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Wer zur Weihnachtszeit noch ein paar Fantasygeschenke braucht oder einfach nur bei nasskaltem Wetter die Feiertage im gemütlichen Heim verbringen mag, der kann zur aktuellen Edition des beliebten Sammelkartenspieles Magic: The Gathering greifen. Wizards of the Coast kehrt mit dem neuen Set zurück auf den Planeten Ravnica. Welche alten und neuen Gefahren dort auf euch Spieler warten und mit welchen neuen Fähigkeiten ihr eure Decks erweitern könnt, erfahrt ihr in der folgenden Beschreibung:

Ravnica ist eine riesige Stadt, die sich überallhin ausgedehnt hat: ein Flickwerk aus großen Hallen, heruntergekommenen Elendsvierteln, uralten Ruinen und Schicht um Schicht von Steingebäuden. Von den unzähligen Ansiedlungen ragt eine weit über alle anderen heraus: die Stadt Ravnica, eine Metropole von derartiger Ausdehnung, dass ihr Name schon seit langem für die gesamte Welt steht. Zwischen labyrinthischen Straßen und alles überragenden gotischen Säulen kämpfen die zehn Gilden von Ravnica um Macht und Kontrolle.

Jede der zehn Gilden hatte Zugriff auf zwei der fünf Manafarben, jede hatte ihre eigene Kultur und eine eigene Aufgabe in Ravnica. Fünf dieser zehn Gilden sind im Set Rückkehr nach Ravnica enthalten:

Die Stadt Ravnica
Die Stadt Ravnica

Azorius (weiß-blau): Der Azorius-Senat war der Ursprung für das Gesetzeswerk von Ravnica. Die Azorius glauben, dass ihr strenges Regierungssystem dafür sorgt, dass alles in Ravnica seinen geregelten Gang nimmt.

Golgari (grün-schwarz): Mit ihrer riesigen Menge an Untoten, die ihnen als stehende Armee und Arbeitskräfte dienten, operieren die Golgari in der Unterstadt von Ravnica und übernahmen nach und nach die verlassenen und heruntergekommenen Gegenden wie stinkender, schleimiger Schimmelpilz.

Izzet(blau-rot): Die Izzet sind die unangefochtenen Meister der Zauberkunst und der Erfindungen in Ravnica, und verbinden Elementarmagie mit Technologie, um ihren Kreationen Leben einzuhauchen.

Rakdos (schwarz-rot): Der Kult von Rakdos ist ein Geheimbund unter der Führung des Dämonen Rakdos, dessen Mitglieder ihren Gelüsten nachgehen und aus Spaß töten.

Selesnija (grün-weiß): Das Konklave hält sich selbst für eine selbstlose, pflegende, spirituelle Gruppe, doch andere betrachten es als einen gehirnwaschenden Naturkult.

(Quelle)

Ganze 274 Karten umfasst der Start des neuen Ravnica Blockes, darin enthalten sind zwei seltene Planeswalker Karten, die mit ihren mächtigen Fähigkeiten ganze Spiele beeinflussen können. Zusätzlich ist jede Gilde mit neuen einzigartigen Mechaniken ausgestattet und schickt außerdem die Gildenanführer als Legendäre Kreaturen ins Rennen um die Vorherrschaft Ravnicas. Um die mehrfarbigen Manaanforderungen der Gilden zu unterstützen, ist eine Vielzahl neuer Länder im Set enthalten.

Die Besonderheiten von „Return to Ravnica“

Mehrfarbig: golden und hybrid

Wie schon angesprochen, setzt sich jede der Ravnica Gilden aus zwei Farben zusammen. Durch diese Besonderheit gibt es viele „goldene“ Karten, jeweils zu einer Gilde zu geordnet, also brauchen diese Karten auch unterschiedlich farbiges Mana, um gewirkt zu werden. Effekte, die auf nur eine Farbe wirken, betreffen automatisch auch eine mehrfarbige Karte, falls die entsprechende Farbe enthalten ist. Hybrid Karten bestehen ebenfalls aus zwei unterschiedlichen Farben, haben aber die besondere Eigenschaft, dass Mana aus nur einer der beiden Farben bezahlt werden kann. Eine Karte mit rot-schwarzem Hybridmana, kann z.B. nur mit rotem Mana bezahlt werden und damit auch ohne Probleme in ein monofarbenes rotes Deck eingebaut werden.

