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Wenn auf Zeltcons nachts die Temperaturen fallen, fällt meistens auch die Stimmung. Im Gespräch mit Spielern ist die Ursache schnell gefunden: Ihnen ist nachts kalt, und sie wissen auch nicht, was sie dagegen tun können. Hier nun ein paar praxiserprobte Tipps.

Isolierung

Die meiste Wärme geht an den Boden verloren, gerade nachts. Deshalb ist eine gute Isolierung gegen den Boden das A und O einer Nacht im Warmen. Selbst wenn man ganz ohne Zelt unterwegs ist, wirkt die Isolierung zum Boden schon wahre Wunder.

Luftbetten und Luftmatratzen (Ja, die Dinger fürs Schwimmbad) bieten nur eine sehr geringe Isolierung, so bequem sie auch sein mögen. Wenn ihr auf einem Luftbett schlafen möchtet, legt Euch unbedingt eine vernünftige Isomatte darunter!

Feldbetten heben den Körper vom Boden, verhindern aber nicht, daß die Luft unter ihnen mit abkühlt. Auch hier gilt, dass zusätzliche Isolierung erzeugt werden muss, wahlweise durch eine Isolierdecke oder -Matte auf dem Feldbett.

Die richtige Isolierung

Isolierdecken sind einseitig beschichtete Decken, die dazu geeignet sind, bei Picknicks auf dem Boden zu sitzen. Diese sind leider meistens darauf ausgelegt, dass derjenige, der sie benutzt, sich noch bewegt. Für den Schlafgebrauch sind sie deshalb meistens nicht geeignet.

Besser sind an dieser Stelle „richtige“ Isomatten aus Schaumstoff. Diese kosten nicht die Welt, sie sind immer mal wieder für unter 10 EUR irgendwo im Angebot zu haben.

Vorteil: Dickere Schaumstoff-Isomatten „isolieren“ auch gegen Bodenunebenheiten und kleine Steinchen. Nachteil: So eine zusammengerollte Isomatte nimmt im Auto Platz weg. Man kann das aber kompensieren, indem man sie im Auto als Schaumstoff-Schutz für zerbrechliche Dinge wie Laternen etc. nutzt.

Die Luxus-Variante sind aufblasbare oder gar selbst aufblasende Isomatten („Thermarest“1). Bitte achtet aber darauf, dass ihr hier tatsächlich eine Isomatte kauft und nicht nur eine schön beschriftete Luftmatratze! Außerdem sollten mit Luft arbeitende Isomatten voll gefüllt werden (im Gegensatz zu den Anweisungen bei Luftbetten!), damit man sie nachts nicht zusammendrückt und dann doch wieder auf dem Boden liegt.

Die Isomatte unterstützen

Wenn die Isomatte zu dünn ist, könnt ihr sie mit Decken oder Ersatzkleidung verstärken, indem ihr diese unter (!) die Isomatte legt. Vor allem im Beckenbereich ist so eine Verstärkung durchaus sinnvoll.

Auf der Matte bleiben

Achtet mal darauf, ob ihr nachts aufwacht und mit irgendeinem Körperteil die Isomatte verlassen habt – wenn ja, trefft entsprechende Vorkehrungen, um das in Zukunft zu verhindern. Beispielsweise könnt ihr eine größere Isomatte verwenden, mehrere Isomatten nebeneinanderlegen (dabei aber darauf achten, daß diese sich nicht auseinanderschieben) oder, falls das nur flüchtige Berührungen sind, eine Camping-Thermodecke unter die Isomatte legen.

Wenn alles nicht hilft, weil ihr zum nächtlichen Rotieren neigt, versucht mal, auf dem Bauch zu schlafen, oder aber vor dem Einschlafen in die „Stabile Seitenlage“ zu gehen – die verhindert solche Rotationen sehr effektiv, auch wenn sie dabei nicht die bequemste Schlafhaltung ist.

Je ruhiger ihr schlaft, desto wärmer wird es. Das liegt auch daran, daß ihr weniger Luft im Schlafsack austauscht, also weniger kalte Luft in den Schlafsack zieht.

Der Schlafsack – Eine Geschichte voller Missverständnisse

Kommen wir zum zweiten großen Knackpunkt: dem Schlafsack. Hier werden leider die meisten Fehler gemacht.

