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Vermutlich kennen viele von euch den RingCon, der alljährlich in Bonn stattfindet? Oder den FedCon, vom selben Veranstalter?

Zur Feier der Verfilmung des Hobbits hat eben dieser Veranstalter in diesem Jahr zum ersten Mal eine weiter Veranstaltung stattfinden lassen: Die HobbitCon.

Am Osterwochenende, von Samstag bis Montag, fand diese im Maritim Hotel in Bonn statt und es waren einige interessante Gäste geladen, passend zum Thema überwiegend Schauspieler aus dem Hobbit: Sylvester McCoy (Radagast der Braune, mir persönlich aber besser bekannt als der siebte Doctor Who), Mark Hadlow (Dori), John Callen (Óin), Dean O’Gorman (Fili), Adam Brown (Ori), Peter Hambleton (Gloin), Stephen Hunter (Bombur), Graham McTavish (Dwalin), Jed Brodi (Nori) sowie James Nesbitt (Bofur).

Außerdem war auch Tommy Krappweis vor Ort, der wieder einmal von den Dreharbeiten zu Mara und der Feuerbringer berichtet hat. Zumindest stand das im Programm.

Denn davon und von den anderen Stargästen konnte ich leider nur recht wenig mitbekommen, da ich durch andere Ostertermine lediglich am Montag Freiraum hatte, und an diesem von den Stars nur noch Autogrammstunden und keine für mich interessanten Panels mehr stattfanden.

Signierstunde
Signierstunde

An Autogrammstunden war aber auch noch etwas ungewöhnliches dabei, nämlich Bernhard Hoecker, der neben Tommy Krappweis auf einem Gang saß und sein neues Buch Am schönsten Arsch der Welt signierte.

Auf der Abschlusszeremonie wirkten aber alle Gäste sehr freundlich und das Publikum, das sie schon zwei Tage länger kannte, war hellauf begeistert.

Nicht nur da fühlte ich mich irgendwie wie ein Außenseiter, auch in den Vorlesungen, die ich besuchte habe, wurden immer wieder Verweise auf Witze gemacht, die jeder im Raum verstand, außer mir. Für mich etwas schade, für Besucher, die alle Tage dort waren natürlich eine schöne Sache, die das Wir-Gefühl sicherlich noch weiter verstärkt haben dürfte.

Generell war es eher eine familiäre Veranstaltung, denn im Gegensatz zu den großen Brüdern waren insgesamt „nur“ etwa 1300-1400 Besucher am gesamten Wochenende dort. Am Montag waren es davon vielleicht noch 500, denn die Hallen und Gänge wirkten allesamt ziemlich leer gefegt.

Aber die bereits oben erwähnten Vorlesungen waren durchaus gut besucht und auch spannend. So lernte ich etwas über die mythologischen Wurzeln, aus denen sich Tolkien unter anderem bedient hat – wobei ich in der Vorlesungen spontan zum Simultanübersetzer wurde, wodurch ich mich weniger auf das Thema konzentrieren konnte, aber auch das war eine spannende Erfahrung.

Auch über Kulinarisches auf Mittelerde gab es etwas zu erfahren, wobei dem Vortrag anzumerken war, dass er noch nicht ganz fertig war, was dann aber genug Raum für Diskussionen und Anregungen.

Die dritte und letzte Besuchte Vorlesungen trug den Namen „Wenn der Balrog dein kleinstes Problem ist“ und war eine wunderbar lockere Betrachtung, wie das Leben der Zwerge in Moria ausgesehen haben könnte, bevor es dort zur Entvölkerung kam. L’Oria, damit dein Bart auch Morgen noch wie Mithril glänzt! (Hilft auch gegen Helmfrisuren)

Trotz der insgesamt eher geringen Anzahl an Teilnehmern versicherte mir der Veranstalter, dass sie sehr zufrieden seien, aber natürlich auch noch Platz für wesentlich mehr gewesen wäre.

Die Menschen (und Zwerge und Orks und Elfen), die am Montag noch anwesend waren, waren allesamt sehr nett und es gab auch glücklicherweise noch einige wirklich sehenswerte Kostüme zu bewundern, wie ihr selbst in unserer Bildergalerie feststellen könnt.

