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Gerade das Fantasy-Setting kommt nahezu nicht ohne sie aus: Dämonen. Wesen aus anderen Welten, Diener von finsteren Göttern, die danach trachten, ganze Welten ins Chaos zu stürzen. Tyrannische Herrscher, die eine Regentschaft auf Blut und Leid errichten, die auf Thronen aus Knochen Platz nehmen, um sich an den Qualen der Sterblichen zu erfreuen. Eine Hölle auf Erden zu errichten ist oftmals ihr erklärtes Ziel.

Dieses Bild findet sich ebenfalls in der modernen Horrorliteratur wieder. Hier sind sie die Schatten, die in dunklen Ecken verlassener Häuser ihr Unwesen treiben. Die Kreaturen, die dafür sorgen, dass sich den Menschen in verlassenen Holzhütten, tief verborgen in dichten Wäldern, die Nackenhaare aufstellen. Und sie sind es, die den Menschen den Verstand rauben und die Körper in Besitz nehmen, um Leid und Missgunst zu säen.

Doch ist die Geschichte dieser Art Dämon eine relativ junge, vor allem in westlichen Hemisphären verbreitete. Obschon die Globalisierung dieses Bild des höllischen Dämons über die Welt verbreitet hat, lohnt doch ein Blick auf die mythologischen Ursprünge dieser Wesen.

Der griechische Daimon – Mittler zwischen Menschen und Göttern

Polydeukion mit einer Daimon-Schlange
Polydeukion mit einer Daimon-Schlange

Das Wort Dämon findet seinen Ursprung im altgriechischen Daimon. Daimon selbst bezeichnet hierbei eine geisterhafte Entität, die zwischen den Menschen und den Göttern steht.

In der griechischen Mythologie wurden sämtliche Naturphänomene Geistern zugeschrieben – sei es das simple Rauschen eines Baches oder auch die Gärung von Milch, Verdunstungseffekte oder die Verwesung. Auch Krankheit und Tod fanden in ihnen ihren Ursprung.

Der griechische Dichter Hesiod beschreibt die Daimones  als die abgeschiedenen Seelen jener Menschen, die in der friedlichen Urphase der Menschheitsgeschichte, vor dem Entstehen der Zivilisation, lebten. In seinem Werk Theogonie, einem Werk über die Schöpfung der Welt im Rahmen der griechischen Mythologie, beschreibt er diverse Arten und Klassen von Daimones und ihr Wirken auf die Welt.

Die Daimones selbst vermittelten bei Hesiod zusätzlich nicht nur zwischen Menschen und Göttern, sondern nehmen gar eine individuelle Rolle im Leben eines jeden Menschen ein, die an christliche Schutzengel gemahnt. Jedem Menschen ist von Geburt an ein Daimon zugeteilt, der das Schicksal des selbigen bestimme. Da ein Daimon sowohl für Glück als auch Leid verantwortlich sein kann, dass er Verderben und Glück zu bringen imstande ist, nahm man später gar an, ein Mensch besäße zwei dieser Wesen: einen guten und einen bösen Daimon. Dieses Bild ähnelt der heute eher Kindern erzählten Mär vom Engelchen und Teufelchen, die auf jeder Schulter sitzen und dem Menschen bei Entscheidungen Einflüsterungen zukommen lassen. Die Annahme, dass ein Daimon dem ihm zugeteilten Menschen dessen Lebenslos angedeihen lasse, fand wiederum Einzug in der Philosophie, genauer gesagt der Ethik selbst. So prägte der griechische Philosoph Heraklit von Ephesos den Satz Ethos Antropo Daimon, was sich grob mit „des Menschen Eigenart ist sein Schicksal“ übersetzen lässt. Platon sprach davon, sein Daimon habe ihm bei schwierigen Entscheidungen beigestanden. Ihm sei der Daimon eine mahnende, innere Stimme gewesen. Auch Sokrates spricht von einem guten Geist, der ihn von unrechtem Handeln abgehalten habe. Diese Ausführung erinnert an unsere heutige Vorstellung von einem mahnenden Gewissen.

Genien – Römische Schutzgeister

Ein geflügelter Genius
Ein geflügelter Genius

Die Vorstellung der Daimones als Begleiter des Menschen findet sich in der römischen Mythologie fortgesetzt wieder. Hier ist der Genius ein persönlicher Schutzgeist, der das Schicksal, die Persönlichkeit und auch die Zeugungskraft eines Mannes bestimmt.

