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 Gerne lese ich mir auf anderen Seiten im Internet die Ausarbeitungen zu irgendwelchen Kreaturen durch. Ich finde es klasse, auf welche Ideen die Leute immer kommen. Auch Tarin vom Goblinbau haut ja in guter Regelmäßigkeit seine Ideen in Kreaturenform raus. Da dachte ich mir, anlässlich des diesmonatigen Karnevals versuche ich auch mal mein Glück. Ich habe mich allerdings auf beschreibenden Text beschränkt und nur ein paar Aspekte eingefügt. Die Beschreibungen sind auch alle nicht ganz ernst gemeint und mit einem Augenzwinkern und einer Prise Humor geschrieben – vielleicht habt ihr ja doch den einen oder anderen Schmunzler.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch nochmal bei Melanie Phillipi, die die Zeichnungen für die Beschreibungen geliefert hat. Alle Bilder werden auf einen Klick in größerer Form dargestellt.

Cheerleader des Grauens

Cheerleader des Grauens

Diese Spezies versteht es hervorragend, harmloser zu wirken, als sie tatsächlich ist. Bewegen sich die Cheerleader auf den ersten Blick noch so langsam und ungelenk wie der allgemeine Straßenzombie, können sie über kurze Distanzen ein ungeheures Tempo entfalten, wenn sie wollen. Zu ihrer bevorzugten Beute gehören junge Männer. Man nimmt an, dass sie das Testosteron benötigen, um sich mit der benötigten Energie für ihre Sprinteinlagen zu versorgen.

Die Cheerleader treten immer in Gruppen auf. Sollte man also auf ein einsames Exemplar treffen, ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass es sich um eine Falle handelt und der Rest der Truppe nicht weit ist.

Eine Gruppe hat immer eine Anführerin (zu erkennen an den andersfarbigen Pompons), die im Fall des Kampfes die Strategie vorgibt. Sie agiert quasi als Königin und alle anderen folgen ihr, was eine hohe Effizienz, aber auch einen Nachteil in sich birgt: Wird die „Königin“ getötet, bricht die Struktur der Gruppe quasi sofort auseinander und die Mitglieder irren ziellos umher. Dieser Zustand kann mehrere Minuten bis mehrere Stunden anhalten, und es muss sich erst eine neue Königin finden, damit der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt wird. Wie die neue Königin ausgewählt wird oder wie sie an die Macht gelangt, konnte noch nicht beobachtet werden.

In einigen Fällen berichten Überlebende davon, dass man eine interne Streitigkeit in der Gruppe hervorrufen kann, indem man auf ein Cheerleader deutet und laut schreit: „Ich finde sie aber viel hübscher als die Königin!“ Die Königin wird das andere Mitglied daraufhin als Bedrohung sehen und eliminieren. Oftmals führt das dazu, dass sich die Mitglieder der Gruppe gegenseitig angreifen und zerfleischen, quasi wie in einer Art Blutrausch. Das ist die Chance zu entkommen und man sollte besser die Beine in die Hand nehmen bevor die Cheerleader merken, dass ihr Snack grade dabei ist, den Abflug zu machen.

Aspekte

  • Schnell wie der Blitz
  • Bin ich nicht schön?!
  • Wir gehen immer zusammen aufs Klo

Andrea

Andrea

Andrea ist ein Ableger der wohl bekanntesten fleischfressenden Pflanze Audrey aus dem kleinen Horrorladen. Wo sich diese Pflanze angesiedelt hat, dauert es nicht lange, bis sich ein wahres Netz an weiteren Ablegern bildet. Der eigentliche Körper dieser Pflanze misst etwa zwei Meter, die Blüte besteht aus einem rot-violetten, kugelförmigen Auswuchs, der zur Nahrungsaufnahme aufgeklappt wird und mehrere Reihen zahnähnlicher Gebilde offenbart.

Andrea siedelt sich bevorzugt in engen, dunklen und feuchten Umgebungen an wie zum Beispiel Abwasserleitungen. Sie benutzt weder Lockstoffe noch sonstige Tricks, um ihre Opfer anzulocken, sondern setzt einzig und allein auf den Überraschungsmoment. Diese Pflanze wartet geduldig, um dann (bevorzugt von unten) nach ihrer Beute zu schnappen. Es konnte schon beobachtet werden, dass sie Männer in roten oder grünen Latzhosen offenbar verschmäht, hier scheint ein tief verwurzelter Instinkt zu greifen, den man noch nicht näher erforschen konnte, da es momentan an Freiwilligen mangelt, die sich zu einem Experiment bereit erklären.

Andrea ist eine äußerst widerstandsfähige Pflanze. Es wurden mehrere Pestizide getestet, mit wenig Erfolg und vielen Toten. Einzig der rot-violette Kopf scheint empfindlich zu sein, denn nach einem Schlag auf denselben wirkte die Pflanze für mehrere Minuten orientierungslos und handlungsunfähig. Der einzige Nachteil ist die Nähe zum Maul, denn man muss schon sehr nah ran, um einen gezielten Treffer zu landen – ein Umstand, der viele Opfer gefordert hat.

Aspekte

  • Ich bin Viele
  • Zäh wie eine Kakerlake
  • Jack in a Box  

Terror-Terrier

Terror-Terrier

Diese Kreatur hat nur noch wenig mit dem besten Freund des Menschen gemein. Äußerlich ist dieser Hund schon stark verwest, das Fell hängt meist in Fetzen vom Körper und gibt den Blick frei auf die darunterliegende Haut und Muskulatur. Der überdimensionierte Kiefer lässt keinen Zweifel daran, dass dieser Hund in der Lage ist, einem Erwachsenen den Oberschenkelknochen durchzubeißen. Zu allem Überfluss verfügt der Terror-Terrier auch noch über ein äußerst schrilles, ohrenbetäubendes Bellen, welches bei seinen Opfern Desorientierung und Kopfschmerzen verursacht.

Die Terror-Terrier jagen meist in kleinen Rudeln, die von einem Alpha angeführt werden und sich dabei einer Jagdstrategie bedienen, die man auch bei normalen Wölfen beobachten kann. Glücklicherweise ist diese Spezies nicht mit einer hohen Intelligenz gesegnet. Wenn man sich in der glücklichen Lage befindet einen Tennisball oder ähnliches zur Hand zu haben ist die Chance hoch, dass sich die Hunde davon ablenken lassen und lieber dem geworfenen Ball als ihrem Frühstück hinterherjagen. Den gleichen Effekt erzielt auch eine Katze oder ein Postbote, allerdings ist dem Ball hier aufgrund der Handlichkeit der Vorzug zu geben.

Aspekte

  • Katze!
  • Gemeinsam sind wir stark
  • Ein echter Killer

Die­ser Arti­kel ent­stand im Rah­men des Kar­ne­vals der Rol­len­spiel­blogs „From the grave [Oktober 2012]“, der von uns orga­ni­siert wird. Unseren eröff­nen­den Bei­trag zum Umzug fin­det man hier: Klick.  

 

 

 Artikelbild: Boris Karloff, Frankensteins Monster, 1931, Wikipedia Commons

 

 

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