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Im zunehmenden Alter, nennt es beginnende Altersdepression, denkt man schon mal ab und an darüber nach, wie es ist, wenn man nicht mehr ist. Ist man dann gar nicht mehr, oder geht es irgendwie weiter?

Manchmal frage ich mich, wie es nach dem Tod weitergeht.

RIPD_plakat

Zu diesem Zeitpunkt kommt mir der Film R.I.P.D. grad recht. Das Kürzel steht für  Rest in Peace Department und basiert auf dem gleichnamigen Comicbuch von Peter M. Lenkov, das von Dark Horse Entertainment veröffentlicht wurde. Mit 130 Millionen Dollar Budget stand eine nicht unerhebliche Menge Geld für eine filmische Umsetzung zur Verfügung.

In R.I.P.D. geht es um den Bostoner Polizisten Nick Walker (Ryan Reynolds). Diesem und seinem Partner Bobby Hayes (Kevin Bacon) fallen bei einer Razzia einige Goldstücke in die Hände. Anstatt sie abzugeben, will sie Nick für sich behalten, um seiner Frau Julia eine bessere Zukunft bieten zu können. Doch schnell bereut er diese Entscheidung, und informiert seinen Partner darüber, dass er das Gold zurückgeben wird, natürlich ohne Bobby zu verraten. Es kommt wie es kommen muss. Bei der darauf folgenden Razzia nutzt Bobby die Gelegenheit, Nick zu ermorden. Bis hierhin Stoff eines klassischen Krimis / Thrillers.

Nick landet jedoch nicht vor dem Jüngsten Gericht, um sich für seine Taten zu verantworten. Er findet sich in einem weißen Raum wieder, an einem Tisch mit Mildred Proctor ( Mary-Louise Parker). Sie teilt dem verdutzten Nick mit, dass er tot ist, und wie die Sachlage aussieht, wird er es sehr schwer haben vor dem Jüngsten Gericht. Eine dicke Akte auf dem Tisch hat Nicks Leben wohl recht gut dokumentiert.

Um vor dem Jüngsten Gericht jedoch besser da zustehen, bietet Mildred Nick an, für das R.I.P.D. zu arbeiten, für genau 100 Jahre. Das R.I.P.D. rekrutiert tote Cops. Nick willigt ein, wohl auch, um nochmal Kontakt mit Julia aufnehmen zu können. Das Rest in Peace Department Boston jagt „Deados“. Dies sind Tote, die nicht von der Erde in Himmel oder Hölle gelangt sind, sondern eben noch immer auf der Erde rumlungern und allerlei Unheil verbreiten.

Nick wird diese Aufgabe nicht alleine durchführen, sondern er wird der Partner von Roy Pulshiper (Jeff Bridges), einem alten Cowboy. Bereits sein erster Fall bringt ihn jedoch wieder in Kontakt mit dem Gold, das er mitgehen ließ, und schafft Verbindungen zu seinem korrupten, kollegenmordenden Ex-Partner. Zusammen kommen Nick und Roy einer gigantischen Verschwörung auf die Spur, an deren Ende, in einem fulminanten Finale, die Welt gerettet werden muss.

RIPD_darsteller

Mein Favorit im Film war Jeff Bridges als alter Cowboy-Cop. Er spielte den Haudegen wirklich gut, und in guter Comic Manier auch einen Tick überzogen. Ryan Reynolds spielte Nick Walker, er hat seine Rolle als Frischling recht solide gespielt, genau wie Kevin Bacon als Bobby Hayes, der Bösewicht, eine gute Durchschnittsleistung hinlegt. Kevin Bacon wirkt jedoch eine Spur zu blass. Insgesamt aber, muss ich sagen, waren keine schauspielerischen Großtaten zu sehen.

Die Kameraführung ist oft rasant. In meinen Augen fast zu rasant. Die Szene des „Todes“, in der unser Protagonist durch ein eingefrorenes Bild der Razzia-Schießerei geht, ist jedoch ein gelungener Gegenpol. Ansonsten erwarten uns eine wilde Verfolgungsjagd mit einer Menge Schrott und einige Schießereien. Alles in allem nett, aber nicht das Gelbe vom Ei.

Der Film war witzig und nett anzuschauen, die Story ist eigentlich eher flach und vorausschaubar. Die Witze haben mir keine Tränen in die Augen gebracht, jedoch habe ich oft schmunzeln müssen. Vor allem die Tatsache, dass die Cops andere Körper bekommen wenn sie auf der Welt sind, hat für einige recht witzige Situationskomik gesorgt.

Comicverfilmungen sind nicht oft Glanzlichter des Kinos, aber das hier geht besser. Vor allem da ich glaube, dass eine Menge Potenzial verschenkt wurde. Ich kann Fans des Genres nicht von einem Kinobesuch abraten, aber wer bis zur DVD/BluRay warten kann, wird nicht enttäuscht sein, dies zu tun.

Daumen3maennlich

Der Rollenspielerische Mehrwert

Für Rollenspieler bietet der Film wahrlich auch keine besonderen Offenbarungen. Der Plot ist, wie gesagt, eher flach. Mich hat das Ganze stark an eine abgeänderte, in der Zukunft spielende Version von Rippers erinnert. Trotzdem kann es Lust auf ein One-Shot machen.

Man bekommt vielleicht Lust auf dieses Setting, und es schreit gerade nach einem schnellen und leichtgängigen System wie Savage Worlds. Ich habe den fetten Elvis im Geiste gespeichert und werde daraus einen NSC basteln. Und vielleicht, mit viel Zeit, bereite ich ein Abenteuer für eine Con daraus vor.

Trailer

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Artikelbilder: Universal Pictures

 

3 Kommentare

  1. Das Set-Up hat schon was rollenspielmäßiges; leider holt der Film, von Jeff Bridges´s Rooster-Cogburn-Parodie abgesehen, kaum was heraus. Für mein Gefühl ist er zu sehr damit beschäftigt, sich bei Men in Black und Ghostbusters zu bedienen :)

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