Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Hier ist sie nun, meine letzte Rezension für Produkte aus dem Hause 13Mann. Der Grund: Ich bin Produktmanager für Fallen Reich geworden, und möchte mich also in diesem Verlag ein wenig einbringen. Das tut schon ein wenig weh, denn als großer Traveller-Fan habe ich die Produkte immer sehr gerne und vor allem auch objektiv rezensiert. Damit ist nun Schluss. Da ich für den Verlag tätig bin, werde ich keine Rezensionen mehr über ihre Produkte schreiben. Gleiches trifft auch auf direkte Marktbegleiter zu.

Bei Hephaistos handelt es sich nicht um eine Übersetzung aus dem Englischen, sondern sie stammt aus der Feder von Sebastian Witzmann, dem Autor von Aborea. Sein Schreibstil springt einem förmlich entgegen. Ich mag die Schreibe, aber das muss jeder für sich selber wissen.

Da es ein deutsches Produkt ist, halte ich auch kein originales Traveller-Produkt, sondern ein Travellerkompatibles Produkt in den Händen.

Die Übersetzung dieses Abenteuers ins Englische wird im Übrigen gerade über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert.

Erscheinungsbild

Hephaistos_CoverIn bekannter Traveller-Manier präsentiert sich das Werk von außen. Die Grundfarbe ist schwarz, und das Wort Traveller kündigt schon an, worum es sich hier handelt. Auf dem Bild sehen wir ein großes dunkles Schiff vor einem Planeten liegen. Es scheint zu treiben, und ein kleines Shuttle fliegt darauf zu. Das eigentlich Interessante sind aber die Tentakel die anscheinend aus dem Schiff kommen. Mein Interesse war sofort geweckt, denn havarierte Schiffe im All sind nichts Besonderes. Eines, aus dem Tentakel wuchern, aber schon.

Die Hülle des Abenteuers ist nicht mit dem Inhalt verbunden, so dass man sie bequem als Sichtschirm verwenden könnte. Sie ist aus dicker Pappe und extrem stabil. Im Inneren sehen wir die Deckpläne der Hephaistos, so dass der Spielleiter sie immer schnell zur Hand hat. Die 24 Seiten sind prall gefüllt mit Informationen, die Schrift ist schon fast ein wenig klein geraten. Wir merken hier, dass Sebastian mit 24 Seiten auskommen musste. Denn die Beschränkung auf 24 Seiten bedeutet: Dieses Abenteuer ist zu einem Knaller-Preis zu haben.

Ein Inhaltsverzeichnis hilft uns bei der Orientierung, einen Index habe ich ein wenig vermisst. Das ist bei 24 Seiten aber verkraftbar.

Die harten Fakten:

  • Verlag: 13Mann
  • Autor: Sebastian Witzmann
  • Erscheinungsjahr: 2013
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Etwas kleiner als DIN A4.
  • Seitenanzahl: 24
  • ISBN: 978-3-941420-60-1
  • Preis: 9,95 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon (Klick)

Inhalt

Im Abenteuer Hephaistos geht es um das Wrack eines Raumschiffes mit riesigen Ausmaßen, das im All treibt. Es ist fast 9 km lang, und 250 Meter im Durchmesser. Nach einer Havarie wartet es förmlich darauf, entdeckt zu werden.

Das Abenteuer bietet verschiedene Ansatzpunkte, um es in einer Traveller Kampagne unterzubringen, kann aber auch völlig losgelöst als einzelnes Abenteuer gespielt werden. Über drei potentielle Auftraggeber sind genug Möglichkeiten vorhanden, um auf die Hephaistos zu gelangen.

Die Hephaistos stammt von den Andarianern. Im ersten Abschnitt geht der Autor auf dieses Volk und vor allem auf ihre Technologie ein. Er erzählt, wieso die Hephaistos gebaut wurde, und was dann mit ihr geschah.

Der größte Teil beschäftigt sich mit dem Aufbau des Schiffes. Über eine Art Einleitung führt uns der Text dann zu den verschiedenen Bereichen. Die Informationen sind immer schön mit dem Hintergrund verwoben, so dass man gut ein Gesamtbild erhält. Dieses Erzeugen der Gesamtgeschichte bedeutet aber auch zwingend, dass man das gesamte Werk gut lesen und dann evtl. mit kleineren Markern und Klebern an Textstellen markieren muss. Dieses Abenteuer verläuft nicht linear, sondern es dient als eine Art Sandkasten. Die Spieler müssen selber wissen, was sie tun wollen, und der Spielleiter muss darauf reagieren können.

Das Buch geht auf einige Gefahren ein, die an Bord lauern und denen die Gruppe sich wohl oder übel stellen muss. Aber auch der Umstand, dass sie an Bord sind, wird außerhalb des Schiffs ebenso für Ärger sorgen. Ein Abschnitt geht hier auf die Fraktionen ein, die ebenfalls ein Auge auf die Hephaistos geworfen haben, und es wird beschrieben, welche Konsequenzen die Funde einzelner „Technologien“ haben können.

Ich persönlich habe mir im ersten Moment etwas mehr gewünscht, aber es ist im Prinzip genug da – entweder um eine kleine „Rettungsmission“ zu spielen, dieses Modul in seine Kampagne einzubauen oder es als Start einer neuen Kampagne zu nutzen. Man kann hier auch sehr gut seine eigenen Ideen einfließen lassen. Zerstörte Module des Schiffes zum Beispiel könnt ihr mit eigenen Modulen bestücken. Die Fraktionen drumherum könnt ihr gut in Hinblick auf eure Kampagne erweitern. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden.

Fazit

Ich glaube, das es wirklich Spaß macht, dieses Abenteuer zu leiten. Das Gefühl auf solchen Wracks ist immer etwas ganz Eigenes. Man sollte müsst versuchen, es düster und gefährlich erscheinen zu lassen. Ich habe während der Rezension immer Soundtracks durchgeklickt und überlegt: Welchen möchte ich im Hintergrund bei diesem Abenteuer haben? Meine erste Wahl ist der Prometheus-Soundtrack, aber auch Star Trek – Into Darkness eignet sich ziemlich gut. Event Horizon ist eine weitere gute Wahl.

Die Spieler werden auf dem Schiff einige Möglichkeiten haben. Gerade technikverliebte Spieler/Charaktere werden dort auf ihre Kosten kommen. Und wer wollte nicht schon immer einmal Tentakel steuern?

Ich finde Hephaistos toll. In kompakter und übersichtlicher Form erhalte ich genügend Material, um damit Stunden und Tage verbringen zu können. Es gibt so viele Dinge zu entdecken und man hat noch viel mehr Platz um eigene Handlungen einzubauen.

Daumen5maennlich

Artikelbilder: 13Mann Verlag

 

 

2 Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein