Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Tabletop ist nicht gleich Tabletop. Es gibt jede Menge Systeme mit vielen Unterschieden. Die Meinungen und Vorlieben der Spieler liegen noch weiter auseinander. Das Konfliktpotenzial ist sehr groß.

Ein grober Blick zeigt schon einige wesentliche Unterschiede. Andere Systeme bedeuten andere Regeln, Hintergründe und Genres. Andere Hersteller bedeuten Unterschiede in Optik und Qualität der Modelle.

Doch bei den genannten Unterschieden gibt es Vorlieben und jeder Spieler entscheidet sich nach seinem eigenen Geschmack. Der Umgang mit den Miniaturen polarisiert die Spielerschaft wesentlich mehr. Gleich, um welches System es sich handelt, finden sich immer unterschiedliche Spielertypen, die jeweils andere Schwerpunkte setzen.

Eine Schlacht in Dystopian Wars mit blanken und bemalten Schiffen.
Eine Schlacht in Dystopian Wars mit blanken und bemalten Schiffen.

Einigen ist das Aussehen der Miniaturen wichtig, andere interessieren nur die spieltechnischen Werte. Oft beginnen diese ausartenden Diskussionen mit Sätzen wie: „Figuren müssen bemalt sein!“ Und oft wird dieses nicht mal so deutlich gesagt, sondern es fließt nebenher ein. Wenn wir viel Wert auf Gelände legen, warum dann nicht auch auf die Figuren? Ein Argument gibt das nächste und aus einer Diskussion wird ein Streit. Schauen wir einmal auf einige Argumente.

Blank

WorterklärungAls „blank“ werden Miniaturen bezeichnet, die zusammengebaut sind, um damit zu spielen. Hier wurden keine weitergehenden Schritte für eine spätere Bemalung vorgenommen.

Warum ist eine Miniatur blank? Frisch aus der Verpackung sind die meisten Miniaturen blank und unbearbeitet. Ein Teil des Hobbys Tabletop ist es auch, die Miniaturen zusammenzubauen und anzumalen. Vielfach zeitintensiv müssen Gussgrate (Restkanten und Unsauberkeiten von der Herstellung) entfernt und die Einzelteile zusammengeklebt werden. Anschließend muss man die Miniatur grundieren und bemalen, bevor sie fertig ist.

Die blanken Figuren des Wyldfolks (Godslayer).
Die blanken Figuren des Wyldfolks (Godslayer).

Für gutes Aussehen braucht man also: Zeit und auch ein wenig Talent/Übung. Und nicht jeder kann gleich gut mit dem Pinsel umgehen.

Warum sind Miniaturen auf dem Spieltisch blank? Manch einer möchte die neue Errungenschaft erproben und vorzeigen. Schnell aus der Packung und zusammengeklebt und ab in die Schlacht. Einfach ausgedrückt, ein Zeitmangel im Kleinen.

Es kann aber auch einen Zeitmangel im Großen geben. Der Spieler hat nicht nur ein Hobby, sondern auch andere Verpflichtungen, daher kommt er nicht zum Malen. Dann ist es eine Frage der Prioritäten: Malen oder Spielen. Bei einer Vielzahl wird lieber gespielt. Und unter Umständen interessiert es den Spieler einfach nicht, ob seine Miniaturen bemalt sind. Es gibt Spieler, denen es nur um das Spielen geht und das Aussehen der Miniaturen ist ihnen absolut gleich.

Kann man an diesen Spielern einen Vorwurf machen? Meiner Meinung nach: ein ganz klares NEIN. Jeder darf sein Hobby ausleben, wie er möchte. Das bedeutet nicht, dass man mit diesem Spielertyp auch ein Spiel bestreiten muss, aber man kann ihn nicht verurteilen, weil er andere Schwerpunkte setzt.

