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(15|08|2013 – 19|08|2013)

Das  ist ein Termin, den man im Kalender haben muss. Die Zeltcons des Palaver, des Rollenspielvereins in Biberach. Nachdem dieser nun bereits das 10. Mal in Folge stattfand, kann man durchaus von einer Tradition sprechen. Im beschaulichen Winterreute, nahe von Biberach, gibt es einen großen Zeltplatz. Und dieser wird nun seit genau einer Dekade angefahren, um unseren liebsten Hobby zu frönen.

Offiziell beginnt der Zeltcon immer am Donnerstag, doch ich war natürlich wieder einmal am Mittwochabend dort. Von der Arbeit bin ich gleich runter ins Auto, das bereits vollgepackt war. Die 35 km bis nach Biberach kamen wir wie eine gefühlte Ewigkeit vor. Ich war in sehr großer Sorge! Es ging nämlich ums Essen!

Am Mittwoch fand wieder das Spanferkel grillen statt. Der bekannte Cthulhu-Autor Christoph M. sorgte auch dieses Jahr wieder dafür, dass die Mitglieder des Rollenspielvereins Palaver äußerst deliziöses Schweinefleisch auf den Teller bekamen.

Zum Glück war ich noch rechtzeitig vor Ort. Ich baute vorher also mein Zelt auf und begab mich dann in geselliger Bierrunde ans Schwatzen mit all den Leuten, die ich schon wieder ein Jahr nicht gesehen hatte. Gespielt wurden am Mittwoch vor allem Brettspiele. Hierfür wurde wieder eigens ein Zelt eingerichtet, und die Mitglieder brachten ihre liebsten Schätze mit.

Und so wurde es am Mittwochabend dann doch relativ spät am Lagerfeuer, wo bei bestem schottischen Whisky und bayerischem Bier über Rollenspiel fachgesimpelt wurde, und wo die neusten Anekdoten erzählt wurden, bzw. die Klassiker noch einmal. Hier wird sich die Szene, glaube ich, nie ändern.

Das Zeltlager wuchs von Tag zu Tag. Donnerstag, Freitag und Samstag kamen immer mehr Leute. Die 10 aufgebauten Spielzelte, die am Anfang noch relativ leer aussahen, wurden vor allem samstags so stark frequentiert, dass die Leute im Umfeld sogar auf Decken gespielt haben.

Samstag waren 110 Rollenspieler auf dem Zeltplatz anwesend. Das ist eine wirklich stattliche Anzahl, und es war sehr spannend, zwischen den verschiedenen Zelten hin und her zu gehen, um zu schauen, was gespielt wurde.

Die beiden dominierenden Systeme auf dieser Zeltcon waren, wie eigentlich jedes Jahr, Cthulhu, und dieses Mal verstärkt Savage Worlds. Savage Worlds wurde – auch von mir – genutzt, um die unterschiedlichsten Settings zu bespielen. Ich leitete damit mein „Biker Zombie Apokalypse Abenteuer“, andere spielten damit Fallout, Traveller und klassisches Fantasy.

Bei Cthulhu wurden verschiedene Abenteuer angeboten, ich selber habe nun nach all den Jahren auch einmal hinein schnuppern können. Bei mir wurde der Klassiker „Tod an Bord“ angeboten. Dies war eine wirklich tolle Runde. Es wurde nicht einmal gewürfelt. Während wir es zum „Happy End“ schafften, sofern man bei Cthulhu davon sprechen kann, schaffte es die Cthulhu Runde zwei Zelte weiter nicht, die Britischen Inseln zu retten, die nach dem Auftauchen eines großen Alten komplett zerstört wurde.

Auf dem Zeltcon sah ich dreimal selbstgebastelte Systeme. Leider fehlte mir die Zeit, mich mit den Machern über ihre Systeme zu unterhalten. Es sah auf jeden Fall jedes Mal spannend aus. Ich sah eine Runde KULT, ein echter Rollenspielklassiker.  Dann habe ich noch Warhammer Fantasy II. Edition, Scion und auch Engel gesehen. Es gab auch wieder Autorenrunden. Diesmal drei an der Zahl.

Wie gewohnt war Jürgen Mang am Zeltcon und leitete eine Runde SpacePirates. Desweiteren war Markus Still, der Inhaber von Flying Games vor Ort. Er leitete ein Abenteuer in seinem Universalsystem TRAUMA. Die Tatsache, dass er bereits seit 20 Jahren an Rollenspielen werkelt, hat mich sehr neugierig gemacht. Ich denke, den guten Mann werde ich für euch einmal besuchen gehen.

Dann war da noch Norbert Franz, den meisten Leuten in der Con-Szene bekannt. Er leitete eine Runde Cartoon Action Hour. Das ist ein Superhelden-Rollenspiel. Alle drei Autoren sind der Independent-Szene zuzuordnen.

Ich selber hatte vier Abenteuer vorbereitet, die ich gerne leiten wollte. „Leider“ schlug mein Biker Abenteuer aber so ein, dass, aufgrund von Mund zu Mund Propaganda, so viele Leute bei mir spielen wollten, dass ich es insgesamt fünf Mal leitete.

Das war schon ein wenig anstrengend. Jedoch konnte ich mit dem Feedback noch weiter daran werkeln, und das kommt ja euch zugute. Denn dieses Abenteuer wird es in mittelfristiger Zukunft hier zum Download geben. Besonders berührt hat mich auch die Tatsache, dass beim Finale zwei Mal eine Träne verdrückt wurde. Ich bin froh, dass ich dann wenigstens einmal bei dem  Cthulhu Abenteuer mitgespielt habe. Ich hätte gerne mehr wo anders gespielt, ich kam diesmal auch zu keiner Runde Brettspiel. Bestimmt nächstes Jahr!

Freunde des Vampire Live kamen auch dieses Mal nicht zu kurz, wie eigentlich bei jedem Con von Palaver. An zwei Abenden spielten die Vampire im oberen Bereich des Areals, ungestört vom Rest des Zeltplatzes, ihre Plots und bespaßten sich gegenseitig bis in die frühen Morgenstunden. Man munkelte, es ging um gefallene Engel, Dämonen und irgendwelche Schattenwelten.

Das Verpflegungszelt war wieder mal sehr professionell durchgeplant und durchgeführt. Auch ich habe dort meine fünfstündige Schicht verbracht. Neben Kaltgetränken, ob mit oder ohne Alkohol, gab es dort nicht nur Knabbereien und Süßigkeiten. Der Grill wurde eigentlich fast durchgehend betrieben. Und es gab ein wechselndes Tagesgericht. Donnerstag war es ein Gemüseeintopf, Freitag Linsen mit Spätzle und Samstag halbes Hähnchen. Zudem gab es immer Salat, den man erwerben konnte. Es gab auch jeden Morgen ein Frühstücksangebot mit 2 Brötchen und allerlei Belag. Hier wurde wirklich jeder satt. Und die Kaffeeflat sorgte dafür, dass man nie müde wurde.

Das Wetter war durchweg warm und sonnig, es hätte uns nicht besser treffen können. So gab es durchaus Urlaubsfeeling. Auch wenn die Sonne mich spätestens um 9 Uhr zum Aufstehen zwang, und die kalte Dusche mir jedes Mal die seltsamsten Geräusche entlockte, es war ein tolles langes Wochenende. 

Ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall wieder kommen und freue mich bereits jetzt! Seid ihr auch dabei?

Impressionen

 

 

Fotografien: Andreas Butzkies

 

5 Kommentare

  1. Ja, war wieder schön. Leider konnte ich nur Freitag Abend, aber sie Savage-Traveller-Runde war es definitiv wert! Ich freu mich jedes Jahr auf diese Con voller toller Leute.

  2. Span­fer­kel gril­len, schot­ti­scher Whisky und baye­ri­sches Bier? …

    Oh mann, vielleicht werde ich das mal in meinem Kalender vormerken und nächstes Mal doch die weite Anreise antreten.

    Und das „Biker Zom­bie Apo­ka­lypse Aben­teuer“ hat mich ja schon im Vorfeld sehr neugierig gemacht. Wann ist es denn ENDLICH hier zum Download bereit? ;)

    And I rofled @ Kaffee Flat! Aber gute Idee… vorbei wohl die jugendlichen Zeiten, als man noch ohne Aufputschmittel bis zum Sonnenaufgang zocken konnte ^^

    Schöner Artikel, Herr Baron von Butzhausen! :)

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