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Im Jahre 2007 erreichte die Star Wars Celebration das erste Mal Europa. Damals öffneten sich die Tore in das Star Wars Universum im englischen London. In diesem Jahr begrüßte Kontinentaleuropa, wie Ian McDiarmid es nannte, die Fans aus aller Welt. Und sie kamen!

Erwartet wurden 30.000 Besucher um Autogramme bekannter Schauspieler aus der Star Wars Saga zu ergattern, Neuigkeiten zu den angekündigten drei Episoden VII bis IX zu hören, die Merchandise Stände zu plündern und sich in selbst erstellten Kostümen zu präsentieren. Offizielle Besucherzahlen liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor. Aufgrund der Schlangen vor den sogenannten Panels der Stargäste, den morgendlichen Schlangen vor dem Eingang vor der Messe Essen und der Teilnehmerzahl bei der Open Air Aufführung von Return of the Jedi, erscheint die erwartete Zahl durchaus realistisch.

Inhaltsverzeichnis

Tag 1

Bereits am Freitagmorgen um 9 Uhr schlängelten sich die Besucher vor dem Eingang der Messe Essen. Die bereitgestellten Ordner machten schnell klar welche Amtssprache an diesem Wochenende in Essen gesprochen werden würde. Nein, Basic, die Amtssprache des galaktischen Imperiums war es – leider – nicht. Ein dem Akzent nach zu urteilen US-amerikanischer Ordner machte uns bilingual darauf aufmerksam, dass wir noch keine 50 Grad hätten und die Warteschlange durchaus enger zusammenrücken könne. Eine Bitte, die sich schnell erledigte, als der erste Stargast sich den Wartenden zeigte. Anthony Daniels, den Uneingeweihten besser in der Rolle des Protokolldroiden C3-PO bekannt, ließ es sich nicht nehmen, bereits für erste Fotos und Grüße zu den Wartenden zu treten.

Promies auch beim Start
Promies auch beim Start

So schnell Anthony Daniels aufgetaucht war, so schnell waren die Messehallen geöffnet. Der wohltuende Luftzug funktionierender Klimaanlagen nahm jedem Eintretenden die Sorge, dass man tatsächlich 50 Grad Celsius erleben würde. So war es während des gesamten Wochenendes tatsächlich in den Hallen selbst deutlich angenehmer als in den Außenarealen. Jeder Gast, der eine Atmosphäre wie auf der SPIEL, welche in jedem Oktober in der Messe Essen stattfindet, erwartet hatte, wurde beruhigt. Zugestellte Gänge, die zu einer Schlauchatmosphäre hätten führen können, wurden durch die geschickte Verteilung von Ständen und Dekoration in der größten Halle vermieden.

Und an Dekoration fehlte es nicht. Unmittelbar nach dem Eintreten konnte man bereits von weitem einen knapp 7 bis 8 Meter großen AT-AT Kampfläufer aufragen sehen. Der Weg dorthin führte an einer Rekonstruktion jenes Bunkertors vorbei, vor dem Han Solo, Leia Organa und Chewbacca, zusammen mit einer Horde Ewoks, gegen imperiale Sturmtruppler in Return of the Jedi kämpften. Dicht darauf folgte ein T-47 Airspeeder. Dieses aus The Empire strikes back bekannte Gefährt war für Fotos betretbar und vor einer Leinwand, die den Eisplaneten Hoth zeigte, aufgebaut worden.

Diese Erlebnisse, das Erblicken liebevoll und detailliert nachgestellter Gefährte und Räumlichkeiten aus der Star Wars Saga, begegnete einen beim Gang durch die Messehallen immer wieder. So durfte eine nachgestellte Cantina, inklusive des toten Kopfgeldjägers Greedo, ebenso wenig fehlen wie eine Replik von Jabbas Audienzraum.