Grundiert

Worterklärung: Vor dem Bemalen muss die gebaute Miniatur oder deren Einzelteile grundiert werden, damit die anschließende Bemalung besser hält und länger Bestand hat. Grundieren bedeutet die erste Farbschicht als Untergrund aufbringen.

Wie kann es passieren, dass grundierte Miniaturen ins Feld geführt werden? Grundierte Miniaturen sind der nächste Schritt nach den blanken Miniaturen. Es ist nahezu unmöglich immer alles auf einmal anzumalen. Wenn man mit einem neuen System oder einer neuen Armee anfängt, muss man zum Teil sehr viele Miniaturen anmalen. Also erstmal die Figuren grundieren, damit man bei Gelegenheit direkt malen kann. Zwischen durch kommt es aber zu einer Spielverabredung und die grundierte Miniatur steht auf dem Tisch.

Das Wyldfolks (Godslayer) jetzt grundiert. Wo ist mehr zu erkennen?
Das Wyldfolks (Godslayer) jetzt grundiert. Wo ist mehr zu erkennen?

Zum Teil geht es aber nach dem Grundieren dann auch nicht weiter, weil wieder neue Armeen oder neue Modelle hinzukommen. Man holt zwischendurch mal wieder die älteren Miniaturen hervor und diese sind halt grundiert.

Ein anderer Bereich im Tabletop sind Turniere. Spieler treffen sich meist ein oder zwei Tage, um gegeneinander anzutreten. Nach den Regeln des Turniers wird dann ermittelt, wer der Sieger ist. Bei diesen Turnieren gibt es oft Bemalpflicht oder Bonuspunkte für bemalte Armeen. Ein Beispiel für eine Bemalpflicht: Die Modelle müssen mindestens drei Farben aufweisen. Die Grundierung darf nicht zu sehen sein und die Base muss gestaltet sein. Was hat das mit Grundierung zu tun? Es gibt andere Turniere, die nur blanke Figuren verbieten und grundiert vorschreiben.

Ist grundiert besser als blank? Hier gehen die Meinungen auseinander. Gerade bei schwarz grundierten Miniaturen sind die Details schwerer zu erkennen und daher kann man schlechter erkennen, welches Modell welches ist und welche Ausrüstung dieses hat. Einige Spieler sagen, dass dadurch Fehler in den taktischen und strategischen Entscheidungen provoziert werden.

Meiner Meinung nach ist es auch hier wieder eine Frage der eigenen Vorlieben und Präferenzen. Probleme treten erst dann auf, wenn unterschiedliche Ansichten aufeinander stoßen und keiner auf den anderen zugeht. Im Hobby sollte man gemeinsam Spaß haben. Wenn man sich nicht auf die Rahmenbedingungen einigen kann, dann sollte man nicht gegeneinander spielen, sondern sich andere Gegner suchen. Generell finde ich es in Ordnung, wenn man grundierte Modelle nutzt, weil man diese weiter bemalen möchte. Als Bemalpflicht für Turniere empfinde ich dieses als fraglich.

Geproxt

Worterklärung: Mit „Proxen“ bezeichnet man im Tabletop das Ersetzen einer Spielfigur durch eine andere, welche spieltechnisch die Werte der ursprünglichen übernimmt.

Warum nutzt ein Spieler geproxte Miniaturen? Grob eingeteilt gibt es vier Gründe, die für das Proxen sprechen: optische und finanzielle Gründe, Testzwecke und Verfügbarkeit.

Wenn die Optik der Miniaturen nicht überzeugt, dann kann man hingehen und die Figur durch ein ansprechenderes Modell ersetzen. Wichtig ist, dass die Spieler dieses im Vorfeld absprechen. Ohne diese Absprache funktioniert das Spiel sonst nicht. Leider kommt es auch immer wieder mal vor, dass der Gegner absichtlich in die Irre geführt werden soll, um sich einen Vorteil zu verschaffen.

Die finanziellen Gründe sind leicht erklärt. Die Originalminiaturen kosten mehr Geld und der Spieler entscheidet sich, günstigere Miniaturen einzusetzen, um kostengünstiger in den Genuss des Spiels zu kommen.