Den Genien, die ursprünglich als Geister der Ahnen gesehen wurden,  wurde geopfert. Von ihnen erhoffte man sich Beistand in kritischen Lebensphasen. Nicht nur individuelle Personen konnten einen Genius besitzen, sondern auch Städte, Orte allgemein, Truppen und ganze Provinzen.

Das griechische Bild des „guten“ gegen den „bösen“ Daimon findet sich in der Geschichte des Brutus, des Caesarmörders, wieder. Laut dem griechischen Schriftsteller Plutarch erschien diesem eines Nachts eine schrecklich anzuschauende Gestalt. Auf Brutus´ Frage, um wen es sich handle, habe diese geantwortet: „Brutus, ich bin dein böser Daimon, du wirst mich bei Philippi sehen!“ Philippi beschreibt dabei den Ort jener zwei Schlachten, die nach der Ermordung Caesars das zukünftige Schicksal Roms entscheiden sollten und nach denen Brutus schlussendlich den Freitod wählte.

Äußerlich wurden diese Wesen als bärtige Männer mit freiem Oberkörper, die ein Füllhorn bei sich tragen, beschrieben. Genien eines Ortes trugen jedoch das Aussehen einer Schlange.

Daevas – Diener des Ahriman

Der Daeva Aknan
Der Daeva Aknan

Die Darstellung der Daevas ähnelt der destruktiven Natur heutiger Dämonenbeschreibungen. In der jüngeren Avesta, das heilige Buch des Zoroastrismus im frühen Persien, welches auf den Religionsstifter Zarathustra zurückgeht, sind Daevas unheilvolle Wesen, die als Gegenspieler zu den verehrungswürdigen Gottheiten auftreten. Ursprünglich waren diese Wesen selbst Götter, die jedoch nicht zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden wussten und daher abzulehnen waren.

In späteren Darstellungen dienen die Daevas direkt dem Ahriman, der das Zerstörerische repräsentiert. Im Zoroastrismus nimmt er stellvertretend die Rolle von Chaos, Lüge und Zerstörung ein und steht der Wahrheit und der Ordnung im Kampf gegenüber.

Asuras – Die bösen Geister des Hinduismus

Kampf gegen die Asura Shunga und Nishunga
Kampf gegen die Asura Shunga und Nishunga

Im Vergleich zu den persischen Daevas herrscht im Hinduismus Verwechslungsgefahr  bei den Begrifflichkeiten: Hier sind die Devas, oder Suras, die „Guten“ und die Asuras die „Bösen“.

Wo das Wort Sura noch „Lichtwesen“ bedeutet, wird durch die Vorsilbe „a“ eine Negierung und Umkehr in das wörtliche Gegenteil ausgedrückt. Somit bedeutet Asura in Sanskrit so viel wie „Gegner des Lichts“.

Angeblich entstanden die Asuras, wie alles andere auf der Welt, aus dem Atem des Schöpfergottes Prajapati. Wie alle anderen Geschöpfe sei ihnen die Gabe von Wahrheit und Lüge zuteil geworden, doch hätten die Asuras die Wahrheit abgelegt.

Äußerlich erscheinen sie angeblich oft in menschlicher Gestalt, obschon ihnen die Gabe der Gestaltwandlung zugeschrieben wird.

Der arabische Dschinn

Der Dschinn, dessen Name vermutlich am ehesten mit dem typischen Flaschengeist assoziiert wird, findet sich bis heute in der muslimischen Glaubensvorstellung. Seine Ursprünge gehen jedoch über die Geburtsstunde des Islam hinaus.

Arghan - ein Dschinn des Wassers
Arghan – ein Dschinn des Wassers

Vor dem Aufkommen  des Islam wurden Dschinn als charakterlose Himmelswesen gesehen, die neben Naturgeistern für unerklärliche Phänomene verantwortlich gemacht wurden. Im späteren Verlauf wurden ihnen jedoch auch Charaktereigenschaften und Intentionen zugesprochen.

Die Darstellung der Dschinn ist dergestalt widersprüchlich, als dass man ihnen auf der einen Seite nachsagt, eher menschenscheu zu sein, auf der anderen Seite aber auch Beispiele findet, wo diese sich gar mit Menschen verheirateten. Auch erscheint weiterhin das Bild der unpersönlichen Dschinn, denen es an Individualität mangelt, und jener, die gar einen eigenen Namen tragen und bewusst agieren.