Der Publikumspreis für das beste Kostüm ging übrigens an die drei Zwerge, die auf den Bildern zu finden sind. Meiner Meinung nach absolut verdient, denn die Kostüme sind wirklich großartig!

Mein persönliches Highlight war aber eines, das wenig mit dem Hobbit zu tun hatte: Irgendwann gingen wir unten gerade am Stand von Sea Shepherd vorbei, als aus dem ersten Stock das Gekreische mehrerer Frauen erschallte.

Verwirrt blickte ich mich um und fragte meine Begleitung, ob das Viinshar gewesen seien. Eine mir völlig unbekannte Person neben mir meinte daraufhin: „Ja, das habe ich mich auch gerade gefragt!“ Es ist doch immer wieder schön, zu bemerken, wie klein die Welt sein kann.

Apropos Sea Shepherd: Diese Gruppierung setzt sich für den Erhalt der maritimen Tierwelt ein und hat auf den ersten Blick überhaupt nichts mit Fantasy und dem Hobbit zu tun. Und auf den zweiten auch nicht. Auf Nachfrage, warum sie dort überhaupt einen Stand hätten, bekam ich die Erklärung: Richard Dean Anderson (MacGuyver, Capt. Jack O’Neill) ist ein Unterstützer von Sea Shepherd und war schon mehrfach zu Gast auf der FedCon. Auf diesem Weg sind auch Sea Shepherd auf die Cons dieses Veranstalters gelangt. Das erklärt zwar, wie sie da hineingekommen sind, WARUM sie da sind, weiß ich aber immer noch nicht. Naja.

Auch bei der Abschlusszeremonie und im Infomaterial wurde mir eine Spur zu oft auf die anderen Cons hingewiesen. Marketing ist ja OK und für einen Veranstalter auch richtig und wichtig, aber etwas dezenter wäre es sicherlich auch gegangen.

Die Tatsache, dass die Verkaufsstände schon eine Stunde vor Beginn der Abschlusszeremonie anfingen, zu packen, inklusive dem Stand des Veranstalters selbst, war für mich zwar ebenso verständlich, aber wenig Einladend.

Dazu kam dann noch die Tatsache, dass im Internet nur die erste Version des Programms zu finden gewesen war, aber sowohl auf den Displays als auch im Katalog der Con eine neuere Variante existierte. Ich wäre gerne bei dem Workshop von 10:00 bis 12:00 Uhr dabei gewesen.

Aber da wir auf Grund des Programms, das wir online finden konnten, erst um 10:30 eintrafen und uns dann zurecht finden mussten, war der Workshop schon zur Hälfte vorbei, bevor wir überhaupt wussten, dass er existierte.

So ging ich denn mit gemischten Gefühlen am Ende zur Abschlusszeremonie, die mich aber dann doch davon überzeugte, dass mein erster Eindruck nicht unbedingt korrekt war. Denn alle Teilnehmer, alle Stargäste und alle anderen auf der Bühne zeigten eine derartige Begeisterung, dass ich einfach sicher sein muss, dass ich wohl nur die besten Tage verpasst habe.

Die Zeremonie selbst war auch wirklich sehenswert, angefangen von der Kampfeinlage, die zu dem oben erwähnten Geschrei gehörte und Resultat des von mir verpassten Workshops war, über die Gesangseinlage in der Mitte, bis hin zum grandiosen Finale, dem Lied „Misty Mountains Cold“, vorgetragen von allen acht anwesenden Zwergendarstellern.

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Jetzt bin ich Taub – jedoch nicht von diesem Gesang, sondern von den kreischenden Wei Frauen um mich herum, die insbesondere bei allem, was Dean O’Gorman tat, für bleibenden Eindruck auf meinen Trommelfellen gesorgt haben. Hoffentlich sorgen unsere Bilder nun für einen bleibenden Eindruck, wenn auch positiver Art, auf euren Netzhäuten…

 

3 Kommentare

  1. Danke, dass du auch deine Impressionen der HobbitCon mit uns teilst. Ich fand sie nämlich auch klasse, da wir auch vor Ort waren! ;-)

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