In diesen beiden Fällen entscheidet man sich aus unterschiedlichen Gründen dafür, andere Miniaturen zu verwenden, als der Hersteller des Systems verkauft. In diesem Fall schadet man irgendwo auch diesem Hersteller. Beide Gründe sind nachvollziehbar, aber jeder sollte sich auch der Auswirkungen bewusst sein.

Anders sieht es da beim Proxen zu Testzwecken aus. Dies wird gerne vor dem Kauf neuer Miniaturen verwendet, um auszuprobieren, ob man diese auch spielen mag. Getreu dem Motto „Warum soll ich Geld ausgeben, wenn die Miniaturen hinterher nur im Schrank verschwinden.“

Meiner Meinung nach, kann man wie bei den finanziellen Gründen anmerken, dass man dem Hersteller den Preis für die Miniatur vorenthält, wenn man sich auf Grund der Tests gegen die Miniaturen entscheidet. Aber es hat eine andere Gewichtung, ob man sich überlegt, die Miniaturen zu nutzen oder dauerhaft durch andere zu ersetzen Hier möchte ich auf eine andere Möglichkeit hinweisen: Es ist auch möglich eine ungewollte Miniatur durch ein schöneres Modell desselben Herstellers zu ersetzen. Dieser Grund kommt auch gar nicht so selten vor.

Auf dem linken Bild Jarrono aus Freebooter's Fate/ rechts Chassa ebenfalls von Freebooter's Miniatures von Teilzeithelden-Redakteuer Michael als Jarrono eingesetzt.
Auf dem linken Bild Jarrono aus Freebooter’s Fate/ rechts Chassa ebenfalls von Freebooter’s Miniatures von Teilzeithelden-Redakteur Michael als Jarrono eingesetzt.

Verfügbarkeit ist ein Thema für sich. Es kommt immer wieder vor, dass Modelle bereits angekündigt sind, aber noch nicht verkauft werden. Es kommt auch vor, dass die Regelbücher bereits Miniaturen enthalten, die noch nicht im Handel sind. Da heißt es dann warten oder, ähnlich wie beim Testen, erst einmal andere zu benutzen, bis die Originalminiaturen verfügbar sind.

Meiner Meinung nach gehört das Proxen zum Hobby dazu. Gleich aus welchen Gründen, es ist nicht wirklich wegzudenken. Warum auch? Es ist ein Hobby und der Spaß steht im Vordergrund.

Bemalt

Worterklärung: Bemalte Figuren sind nicht mehr blank oder grundiert, sondern mit Farben verschönert. Details werden hervorgehoben und die Miniatur optisch abgerundet.

Die Harqqislam Armee aus Infinity bemalt von Michael Mattner.
Die Haqqislam Armee aus Infinity bemalt von Michael Mattner.

Warum sollte man den Aufwand des Bemalens aus sich nehmen? Bemalte Figuren sind viel schöner anzuschauen und man kann die Armeen besser auseinanderhalten. Außerdem ist das Bemalen ein Teil des Hobbys und man nutzt somit nicht die Möglichkeiten aus.

Gerade, wenn man viel Geld in die Figuren steckt, ist es irgendwo „traurig“, wenn man diese dann in ihrem tristen, langweiligen Aussehen belässt. Ob man die Figuren mit den eigenen Möglichkeiten mal besser, mal schlechter bemalt, ist nicht entscheidend. Wenn man sich Mühe gibt, wird diese auch gewürdigt.

Ein weit verbreitetes Argument ist auch die Empfehlung eines Bemalservices. Wenn man nicht selber malen möchte, dann soll/kann man malen lassen. Das ist immer auch eine Kostenfrage. Ansonsten gilt natürlich auch hier: Wenn das Geld stimmt und man es möchte, ist es eine legitime Option, aber keine Verpflichtung.

