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Die Minions sind wieder da! Die kleinen gelben Helfer des ehemaligen Superschurken Gru sind die eigentlichen Stars des Filmes. Waren sie zuvor tatsächlich eher Handlanger, und lag der Fokus des ersten Teils mehr auf der Handlung der eigentlichen Hauptrollen, rücken sie nun deutlich mehr in den Mittelpunkt des Animationsfilmes der Universal Studios.

Story

Gru (gesprochen von Oliver Rohrbeck), nun geläutert und Retter der Welt, führt ein beschauliches Leben mit seinen drei Ziehtöchtern Margo, Edith und Agnes in der leicht verschroben Villa in der Vorstadt. Doch zeitgleich zeigt sich ein neues Übel am Horizont.

Ein ganzes, geheimes Labor wurde in der Arktis gestohlen und mit dem Labor die gefährliche Substanz PX-41. Diese vermag es, jedes Lebewesen in eine gefährliche Mordmaschine zu verwandeln.

Die ersten heftigen Lacher erntet der Film bei einem Kindergeburtstag und einer ganz besonderen Fee. Später, als die AVL – die Antiverbrecher-Liga – nun Gru mit etwas ungewöhnlichen Methoden in ihr Hauptquartier befördert, wird der Lachmuskel schon stark strapaziert.

Leider tritt hier auch in der deutschen Version die Schwäche der Übersetzung mancher Wortwitze zu Tage. Aus Silas Ramsbottom, der Leiter der AVL, wird schnell Silas Ramspopo. Die Minions amüsieren sich über diesen Namen. Im Deutschen etwas zu profan, im englischen jedoch mit einer schönen Doppeldeutigkeit vermengt.

Banane oder Eis? Eine schwere Wahl!
Banane oder Eis? Eine schwere Wahl!

Gru lehnt den Auftrag ab und will sich mehr auf seine Ziehtöchter konzentrieren, wird dann aber doch tief ins Abenteuer hinein gezogen. Ihm zur Seite steht die AVL-Agentin Lucy Wilde (von Martina Hill gesprochen), die mit ihrer steten Überdrehtheit das eine oder andere Chaos ganz unwillentlich produziert.

Was nun folgt ist ein turbulenter Reigen, der die Protagonisten in die Intrigen und Machtspiele einer Shopping Mall zieht.  Dabei treten auf: ein Huhn, der Besitzer eines spanischen Restaurants, ein Perückenhändler, der Jugendschwarm von Margo und viele Minions in den möglichsten und unmöglichsten Situationen.

Das Erlebnis kulminiert in einem Showdown, welcher die Minions von einer ganz anderen Seite zeigt. Hier tritt auch wieder ein alter Freund auf den Plan, der seine Familie doch nicht vergessen kann.

Überraschende Wendungen findet man kaum. Auch muss man nicht allzu viel nachdenken. Aber das will der Film auch nicht. Der Film möchte die Lachmuskeln schütteln. Er möchte, dass der Zuschauer mit einem Schmunzeln auch die ruhigeren Szenen verfolgt. Das gelingt ihm sehr gut. Aus diesem Grund  ist es auch nicht schlimm, dass eine kleine Romanze mit schon vorher bestimmtem Ausgang die wilde Jagd nach PX-41 begleitet.

Darsteller

Die Rollen von Gru mit seiner Tolpatschigkeit und Lucy mit ihrer Überdrehtheit scheinen zuerst nicht zusammen zu passen, doch dann merkt der Zuschauer im Verlaufe des Filmes, dass sie perfekt aufeinander abgestimmt sind. Was die eine zu viel hat, hat der andere zu wenig. Klar wird das, als Lucy einschreitet, um Gru aus einer prekären Lage in einem Restaurant zu retten.

Die drei Mädchen Margo, Edith und Agnes spielen eine eher untergeordnete Rolle. Das tut dem Film auch gut, denn sie waren der Fokus im ersten Teil. Auch Dr. Nefario steht eher am Rande des Geschehens, erhält aber später ein wichtiges Spotlight.

Die unangefochtenen Helden des Filmes sind die Minions. Ihr unbeholfener Witz, ihre Einfälle, die Art zu kommunizieren und Probleme anzugehen ist schlicht großartig. Nach der Hälfte des Filmes hatten unsere Lachmuskeln bereits schmerzhafte Abnutzungserscheinungen.

Spalier stehen für ein Familienmitglied - auch das können die Minions.
Spalier stehen für ein Familienmitglied – auch das können die Minions.

Inszenierung

Bunt, schrill und abstrus (im positiven Sinne), das lässt sich zusammenfassend sagen. Immer wieder werden kleine Seitenstränge einbezogen, die jedoch entweder nicht wichtig sind oder nach wenigen Sekunden wieder aufgelöst werden.

Das alles erzeugt ein eingängiges, wenn auch manchmal unerwartetes Bild. Mit dem Fokus des Humors und des phantastischen Familienfilmes jedoch spielen die Regisseure Pierre Coffin und Chris Renaud gekonnt die Erfahrungswerte nach dem ersten Teil aus. Der turbulente Reigen überzeugt, reißt mit und macht auch in kleinen Momenten Spaß.

Erzählstil

Rückblenden und abstrakte visionäre Ebenen findet man nicht in diesem Film. Das zweite Abenteuer der Minions erzählt die Geschichte deutlich, plakativ und manchmal derart in-your-face, dass es ein Spaß ist, den Kopf auszuschalten und zuzusehen.

Man kann dem Storyboard anlasten, etwas schwach und uninspiriert zu sein. Sicherlich – aber will  der Film überhaupt komplex sein? Ich denke nein.

Preis-/Leistungsverhältnis

Der übliche Marktpreis liegt bei ca. 15 EUR für die BluRay. Da dieser Film eindeutig einen Wiederanschau-Wert hat, ist das Geld gut angelegt. Genug Spaß erlebt man auf jeden Fall.

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Die BluRay genügt dem handelsüblichen Standard. Cover und Inlay sind mit dem Motiv des Filmplakates und Szenen aus dem Film geziert.

Die harten Fakten:

  • Regie: Pierre Coffin, Chris Renaud
  • Darsteller: –
  • Erscheinungsjahr: 2013
  • Sprache: Deutsch, Englisch, et al
  • Format: BluRay
  • Preis: um 15 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Bonus/Downloadcontent

Die Extras auf der BluRay sind umfangreich ausgefallen. So finden sich drei zusätzliche Minions-Kurzfilme (unbedingt ansehen!), Making Ofs, Kommentare der Regisseure und allerlei anderes auf dem Datenträger.

Auch der Youtube-Channel von Despicable Me – so der Originaltitel – weist sehenswertes auf.

YouTube

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Fazit

Nicht unbedingt großes, aber sehr spaßiges Kino bietet die Fortsetzung des erfolgreichen ersten Teils. Nicht umsonst wurde der Film Ich – einfach unverbesserlich 2 mit der goldenen Leinwand prämiert.

Wer sich mit der Familie zurücklehnen möchte und lustiges, manchmal auch berührendes Heimkino erleben will, ist bei dem Film gut aufgehoben. Er beweist, dass der erste Teil ein erfolgreiches Konzept in sich barg und rückt die eigentlichen Stars – die Minions – in das Zentrum des Geschehens.

Auch die anderen Protagonisten wissen zu gefallen. Dennoch ist die Geschichte etwas schwach, aber eigentlich macht das nichts – denn: BANANA!

Daumen5maennlich

Artikelbilder: Universal Pictures

 

4 Kommentare

  1. Update: Die 3D Version die noch einiges an Witz hinzufügt, weil die Minions jede Möglichkeit nutzen um dem Zuschauer irgendwelche gegenstände „entgegen“ zu strecken, ist für nur 4 Euro mehr zu haben (19€)

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