Inhaftieren

Diese besondere Eigenschaft der Azorius-Gilde erlaubt es Karten für einen ganzen Zug wegzusperren und damit unbrauchbar zu machen.

Regeltext: Bis zu deinem nächsten Zug kann diese bleibende Karte nicht angreifen oder blocken und ihre aktivierten Fähigkeiten können nicht aktiviert werden.

Ausplündern

Die Golgari haben im Kampf um Ravnica einen langen Atem. Ihre neue Eigenschaft, erlaubt es auch in lange Abnutzungsgefechte die Oberhand zu behalten und somit Kartenvorteil zu generieren.

Regeltext: Schicke diese Karte aus deinem Friedhof ins Exil: Lege so viele +1/+1-Marken, wie die Stärke dieser Karte beträgt, auf eine Kreatur deiner Wahl. Spiele Ausplündern wie eine Hexerei.

Überlast

Die Izzet-Gilde bekommt eine typische Eigenschaft ihrer gewagten Experimente verpasst. Spontanzauber oder Hexereien können durch den erhöhten Einsatz von Mana noch einmal gewaltig verstärkt werden und verheerende Auswirkungen haben.

Regeltext: Du kannst diesen Zauber zu seinen Überlast-Kosten wirken. Falls du dies tust, verändere seinen Text, indem du im Text alle Vorkommen von „deiner Wahl“ durch „jeder“ ersetzt.

Entfesselt

Die Anhänger des Dämonen Rakdos, greifen auf eine aggressive Mechanik zurück die es dem Spieler erlaubt schnell und rücksichtslos mit seinen eigenen Kreaturen zuzuschlagen.

Regeltext: Du kannst diese Kreatur mit einer +1/+1-Marke ins Spiel kommen lassen. Sie kann nicht blocken, solange eine +1/+1-Marke auf ihr liegt.

Bevölkern

Die naturverbundenen Selesnija verehren das Wachstum und versuchen den ursprünglichen Zustand Ravnicas wiederzuerlangen. Die passende neue Gildenfähigkeit dürfte insbesondere Spielern gefallen, die in ihren Decks gerne auf Spielsteinmechaniken (Token) zurückgreifen

Regeltext: Bringe einen Spielstein ins Spiel, der eine Kopie eines Kreaturenspielsteins ist, den du kontrollierst.

Tore

Wie schon angesprochen, stellt die Mehrfarbigkeit der Gilden erhöhte Anforderungen an die Manabasis der Decks. Es gibt in Return to Ravnica mehrere Länder, die zwei verschiedene Manafarben zur Verfügung stellen können. Jede Gilde hat ein Land mit dem Untertyp „Tor“, dass passend zur Gilde entsprechendes Mana erzeugt und sich auf andere Kartenregeln auswirken kann.

Regeltext am Beispiel der Karte „Ausbrechende Oger“: Der Ausbrechende Oger kann angreifen, als ob er die Verteidigerfähigkeit nicht hätte, solange du ein Tor kontrollierst.

Das neue Set
Das neue Set

Angespielt – Event Decks!

Mit der neuen Edition stehen auch passende Event Decks zur Verfügung. In diesen thematischen Decks können Spieler besondere Gildenstrategien erproben und das Spielerleben wird mit ihrem ersten Turniereinstieg verknüpfen. Die Decks enthalten alles, was man für das beliebte Format „Standard“ benötigt. Das 60 Karten starke Hauptdeck wird durch ein 15 Karten Sideboard ergänzt um sich im Turnier auf die Strategien der Gegenspieler einzustellen. Dazu gibt es noch Regelerläuterungen, eine schöne Aufbewahrungsbox und einen Lebenspunktezähler in Form eines W20-Würfels.

Zur Auswahl standen mir:

Vernichten und Wüten

Hier geht es rund. Chaos und Verwüstung stehen im Mittelpunkt des Rakdos-Kultes und so bietet dieses rot-schwarze Deck alles was man braucht, um schnell den Gegenspieler zu überrennen. Aggressive Kreaturen werden von tödlichen Zaubern unterstützt, die lästige Blocker des Gegners aus dem Weg räumen. Das Deck spielt sich sehr geradlinig und ist insbesondere für Magic Einsteiger und Spieler die kurzweilige Action bevorzugen geeignet.

Weiterführende Informationen und Deckliste (eng.): Klick

Meine Top 3 Karten nach dem Test: Lästige Teufel; Gildenmagierin von Rix Maadi; Höllenloch-Drescher

Kriechen und Erobern

Getreu dem Motto „Last Man Standing“ führt die Deckidee der Golgari-Gilde zu einem knallharten Abnutzungskampf mit dem Gegenspieler. Kreaturen und Karten sollen einen erhöhten Nutzen haben und z.B. selbst im Friedhof noch einen Effekt auf das Spiel besitzen. Nachhaltigkeit und Zermürbung sind hier die bevorzugten Strategieelemente des grün-schwarzen Decks. Geht dem Gegner dann irgendwann die Luft (bzw. das Kartenmaterial) aus, schlägt dieses Deck mit starken Kreaturen und Zaubern gnadenlos zurück. Dieses Deck eignet sich insbesondere für Spieler, die erst mal aus der Verteidigung agieren wollen und einen langfristigen Plan verfolgen.

Weiterführende Informationen und Deckliste (eng.): Klick

Meine Top 3 Karten nach dem Test: Stoßzahn-Thrag; Silberherz-Wölfling; Golgari-Amulett

Zu den Eventdecks

Beide Decks spielen sich sehr gut gegeneinander, da sie eine gegenläufige Strategie verfolgen. Für Einsteiger und erfahrenere Spieler bieten beide Decks auch viele Interaktionsmöglichkeiten durch unterschiedliche Zauber, anspruchsvoller spielt sich am Ende aber die Golgari-Variante mit „Kriechen und Erobern“. In beiden Sideboards finden sich auch jeweils gute Karten. um die gegnerische Strategie zu sabotieren und das eigene Deck mit etwas mehr Schlagkraft zu versehen. Ich halte die Event-Decks für eine gute Möglichkeit in Magic: The Gathering einzusteigen. Insbesondere die Option, eine Grundlage für das „Standard“ Turnierformat zu haben, finde ich gelungen. Klar müssen hier und da noch Karten ausgetauscht werden und durch bessere Versionen ersetzt werden, aber man bekommt mit dem Event-Deck einen guten Eindruck wie die spätere „Profivariante“ zu spielen ist.

Fazit

Mit „Return to Ravnica“ geht es für uns Spieler endlich wieder zum berüchtigten Gildenplaneten mit all seinen urbanen Gefahren, Intrigen und Herausforderungen. Insbesondere die mehrfarbigen Karten bringen viel Abwechslung in die Deckstrategien und ermöglichen schöne Kombinationsmöglichkeiten. Die Unterstützung in Form der Neuauflage der beliebten zweifarbigen Länder gelingt auf Anhieb und sorgt dafür, dass der mehrfarbige Spielspaß reibungslos funktioniert.

Meine alte Lieblingsgilde Azorius wurde mit der Rückkehr nach Ravnica abgelöst. Die finsteren Golgari bieten mit Todesritenschamane und Abrupter Verfall einfach die gemeineren Karten, die auch die altehrwürdige Legacy-Turnierszene durcheinander wirbeln.

Ich bin gespannt mit welcher Schlagkraft die noch fehlenden Gilden das Jahr 2013 eröffnen, wenn mit „Gatecrashder zweite Teil des Ravnica Blockes erscheint.

Intro-Packs (nur in englisch erhältlich)

Trailer

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 Artikelbilder: Wizards of the Coast

 

 

 

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