Was heißt denn überhaupt bemalt? Ob jetzt drei, vier oder mehr Farben verwendet werden, ist dabei gleich. Entscheidend ist, dass die Bemalung zum Modell passt. Gerade bei Skeletten habe ich schon öfter weiße Grundierung und einfachste Schattierung gesehen. Fertig. Die Skelette sahen genial aus. Andere Miniaturen brauchen mehr Farben. Je mehr Details eine Miniatur aufweist, desto mehr Arbeit muss man hineinstecken. Ob es sich lohnt? Ich denke schon.

Meine Meinung: Ich spiele lieber mit bemalten Miniaturen gegen andere bemalte. Es gefällt mir einfach besser. Mein Hobby gewinnt dadurch. Oft genug sind meine Figuren auch noch blank oder grundiert, je nachdem wie weit ich mit dem bemalen gekommen bin. Malen fällt mir nicht leicht und ich bin nicht wirklich gut. Trotzdem macht es mir Spaß. Besonders, wenn ich mich mit Freunden treffe und wir zusammen malen.

Eure Meinung?

Zu Diskussionen gehört mehr als eine Meinung. Wie ist Eure Meinung? Führt ihr blanke, grundierte oder geproxte Miniaturen ins Feld? Oder seid ihr strikt dagegen und es kommen nur bemalte Figuren auf den Tisch?

Eure Meinung ist uns wichtig! Nur verurteilt andere nicht, weil sie anderer Meinung sind!

Abgebildete Miniaturen: Megalith Games, Corvus Belli, Freebooter’s Miniatures, Games Workshop

 

8 Kommentare

  1. Ich selbst komme aus Zeitmangel nicht zum Genuss des Tabletop spielen. Aber bemalte Figuren finde ich persönlich schöner.
    Ich würde keinen Verurteilen wenn er blank, grundiert oder proxt.
    Beim Rollenspiel nutzen wir aktuell bunte Steine als Figuren, da wir keine Minis haben. ist zwar nicht schön aber funktional gesehen ganz gut. Als Hindernisse kommen allerhand Alltagszeugs zur Hand. Bei der letzen Runde war ein großer Drache das Sparschwein eines Mitspielers.

  2. Ich versuche möglichst nur mit bemalten Miniaturen zu spielen. Auch wenn ich gelegentlich auch auf Turnieren spiele ist mein Hobbyfokus sehr stark „Fluff„-geprägt. Ich mag es nicht gegen „Silberlinge“ zu spielen und demzufolge (und auch wenn ich auch nicht sonderlich gerne Figuren bemale) gehört es für mich zum guten Ton bemalte Truppen ins Feld zu führen.
    Letztlich muss jeder natürlich selber entscheiden wie und mit was er spielt, erfahrungsgemäß macht es mit bemalten Miniaturen in schicken Gelände aber mehr Spaß … Das Auge spielt schließlich auch mit. Bei manchen Spielern, denen es nix ausmacht halbzusammengebaute Figuren Torsi über Pappschablonen (als Gelände) schieben, frag ich mich, warum sie nicht gleich den Schritt weiter gehen und einfach Counterspiele spielen. Mit Tabletop hat es für mich nicht mehr wirklich viel zu tun.

    Generell ist es nicht schwierig Figuren schnell und einigermaßen schick zu bemalen, Techniken wie Trockenbürsten und Tuschen erleichtern die Arbeit ungemein. Und was Viele unterschätzen, die Basengestaltung macht einen großen Teil des Models aus.
    Zum Thema „Proxen“ mache ich gern und oft, meist, weil mir das Originalmodell nicht zusagt oder ich einfach Umbauten einsetze um mehr Figurenvielvalt zu haben … sofern klar ist was welches Modell darstellt auch kein Problem, allerdings muss man beachten, das auf machen Turnieren der Einsatz von Proxies generell oder von Fremdfirmen im speziellen nicht erlaubt ist.

    • Hallo Noisy,

      sehr guter Einwand und ich spiele selber lieber bemalt. Klappt aufgrund von Zeitmangel leider nicht immer.
      Ich finde gut, dass du für dich sagst, dass du gegen bemalte Figuren spielen möchtest und daher das selbe leistest.
      Es gehört zum guten Ton, anderen ihr Spiel zu lassen, auch große Klasse. Das habe ich schon anderes erlebt.

      Proxen auf Turnieren: Je offizieller es wird, desto schwieriger wird es. Meiner Meinung nach ist es aber verständlich, dass ein Hersteller möchte, dass die eigenen Minis verwendet werden. Daher ist dieser Punkt meistens bei offiziellen Turnieren anzutreffen, dass Fremdmodelle nicht erlaubt sind.

      Gruß

      der Thorsten

  3. Hm, tja nicht einfach.. ich versuchs mal. Ich merke an – ich bin subjektiv. ;-)

    Ich persönlich proxe seit Jahren bei Spielen wie Mortheim, Song of Blade and Heroes, In Her Majesties Name, Of God and Mortals (seit kurzem) mit Lego. Ich bin der Typ, der auf dem FeenCon Showdown-Schlachten mit Playmobil „proxed“.
    Wenn ich „proxe“, dann „proxe“ ich mit Figuren, die man erkennt. Meine Nordmänner für OGAM sind Lego-Wikinger, und nur die Truppe mit Doppelblattaxt hat eine Doppelblattaxt. Die Figuren sind nur wenig größer als die Gummiband-Größe „25mm“.

    Zeit: ich habe entweder Zeit zum Spielen oder Zeit zum Anmalen. Punktum. Auch bei Techniken wie Bürsten etc. würde ich nicht viel weiter kommen. Einerseits hat man bei Skirmish-Systemen weniger Figuren – die sollen aber besser aussehen als die im „Rank-and_File“. Und die vielen Bilder, die ich von schönen Figuren sehe, haben auf mich den gleichen Effekt, wie Modezeitschriften auf 16-Jährige – eine Ideal, dem ich nie gleichkomme.
    Fazit – ich spiele lieber. Und die Zeit, bei denen ich vielleicht Leute zum Malen zusammenbekomme – nutze ich lieber zum Spielen.

    Transport: meine „Proxis“ halten alles aus – außer Feuer. Und nix verbiegt sich, was nicht wieder gerade zu machen geht.

    Geld: Lego ist preiswerter. Die Figuren kann ich umbauen. Der Pirat hat kein Messer mehr, sondern jetzt einen Säbel – kein Problem.
    Ich könnte auch meine Zinnminis (zb. die rund 1000 Minis von Slaughterloo/Flinloque) zum Bemalen verschicken. Entweder kostet mich das ein kleines Auto, oder, wenn ich sie ins Billiglohnland schicke, weniger – aber wohl ist mir dabei nicht.
    Für Rollenspielmodelle „beschäftige“ ich Studenten (har, har, har) aber für ne Armee ist das auch keine Option.

    Hersteller und Geld:
    nun ich bevorzuge entweder Spiele mit schon bemalten Minis (Wings of War zb) oder Systeme ohne Figurenpalette.
    Die Engländer und Italiener haben einige Systeme (zB bringt Osprey einige heraus), die entweder keine Figurenpalette haben oder „generisch“ sind. Da ist es egal, ob ich die Figur (die auf Fotos im Regelwerk vorkommt) eines „victorianischen Detektivs“ von Northstar Minis nehme, oder von Foundry (oder von Lego, hi, hi).
    Ein „Branding“, das man dann auch noch freiwillig in nicht vom Hersteller organisierte Turniere übernimmt oder auf den Spieltisch auf dem Con finde ich persönlich als sehr unangemessen.

    Um das Beispiel von Freebooters weiter oben zu übernehmen: ich habe das Regelwerk und die Karten gekauft.
    Das auf Turnieren vom Hersteller der natürlich nur seine eigenen Figuren sehen (und verkauft haben) will, sehe ich klar ein.
    Ansonsten aber gilt für mich – ich habe für das Buch bezahlt, und wenn ich mich mit meinem „Gegner“ einigen kann, benutze ich die Figuren, die ich a) habe oder b) benutzen will.

    Ich mag Gelände und davon habe ich genug sehr gutes und schönes. Und meine Proxis sind auch bunt. Aber ich spiele lieber in der knappen Zeit, die ich mit anderen koordiniert bekomme, so das ich auch mit Silber und Plastik zurecht komme. Und ich bin auch noch nicht zum PC abgewandert.

    Ein Nebeneffekt der Proxis ist, das einige Väter schon mal wieder mit ihren Kindern mit dem Tabletop angefangen haben – auf dem FeenCon habe ich oft Vater/Sohn/Tochter-Gespann, die mitgespielt haben, weil das Spielzeug ist, das auch bei ihnen zu Hause im Keller liegt.

    So, genug…..

    Gruß
    Robert JimBob Gaida

    • Hallo Robert,

      schön das auch einer die komplett andere Meinung vertritt.
      Auch deinen Standpunkt kann ich komplett nachvollziehen. Ich bin mir nicht sicher, ob die „Lego“ Männchen für mich den gleichen Spielspaß bedeuten würden. Ich stehe halt auch diese kleinen für Tabletop gemachten Püppchen, aber nur weil ich sie schöner finde.

      Wenn deine Mitspieler gegen Lego antreten und eventuell auch Lego nutzen, dann habt Spaß zusammen. Das ist meine Meinung: Ihr dürft, aber ich muss nicht umbedingt.
      und es ist gut, dass wir die Möglichkeit haben, so zu spielen, wie wir selber es wollen.

      Gruß

      der Thorsten

  4. Erst einmal: Super Thema und schöner Artikel!

    Ich komme nicht oft in den Genuss gegen eine bemalte Armee anzutreten. Das ist zwar schade, weil bemalte Figuren sehr viel mehr Atmosphäre schaffen (und einfach besser aussehen), doch verurteile ich keinen, der keine Lust oder Zeit dafür hat und spiele gegen jeden.

    Ich selbst spiele leider großteilig mit grundierten Figuren (grau – da sieht man die Details super und auch das Bemalen finde ich damit am angenehmsten). Ich bin – was meine eigenen Figuren betrifft – ein zu großer Perfektionist. Ich brauche sehr lange um eine einzige Figur zu bemalen (was bei Massenarmeen sehr lange dauern kann und dazu führt, dass ich zum Beispiel für meine Infinity-Figuren „erst mal an anderen Figuren lernen“ will.
    Gerne würde ich mit bemalten Armeen spielen, aber die müssen von mir selbst bemalt sein, sonst fühlt es sich für mich wie Betrug an. Außerdem möchte ich nicht nur grob mit Farbe drüber gehen, auch wenn man das auf Distanz während des Spiels nicht erkennt und es sogar besser aussähe als grundiert – Ich hätte immer im Hinterkopf, dass es nicht so gut bemalt ist, wie ich es könnte.

    Ein schwieriges Thema für mich also. Um es kurz zu machen:
    Ich spiele, um das Spielsystem zu erleben. Bemalte Figuren sind da das Sahnehäubchen, auf das ich allerdings auch gerne verzichten kann.

    Als kleiner Nachtrag: Proxen finde ich super! Es muss nur klar sein was dargestellt werden soll. Was die Legomännchen angeht, so finde ich hat das durchaus was für sich (du hast ja da scheinbar auch sehr viel Arbeit reingesteckt, wenn man bedenkt, dass alles ordentlich ausgerüstet ist). Allerdings würde ich selbst diese Variante nur benutzen um neue Spielsysteme im Vorhinein auszutesten. Für mich liegt der Anreiz der Tabletop-Spiele in den Miniaturen (bemalt oder nicht)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein