Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Endlich war es also soweit, die Consaison 2013 im Ruhrgebiet ging mit dem Morpheus 27 in Herne los. Der altgediente Ort der Veranstaltung, das Spielezentrum SPZ, war auch dieses Jahr ein Publikumsmagnet erster Güteklasse. Eine Sache hat sich jedoch laut Worten der Veranstalter geändert in den letzten Jahren. Während früher bereits um 10 Uhr die ersten Samstagsgäste eintrudelten, war deutlich erkenntlich, dass der neue Trend zum erst mittäglichen Besuch des Cons geht. Nicht rein in diese Betrachtung fallen natürlich die Übernachtungsgäste, die bereits am Freitag anreisten. Schließlich startete der Con auch am Freitag bereits und ging nonstop bis Sonntags.

Sah ich mich um, war der Grund dafür leicht erkenntlich. Die stetige Alterung der Szene konnte auch hier beobachtet werden, denn der Großteil der Gäste, die ich sah, waren bereits nah am Alter von Dreißig und zu Teilen auch drüber. Eben Menschen mit Familien, Jobs, vielleicht Kindern und daher ein großes Maß an anderen Aktivitäten, die Freizeit kosten. Junge Gesichter von Teenagern und Anfangzwanzigern waren nicht mehr in der zahlenmäßig größten Masse anwesend. Ein Grund mehr, Ereignisse wie den Gratisrollenspieltag zu unterstützen.

Bereits im Eingangsbereich war eine Spielplatte mit Monstern wie Godzilla, Mothra und King Ghidorah, aber auch großen Battlemechs zu bestaunen. Mein erster Gedanke „Pacific Rim – das Fanspiel“ wurde schnell ausgeräumt, hier handelte es sich um eine waschechte Runde für Mighty Monsters of Tokyo unter dem Arbeitstitel Giganten in Gorleben. Ich muss gestehen, ich mag den Morpheus für solche abgedrehten Ideen.

Munchkin Crusade
Munchkin Crusade

Der Gang durchs Haus war wie bereits angedeutet von vollen Räumen mit teils sehr schlechter Luft geprägt. Manch einer wird sich wohl gedacht haben, dass schon viele erfroren sind, aber noch keiner erstunken. Den Organisatoren ist das nicht anzulasten, liegt es doch in der Verantwortung der Spieler und Spielleiter, für frische Luft zu sorgen.

Auf vollen drei Ebenen konnte gespielt werden, wobei im Erdgeschoss neben dem Spielraum, in dem Steve Jackson Games/Pegasus ihre Munchkin Crusade abgehalten haben, auch noch das große Café zu besuchen war. Hier stimmten sowohl die Qualität als auch die Preise der Speisen und ließen nichts zu wünschen übrig.

Highlander Games Dortmund hatte seinen großen Stand aufgebaut, ein kleines Pläuschchen mit dem Besitzer Andreas van Vügt brachte ein paar interessante News aus der Spieleszene und ich hatte auch die Freude, die Zeichnerin Melanie Phillipi endlich real kennenzulernen und durfte ihr bei der Entstehung von Charakterbildern für einen luftschiffahrenden Zwerg aus Savage Worlds und einer Rahjakavalliera für DSA über die Schulter sehen. Melanie berichtet in ihrem eigenen Blog ebenfalls über die Convention und zeigt auch die gezeichneten Bilder.

Andreas vom Highlander Games
Andreas vom Highlander Games

Bei einem Plausch mit den Verantwortlichen des BuRG-Vereins und Highlander Games Dortmund konnte ich eine Idee für den Gratisrollenspieltag anbringen, bei der ich sehr neugierig bin, wie sie ankommen wird.

Der heiß begehrte Einzelraum in der mittleren Etage war durch eine DSA Runde besetzt und auch generell gesprochen fand ich unerwartet viele DSA Runden. Ob die Umfrage von Ulisses, wie DSA 5 aussehen kann und soll, für eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Spielerschaft gesorgt hat? Myranor fällt in meiner Welt auch unter DSA, auch wenn es dort nicht um den Kontinent Aventurien geht. Dazu passt, dass ich einige bekannte Gesichter von der Supportcrew des Uhrwerk Verlags traf, die eifrig dabei waren, ihre Runden zu bespaßen.

Die beiden weitläufigen Räume im Dachgeschoss waren jeweils von vier bis fünf Runden besetzt, nur wenige Tische waren frei – und so war auch hier der Geräuschpegel am Höchsten, aber dennoch erträglich, gemessen an anderen Conventions. Neben DSA wurde natürlich noch einiges mehr gespielt, unter anderem Shadowrun, Heredium, Arcane Codex, Frostzone, Private Eye, Call of Cthulhu und viel viel mehr.

Volle Spielräume
Volle Spielräume

Ich traf auch unseren Autoren und Rezensenten Henning, der sein eigenes System in einigen kleineren Runden vorstellte. Es trägt noch den Arbeitstitel Mystika.

Alles in allem ist der Morpheus mein erster Con – damals in den frühen 90ern – gewesen und immer noch mein Liebster in der Reihe vieler Veranstaltungen. Die Atmosphäre stimmt, die Verpflegung ist gut, die Räume sind sauber und funktional und das Angebot an Spielrunden ist immer sehr vielfältig.

Leider hatte ich durch andere Verpflichtungen nicht die Zeit, mich an einen Tisch zu setzen oder gar selbst zu spielleiten, aber die vier Stunden Anwesenheit in der Szene haben sich sehr gut angefühlt und mir gefallen. Ich freue mich auf den Morpheus 28, denn da werde ich wieder voll an Bord sein.

 

 

3 Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein