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„Alles vergeht. Reiche vergehen. Könige stürzen. Menschen sterben. Welten enden.“ Mit diesen verheißungsvollen Worten beginnt der neue Marvel-Mega-Event von Zeichner Jonathan Hickman, der bereits auch schon in den Avengers-Comics begeistern konnte.

Die Handlung der Rächer-Serie verlässt die Erde und führt den Leser tief ins All. Dort tobt der Krieg heftiger denn je.

Handlung

Spotlight: Titan – die Welt, die einst Thanos zur Heimat diente und die er in Schutt und Asche legte. Der Outrider, eine genetische Züchtung, dafür bestimmt, Geheimnisse zu entreißen und Feinde auszuspähen, wird damit beauftragt, eine weitere Welt zur Auslöschung zu finden. Er wird mit seinem Ziel in Form des Planeten Ahl-Agullo nicht direkt fündig, treibt aber den Tribut für seinen Herrn ein. Die zerstörte Welt hat nicht viel zu geben und versucht sich im Widerstand, scheitert aber kläglich.

Spotlight: Erde. Der Outrider sucht nach dem, was sich zu verstecken wagt, wandelt ungesehen zwischen den mächtigsten und besten der Erde. Er wird auf Attilan fündig. Auf der Erde werden von S.W.O.R.D. mehr und mehr intergalaktische Funksprüche empfangen, die als Notrufe gewertet werden. Sogar Skrulls fliehen vor dem Auslöser der Funksprüche. Ex Nihilo, der Gardener, der nun Teil der Avengers ist, ordnet die Quelle der Angriffe den Builder zu. Die älteste Rasse des Universums. Die Weltensäher kehren zurück und sind auf dem Weg zur Erde!

Thanos indes fährt seine eigene Agenda und ist nach den erschütternden Ereignissen der Infinity Gauntlet-Serie wieder auf der Jagd nach den namensgebenden Edelsteinen. Und dazu ruft er den Black Order zusammen …

Gut gefällt hier, dass die Handlung auch andere Schauplätze und das Leiden der Völker dort in Augenschein nimmt, so besucht der Leser unter anderem den Planeten Galador und lernt die dortigen Verteidiger kennen.

Charaktere

Viel Platz wird den Charakteren nicht eingeräumt, denn große Teile der Geschichte werden in den Panels aus der Sicht eines unbekannten (möglicherweise allwissenden?) Erzählers positioniert. Dieser schafft es jedoch aufgrund Wortwahl und Bildkomposition ein bedrückend düsteres und intensives Bild der Antagonisten zu zeigen.

Die Angst, vielleicht gar Hoffnungslosigkeit und der schreckliche Ausgang, wenn niemand Aktion ergreift, wird nur allzu deutlich.

Zeichenstil

Jim Cheungs Stil weiß ein weiteres Mal zu begeistern. Klare Formen, dynamische Bewegungsstudien und eine wunderbare Tiefenschärfe machen die Lektüre des Comics zu einem echten Fest. Gelungen ist auch die Kolorierung, die Schatten und Licht wunderbar in Szene setzt. Kurz: Optisch ein echter Leckerbissen!

Lediglich jene Panels, die viel Schatten in sich bergen, wirken etwas unruhig und unkonkret.

Preis-/Leistungsverhältnis

4,99 EUR ist der Verkaufspreis. Dafür erhält man einen gekonnten Auftakt in ein neues Mega-Event, welches sich auch mehrfach zu lesen lohnt. Erst nach und nach wird man auf Details aufmerksam, die in den noch folgenden fünf Bänden mehr bedeuten könnten.

Und wer Avengers liest, der findet hier die obligatorische Weiterführung einer spannenden und epischen Geschichte, auf die noch eins draufgesetzt wird. Damit bleibt es natürlich letztendlich nicht bei dem Einzelpreis.

Erscheinungsbild

Infinity 1 coverPapier und Cover sind hier von etwas höherer Qualität als bei dem üblichen Comic. Beides ist resistenter und auch haptisch fester als üblich. Das muss es auch sein, hat der Comic doch den genannten Wiederlesewert.

Zeichnungen und Kolorierung sind gelungen, und auch das stabile Hochglanzcover mit den wichtigsten Akteuren weiß gut zu gefallen. Die wichtigsten Fakten über Charaktere und Macher werden in kleinen Boxen erklärt. So finden sich auch Leser zurecht, die nicht ganz so viel über das Marvel-Universum wissen.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Panini Comics
  • Autor(en): Jonathan Hickman
  • Zeichner(in): Jim Cheung
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Sprache: deutsch
  • Format: Softcover
  • Seitenanzahl: 60
  • Preis: 4,99 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Bonus/Downloadcontent

Es gibt keinen weiteren offiziellen Content

Fazit

Infinity #1 ist ein wahrlich grandioser Auftakt eines neuen Marvel-Mega-Events, welches die bekannte Welt erschüttern wird. Es tauchen nicht nur alte Feinde und neue Handlungsfäden auf, nein, die Inszenierung ist derart intensiv, dass man sich nicht wagt, den Comic vor dem Ende wegzulegen. Die schnellen Sprünge zwischen den Schauorten des Geschehens fesseln den Leser und lassen verzweifelt auf die nächste Ausgabe warten.

Wollen die Builder wirklich alle Schöpfung auslöschen, weil sie unvollkommen ist? Welche Pläne hat Thanos mit den Infinity Gems? So viele Fragen, auf die man sich eine Antwort erhofft. Die gekonnte Storyführung lässt auf mehr hoffen. Ich für meinen Teil hoffe, dass das hohe Niveau weiter gehalten wird, denn Infinity könnte der beste Marvel-Event seit langer Zeit werden.

Daumen5maennlich

Artikelbilder: Panini Comics

 

3 Kommentare

  1. Wenn man nur die Reihe kauft ist es sehr wirr was die eigentliche geschichte sagen will, hab alle 6 und finde das gerade der strang mit thanos und den buildern einfach zu viel war…….viel gewollt zu wenig bekommen, siehe aktuell erschinenen band the infinity gems´´ die ewige fehde´´
    Old but Gold.

    • Ich hab viel von den Seitenlinien gelesen – die Builder sind nur Auftakt, dessen, was in Avengers 15 ff geschieht. Das wichtige ist an sich Thanos/Thane, da stimme ich zu. Ich denke, das wird der Anbeginn einer neuen Erde-616 sein. (siehe Black Bolts Bombe)

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