Gerade durch das Auftreten des Islam wurde den Dschinn eine ambivalente Rolle zugeschrieben. So sei es den Dschinn freigestellt ihren Glauben zu wählen. Sie werden als „gut“ beschrieben, so sie sich für Allah entscheiden, als „böse“, wenn sie sich gegen dessen Grundsätze zu handeln entscheiden.

Laut Volksglauben ist es möglich Dschinn zu beschwören. Dies führt jedoch zu unermesslichen Qualen für diese. Deswegen würden Dschinn dazu neigen, nicht die Wünsche ihrer Beschwörer, sondern deren Ängste zu erfüllen. Wünsche würden so von ihnen sehr spitzfindig und zu ihren Gunsten ausgelegt.

Dem biblischen König Salomo wird nachgesagt, sich die Dschinn als erstes nutzbar gemacht zu haben, indem er diese in Flaschen sperrte.

Der christliche Höllensturz

Der christliche Dämon, jenes Wesen, welches sich aus den Untiefen der Hölle erhebt, dem Teufel dient und die Menschen zu verführen neigt, hat bis hierher einen langen Weg hinter sich. Blicken wir zurück auf den Wortursprung, den Daimon in der griechischen Mythologie, so hat das heutige Bild des Dämons mit diesem nicht mehr viel gemeinsam. Die ambivalente Natur dieses Wesens ist verschwunden und wurde durch reine „Bosheit um der Bosheit willen“ ersetzt.

Obschon wir das Bild des ambivalenten Gewissens – symbolisiert durch Engelchen und Teufelchen auf den Schultern – noch kennen, sind dies doch heute nicht mehr dieselben Arten von Wesen. Der Begriff des Höllensturzes kann hier auf mehrfache Weise angewandt werden.

Im Detail beschreibt der Höllensturz den Fall eines oder mehrerer abtrünniger Engel, die für ihren Verrat und ihre Anmaßung gegenüber Gott selbst aus dem Himmel verstoßen werden. Wesen, die vormals an Gottes Seite über die Schöpfung wachten, die Engel, machten sich vermeintlich Sünden zu Eigen. Sie waren stolz, strebten selbst nach dem Göttlichen, gaben sich ihrer Lust hin und paarten sich mit Menschen oder, alternativ, verweigerten der Menschheit den von Gott angedachten Respekt. Letztendlich gebot ihr Verhalten einen Ausschluss aus dem Himmelreich.

Höllensturz durch den Erzengel Michael, Gemälde von Peter Paul Rubens,
Höllensturz durch den Erzengel Michael, Gemälde von Peter Paul Rubens,

Die vormaligen Engel, Diener Gottes, werden zu Dämonen und den Feinden der göttlichen Ordnung. Ihr eigenes Reich wird eines, welches als fern von Gottes Wort beschrieben wird. Letztendlich ist es die Hölle selbst.

Die Heerführer dieser gefallenen Engel variieren zwischen den offiziellen Glaubensschriften und den Apokryphen, Schriften, die nicht in die Bibel aufgenommen wurden. Die populärste Gestalt ist heute vermutlich Luzifer, der Morgenstern, der Lichtbringer, der aus dem Himmel verbannt wurde, weil er sich mit Gott gleichzustellen gedachte und so zum Satan wurde. Aber auch Samael, einstiger Erzengel, vermeintlicher Anführer der Rebellion diverser Engel gegen Gott und späterer Gatte Liliths, nimmt diese Rolle ein. In der Kabbala ist Samael der blinde Engel, der Fürst der Dunkelheit und Anführer der anderen Seite.

Personifizierte Dämonen finden sich zuhauf. Diese beiden, denen unabhängig voneinander die höchste Rolle unter Gottes Widersachern zugeschrieben wird, dienen lediglich als Beispiele. Beispiele, die die kulturelle Bedeutung der Höllensturzthematik auch an anderer Stelle verdeutlichen: Das Bild des einstmals Göttlichen, welches aus seiner Rolle sprichwörtlich fällt, dämonisiert wird und nun zum Reich des Bösen gehört, hat im christlichen Symbolismus durchaus Kultur.

Das frühe Christentum hatte sich gegen viele heidnische Religionen durchzusetzen, die alle mit ihren eigenen Gottheiten aufwarten konnten, die eigene Feiertage besaßen und ihren Glauben auf unterschiedliche Weise praktizierten. Allgemein bekannt ist, dass die frühe Kirche ihre höchsten Feiertage bewusst auf einstmals heidnische legte um so, im Lichte der Geschichte, diese quasi zu „überstrahlen“ und die ursprüngliche Bedeutung in den Hintergrund und ins Vergessen zu vertreiben. Den Menschen wurde jedoch der Tag des Feierns nicht genommen.

Aber was tun mit den heidnischen Gottheiten? Auch diese erlebten einen ganz eigenen Höllensturz. Das Bild des mittelalterlichen Teufels mit behaarten Bocksbeinen, kleinen Widderhörnern auf dem Kopf und einem tierischen Schwanz basiert auf der Darstellung des heidnischen Gottes Pan, respektive der griechischen Satyroi. Der griechische Hirtengott erlebte, was auch andere heidnische Götter erlebten: eine Konvertierung in den christlichen Teufel oder eine Dämonengestalt.

Der christliche Dämon ist ein Wesen reiner Bosheit, der im Dienste Satans, des Herren der Hölle, um die Seelen der Menschen buhlt. Er führt sie in Versuchung, schürt ihre Ängste, verdirbt sie und bringt Unheil über die Welt der Sterblichen. Seine Erscheinungsform ist mannigfaltig. So treten Dämonen vermeintlich als verzerrte Engel auf, die ihren Fall erkennbar machen. Mal sind sie schlicht ein Flüstern oder ein Schatten in der Dunkelheit. Ein anderes Mal hingegen treten sie angeblich gar in menschlicher Gestalt auf, um direkten Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. Auch chimärische Darstellungen, die Dämonen als schrecklich anzusehende Mischwesen aus Mensch und Tier zeigen, sind verbreitet.

Dämonen wird ebenfalls nachgesagt, dass sie die Körper von Menschen besetzen können. Derart Besessene sind nicht mehr Herr ihrer Sinne und ihres Handelns. Der Dämon verfügt nun über diesen Körper und muss von einem Gläubigen ausgetrieben, exorziert, werden. Die Bibel beschreibt einen solchen Exorzismus in den Evangelien nach Markus und nach Lukas, in denen Jesus im Gebiet von Gadara reisend eine Legion von Dämonen aus einem Leib heraustrieb.

Tagesaktuelle Phantastik

Die heutige Darstellung der Dämonen orientiert sich zum Großteil an der christlichen Darstellung. Dämonen werden als Kreaturen dargestellt, die gegen die Ordnung vorgehen, Chaos stiften, moralische Standards außer Kraft setzen und versucht sind die Welt in einen Hort des chaotischen Bösen zu verwandeln. Diese Wesenszüge rücken in den Fokus der Beschreibung. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine bipolare-monotheistische Darstellung gewählt wird, die einen typischen Kampf zwischen einem „guten Reich des Lichts“ und einem „bösen Reich der Dunkelheit“ darstellt, oder ob solche Hierarchien gar nicht bestehen.

Das Warhammer-Universum beschreibt eine Sphäre des Chaos. Eine andere Dimension, die aus Emotionen empfindungsfähiger Wesen entstand und die in ihr ihren Widerhall finden. Die dort lebenden Gestalten werden als Dämonen beschrieben, die ihrerseits mächtigen Chaosgöttern dienen, welche jedoch auch gegeneinander zu Felde ziehen.

In Markus Heitz´ Roman Blutportale begegnet man einem Dämon, dessen Ursprung schlicht in einer anderen Dimension zu liegen scheint und dem es daran gelegen ist unsere Sphäre, in der er strandete, wieder zu verlassen.

In Blizzards Warcraft-Universum stammen die Dämonen von vielen Welten, gehören zur Legion eines gefallenen Titanen und symbolisieren das Chaos. Sie bilden den Gegenpol zur ordnenden Struktur jener hochentwickelten Titanenrasse.

Kil Jaeden von der Brennenden Legion
Kil Jaeden von der Brennenden Legion

Im Rollenspiel Arcane Codex sind Dämonen alle Wesenheiten, die der Sphäre des Abyss entspringen. Sie sind natürliche Feinde der Götter und der Sterblichen. Ein Bild, dass sich stark vereinfacht ausgedrückt, auch im DSA- und D&D-Universum so wiederfindet.

White Wolfs alte World of Darkness (oWoD) siedelte Dämonen nach dem christlichen Vorbild in ihrem Setting an. Dämonen waren Diener und Bewohner der Hölle, die beschworen und in seltenen Fällen gar beherrscht werden konnten. Sie traten als Vermittler von Wissen auf, forderten jedoch Preise, deren Auswirkungen dem Handelspartner selten auf den ersten Blick ersichtlich waren. Mit Dämonen –  Die Gefallenen publizierte White Wolf im Januar 2001 gar ein System, welches es dem Spieler ermöglichte Dämonen darzustellen, die über besessene Wirte in der sterblichen Welt interagierten.

Die Filmindustrie greift das Thema Dämonen immer wieder auf. Gerade im Horrorgenre begegnet der geneigte Zuschauer diesen Wesen häufig. Bedauerlicherweise werden Dämonen, wie viele andere Wesen auch, oft zu Gunsten des „billigen Schockers“ jeglicher sinnvollen Intention beraubt. So bleibt ihr Handeln auf den puren „Schock“ gegenüber dem potentiellen Zuschauer beschränkt.

Sam Raimis Drag me to Hell fällt bedauerlicherweise ebenso wie Insidious in diese Kategorie. Obschon die 2013er Version von Evil Dead sich in dieser Thematik nur bedingt abhebt, erscheint er doch nicht im Ansatz dergestalt plump wie Drag me to Hell.

Der Thriller Dämon – Trau keiner Seele aus dem Jahr 1998 behandelt hingegen den Dämonen Azazel, der von Körpern Besitz ergreift und diese durch Berührung zu wechseln in der Lage ist. Dieser wird von einem Detective, dargestellt von Denzel Washington, gejagt.

Das Thema der gefallenen Engel wird im ersten Teil der Filmreihe „God´s Army“, mit Christopher Walken als rebellierendem Erzengel Gabriel und Viggo Mortensen als Luzifer eingängig behandelt. In späteren Teilen entfällt die Rolle Luzifers, der hier noch als beinahe-Antiheld auftritt, jedoch vollkommen.

Beim Thema Höllensturz und Dämonen darf ein Hinweis auf John Miltons Paradise Lost natürlich ebenso wenig fehlen wie ein Verweis auf Dante Alighieris Göttliche Komödie.

Abschluss

Die mythologischen Ursprünge des Dämons sind mannigfaltig. Orientiert am Ursprungsbegriff des Daimon wandelte er sich von einem ambivalenten Geisterwesen über die Zeitalter zu jenem Höllenwesen, das wir in der heutigen Populärkultur immer wieder antreffen.

Von jenen Geisterwesen, die den Menschen mitunter als Gewissen dienten, finden wir nicht mehr viel im Mythos des modernen Dämon. Diese Eigenschaften wurden bereits im Mittelalter abgestreift als der Daimon sprichwörtlich zur Hölle fuhr.

Das Bild, welches die modernen monotheistischen Weltreligionen von ihm zeichnen, finden wir heute auch in der Phantastik wieder: Das Bild eines Streiters auf Seiten von Chaos und Bösartigkeit.  Ein Wesen der Schatten. Ein Feind von Ordnung und Licht. Diese Eigenschaften wurden kultiviert und in vielen phantastischen Welten eingebaut.

Doch bieten diese stereotypen Eigenschaften oftmals das Risiko, die Darstellung dieser Wesen zu vereinfachen. Diese Reduzierung auf das Böse um des Bösen willen führt gerade in der Filmindustrie oft zu plumpen Darstellungen. So zeigen uns doch gerade die mannigfaltigen Ursprünge  dieser mythologischen Gestalten, dass mit ihnen ebenso vielschichtige Geschichten kreiert werden könnten. Das sie weit mehr sein können, weit mehr sein sollten, als der billiger Schocker in einem weiteren kurzweiligen Horrorstreifen. Dass sie auch in Rollenspielgeschichten als interessante Gegenspieler genutzt werden könnten, die mehr sind als stereotypisches Schlachtvieh am Ende einer finsteren Höhle.

Ich selbst empfinde das Rollenspielsystem der oWoD, Dämonen –  Die Gefallenen, noch immer als eines der reizvollsten jener Zeit. Das Spektrum dieser Gefallenen Engel bietet gerade hier weit mehr als die Darstellung eben jenes typisch Bösen. 

Artikelbilder: Wikipedia, CC Commons, hdwallpapers4free.com

 

 

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