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Es ist wieder soweit, die jährliche Runderneuerung des Magic: The Gathering Hauptsets ist erschienen. Die Grundedition Magic 2014 bzw. M14 richtet sich vor allem an Einsteiger, bietet aber auch erfahrenen Spielern neues Kartenmaterial für gezielte Erweiterungen ihrer Decks oder Kartensammlungen. Im folgenden Artikel stellen wir euch die neue Edition vor und zeigen euch, welche neuen Decks euch für ein weiteres Jahr voller Abenteuer im Multiversum von Magic: The Gathering zur Verfügung stehen.

Entzünde deinen Planeswalker-Funken!

Spiel mit dem Feuer! Erlebe aus erster Hand, warum Magic: The Gathering eines der erfolgreichsten Sammelkartenspiele ist. Stelle dein eigenes Magic-Deck mit mächtigen Zaubersprüchen und wilden Kreaturen zusammen und fordere deine Freunde heraus, um zu sehen, wessen Funke am hellsten brennt!
(Quelle)

Das aktuelle Magic-Hauptset umfasst satte 249 schwarzrandige Karten. Es enthält 15 sagenhaft seltene Karten, 53 seltene, 60 nicht ganz so häufige, 101 häufige und 20 Standardländer. Veteranen kennen es schon, das Hauptset besteht aus vielen bekannten Karten und bietet für Wizards of the Coast eine willkommene Gelegenheit, Klassiker des Sammelkartenspiels neu aufzulegen. Kenner erspähen hier mitunter schicke neue Artworks oder gar ein Redesign einer Karte mit frischem Namen. Natürlich gibt es auch einige komplett neue Karten wie z.B. Grimmige Rückkehr.

Alle Karten des neuen Hauptsets könnt ihr übrigens, farblich sortiert und visualisiert, auf der Wizards-Website unter diesem Link einsehen.

Die Besonderheiten von Magic 2014

Wiederkehrendes Thema: Remasuris

Im neuen Hauptset treten erneut Karten mit dem Kreaturentyp Remasuri in Erscheinung. Diese beliebten Kreaturen teilen Fähigkeiten oder Erhöhungen von Stärke und Widerstandskraft mit anderen Remasuris unter deiner Kontrolle.

Beispielkarte: Megantischer Remasuri

Zyklus: Magus-Stäbe

Wie in fast jedem Set gibt es auch wieder einen thematischen Kartenzyklus. In Magic 2014 bezieht sich dieser Zyklus auf Artefakte, welche jeweils auf eine Farbe ausgerichtet sind. Wenn der Spieler Zaubersprüche dieser Farbe wirkt oder Standardländer des Typs, der mit dieser Farbe in Verbindung gebracht wird, ins Spiel bringt, kann er Lebenspunkte dazu erhalten.

Beispielkarte: Stab des Verderbens

Wiederkehrender Kartentyp: Planeswalker

Ein Planeswalker ist ein Verbündeter, welcher an der Seite des Spielers kämpft. Planeswalker dienen nicht nur als Storycharaktere, die die unterschiedlichen Welten des Multiversums durchstreifen, sondern stehen auch als machtvolle Karten mit speziellen Fähigkeiten zur Verfügung.

Beispielkarte: Garruk, Rufer der Bestien

Regeländerung!

Mit M14 gibt es ein paar Änderungen an bestehenden Regeln. Insbesondere Legendäre Karten und Planeswalker sind davon betroffen.

Die Kurzversion lautet: Sowohl der gleiche Planeswalker wie auch die entsprechende legendäre Karte kann jetzt einmal pro Spielerseite kontrolliert werden, statt wie bisher nur einzigartig auf dem gesamten Spielfeld existieren zu können.

Diese Regeländerung geschieht sicherlich in Hinblick auf den kommenden Block Theros, der sich thematisch mit allerhand mythologischen Sagen- und Göttergestalten der Antike auseinandersetzen wird. Ausführliche Informationen zu der Regeländerung findet ihr unter folgendem (eng.) Link.

Angespielt: Intro-Packs

 Ganze 4 der 5 erhältlichen Intro-Packs des Magic 2014 Hauptsets wurden uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Die Intro-Packs enthalten ein spielbereites 60-Karten-Deck, darunter auch eine ikonische Premiumkarte, zwei ungeöffnete Boosterpackungen mit je 15 Karten und eine Strategiehilfe sowie eine Einführung, wie man Magic spielt. Im Folgenden erfahrt ihr mehr über die neuen Intro-Packs.

Macht des Lichts (Farben: Weiß und Grün)

Mit diesem Deck setzt man auf die Kreaturen des Lichtes, die mit Hilfe von machtvollen Verzauberungen ihr volles Potential entfalten. Die starke Premiumkarte Ajanis Auserwählte symbolisiert die Idee des Decks vollkommen und stellt im direkten Vergleich der Intro-Packs eine enorme Bedrohung dar, sobald man weitere Verzauberungen zur Hand hat. Synergie-Effekte wie z.B. Ätherrüstung gibt es in diesem Deck reichlich und eine spannende Aura folgt der nächsten.

Die kraftvollen Auren sorgen schnell dafür, dass die eigenen Kreaturen zur gefährlichen Ein-Mann-Armee mutieren. Gleichzeitig hat man durch die eingebauten Mechaniken zur Erlangung von Lebenspunkten einen langen Atem und muss sich weniger auf die eigene Verteidigung konzentrieren. Mit Karten wie Himmlische Eintracht werden die Lebenspunkte-Mechaniken schnell zum Alptraum für den Gegner. Die Stärke dieses Decks ist gleichzeitig der Schwachpunkt. Sollte ein Gegenspieler eine Kreatur, welche mit mehreren Auren verstärkt wurde, tatsächlich aus dem Spiel nehmen können, so hat er einen großen Vorteil erlangt. Macht des Lichts ist trotz oder gerade wegen der Ressourcen-Bündelung zu einem sehr guten Einsteigerdeck geworden.

Die komplette Kartenliste (eng.) gibt es hier.

Schnitter des Todes (Farben: Schwarz und Rot)

Wer schon immer mal ein finsterer Nekromant sein wollte und grausige Schrecken auf seine Gegner jagen wollte, der ist bei der Wahl des Intro-Decks Schnitter des Todes genau richtig. Die Premiumkarte Lilianas Plünderer gehört für mich zu den Stärksten der getesteten Intro-Packs. Nicht zu teure Manakosten, solider Körper und fiese Eigenschaften vereinen sich in dieser Zombie-Kreatur zu einem wandelnden Alptraum für den Gegner. Das Deck entfaltet zermürbende Zauber und sorgt dafür, dass die eigenen Truppen schnell zu einer grausamen Armee untoter Wesen heranwachsen, welche den Gegner beständig attackieren. Die Sumpfsudhexe ist zwar nicht das stärkste, wohl aber eines der interessantesten Magic 2014 Kartendesigns und bringt im Intro-Pack natürlich auch all ihre Hexenzutaten mit. Das Deck Schnitter des Todes bietet eine gelungene Farbkombination für alle Spieler, die auf finstere Zauberkräfte zurückgreifen wollen, um mit zerstörerischen Effekten ihre Gegenspieler in den spielerischen Wahnsinn zu treiben. 

Die komplette Kartenliste (eng.) gibt es hier.

Psychisches Labyrinth (Farben: Weiß und Blau)

Spieler die es gerne taktisch anspruchsvoll mögen, können zu dem Intro-Deck Psychisches Labyrinth greifen. Das Deck um die Premiumkarte Jaces Gedankensucher kommt in den klassischen weiß-blauen Kontrollfarben der Magic-Welt daher. Effiziente Kreaturen mit Flugfähigkeit werden hier mit allerhand Zaubern wie z.B. Frosthauch zur Unterstützung kombiniert. Das Deck bot in den Testspielen viele Möglichkeiten der Interaktion. Andere Intro-Decks mögen geradliniger sein und gefährlichere Kreaturen beinhalten, doch Psychisches Labyrinth bietet für viele Situationen flexible Lösungen. Im Zweifelsfall kopiert man via Klon das gefährlichste Monster des Gegners oder die beste eigene Kreatur. Im Test konnten so einige Spielsituationen komplett gedreht werden.

Die komplette Kartenliste (eng.) gibt es hier.

Bestialische Stärke (Farben: Schwarz und Grün)

Wer auf die richtig dicken Brocken steht, der sollte sich das Intro-Deck Bestialische Stärke genauer anschauen. Die Premiumkarte Garruks Horde symbolisiert das Deckthema. Große, schwere Kreaturen, die für sich genommen alle gegnerischen Beschwörungen übertrumpfen sollten. Das Deck wirft beständig Raubtiere und Monster in den Kampf, die höchstens von den zur Verfügung stehenden Mana-Ressourcen gebremst werden. Um so länger der Schlagabtausch dauert, um so mehr Ressourcen kann der Spieler des zweifarbigen Decks nutzen und mit der Zeit immer gewaltigere Kreaturen-Karten beschwören.

Garantiert ist der Sieg dadurch aber nicht: Auch wenn man sich mit Spontanzaubern wie Klinge des Schicksals und Nebel im Test das ein oder andere Zeitfenster erkaufen ließ, war es für den Spieler der Bestialischen Stärke nicht einfach, gegen die aggressiveren Intro-Decks zu bestehen.

Die komplette Kartenliste (eng.) gibt es hier.

Das fünfte Intro-Deck Feuerausbruch des neuen Magic 2014 Hauptsets konnte leider nicht getestet werden.

Test: Deckbaubox

Wer neu in das Hobby einsteigen möchte, für den ist die Deckbau-Box ein guter Start in das Sammelkartenuniversum von Magic: The Gathering. Der Inhalt kann sich sehen lassen. Satte 285 Karten sollten eine ausreichende Grundlage für alle Einsteiger bieten.

Jede Box enthält:

  • 125 bedingt zufällige Karten
  • 4 Booster-Packungen mit je 15 Karten aus verschiedenen, aktuellen Magic Sets
  • 100 Standartländer
  • 1 Deckbau-Leitfaden mit zahlreichen Tipps, wie man gute Magic-Decks aufbaut
  • 1 Einführung wie man Magic: The Gathering spielt
  • 1 komplett illustrierte wiederverwendbare Aufbewahrungsschachtel

Der zufällige Kartenmix bietet eine gute Übersicht über die unzähligen Karten und Fähigkeiten des Magic-Spiels. Der Einstieg ist durchaus gelungen. Insbesondere die beiliegenden Leitfäden und Anleitungen erläutern gut die Mechaniken des Kartenspiels. Für professionellere Ambitionen benötigt man natürlich spielstarke Karten mehr als einmal und braucht entsprechendes Zusatzmaterial. Weil Tauschen und Sammeln aber ebenfalls fester Bestandteils des Magic: The Gathering Hobby darstellt, sollte das mit etwas Zeit und Geduld kein größeres Problem sein. Anfänger finden somit schnell Anschluss an bestehende Spielergruppen und Hobby-Begeisterte.

Bild - M14 Deckbau Box

Fazit

Wizards umwirbt mit dem diesjährigen Hauptset Magic 2014 wieder Neueinsteiger. Sowohl die Intro-Decks als auch die Deckbau-Box wirken gut durchdacht und führen einen an das vielfältige Sammelkartenspiel Magic: The Gathering heran. Die unterschiedlichen Intro-Decks spielen sich angenehm unterschiedlich und Einsteiger erlangen dank der Zweifarbigkeit schnell ein Gefühl für die unterschiedlichen Farbeffekte des Multiversum. Neben vielen bekannten Kartenklassikern gibt es einige Neuheiten zu entdecken. Überzeugen kann Magic 2014 aber auch mit Neuauflagen wie dem Aasfressender Schlamm, der in unterschiedlichsten Turnierformaten seine Stärke bewiesen hat. Für Einsteiger in das Hobby bieten die neuen Magic 2014 Intro-Decks einen gelungenen Start. Ambitionierte Spieler rüsten ihre Kartensammlung aber wohl lieber gezielt mit spielstarken Einzelkarten auf. 

 

 Artikelbilder: Wizards of the Coast

 

 

3 Kommentare

  1. Nette Rezension. Stimmt, dass einige Karten wie der Schlamm oder die Mutavault dringend reprinted werden mussten. Ihr hättet aber noch etwas mehr auf das Set selbst eingehen können. Es ist schwächer als andere Hauptsets (von Kartenpower und Kartenwert her), lässt sich aber ausgezeichnet draften. Dass die neue rote Chandra eher mau geworden ist, liegt an Wizards – von wegen Turnierrelevant. : P

  2. Auf die unterschiedlichen Turnierformate gehe ich hier nur am Rande ein. Der Artikel ist vorallem an Einsteiger und Casual Spieler gerichtet. Natürlich wirken sich viele Sachen auf die unterschiedlichsten Formate und Spielarten aus, dass würde wohl aber den Rahmen sprengen. Die Hauptsets selber haben meist ein sehr vorsichtiges Kartendesign (Wizards will Einsteiger weder überfordern noch abschrecken), meistens muss man hier also nach richtig starken Karten suchen. Bei der Chandra stimme ich dir zu, ich warte immernoch auf einen anständigen roten Planeswalker… spannend wird, was uns im Theros-Block erwartet :)

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