Greedo in der Cantina
Greedo in der Cantina

Neben den Ständen diverser Merchandise-Händler, die die erste Halle füllten, fand sich ebenso der offizielle Celebration Store. Das Besondere im Bereich dieses Stores war jedoch ein eigener Bereich der von Ashley Ecksteins Shop Her Universe eingenommen wurde. Ashley Eckstein, die in der animierten Serie The Clone Wars Anakin Skywalkers Padawan Ahsoka Tano die Stimme leiht, präsentierte hier ihre eigens vertriebene Bekleidungskollektion. Diese richtet sich vorrangig an Fangirls. Bedauerlicherweise, wie sie selbst zu einem späteren Zeitpunkt anmerkte, ist die Verfügbarkeit zum jetzigen Zeitpunkt noch stark eingeschränkt. Außerhalb der USA, Kanada und dem vereinigten Königreich ist Her Universe noch nicht verfügbar. Ashley Eckstein verdeutlichte jedoch, dass an einem internationaleren Vertrieb gearbeitet würde.

Für die Autogrammjäger wurde ein extra Hallenbereich bereitgehalten. An dieser Stelle lohnt es sich, kurz den Fokus auf einen der größten Kritikpunkte an der Autogrammmechanik zu legen: Die Kosten. Denn ja, tatsächlich, die Autogramme an den Ständen der Stargäste kosteten bare Münze. Über 150 Euro musste der willige Fan hinblättern um beispielsweise das Autogramm von Mark Hamill ergattern zu können. Dieses Verfahren stieß bei nicht wenigen Gästen bereits im Vorfeld negativ auf. Den Autogrammgästen selbst kann dabei jedoch kein wirklicher Vorwurf gemacht werden. Es ist auf solchen Veranstaltungen üblich, dass die Gage der Stargäste vergleichsweise gering gehalten wird. Das, was sie bei diesen Auftritte wirklich verdienen, generiert sich letztendlich aus den Autogrammverkäufen.

Vorbei an den aufgestellten Autogrammständen, wo bereits der Imperator – bzw. sein Schauspieler Ian McDiarmid – seinen Platz für Autogramme eingenommen hatte, gelangte man in die Halle diverser Fanprojekte. Gerade die Droid Builder fielen mit über einem Dutzend Varianten von selbstgebauten Astromechdroiden auf. Einige Vertretern dieser ferngesteuerten und höchst originalgetreu konstruierten Droiden begegneten einem immer wieder auf dem Weg über die Celebration.

Droidenbaumeister
Droidenbaumeister

 

Zentrale Anlaufpunkte in dieser Fan-Halle waren vor allem die etablierten Star Wars Kostümclubs. Wie etwa Mandalorian Mercs, die sich an mit der Darstellung der in Clans organisierten Mandalorianer befassen, zu deren bekanntesten Vertretern Boba Fett gehört. Oder wie die Rebel Legion um ihre German Base Yavin. Oder Die Guten, die sich in die Gewänder von Rebellen, Jedi bis zu Klontruppen hüllen. Und wie der größte Kostümverein auf diesem Erdenrund: Die 501st Legion. Ohne die anderen Fanprojekte schmälern zu wollen, möchte ich Vader´s Fist ein wenig mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Die 501st wurde im Jahre 1997 von Albin Johnson in sehr überschaubarem Kreis gegründet. Sie sollte Fans der Filme zusammenbringen, die ein Faible für authentische Kostümierung, oder besser gesagt Rüstung, teilen. Mittlerweile hat sich die 501st Legion über sogenannte Garrisons auf der ganzen Welt verbreitet. Mit über 5000 Mitgliedern wurde sie der größte Kostümclub dieser Zeit.

Der Erfolg der 501st Legion sicherten ihnen schlussendlich gar einen Platz im offiziellen Kanon des Star Wars Universums. Renommierte Autoren, wie Timothy Zahn, haben die Legion bereits namentlich in ihren Werken verewigt. George Lucas selbst erklärte, dass es die 501st Legion war, die unter dem Kommando von Anakin Skywalker in Revenge of the Sith den Jedi Tempel stürmte und die berühmt-berüchtigte Order 66 ausführte. Im Videospiel Star Wars – Battlefront II nimmt die Geschichte der 501st Legion ebenfalls eine zentrale Rolle ein.

501st - Vaders Fist
501st – Vaders Fist

Neben Vertretungen anderer Garrisons der 501st Legion stach die Basis der German Garrison als größte Landesvertretung hervor. Wie Markus Rau, der Commanding Officer der German Garrison, auf einer Stage erklärte, kann diese – mit über 500 Mitgliedern – im internationalen Vergleich als die mitgliederstärkste Garrison bezeichnet werden. Dies begründet sich jedoch auch darin, dass die US – Garrisons sich in kleinere Gruppen, teilweise in Bundesstaaten, aufspalten. Markus Rau und Mareike Heidemann-Jarosch stellten die 501st Legion in einem einstündigen Interview mit David Collins den Besuchern detailliert auf der Bühne vor.

Ein weiteres Highlight des Tages für jene, die auf die 3D-Kinoumsetzungen der Star Wars Saga gewartet hatten, war die Aufführung von Episode 2 – Attack of the Clones. Obschon die 3D-Umsetzungen ihren Weg nicht mehr in das Kino finden werden, konnten sich die Interessierten diese Episode an jedem Tag während des Wochenendes auf einer Stage ansehen.

Auf der sogenannten Celebration Stage, der Gruga Halle selbst, fanden die sogenannten Star Interviews statt. Als Star Interviewer selbst fungierte Warwick Davis. Warwick Davis begann seine Filmkarriere als der Ewok Wicket in Return of the Jedi. Harry Potter Fans ist er ebenfalls als Professor Flitwick und Griphook bekannt. Horrorfans kennen Warwick Davis jedoch auch aus der Rolle des Leprechaun.

Star Interviewer: Warwick Davis
Star Interviewer: Warwick Davis

Auf dieser Stage wurde Anthony Daniels als erster Gast empfangen. Als Running Gag etablierte sich nachfolgend die Aussage, dass Daniels selbst zu viel spreche. Ein Witz auf seine Kosten, der sich wohl auch auf seine Rolle als C3-PO zurückführen lässt.

Warwick Davis selbst lockerte die Gespräche gekonnt auf. So nahmen alle Stargäste an einem Quiz teil, das ihr Wissen um das Star Wars Universum und ihre eigenen Rollen testete. Auch wurden bekannte Szenen humorvoll nachgestellt. Fans hatten die Möglichkeit entweder persönlich Fragen zu stellen oder diese über Twitter einzureichen.

Die Wartezeiten an der Celebration Stage vor den Gastauftritten wurden von DJ Elliot und Mark Daniel verkürzt. Diese sorgten im Vorfeld für eine aufgelockerte Stimmung indem Gimmicks an das Publikum verteilt wurde, kostümierte Besucher die Möglichkeit bekamen sich zu präsentieren, Fans interviewt wurden und vieles mehr.

Als Gast des Abends trat dann auch Imperator Ian McDiarmid auf. McDiarmid erläuterte, wie er selbst zu der Rolle des Imperators kam, die er das erste Mal in Return of the Jedi übernommen hatte, wie er später von Episode I bis III den Weg des Senators Palpatine hin zum späteren Imperator darstellte, und wie er der Stimme und dem Lachen des Imperators jenen besonders sardonischen Klang verlieh.

Nach dem Auftritt Ian McDiarmids führte der Weg vieler Besucher diese in den Grugapark. Dort lockte eine Open-Air Vorführung von Return of the Jedi, welche zum aktuellen 30-jährigen Jubiläum der Uraufführung des Films stattfand.

 

Die Open Air Explosion des Todessterns
Die Open Air Explosion des Todessterns

Tag 2

Der zweite Tag begann mit Kathleen Kennedy, der Nachfolgerin auf dem Thron von George Lucas bei Lucasfilm. Viele Fans brannten selbstredend auf Neuigkeiten zu den angekündigten neuen Filmen im Star Wars Universum. Bedauerlicherweise machte bereits Moderator Davis klar, dass keine Fragen zu Episode VII, die über Twitter hereingeschickt würden, ihren Weg in die Show finden würden. Es wurde sich dafür entschuldigt, dass zum jetzigen Zeitpunkt generelle keine Detailfragen zur neuen Trilogie beantwortet werden könnten.

So handelte die Stunde, in der Kathleen Kennedy auftrat, vor allem von ihr als Person: Ihrem Werdegang, ihrer Erfahrung im Filmgeschäft und eben jenem Weg der sie zur aktuellen Präsidentin von Lucasfilm machte.

