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Solltet ihr noch nicht wissen, was das Conquest ist, empfehle ich einen kurzen Blick in den Artikel vom Jenseits der Siegel 2012.

Seid ihr zurück? Alles klar, dann kann es ja losgehen…

Da ist er wieder, der Auswurfschock. Eine grandiose Woche liegt hinter mir. Und ich will eigentlich sofort wieder zurück nach Brokeloh/Mythodea.

Heiß war es. Und staubig. Und trocken. Und genial.

Wie schon im letzten Jahr hatte es sich meine Gruppe (unter anderem) zum Ziel gesetzt, den Siegelstätter Boten zu veröffentlichen. Aber im Gegensatz zum letzten Jahr waren wir besser vorbereitet. Die Arbeit wurde besser verteilt, die Technik aufgerüstet, so dass die technische Seite der Zeitungserstellung nicht wie damals unseren (meinen) Spielspaß trüben sollte. Und es hat hervorragend funktioniert.

Schlachtreihen im Staub
Schlachtreihen im Staub

Zugegeben, der Plot kam uns zu Gute. Es passierte einfach eine unglaubliche Menge. Wenn ihr genau wissen wollt, was passiert ist, dann findet ihr am Ende des Artikels die Downloadlinks zu den erschienen Zeitungen.

Wenn ihr euch noch nicht spoilern wollt, sei euch so viel gesagt: Live Adventure hatte angekündigt, mit diesem Jahr den ersten Abschnitt in der Kampagne um Mythodea abzuschließen. Und das haben sie auch geschafft. Mythodea wird nie wieder so sein, wie es war!

Wie es genau nächstes Jahr weitergeht, ist noch nicht ersichtlich, wohl aber ist die Richtung klar, in die es gehen wird: In eine neue Welt, in der neue Kreaturen, neue Bedrohungen und neue Aufgaben warten werden. Aber eine Welt, die eine ganz klare Verbindung zu Mythodea haben wird. Wie stark diese Verbindung ist und ob es Live Adventure gelingen wird? Es wird ein schwieriger Spagat werden müssen. Auf der einen Seite soll es für neue Spieler wieder zugänglicher werden. Auf der anderen Seite wollen Spieler, die Jahre an Arbeit in Hintergrund und Charakter gesteckt haben, davon natürlich auch noch etwas haben. Aber die Chance, es richtig zu machen, haben sie sich erarbeitet.

Aber genug vom Allgemeinen, kommen wir zur Veranstaltung an sich:

Gelände

Das Gelände war fast wie immer aufgeteilt, lediglich eine weitere Wiese kam an einem Ende hinzu. Da zwei der wichtigsten Orte auf dieser neuen Wiese lagen, bedeutete das für viele Leute weitere Wege. Dazu kommt, dass an dieser neuen Wiese keine Wasseranschlüsse liegen, so dass es nur die Dixi Klos am Ende der Stadt gab, um sich zu erleichtern. Und dort auch nur einen einzigen Wasseranschluss, sowohl für die Handwäsche nach dem Dixigang als auch zum Nachfüllen von Trinkwasser. Unschön.

An genau diesem Schlauch bildeten sich oftmals Schlangen, in denen man gut 15-20 Minuten anstehen musste. Gerade während der Endschlacht war die Situation dort nochmals sehr unschön.

Auch an dem Gebäude, das ganz am Ende dieser neuen Wiese stand und Hauptort für den großen Plot war, gibt es massive Kritikpunkte anzubringen: Ja, es sah toll aus. Aber es war geschlossen. Es gab nur einen einzigen Torbogen von 3-4 Metern Breite als Eingang. Und im Inneren fanden zu viele zu wichtige Dinge statt. Es war schlicht unmöglich, diese mitzubekommen, wenn man nicht das Glück hatte, genau zur richtigen Zeit im Inneren zu sein. Ein Gebäude aus Säulen und Mikrofone in allen wichtigen Situationen wären eine echte Verbesserung gewesen. Die Technik war ja vorhanden und wurde in mancher Szene eingesetzt. Warum nicht konsequenter? Hier wurde extrem viel Potential verschenkt!

Vor dem Eingang
Vor dem Eingang

Plot

Die Ratio
Die Ratio

Wie bereits oben geschrieben: Es war verdammt viel dieses Jahr. Und es war eine gute Mischung aus zu einem Ende geführten alten Strängen und dem Aufbau neuer Elemente, die vermutlich in den kommenden Jahren Relevanz bekommen werden. Auch ein paar spannende Wendungen waren dabei, die auch einen alten Hasen wie mich noch überraschen konnten. Top!

Aber auch hier Kritik: Seit Jahren machen uns alle NSC und Schriften Angst vor der Ratio. Und seit Jahren fragen wir uns: Was macht sie eigentlich so schlimm? Oder: Was ist die Ratio eigentlich wirklich. Also in greifbare Worte gefasst… Jaja, Urzweifel, schon klar. Aber was genau soll das bedeuten?

Leider wurde diese Frage auch dieses Jahr wieder offen gelassen. Es gab ein paar Andeutungen, was für Kreaturen der Ratio dienen, aber über deren Natur wissen wir immer noch nicht mehr als zuvor. Schade und langsam frustrierend!

Spieler/NSC

Orientalische Besucher
Die Naldar, ein Volk auf Mythodea

Naldar

Das Konzept Larp Mit! hat meiner Meinung nach Wunder gewirkt. Gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Dinge, die mich massiv gestört haben (Dödelgard, Gartenzwerge mit riesigen Latexpilzen als Waffen, Schlachtengolfer), so habe ich dieses Jahr erstaunlicher- und erfreulicherweise keine solchen Totalausfälle bemerkt.

Natürlich gibt es auf einer so großen Veranstaltung immer viele verschiedene Stile, aber so gut wie in diesem Jahr haben die Stile noch nie mit einander harmoniert, um ein stimmiges Gesamtbild zu erschaffen.

Auch die NSC waren durchweg gut bis sehr gut, die wenigen Kämpfe, denen ich mich nicht entziehen konnte, fair und sauber, das Spiel stimmig.

Ganz großes Lob an dieser Stelle an alle Beteiligten.

Fazit

Das Siegelstätter Lager
Das Siegelstätter Lager

Auch wenn ich oben ein paar schwere Kritikpunkte anzubringen hatte, so ist mein Gesamteindruck doch extrem positiv. Bis Freitag war es das beste Conquest, das ich je hatte. Von Tag zu Tag wurde die Handlung dichter. Der Samstag war dann leider nur ziemlich mittelmäßig und verhagelt das Gesamtbild nicht unerheblich. Ich hatte so viel mehr erhofft/erwartet, als dann wirklich passierte.

Und ich hatte sogar noch das Glück, mich in Positionen bringen zu können, an denen ich von den Geschehnissen in der Schmiede zumindest einen Teil mitbekommen konnte. Wie frustrierend es für die Leute 200 Meter weiter hinten gewesen sein muss, kann ich nur mutmaßen.

Auch so bleibt es aber eine Veranstaltung, auf der ich sehr, sehr viel Spaß hatte und die ich nicht verpasst haben wollte.

Mein besonderer Dank geht an die Redaktion des Siegelstätter Boten und unsere Lagerköchin. Ich habe es zwar nur in 50% der Fälle rechtzeitig zum Abendessen geschafft, aber auch kalt waren die Sachen sehr lecker.

Meine persönlichen Highlights?

OT Situation: Eine SL, die den Herren von Siegelstatt fragte, ob wir eigentlich das Plotbuch haben würden, da er sonst nicht wüsste, wie wir an all die Infos gekommen wären. Scheinbar haben wir da etwas richtig gemacht… (Und nein, wir haben das Plotbuch nicht, das ist alles fair erspielt!)

IT Situation: Die Spährennadel „Freddy“, die unglaublich liebevoll von ganz vielen jungen Spielern geschmückt, betanzt, besungen, etc. wurde. Die alten Hasen hätten das Ganze viel schneller und effizienter lösen können. Aber bei weitem weniger spannend und schön! Hut ab vor den Leuten des Wayfarer Arrival Camps!

Downloads der Ausgaben des Siegelstätter Boten

 

Artikelbilder: Mit freundlicher Genehmigung von Live Adventure

 

 

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