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Mit Theros werden Spieler und Sammler des Kartenspiels Magic: The Gathering in den epischen Kampf zwischen mythologischen Sagengestalten, Helden und Göttern geworfen. Wir geben euch einen Ausblick auf das neue Set, die druckfrischen Karten und brandneuen Fähigkeiten, die  dazugehörigen Intro-Decks sowie weitere erwerbbare Spielmöglichkeiten für Freunde des unterhaltsamen Kartenspiels.

Im neuen Set wagen sich die Spieler nach Theros, in eine Welt, wo Götter, Helden und Monster zum alltäglichen Leben gehören. Hydren, Gorgonen, Satyrn und andere mystische Kreaturen bewohnen diesen wilden und mystischen Ort. In Theros treten die Spieler die Herausforderung im wilden Land jenseits der Stadtmauern an, setzen Segel auf tobender See und lernen ihr Schicksal von göttlichen Orakeln. 

Theros umfasst satte 249 Karten mit mythologischem Hintergrund. Neben der bekannten Planeswalkerin Elspeth gibt es mit Xenagos, dem Hedonisten und Ashiok, dem Albtraumweber zwei gänzlich neue Planeswalker zu entdecken. Wie es sich für ein neues Magic: The Gathering-Kartenset gehört, sind auch einige neue Fähigkeiten auf den Karten zu finden, die den Theros-typischen Schlagabtausch Held versus Monster als Fokus haben.

Elspeth, Auserwählte der Sonne
Elspeth, Auserwählte der Sonne

Neben den besonderen Planeswalker-Karten bietet Theros auch eine Vielzahl „Legendärer Karten“. Mit mächtigen Göttern, grausamen Monstern, stolzen Helden sowie der göttlichen Rüstkammer gibt es auch einiges zu tun. Besonderer Augenmerk wurde auf die Einbeziehung der Götter gelegt. Die Welt ist durchzogen vom göttlichen Wirken und so wurden „Verzauberungen“ als neue Kombinationsmöglichkeit mit den Kartentypen Artefakt und Kreatur gewählt. Um machtvolle Göttergegenstände von gewöhnlichen Artefakten abzuheben, werden sie somit sowohl als Verzauberung als auch Artefakt gelten. Bei den Göttern und ihren Dienern verhält es sich ähnlich, die göttliche Kraft zeigt sich in der Kombination von Kreatur und Verzauberung in einer einzigen Karte.

Die wilde und gefährliche Natur abseits der schweren Stadtmauern der großen Stadtstaaten ist nur etwas für wackere Abenteurer. Mutige Helden stürzen sich in den Kampf mit monströsen Kreaturen und in allerhand waghalsige Herausforderungen. Die Welt Theros ist stark an die Mythologie der Antike angelehnt. So wundert es nicht, dass viele Karten dem antiken Vorbild nachempfunden wurden. Beispiel gefällig? Akroisches Pferd, Koloss von Akros und Zerberus der Unterwelt verweisen auf ein wirklich stimmiges Design.

Die Besonderheiten von „Theros“

Göttergabe

Wie schon angesprochen, wird das göttliche Wirken auf Theros durch Verzauberungen symbolisiert. Die neue Karteneigenschaft „Göttergabe“ kombiniert die Kraft eines Gottes mit der Eigenschaft einer Kreatur in einer einzigen Karte. Doch nicht genug der Besonderheit: Karten mit der Eigenschaft „Göttergabe“ können sowohl als Aura-Verzauberung auf eine der Kreaturen gewirkt werden, als auch als eigenständiges Wesen das Spielfeld betreten. Falls die Karte für die alternativen Manakosten mit der Eigenschaft Göttergabe gewirkt wird, so verwandelt sie sich automatisch in ein eigenständiges Wesen, falls sie nicht mehr die ursprüngliche Kreatur verzaubert.

Beispielkarte: Himmlischer Archon

Monstrum

Gefährliche Kreaturen gibt es in Theros mehr als genug. Doch für einen epischen Schlagabtausch mit einem Helden braucht es wirklich einzigartige Herausforderungen. Wizards of the Coast verleiht den herausragendsten Kreaturen der Wildnis deshalb die Karteneigenschaft Monstrum. Das Besondere ist, dass schon gewirkte Kreaturen sich mit einem erneuten Manaeinsatz in wahre Schreckensgestalten verwandeln, die nach dem Auslösen ihrer einmaligen Fähigkeit den Gegner unaufhaltsam zermalmen.

Beispielkarte: Nemesis der Sterblichen

Heroisch

Wo es Monster gibt, dürfen Helden nicht fehlen. Die Eigenschaft Heroisch ist clever gestaltet. Gewöhnliche Krieger werden erst durch die magische Kraft der Götter im entscheidenden Moment zu wahren Helden. Immer, wenn man einen Zauberspruch wirkt, der eine Kreatur mit der Eigenschaft Heroisch als Ziel hat, wird ein Effekt ausgelöst. Mit der passenden Kartenwahl profitiert man also gleich doppelt von gezielten Verstärkungseffekten wie z.B. Auren/Verzauberungen.

Beispielkarte: Champion des Labyrinths

Hingabe

Mit der Karteneigenschaft Hingabe kann man unter anderem die machtvollen Götterkarten voll ausreizen. Hingabe zielt auf die Farbe der jeweiligen Karte ab. Der Effekt wird verstärkt oder gar erst ausgelöst, wenn man eine bestimmte Anzahl an passenden Manasymbolen auf Karten, die bereits auf dem Spielfeld liegen, vereint. Diese Eigenschaft funktioniert als eine Art Anrufung; so kann ein Gott erst gänzlich seine Macht entfalten, wenn z.B. genügend Symbole seiner Farbe vorhanden sind und somit der Glaube stark genug ist.

Beispielkarte: Thassa, Göttin der Meere

Angespielt: Intro-Packs

Für unsere Testspiele wurden uns freundlicherweise wieder zwei schöne Intro-Packs von Wizards of the Coast zur Verfügung gestellt. Die Packungen sind ansprechend verarbeitet und präsentieren eine seltene machtvolle Karte im schicken Foildesign auf der Frontseite.

Die vorkonstruierten Decks beinhalten 60 thematisch passende Karten, welche eine besondere Strategie verfolgen. Dazu gibt es noch zwei Booster-Packungen mit je 15 Karten. Hier kann man also vielleicht gleich ein paar Schätze finden und sein Intro-Pack entsprechend individualisieren und verstärken. Zusätzlich finden sich eine illustrierte Spielanleitung, eine Übersicht über Planeswalker und die Herausforderungen auf Theros. Abschließend werden alle fünf Intro-Packs des neuen Sets mit vollständigen Kartenlisten und Deckstrategie vorgestellt. Die Produkte sind auch in deutscher Sprachausgabe erhältlich.

„Gaben von Nyx“ vs „Hingabe an die Finsternis“

Gaben von Nyx
Gaben von Nyx

Auf geht es in den spannenden Schlagabtausch zwischen göttlichen Gaben und der bedingungslosen Anbetung dunkler Kräfte. Beide Decks bevorzugen das Aufbauspiel. Während man mit Hilfe göttlicher Gaben die Kreaturen mit dem Deck „Gaben von Nyx“ beständig mit wachsender Stärke und nützlichen Fähigkeiten verzaubert, wird mit dem Deck „Hingabe an die Finsternis“ eine andere Strategie verfolgt. Hier ist das oberste Ziel das Ansammeln möglichst vieler schwarzer bleibender Karten. Dadurch wird der Hingabe-Effekt immer stärker, wodurch man den Gegner mit machtvollen Zaubern aus dem Reich der Finsternis schlagen kann.

Das Deck „Gaben von Nyx“ besteht überwiegend aus weißen Karten, die mit ausgewählten schwarzen Karten punktuell ergänzt werden. Spieler mit dem Deck „Hingabe an die Finsternis“ verlassen sich hingegen verstärkt auf Karten mit schwarzen Manasymbolen und greifen zur Unterstützung auf einige blaue Karten zurück.

Die Karten mit der Eigenschaft Göttergabe offenbaren schnell ihre Stärken: Flexibel als Kreatur oder Verzauberung einsetzbar und mit einer eingebauten Resistenz für den längeren Schlagabtausch. Im Test war das Deck „Hingabe an die Finsternis“ im Aufbau oft langsamer, spielte der Gegner gut mit, so war die Stärke des Hingabe-Effektes nicht immer schnell genug anzubringen. Das gezielte Stören bzw. Entfernen permanenter Karten minderte schnell die Kraft des Decks.

Die Foil-Trumpfkarten beider Decks brachten nicht nur die Namen gebende Deckstrategie mit auf’s Feld, sondern konnten insbesondere in längeren Runden ihre wahre Stärke offenbaren.

Beste „Gaben von Nyx“-Testkarte:  Fäulnismagier

Beste „Hingabe an die Finsternis“-Testkarte: Peitsche des Erebos

Angespielt: Duel Deck „Heroes vs Monster“

Hingabe an die Finsternis
Hingabe an die Finsternis

Diese besondere Deckkombination wurde im Vorfeld des neuen Theros-Sets veröffentlicht. Bekannte und neue Karten wurden hier thematisch kombiniert und in zwei spielfertige Decks mit jeweils 60 Karten integriert. Der Name ist Programm und man hat die Wahl: Im rot-grünen Deck entfesselt man die zerstörerische Kraft schrecklicher Ungeheuer. Mit den tödlichen Kreaturen ist es nur eine Frage der Zeit, bis man seinen Gegenspieler zermalmt. Unerschrocken wappnen sich die Helden auf allen Welten, um sich in den epischen Herausforderungen zu stellen. Mit dem rot-weißen Deck wird man der Anführer einer Streitmacht heldenhafter Veteranen des Magic- Universums.Wird man dem Ansturm der wilden Bestien standhalten können?

Eins haben wir bei unserem Test schnell gemerkt: Die Decks sind wirklich gut aufeinander abgestimmt und entfesseln schnell einen spannenden Schlagabtausch, und das, obwohl auf spielstarke Planeswalker-Karten verzichtet wurde. Sind die Helden anfangs noch voller Tatendrang, werden sie mit zunehmender Spieldauer mit immer gefährlicheren Herausforderungen konfrontiert. Mit der Duellpackung Heroes vs. Monsters erhalten Spieler auch optische Neuauflagen bekannter Karten. Im schicken Look des antiken Theros-Hintergrundes präsentiert sich z.B. der Sonnen-Titan. Dazu gibt es für Liebhaber auch ausgewählte Karten im besonderen Foil-Design.

Angespielt: Herausforderungsdeck „Im Angesicht der Hydra“

Wie schon in unserem Gewinnspiel zu Theros angekündigt, hat sich Wizards of the Coast etwas Besonderes einfallen lassen und setzt auf ein Einzelhandel-gestütztes Erlebnis: den Pfad des Heldens. Den ganzen Block (Prerelease, Launch-Wochenende, Game Day) hindurch konnten  Spieler in diesem Event zum Helden von Theros heranreifen, indem sie 9 Questen meisterten. In diesem Zusammenhang erschien auch das Herausforderungdeck „Im Angesicht der Hydra“.

Um in den Wettstreit mit der grausamen Hydra zu treten, können bis zu zwei Heldenkarten eingesetzt werden. Wer jetzt nicht am Gewinnspiel, Prerelease oder anderen offiziellen Veranstaltungen teilgenommen hat, kann die Herausforderung trotzdem annehmen.Die Hydra samt Deck wird nicht von einem Spieler kontrolliert; man spielt quasi gegen das System, welches automatisch dem speziellen Regelmechanismus folgt.

Das Hydra-Deck greift auf Hexereien und Hydraköpfe (eine Art Kreatur) zurück. Jede Runde wirkt die Hydra die oberste Deckkarte, sprich: wirkt entweder eine Hexerei oder lässt einen neuen Kopf erscheinen. Damit nicht genug, jeder ungetappte Kopf der Hydra lässt den Spieler ein bis zwei Schaden erleiden. Ziel des heldenhaften Spielers ist es, die Hydra zu erschlagen. Dazu muss sich um alle Köpfe gekümmert werden (direkt angreifen, Zerstörungszauber oder sonstige Effekte).

Wie könnte es anders sein, ist das Ganze nicht so einfach, da die Köpfe der Hydra auch nachwachsen können. Immer wenn ein Kopf das Spiel verlässt, deckt die Hydra zwei Karten auf und bringt die dabei aufgedeckten Köpfe ins Spiel. In der Praxis ist das tatsächlich nicht so einfach, weswegen man auch zu zweit gegen die Kreatur und ihr Deck antreten darf. Nicht jedes Magic-Deck ist für den aggressiven Zweikampf geeignet, hier liegt es am Spieler, die richtige Waffenwahl (sprich: Deckwahl) zu treffen.

Natürlich muss man nicht gleich verzweifeln. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade sorgen für eine variable Anzahl an Startköpfen für das Ungeheuer und jeder erschlagene Kopf füllt zudem die eigenen Lebenspunkte wieder etwas auf. Spaßig ist der Wettkampf in jedem Fall, zumal man, untypisch für Magic: The Gathering, direkt gegen das Spielsystem antreten darf und man sich so auch mal entspannt alleine die Zeit vertreiben kann. Die Heldenkarten sind hier wie gesagt nicht zwingend, sondern geben lediglich Boni zur Bezwingung des Ungetüms.

Fat Packs & mehr!
Fat Packs & mehr!

Fazit

Die Helden, Götter und Monster der Antike in einem Sammelkartenspiel? Theros ist thematisch wirklich gelungen und die zahlreichen Artworks im Design der Antike wissen zu gefallen und fügen sich nahtlos in das Magic: The Gathering-Multiversum ein. Die neuen Kartenfähigkeiten erschaffen erstarkende Helden, herausfordernde Monster und die Gaben der Götter bis hin zu deren Anbetung.

Doch ein Trend bleibt: Viele umgesetzte Fähigkeiten sind sehr vorsichtig designed und entfalten somit nur zögerlich ihr Potential. In der starken Konkurrenz zu den unzähligen Magic: The Gathering Karten wird es also nicht jede Theros-Version in die Decks der Spieler schaffen. Auch die Balance stimmt nicht an allen Ecken, so ist Thassa, Göttin der Meere im Vergleich zu ihren göttlichen Kollegen für günstige 3 anstatt 4 Mana zu beschwören und verfügt zudem noch über einen Effekt, der unabhängig von den weiteren Gegebenheiten auf dem Spielfeld funktioniert. 

Für Veteranen des Eternal-Formats Legacy gibt es aufgrund des zögerlichen Designs kaum neue Karten für die bestehenden Decks. Das beliebte Standard-Format wird sich allerdings kaum dem Charme der Antike entziehen können, ist Theros doch der Start eines gänzlich neuen Blocks, der die bekannte Rotation in diesem Format einläuten wird.

Für Freizeitspieler gibt es allerdings insbesondere mit dem Duel-Deck Heroes vs. Monsters und dem einzigartigen Herausforderungsdeck „Im Angesicht der Hydra“ schöne Möglichkeiten für unterhaltsame Spielabende.

Intro-Packs

Trailer

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Artikelbilder: Wizards of the Coast

 

5 Kommentare

  1. […] Ihr wollt mehr über die mäch­ti­gen Göt­ter, legen­dä­ren Hel­den, furcht­er­re­gen­den Hydren, wil­den Mino­tau­ren und die Beson­der­hei­ten die­ser Welt erfah­ren? Einen aus­führ­li­chen Arti­kel zu The­ros und den dazu­ge­hö­ri­gen Magic: The Gathe­ring–Pro­duk­ten fin­det ihr in unse­rer detail­lier­ten Bespre­chung. […]

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