklich kurzweilige Unterhaltung geboten (größtenteils durch C. Theron). Und ja, K. Stewart hat wirklich keinen zweiten Gesichtsausdruck ;-)
    Märchenbegeisterte werden aber an dem Film trotzdem ihren Spaß haben. Wo was das mit dem langen Schlaf, aus dem man dann wachgeküsst wird. Ups, vielleicht nicht ganz Schnewittchen, sondern Dornröschen…
    Nicht schlecht war aber, finde ich, dass die Message (ich tu alles für ewiges Leben/ Jugend und Mädchen, iss nicht alles was dir vor die Nase kommt) trotzdem rüberkommt und ein Märchen in einen Actionfilm verwandelt wird. Ist kein Meisterwerk, aber vor allem dank der schönen Bilder nicht langweilig.

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