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Hearthstone – Heroes of Warcraft hat im Dezember 2013 von mir gerade einmal 3/5 Sternen erhalten. Das war die Betaversion. Das Spiel ist mittlerweile auch offiziell für den PC und Mac erschienen, auch wenn der Übergang kaum spürbar war. Es gab keinen Wipe, also kein Zurücksetzen der erspielten Karten und Erfolge, und bei Free-to-Play ist der Unterschied zwischen einer offenen Beta und einem veröffentlichten Spiel eben nicht gewaltig. In der Zwischenzeit haben sich ein paar Karten verändert, und das System der Ränge wurde überarbeitet. Ansonsten gilt eigentlich noch alles, was in dem alten Artikel angemerkt wurde. Dennoch würde ich dem Spiel heute eine bessere Wertung geben. Was also hat sich geändert?

Kurz nachdem ich im Dezember die Rezension zu Hearthstone geschrieben hatte, kam ein Patch heraus, der bei mir einfach nicht herunterladen wollte. Auch eine komplette Neuinstallation des Spiels brachte keinen Erfolg. Aber da ich es eh nur mittelmäßig fand, habe ich auch nur wenig Energie hineingesteckt, die Probleme zu beheben.

Bis es vor einigen Wochen ein Wochenende gab, an dem ich nichts zu tun hatte und auf YouTube auf ein Video stieß, in dem die Spieler Total Biscuit und Trump während des Blizzcon aus Spaß ein Deck mit 24 Legendaries, also legendären Kreaturen, spielten.

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Das Video an sich ist ganz lustig. Wichtig aber war es für mich dadurch, dass es das erste Mal war, dass ich Trump sah. Seine Art und Weise, Spielzüge zu erklären, ergab für mich schnell Sinn, und so informierte ich mich ein wenig weiter. Ich hatte schon von mehreren Seiten gehört, dass meine Wertung des Spiels vielleicht etwas voreilig war und wollte mich noch einmal damit auseinandersetzen.

Ich fand heraus, dass Trump gerade das Projekt angefangen hatte, mit einem komplett ohne Geld auskommenden Account einen legendären Rang zu erreichen (die oberste Stufe der Ränge in Ligaspielen). Ich schaute mir die ersten paar Videos an, und nach kurzer Zeit war ich total fasziniert. Genau die Tiefe des Spiels, die mir bei meinem Test fehlte, war ganz klar vorhanden. Nur bemerkt hatte ich sie nicht.

Also versuchte ich, das Installationsproblem in den Griff zu bekommen, lud mir den aktuellen Installer herunter, dieses Mal auf englisch, um die Kartennamen aus den Videos besser nachvollziehen zu können, und installierte es. Das Problem trat zwar noch immer auf, aber es gab mittlerweile einen Eintrag in den FAQs, der mir den Fehler zu lösen half. Mein Virenscanner hatte offenbar einen Dienst deaktiviert, den das Battle.NET braucht.

Ich baute mein Deck um (das tatsächlich abgrundtief schlecht gewesen war) und spielte ein paar Spiele. Und siehe da: Es gab sie, die Tiefe. Mein Fehler war gewesen, immer nur die Unranked Spiele zu spielen. In diesen tritt man gegen andere Neulinge an, die ebenso wenig Ahnung von dem Spiel haben, wie man selbst. Oder in Ausnahmefällen gegen gute Spieler, die ein neues Deck ausprobieren wollten, und einen dann normalerweise in Grund und Boden stampften. In Ranked Matches steigt man so lange in den Rängen auf, bis man nicht mehr öfter gewinnt als verliert, und landet damit automatisch bei Gegnern, die der eigenen Stärke entsprechen. Und dann sind die Partien auch unglaublich spannend. Denn nach und nach lernt man alle Karten kennen, die gespielt werden, stellt fest, warum es gerade diese sind, die sinnvoll sind. Und nur so erkennt man die sich ständig wandelnden vorherrschenden Decktypen, und kann gezielt gegen diese Strategien entwickeln, die natürlich schon bald wieder obsolet sind, da sich das Metagame ständig ändert. Nur sind das Dinge, die man als Gelegenheitsspieler oder Neuling niemals bemerken wird.

Auch die Arena ergibt erst dann wirklich Sinn, wenn man mit konstruierten Decks so weit gespielt hat, dass man die Strategien und Stärken der Karten versteht. Für Anfänger also eher ungeeignet.

Natürlich gibt es immer noch ein paar Kritikpunkte, an denen ich festhalte: Es sollte einen Weg geben, in der Arena statt Kartenpackungen weitere Arenatickets zu gewinnen. Und es sollte möglich sein, die Sprachausgabe abzuschalten, ohne gleich alle anderen Geräusche zu entfernen. Die englische Sprachausgabe ist jedoch zum Glück auch nicht so penetrant wie die deutsche, so dass ich darüber hinwegsehen kann. Aber das sind Kleinigkeiten eher kosmetischer Natur. Und so wäre meine Wertung heute irgendwo zwischen 4 und 5 Sternen.

Wer taktische Kartenspiele mag, und sich die Zeit nimmt, sich mit Hearthstone wirklich auseinanderzusetzen, der wird ein Spiel vorfinden, das wirklich faszinieren kann. Und bei dem es definitiv möglich ist, ohne Geld in die höchsten Ränge aufzusteigen. Trump hat das mittlerweile gleich zwei Mal geschafft. Ein Mal mit der Magierin, ein weiteres Mal mit dem Schamanen. Leider war ihm zwischenzeitlich sein Videoproduzent abgesprungen, so dass die Videos zum Schamanen erst nach und nach erscheinen. Den kompletten Lauf als Magier kann man auf Youtube finden:. Und dabei kann man eine ganze Menge über Hearthstone lernen.

Solltet ihr das Spiel spielen wollen, dann empfehle ich euch, mal ein paar seiner Videos anzuschauen. Mein Verständnis des Spiels hat es um Welten verbessert!

Aber Vorsicht: Spielt man Hearthstone als Casual Game, bleibe ich bei meiner bisherigen Wertung. Erst, wenn man das Spiel ernst nimmt und viel Zeit damit verbringt, entfaltet es neue Qualitäten.

Trailer

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Arti­kel­bil­der: Bliz­zard Entertainment

 

3 Kommentare

  1. Ich glaube das muss ich mir doch endlich mal genauer anschauen. Wurde mir schon letztens von einem Freund empfohlen, weil ich früher jahrelang das TCG so gesuchtet habe. :)

  2. Es lohnt sich auf jeden Fall. Und am 01. Mai geht auch wieder eine neue Season los, ideal für den Einstieg. Wie viel das allerdings mit dem WoW TCG zu tun hat, kann ich nicht sagen, da ich das nie gespielt habe. Nachdem ich mir die Beschreibung durchgelesen habe, konnte ich aber wenige Gemeinsamkeiten finden.

    • Es hat bestimmte Ähnlichkeiten in der Funktionsweise der Waffen und einiger Karten. Aber die Unterschiede sind größer. So gibt es in Hearthstone aktuell keine Rüstungskarten (Rüstung ist eine Fähigkeit) oder Quests als Spielkarten. Auch der Fraktionsunterschied und die Auswahl von bestimmten Helden fällt weg. Insgesamt: Etwas weniger komplex, dafür viel (!) einsteigerfreundlicher.

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