Die Erwartungen an potentielle Neuigkeiten zu den geplanten Filmen wurden jedoch nicht vollständig enttäuscht. So gab Kathleen Kennedy nahe dem Ende ihres einstündigen Auftritts bekannt, dass der Komponist John Williams zugesagt habe, auch für die musikalische Untermalung in Episode VII bis IX zu sorgen. John Williams wird elementar mit der Musikuntermalung im Star Wars Universum verbunden und war bisher an allen Filmen kompositorisch federführend beteiligt. Diese erfreuliche Neuigkeit blieb, leider, die einzige Offenbarung zur neuen Trilogie.

Kurzweil in der Cantina
Kurzweil in der Cantina

Innerhalb der Messehallen selbst hatte an diesem ersten Wochenendtag die Menge an kostümierten Besuchern deutlich zugenommen. Gerade die freien Wände in den Gängen, die zum Außenbereich führten, ebenso wie die dekorierten Areale innerhalb der Messehallen, wurden von Trauben fotografierender Besucher gesäumt.

In einer abgetrennten Halle trat die versammelte German Garrison der 501st Legion zu einem Gruppenfoto mit über 500 kostümierten Personen zusammen.

Als nächster Gast nahm Dave Filoni auf Warwick Davis´ Celebration Stage Platz. Der Supervising Director der Animationsserie The Clone Wars gab Rede und Antwort zu seinem neuen Projekt: Star Wars – Rebels. Nach dem Ende der Serie The Clone Wars, zu der auch eine Komplett-BlueRay Box angekündigt wurde, welche alle 5 Staffeln enthält, soll Rebels in der Zeit zwischen Episode III und Episode VI spielen. Im Zuge des Interviews stellte Filoni das Logo der zukünftigen Serie ebenso vor wie die Ghost: Ein Rebellenschiff welches, optisch als eine Mischung aus dem Millenium Falcon und B-17 auftretend, als zentraler Punkt der Serienhandlung angenommen werden kann.

Viele Fans fragten sich nach der bedauerlichen Ankündigung zum Ende von The Clone Wars, was mit jenen Charakteren geschehen würde die sich im späteren Kanon nicht mehr wiederfinden lassen, deren Schicksal somit fraglich bleibt. Dave Filoni beantwortete die Frage, ob diese Charaktere in Rebels wieder auftreten werden erwartungsgemäß nicht direkt und schon gar nicht wurden Charaktere namentlich erwähnt. Er gab jedoch zu Protokoll, dass ihm an der Entwicklung von Charakteren viel liege und das sich sicherlich auch bekannte Charaktere in Rebels wiederfinden würden.

Schlange vor den Stars für Autogramme
Schlange vor den Stars für Autogramme

Am Nachmittag des zweiten Tages stellten sich über 60 Gäste während des Celebration Europe-Kostümwettbewerbs einer ausgewählten Jury. Dieser Jury gehörten Dave Filoni, Ashley Eckstein, und Leland Chee an. Letzterer ist der sogenannte Hüter des Holocrons bei Lucasfilm, welcher sich für Fragen zur Kontinuität im offiziellen Kanon verantwortlich zeigt. Abgerundet wurde die Jury durch Randy Stradley von Dark Horse Comics.

Am Abend bildete das Interview mit Carrie Fisher, alias Leia Organa, das Highlight. Im Gespräch mit Warwick Davis war erneut Return of the Jedi das Thema im Fokus, war dies doch der Film, wo die beiden, Fisher und Davis, sich kennen lernten. Als Höhepunkt des Interviews spielten beide das Treffen von Ewok Wicket und Leia Organa im Wald von Endor nach.

Tag 3

Auf der von Warwick Davis gehosteten Celebration Stage nahmen die Fett-Tastic Four Platz: Jene vier Schauspieler, die die Rolle des mandalorianischen Kopfgeldjägers Boba Fett im Laufe der Zeit übernommen hatten: Jeremy Bulloch in The Empire Strikes Back und Return of the Jedi, Dickey Beer als Stuntperformer in Return of the Jedi”, John Morton in den Szenen, die in The Empire Strikes Back” in der Wolkenstadt spielen und Daniel Logan, der in Attack of the Clones dem jungen Boba Fett das Gesicht sowie in The Clone Wars seine Stimme lieh.

Bananentrooper
Bananentrooper

Auch während dieser Stunde wurde eine Szene von den Schauspielern nachgespielt: Jene Szene aus Attack of the Clones, in der Boba Fetts Vater, Jango Fett, von Jedi-Meister Mace Windu der Kopf abgeschlagen wird. Warwick Davis ließ in den Besucherreihen nach jemandem Interessierten fragen, der die Rolle des Jango Fett übernehmen konnte. Unter Applaus des Publikums fand sich Temuera Morrison selbst. Der Schauspieler, der nicht nur Jango Fett, sondern auch die Klontruppen spielte, nahm nach der nachgespielten Szene selbst Platz auf der Bühne, um von seinen Erinnerungen während der Dreharbeiten zu berichten. Abgeschlossen wurde die Stunde der Fett-Tastic Four mit einem, von Temuera Morrison initiierten, Haka: Dem rituellen Tanz der Maori.

Auf die Fetts folgte eine Stunde, die sich um einen der Auftraggeber Boba Fetts drehte: Jabba den Hutten. Unter der Überschrift The Jabba´s Palace Reunion nahmen jene Personen auf Davis´Couch Platz, die den Szenen in Jabbas Palast Leben einhauchten und berichteten von den Dreharbeiten während Return of the Jedi.

Das Highlight des kürzesten der drei Tage bildete der Auftritt von Mark Hamill. Hamill sprach von der Darstellung Luke Skywalkers, vom Weg des Feuchtfarmer-Jungen hin zum Jedi Ritter. Auch offenbarte Hamill, dass er zum Zeitpunkt als er mit der Arbeit an Star Wars begann, angenommen hätte, Harrison Fords Charakter Han Solo verkörpere die Hauptrolle des Films.

Hoth und die Snowglider
Hoth und die Snowglider

Wurde während des gesamten Wochenendes Anthony Daniels nachgesagt zu viel zu sprechen, so lief ihm Mark Hamill diesen Rang beinahe ab. Und wenn man Mark Hamill etwas attestieren möchte, dann, dass er reden kann! In den letzten Jahren erfreute er sich gerade als Voice-Actor großer Bekanntheit. Einer seiner bekanntesten Charaktere ist dabei der des Jokers im Batman Universum. Aber auch die Darstellung von Harrison Ford oder George Lucas gelang ihm sehr treffend.

Weitere Neuigkeiten zu Episode VII wurden bedauerlicherweise aber weder von Mark Hamill noch im Zuge der Abschlusszemeromie offenbart. Eine kleine Befürchtung konnte während dieser jedoch entkräftet werden. Hatten viele Fans erwartet, dass nach dem Disney Deal von Lucas die Celebrations in dieser Form einer ungewissen Zukunft entgegen sehen würden, überraschte man die Fans. Nicht, wie befürchtet, im Rahmen der Disney-Freizeitparks, sondern weiterhin alleinstehend wird die nächste Star Wars Celebration im April des Jahres 2015 in der US Stadt Anaheim stattfinden!

Mit dieser Ankündigung endete ein sehr atmosphärisches, informatives Wochenende viel zu schnell. Ein Wochenende, welches Lust auf Mehr gemacht hat. Bei dem sich viele Gespräche mit begeisterten Fans ergeben haben und wo man Stars der Filme zum beinahe anfassen zumindest in greifbarer Nähe hatte.

 

 

4 Kommentare

  1. Irgendwie fühle ich mich wie in einer anderen Realität. Nein, nicht wenn ich einen der Star Wars Filme schaue, sondern wenn ich eine der vielen Berichte der Celebration lese.
    Ich habe knapp 50 Euro für einen Tag Eintritt bezahlt und nicht mehr davon gehabt, als zwei Verkaufshallen und eine Halle von Fans, wobei letztere noch das interessanteste war. Vor allem die Astromechbauer haben sehr gute Arbeit gemacht.
    Nach zwei Stunden war ich durch. Gekauft hatte ich ein T-Shirt und eine Chewbaccapuppe als Ersatz für meine verschwundene Puppe von Kenner aus den frühen 80ern. Das hätte ich aber auch im Internet kaufen können.
    Für frei Tage kostete der Eintritt 130 Euro. Gut, dass ich das nicht ausgegeben habe. Was hätte ich dort drei Tage machen sollen? Ich hätte in der Zeit hochgerechnet 30 Mal alle Verkaufsstände intensiv anschauen können. Super!
    Was ist mit meinem Geld passiert? Autogramme interessieren mich nicht. Noch weniger, wenn ich dafür bis zu 150 Euro ausgeben soll. Wofür die 50 Euro Eintritt für einen Tag? Zum anschauen der paar aufgebauten Szenen wie der Snowglider oder das Tor auf Endor? Der Tie Fighter und der AT AT waren aus billigstem Pappmache und ab 15 Meter Abstand kaum gut anzuschauen.
    Das beste waren wohl die Panels mit den Stars, wie ich in den Berichten nachträglich erfahren habe. Aber Freitagnachmittag, als ich da war, hatte ich nichts interessantes gelesen, was dort gerade stattfand. Ich wußte ja auch nicht, was mich hinter dem schwarzen Vorhang erwartet. Allerdings kann man die Panels auch fast besser in Orkenspalter TV schauen.
    Ich fand auch als Star Wars Fan die Celebration als hauptsächliche Verkaufsveranstaltung völlig überteuert. Seltsamerweise geht keiner der Berichterstatter darauf ein.
    Die Filmvorführung im Grugapark war zwar nebenan, war aber nicht von der Celebration initiiert, sondern vom Grugapark und der Stadt. Dort kam man gottseidank auch ohne Celebrationeintrittskarte hin. Eine schöne Sache die am Rand stattfand, die man aber nicht den Verantwortlichen der Celebretaion zuschreiben kann.
    Ich denke, mit Presseausweis hatte man dort einige Vorteile und deshalb schreiben alle so positiv über die Celebration. Ich habe mit zwei weiteren Leuten gesprochen, die dort waren. Sie hatten unabhängig von mir genau den gleichen Eindruck wie ich. Ein Vater mit seinem Sohn, der 80 Euro für beide bezahlt hatte drückte es noch viel negativer aus als ich. Vor allem da sein Sohn auch nur gucken konnte und nichts machen. Legobasteln gab es wohl für ein paar Kinder, aber ausschliesslich etwas Vorgegebenes.

  2. Ich muss zunächst sagen, dass ich keine Pressekarten hatten. Somit erlebte ich meine drei Tage vor Ort wie jeder andere zahlende Besucher auch. Auch hatte ich keine Möglichkeit mit einem der Stargäste, den Hostern, oder anderen „offiziellen“, persönlich zu sprechen.

    Die Preise an den Merchandise Ständen waren hoch. Durchaus. Im Vergleich zu anderen Messen, wie etwa der SPIEL oder der RPC, war das nun keine Überraschung. Es waren Messepreise. Ich hatte durchaus überlegt mir endlich das X-Wing Miniaturenspiel zu kaufen. Dieses kostet in normalen Shops 25,-€. Auf der Celebration wurde es am Heidelberger-Stand für 35,-€ verkauft. Wie angesprochen wunderte mich dies aber nicht. So habe ich beim Kauf des Comics „Der vergessene Stamm der Sith – Band 1“ nicht nur ein Sondercover bekommen, sondern auch gute 5,-€ gespart.

    Bei Preisen für Artikel auf einer Messe liegen Glück und Pech nah beieinander. Ich selbst gehe schon lange nicht mehr zu einer Messe weil ich mir ausgerechnet dort etwas kaufen möchte, was ich sonst auch online bei diversen Händlern kaufen könnte. Die Erfahrung zeigt einfach, dass man auf Messen oft, nicht immer, mehr zahlt.

    Insgesamt stehen und fallen solche Events mit den Erwartungen mit denen man dort hin geht. Mein Besuch fand ohne strikt durchdachten Zeitplan statt. Das Programm, welches vorher auf der Homepage der Celebration Europe einsichtig war empfand ich in der ersten Fassung, die knapp einen Monat vorher online gestellt wurde, als sehr unübersichtlich. Danach habe ich mich lediglich stichprobenartig informiert. Ich wusste welche Gäste kommen und welche Themen es geben sollte. So die „Teaser Vorstellung“ von „Star Wars Rebels“, die Gäste die auftreten würden, die Programmpunkte zu „The Clone Wars“, die Filmvorführung, das „501st“ Panel, und einige weitere.

    Einsehen was es dort geben würde konnte man jedoch, wenn man gewillt war, durchaus vorher. Der Programmplan wurde auf der Homepage überarbeitet neu eingestellt. Mir, wie auch anderen, half vor Ort die offizielle App (für Android und iOS), die Informationen zu allen Ausstellern und Programmpunkten, Karten des Geländes und einen Zeitplan mit Push-Funktion enthielt.

    Was man sich angucken „könnte“ und was man auch über Onlineportale, TV, oder sonstigen Medien nachträglich in Medienbibliotheken nachvollziehen könnte ist ein Punkt des persönlichen Geschmacks.

    Die Star Wars Celebrations beinhalten sehr elementar eben diese Panels. Die Vorstellungen von Inhalten, die Gespräche mit Machern hinter den Kulissen und „Highlight-Interviews“ mit Schauspielern.
    Alleine am zweiten Tage habe ich 6 Stunden in Panels verbracht. Kathleen Kennedy eine Stunde lang. „Star Wars Rebels“ eine Stunde lang. Der Kostümwettbewerb zwei Stunden lang und Carrie Fisher über eine Stunde lang.

    Beschränkt man sich dergestalt auf die ersten beiden Hallen, also die, in Ermangelung besserer Begriffe, „Merchandise“ und „Fan-Projekt“-Halle, dann blendet man natürlich auch viele Programmpunkte, die man hätte erleben können, schlicht aus.

    Ob man X Euro für Panels und Stages bezahlen möchte deren Inhalte man auch später online nachschauen kann ist eine Frage die an Grundsatzphilosophie grenzt. Man kann sich mittlerweile nahezu alles von der Wohnzimmercouch aus ansehen. Das oft sogar übersichtlicher. Das populärste Beispiel ist: Fussball. Im Stadion zahlt man mittlerweile nicht wenig Geld für einen Stehplatz um 90 Minuten „Gepöhle“ zu sehen. Im TV, oder über Streamingdienste, bekommt man das Ganze mit besseren Kameraeinstellungen, gefühlt „näher dran“ und für deutlich weniger Geld.

    Ob man das eine oder andere „authentischer“ findet, mehr Spass daran hat, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.

    Bei der Open Air Veranstaltung mag ich einem Irrtum unterliegen, doch wurde diese nicht nur schon lange im Vorfeld von den Celebration Europe Verantwortlichen angekündigt und beworben. Zusätzlich fand die gesamte Celebration unter dem inoffiziellen Motto „30 years – Return of the Jedi“ statt. Die „Giftgrüne“ Aufmachung der Celebration basierte auf genau diesem Punkt. Während der Vorführung waren Ordner der Celebration anwesend, kontrollierten am Eingang gar nach Glasflaschen, etc.
    Diese Veranstaltung unterlag durchaus dem Rahmen der Celebration und der Veranstaltungsplanung. Sie kann, muss sogar, durchaus den Veranstaltern zugeschrieben werden. Und selbstverständlich war auch diese Vorführung nicht ohne Beteiligung der Stadt und des Grugaparks möglich, wie auch die gesamte Celebration nicht ohne die Messehallen möglich gewesen wäre.

  3. Es ist immer wieder schön von dem Wochenende zu lesen das im Vorfeld mit so viel Hektik verbunden und letztendlich doch viel zu schnell vorbei war. Da überlegt man fast schon Hotels in Anaheim zu checken…..

    Zum Thema lohnt sich eine CE oder nicht muss jeder selbst eine Meinung finden. Als Vergleich bietet sich aber ein Freizeitparkbesuch ab Nachmittags an bei dem man keine Fahrgeschäfte besucht. Der lohnt sich in 99% der Fälle auch nicht.

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