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Da ist es nun, mein erstes One Sheet Abenteuer. Ich habe mich anfangs etwas schwer getan, als unser Chefredakteur Roger mich bat, etwas zum Thema „Fremde Kulturen“ zu schreiben. Ich wusste nicht so recht, wo ich beginnen sollte, beschränken sich meine Artikel bislang doch auf Rezensionen und Artikel zu technischen Tools.

Glücklicherweise kam mir hier eine Instanz des deutschen Fernsehens zu Hilfe: Netterweise wurde vor kurzer Zeit ein Tatort gezeigt, der in Finnland spielte und der einige Elemente örtlicher Mythologie behandelte. Da wusste ich: Ein kleines Abenteuer mit einem Schuss fremder Kulturen – das ist was.

Doch welche Kultur sollte ein Teil der Handlung sein? Arabische Kultur wie im Deadlands Klassiker: „Abracadabra“? Das fand ich etwas plump, außerdem habe ich von arabischer Kultur leider keine Ahnung.

Aber vor Jahren habe ich mich mit der keltischen und germanischen Kultur auseinandergesetzt und habe dort auch die eine oder andere finstere Geschichte gelesen. Da lag es natürlich nahe, sich daran zu orientieren.

Das Setting Deadlands: Noir bietet sich für so eine kleine Kriminalgeschichte mit leichtem Horroreinschlag natürlich an. Ich finde gerade dieses Genre bietet so unheimlich viele Möglichkeiten und ich hoffe, meine bescheidene Ergänzung gefällt euch. Doch genug der Vorrede, stürzt euch ins Abenteuer! Und wenn ihr danach noch Zeit habt, freue ich mich natürlich über euer Feedback. Wollt ihr mehr davon? Was hat euch gut gefallen? Und was nicht?

Hier geht es zum Download. (Klick) (pdf – 153 KB)

Meine Rezension von Deadlands:Noir findet ihr hier(Klick)

Update: In den Kommentaren finden sich bereits einige interessante Anregungen zur Veränderung und Erweiterung des Abenteuers.

Ich wünsche euch viel Spaß,

Euer Marc.


Dieser Artikel ist Teil der Thementage Fremde Kulturen. Hier geht es zur Übersicht: Klick

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Artikelbild: Deadlands:Noir Kickstarter, Pinnacle Entertainment Group

 

 

5 Kommentare

  1. So ganz nach New Orleans in den 30ern, so ganz nach Hard-Boiled Detective Stories oder Film Noir sieht dieses Szenario leider nicht aus.

    Kein Noir-Flair:

    Es fehlt fast völlig das 30er-Jahre-Flair, die Film-Noir-Stimmungssetzung. Es wirkt so „geschmacksneutral“ geschrieben, als sollte das Szenario HEUTZUTAGE spielen. – Das ist schade, weil es die DL:Noir-Setzungen damit nicht aufgreift.

    Vorschlag: Mehr typische Noir-/Hardboiled-Stimmungsbilder durch passende Adjektive, Szenen-Setzungen usw. einführen. Aktuell liest sich der Text geschmacksneutral und „antiseptisch“, statt grim&gritty, düster, verregnet und hoffnungsarm.

    Harrowed und ihre Manitous nicht richtig umgesetzt:

    Ein Manitou würde NIE, NIE, NIE seinen „Gastgeber“ für „eine finale Aufgabe“ in die Scheiße reiten!
    Sobald sich ein Manitou im Hirn eines würdigen, hochkompetenten Verstorbenen einnistet, wird der Manitou STERBLICH! Diese Entscheidung einen Leichnam zu einem Harrowed zu machen, ist für den Manitou UNUMKEHRBAR und er wird ALLES tun, damit sein „Körperspender“ eben gerade NICHT stirbt!
    Daß er dessen geistige Gesundheit zu zerrütten sucht, ist hingegen eine normale und lohnende Vorgehensweise, da es ihm so erleichtert wird, Total Dominion zu erlangen.
    Aber die hier vom Manitou beschriebenen Aktionen passen einfach nicht zu der in allen Deadlands-Settings gleichermaßen dargelegten Motivation und Verhaltensweise von Manitous in Harrowed. Da gehört einfach mehr Subtilität her, da eben der Manitou KEIN Selbstmordkandidat ist!

    Übrigens: Im Text hätte direkt angegeben sein müssen, daß es sich um einen Harrowed handelt, nicht erst im Stat-Block hinten im Szenario. – Eben gerade weil der Manitou sich so „un-manitou-haft“ verhält, war ich bis zum Stat-Block am Rätseln, wieso hier ein Manitou ohne Portal in die Ewigen Jagdgründe agieren kann und wieso der nicht den Charakter als Harrowed übernommen hat. – Und im Stat-Block war ich dann verwundert, daß der Charakter DOCH ein Harrowed sein soll.

    Vorschlag: Klarer herausarbeiten, daß der Charakter ein HARROWED ist und den Manitou subtiler und mit deutlich mehr Wert auf Selbsterhalt agieren lassen.
    Dazu gehört auch, daß der Manitou sicher NICHT seinen „Gastgeber“ einfach zu Gunsten der SCs eingreifen lassen wird, sondern daß hier ein Dominion-Duell stattfinden wird! Bei Dominon -4 hat der Charakter da verdammt schlechte Karten!

    Fear-Level-Angaben fehlen:

    Es fehlen die Fear-Level-Angaben und die angezeigten Fear-Checks.
    Fear Level müssen IMMER angegeben sein, wenn man in (egal welchem) Deadlands ein Abenteuer verortet.

    Vorschlag: Ich würde ja im „Garten“ Fear Level 4 ansetzen, im von der Mordserie bedrückten Ort Fear Level 3.
    Gib den Helden auch die Chance in der lokalen Presse durch Interview oder gar eigene Artikel den Fear Level wieder zu SENKEN! (Immerhin bekommt man NUR so die begehrten Legenden-Chips!)

    Keltische Mystik:

    Ernsthaft? Keltenzeugs in DEADLANDS? Und auch noch in New Orleans? – Da stimmt für mich ganz grundlegend was nicht. Die Setzungen in Deadlands drehen sich primär um indianische Mystik, im Big Easy auch rund um Voodoo. Für DL:Noir in New Orleans paßt das somit. Aber KELTEN? Die passen nicht nur nicht so recht ins Deadlands-Setting generell, sondern diese „Weidenmännchen“-Thematik steht raus wie ein rostiger Nagel im blankpolierten, neon-angestrahlten Deadlands:Noir-Setting.

    Und auch die Motivation des Manitou solche komischen Weidenmännchen animieren zu wollen (wie will er damit denn die Furcht-Stufe der Region erhöhen, wenn sie eh keiner SIEHT?) wirkt aufgesetzt. (Daß der Manitou sehr „un-deadlands-artig“ handelt, habe ich ja oben schon erwähnt.)

    Wenn – besser FALLS – man keltische Versatzstücke in die deadlands-eigene Mystik einbringen möchte, dann geht das schon. Und zwar im Rahmen der Black Conspiracy (im Back East: The North Band und im Black Circle Band rund um den „Cackler“, der aber in Reloaded schon unter den Tisch gefallen ist).
    Oder direkt in Bezug auf die Whateley-Familie. Die östlichen sowieso, und die Reste der westlichen Ableger der Whateleys könnten tatsächlich auch ein wenig keltische Schwarze Magie ausüben. Immerhin kommen sie ja aus Wales und sind dort seit Urzeiten aktiv.

    Ein Vorschlag: Der Harrowed könnte ja ein Whateley-Abkömmling sein, der in seiner Vorgeschichte verstörende Rituale seiner Familie mitbekommen hat, sich in jungen Jahren aber vor der Verheiratung mit einer seiner Schwestern abgesetzt hat. Dazu ein wenig Whateley-Blood-Magic im Hintergrund und das ganze könnte auch wieder besser in das Deadlands-Setting passen.

  2. Lieber Frank,

    vielen Dank für deine wie immer sehr ausführlich ausgefallene Meinung. Wie du sicherlich bemerkt haben wirst, handelt es sich um ein One-Sheet Abenteuer. One-Sheet Abenteuer zeichnen sich leider auch dadurch aus, dass ein Teil der ausführlichen Beschreibungen wegfallen, eben weil die Zielsetzung ist, ein Abenteuer auf zwei Seiten zu packen. Der Plot selbst (Entschwundende Dame, Eifersüchtiger Ehemann, gesuchter Liebhaber) ist ein klassischer Noir Plot. Dass er dir nicht „grittig“ genug daherkommt, ist natürlich schade, aber ich weiß, du hast keinerlei Schwierigkeiten, die dir fehlenden Bestandteile mit einzubeziehen.

    1. Selbstverständlich ist diesem Manitou ein normales Verhalten nachzuweisen: Er lässt Menschen verschwinden. Das verursacht auch Furcht. Und das ist das was der Manitou möchte. Als nächstes martert er damit ein bisschen seinen Wirt. Der klassische Manitou tut dies, während der Charakter nächtens „Heruntergefahren“ wird. Dieser hier macht den Alptraum etwas plastischer. Was soll auch passieren? Wir reden hier von einer Hütte mitten im Bayou.
    Was der Manitou tut ist genau das: Er verhält sich subtil. Was ist denn offensichtlich? Es verschwinden immer mal wieder junge Pärchen. Fertig. Das ein Manitou ohne Schwierigkeiten abgelenkte Zivilisten umnieten kann, steht hoffentlich außer Frage. Somit reitet sich der Manitou auch nicht in die Scheiße.
    Du darfst da selbstverständlich deine Meinung haben, aber ich finde diesen Weg sehr sicher um Furcht zu generieren UND totale Herrschaft zu erlangen. Eine genaue Formulierung des Daseins als Verdammter hätte erfolgen können. Ich hatte meine Beschreibung als klar genug empfunden, aber offensichtlich ist dies nicht Fall.

    2. Fear-Level Angaben habe ich vergessen, das stimmt. Würde ich genau so übernehmen.

    3. Selbstverständlich kann man den Fear Level in der örtlichen Kneipe zu senken versuchen. Wir reden hier ja von einem Grundregelmechanismus. Aufgrund des beschränkten Platzes habe ich mich dagegen entschieden, dass nochmals explizit zu formulieren.

    4. Keltische Mystik und Noir passen nicht zusammen? Wer sagt das? Was sich für dich „falsch“ anfühlt ist für jemand anderen eine überraschende Wendung. Auch hier gilt: One-Sheet. Wieso der Manitou ein Interesse an den Dingern haben könnte? Um sie in die Bayous zu entlassen zum Beispiel. Oder um an Halloween mit einem Mords-Menschenopfer die Umgebung schlagartig in ein Deadland zu verwandeln. Er könnte auch einfach sein Haus sichern wollen. Wieso soll ich einem Spielleiter vorschreiben, wieso etwas geschieht, wenn ich nicht vorhabe, es in Kontext zu setzen?

    Abschließend sei gesagt, dass du deine Änderungen sehr gerne in deinem Spiel umsetzen kannst. Es ist dein Spiel und nur du und deine Gruppe wissen, was für euch toll ist und was nicht. Wenn du das Abenteuer scheiße findest, dann darfst du das gerne sagen, aber bitte versuch anderen nicht aufzudrücken, was deiner Meinung nach in Deadlands geht und was nicht.

    Gruß

    Marc

  3. Hi, Marc!

    Warum verfällst Du gleich in die totale „Alles Abblocken“-Starre?

    Wo habe ich denn auch nur ansatzweise etwas geäußert, daß ich Dein Szenario „scheiße“ fände?

    Es ist VERBESSERUNGSBEDÜRFTIG. Durch Beheben der kritisierten Punkte, hättest Du die Chance es zu einem wirklich GUTEN Szenario zu machen.

    Du kannst natürlich auf diese Möglichkeit der Verbesserung verzichten. Dann bleibt es halt so, wie es ist. – Ist ja kein Beinbruch.

    Aber daß Du KEINE KRITIK VERTRÄGST, das ist tatsächlich ein Beinbruch! Denn dadurch verbaust Du Dir selbst die Möglichkeit Deine eigenen Werke zu VERBESSERN.

    Ich habe Dir ja nicht nur die einzelnen, von mir als verbesserungsbedürftig aufgefaßten Punkte klar aufgezeigt, sondern Dir in völlig KONSTRUKTIVER ABSICHT auch Empfehlungen, wie man diese Punkte verbessern könnte, gegeben habe.

    Ich habe MIT KEINEM WORT irgendwem „etwas aufzudrücken“ versucht.

    Dein – für mich erschütternd – UNREIFER Umgang mit KONSTRUKTIVEM FEEDBACK ist leider das Niederschmetterndste daran. – Mit solch einer negativen, kritikunfähigen, verbesserungsunwilligen Grundeinstellung tust Du weder Dir noch den Nutzern Deiner Werke einen Gefallen.

    Lerne daraus. Die Gelegenheit dazu war noch nie so günstig.

  4. Lieber Frank,

    du interpretierst etwas hinein, was nicht da ist. Ich sehe deine Kritik und nehme sie an. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich sie gut heiße. Du hast beispielsweise deine Meinung, „Wie sich ein Manitou zu verhalten hat“ und ich habe meine. Keine der beiden ist besser oder schlechter als die andere, aber ich nehme mir als Autor das Recht heraus meine Vision meines Abenteuers zu verteidigen.

    Hier mangelnde Kritikfähigkeit zu unterstellen interpretiere ich als eine verbale Retourkutsche.

    Ich habe dir in meinem letzten Beitrag zu erklären versucht, wieso ich mich für meine Variante entschieden habe – und wieso sie mir immer noch besser gefällt als das von dir angebotene.

    Dies ist ein Erstlingswerk. Ich hatte niemals das Ziel, sämtliche Ansprüche auf einmal zu befriedigen. Mein bescheidenes Ziel war es, eine Arbeit abzuliefern, hinter der ich stehen kann und die meinen Ansprüchen genügt.

    Du kannst dir sicher sein, dass ich deine Gedanken für zukünftige Abenteuer im Hinterkopf behalten werde. An diesem Abenteuer möchte ich allerdings nichts mehr ändern.

  5. Ich habe mir das Abenteuer gleich gespeichert – denn in einem Punkt kann ich Zornhau überhaupt nicht zustimmen: Dieses Szenario ist für meinen Geschmack sehr ’noir‘, ein klassisches Liebesdreieck gemischt mit Düsternis. Gerade bei One-Sheets darf man doch nicht vergessen, dass sie ein Ausgangspunkt sein können, wenn man es so behandeln will: MEHR kann man immernoch reinpacken (ich würde zB das Abenteuer im Fortschreiten der Ermittlungen durch Angehörige eines anderen, ermordeten Paares erweitern, um das Ganze etwas auszubauen, aber es ist eben kein must-have, damit das Szenario funktioniert).

    Die Fear-Level halte ich für eine gute und brauchbare Ergänzung, die ich übernehmen werde :) ansonsten: Danke für das Abenteuer, das gibt auf jeden Fall gutes und interessantes Futter für die Runde ^^

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