Den richtigen Schlafsack finden

Je extremer die Temperaturen, desto besser muss auch der Schlafsack sein. Ich rate an dieser Stelle unbedingt von Schlafsäcken aus dem Discounter ab – Schlafsäcke sollten auf jeden Fall in einem Fachgeschäft für Trecking erworben werden, zumal der Verkäufer dort noch weitere Tipps geben kann.

Bei jedem guten Schlafsack ist ein Temperaturbereich angegeben, in dem er am besten funktioniert. Meistens wird dieser Bereich „Komfortzone“ genannt. Für unsere Breitengrade ist es wichtig, dass die Komfortzone sich auch ein wenig in die Minusgrade erstreckt, denn das kann durchaus mal vorkommen. Aber ihr braucht natürlich keinen -40°-Polar-Schlafsack.

Wichtig ist auch, dass euch der Schlafsack passt. Ein zu kleiner Schlafsack ist unangenehm und beengend (und wird deshalb oft offengelassen), ein zu großer Schlafsack wird nicht wirklich warm.

Wenn ihr zum Frieren neigt, achtet darauf, dass ihr euch einen Mumienschlafsack mit Kaputze besorgt, der zusätzlich das Auskühlen über den Kopf verhindern kann.

Auch hier hilft das Fachgeschäft gerne weiter..

Wie ein Schlafsack funktioniert

Ein vernünftiger Schlafsack ist so konstruiert, dass er Körperwärme zurückreflektiert.

Das funktioniert umso besser, je mehr die Haut mit dem Schlafsack in Berührung kommt. Deshalb kommt es hier zu einem Paradoxon: Je kälter es ist, desto weniger Kleidung solltet ihr im Schlafsack tragen. Etwas anziehen solltet ihr also eigentlich nur dann, wenn Euch zu warm wird.

Wer mit drei Jogginghosen, zwei T-Shirts und Pullover in den Schlafsack klettert, wird den Schlafsack nicht aufheizen können.

Decken auf den Schlafsack!

Wenn es so kalt ist, dass der Schlafsack an den Rand seiner Leistungsfähigkeit stößt, oder aber ihr dem Schlafsack einfach nur nicht traut, könnt ihr beliebig viele Lagen Decken auf den Schlafsack legen bzw. um den Schlafsack wickeln. Aber bitte legt diese Decken nicht in den Schlafsack.

Achtet auf den Kopf

Der Mensch verliert sehr viel Wärme über den Kopf. Wenn Euch also nachts kalt wird, versucht, den Kopf zu bedecken, am besten mit der Kaputze eures Mumienschlafsackes. Die Kaputze könnt ihr in der Regel auch bis auf ein kleines Atemloch zuziehen.

Wenn ihr keine Kapuze habt, könnt ihr es auch mit einer guten Gugel versuchen, vorrausgesetzt, diese ist dick und warm genug.

Bundhauben, Kopftücher etc. reichen in der Regel nicht aus, um den Kopf im Schlaf warmzuhalten.

Den Schlafsack lagern

Die meisten Schlafsäcke arbeiten mit Daunenfedern. Je besser sich diese aufbauschen, desto wärmer hält der Schlafsack. Schlafsäcke verlieren mit der Zeit ihre „Bauschfähigkeit“ und damit ihre Wärmeleistung, deshalb sollten sie irgendwann ausgetauscht werden.

Um die Bauschfähigkeit lange zu erhalten, solltet ihr den Schlafsack auf gar keinen Fall rollen – auch dann nicht, wenn er gerollt geliefert wurde. Stopft ihn lieber in den Packsack, oder lasst ihm, wenn möglich, sogar noch mehr Platz.

Verstaut den Schlafsack auf keinen Fall sofort nach dem Aufstehen, sondern lasst ihn vorher erst, am besten komplett geöffnet, auslüften.

Extra-Tipp: heiße Steine

Wenn eure Körperwärme nicht ausreicht, um den Schlafsack aufzuheizen, oder ihr notorisch kalte Füße habt, hilft folgender Trick: Legt einen Stein in die Nähe des Feuers, damit sich dieser erwärmet. Den warmen Stein nehmt ihr dann mit ins Zelt und legt ihn unten in den Schlafsack.

Achtet aber darauf, dass er nicht zu heiß wird – ihr solltet den Stein noch berühren können. Wenn der Stein zu heiß wird, kann er durch die Hitze den Schlafsack beschädigen!

Extra-Tipp: Inlay bei Wärme

Wenn es euch auf einem Sommer-Con im Schlafsack viel zu warm ist, könnt ihr die Reflexion der Körperwärme natürlich durch Kleidung eindämmen. Komfortabler geht es durch ein waschbares Baumwoll-Inlay. Dieses könnt ihr entweder fertig kaufen oder selbermachen: Besorgt euch ein gutes Baumwoll-Bettlaken, faltet es einmal und näht es dann an der langen und einer kurzen Seite zusammen. Fertig.

Eigentlich ein No-Go: Partnerschlafsäcke

Partnerschlafsäcke scheinen auf den ersten Blick eine interessante Idee zu sein, aber leider überwiegen hier die Nachteile. Gerade, wenn es kalt ist, lassen sie durch das enorm breite und nicht vernünftig verschlossene Kopfende viel zu viel Luft ein, so dass beide Partner eher ausgekühlt als gewärmt werden. Dagegen kommt auch der Effekt des Sich-Gegenseitig-Wärmens leider nicht an. Reine Partnerschlafsäcke sind deshalb bei kalter Witterung absolut nicht empfehlenswert.

Hier lohnt es sich eher, normale Schlafsäcke zu verwenden, und diese in wärmeren Nächten einfach aufzumachen und zu einer gemeinsamen Decke umzufunktionieren.

Es gibt auch Schlafsäcke, die sowohl einzeln funktionieren, als auch als Partnerschlafsack zusammengefügt werden können. Hier ist auf die Komfortzone zu achten, vor allem auf die im kombinierten Modus. Diese Schlafsäcke sollten in kalten Nächten unbedingt auseinandergenommen und einzeln verwendet werden.

In normalen Nächten hat man dann immer noch den zusammengesetzten Partnerschlafsack – oder, systembedingt möglich, bei Bedarf auch einen Dreier- oder Viererschlafsack … Sinn und Nutzen bleiben euch überlassen.

Das Zelt warmhalten

Den Eingang verschließen

Der beste Schlafsack hilft nicht, wenn er in der Nacht klamm oder gar feucht wird. Das Gleiche gilt auch für Decken, Kleidung etc. Deshalb ist es enorm wichtig, das Zelt, gerade nachts, immer ordentlich zu verschließen. Das mag bei einigen Eingängen an der generellen Faulheit scheitern – hier müsst ihr euch einfach einen Ruck geben.

Weiterer Vorteil eines verschlossenen Zeltes: Es heizt sich durch die Atemluft mit der Zeit besser auf.

Zeltgemeinschaften

Je kälter es wird, desto mehr Leute sollten im gleichen Zelt übernachten, um das Zelt besser aufzuheizen. Hier gilt es, Privatsphäre und Wärme gegeneinander aufzuwiegen, das überlasse ich euch.

Extra-Tipp: Die Kerze

Ihr könnt das Zelt „vorwärmen“, indem ihr einfach eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen eine Kerze ins Zelt stellt – natürlich nur in einer passenden und sicheren Laterne, damit sie nicht umfallen und das Zelt anzünden kann. Dies zieht auch Rest-Feuchtigkeit aus dem Zelt und durch die hoffentlich vorhandenen Dachlüftungen nach draußen.

Ein Feuerlein brennt

Einige Zelte, allen voran Jurten, erlauben es, ein Feuer im Zelt zu unterhalten. Dies solltet ihr aber nur machen, wenn ihr wisst, was ihr tut.

Wenn ihr in einem Zelt mit Feuer schlaft, dann schlaft mit den Füßen in Richtung Feuer. Anders ausgedrückt: Schlaft mit dem Kopf so weit wie möglich vom Feuer weg. Dadurch atmet ihr weniger Rauch und vor allem weniger Gase, die bei der Verbrennung entstehen, ein.

Zeltheizungen

Zeltheizungen ersetzen die Kerze oder das Feuer im Zelt durch einen, meist gasbetriebenen, Brenner. Das Problem bei Zeltheizungen ist allerdings, dass das Zelt für diese ausgelegt sein muss – die meisten Zelte sind dies nicht.

Erstens: Ein Brenner im Zelt erzeugt Abgase, und diese müssen entweichen können. Feuertaugliche Zelte wie Jurten haben ein Rauchloch, und einfache Zelte kommen mit den Abgasen von Kerzen oder Grubenlampen durch die Dachöffnungen zurecht. Für die Abgase eines Gasbrenners sind die Dachöffnungen der meisten Zelte jedoch unterdimensioniert, was zu Abgasstauung im Zelt führen kann.

Zweitens: Der Brenner zieht Sauerstoff. Das heißt, er konkurriert mit euch um die atembare Luft im Zelt und erfordert in der Regel, dass man eine der unteren Zeltlüftungen offen lässt. Es gibt Heizungen, die sich ihre Verbrennungsluft mit einem Schlauch von außen holen können, hier gibt es dieses Problem nicht.

Drittens: Heizung versus Bodenplane. Achtet unbedingt darauf, wie warm die Unterseite der Heizung im Betrieb wird. Wenn der Brenner auf seine Gasflasche montiert ist, dann bleibt diese in der Regel recht kalt, da die Dekompression des Gases die Flasche kühlt. Wenn allerdings die Gaszufuhr durch einen Schlauch erfolgt, kann es sein, dass die Heizung selbst an der Auflagefläche warm wird und dadurch die Plane beschädigt.

Viertens: Externe Heizung? Die meisten Zeltheizungen sind darauf ausgelegt, in dem Zelt zu stehen, welches sie heizen. Es gibt aber auch Systeme, die außerhalb des Zeltes stehen und warme Luft ins Zelt befördern. Diese haben einige der oben beschriebenen Probleme nicht, dafür aber zwei neue: Sie erzeugen meistens ein Gebläsegeräusch, und sie sind nicht gerade IT-tauglich.

Zwei Gefahren müssen hier noch erwähnt werden. Zum einen: Wenn das Gassystem der Zeltheizung nicht dicht ist, oder der Brenner defekt ist und ausgeht, pumpt die Heizung euch das Gas unverbrannt ins Zelt. Dies passiert sehr selten, aber es kommt vor, darum geht auf jeden Fall sehr pfleglich mit dem Gerät um. Zum anderen sollte der Brenner gegen Umfallen gesichert werden, denn er ist durchaus heiß genug, um das Zelt in Brand zu setzen.

Zusammenfassend kann man sagen: Ich würde von Zeltheizungen abraten und traditionellere Methoden wählen. Wenn ihr eine Zeltheizung einsetzen möchtet, lasst euch unbedingt beraten, und achtet darauf, dass euer Zelt mit diesem Typ Heizung sicher beheizt werden kann. Bitte auf jeden Fall die Bedienungsanleitung der Heizung genaustens durchlesen und beachten.

Abschließende Tipps

Ein leerer Magen friert gerne

Achtet darauf, nicht hungrig ins Bett zu gehen. Wenn der Körper nachts heizen muss, braucht er dazu Energie.

Am effektivsten ist eine warme Mahlzeit vor dem Schlafengehen. Wenn ihr aus verschiedenen Gründen vor dem Schlafengehen keine komplette Mahlzeit mehr essen wollt, versucht, zumindest eine Banane oder etwas vergleichbar energiehaltiges zu euch zu nehmen.

Ein letzter warmer Tee vorm Einschlafen ist auch nicht zu verachten.

Warm in den Morgen

Zum Schluss noch ein Tipp für den Morgen danach: Wenn Ihr die Kleidung für den nächsten Tag unten in den Schlafsack packt, ist sie am nächsten Morgen schon vorgewärmt.

Fußnote: Das ist zwar eigentlich ein Markenname, hat sich aber zum Synonym für diese Isomatten entwickelt

Artikelbild: Nabil Hanano, Drachenfest 2008, Diemelstedt

 

 

17 Kommentare

  1. Hallo Henning,

    wirklich ein guter Artikel der bestimmt einigen das Zähneklappern ersparen wird! ;-)
    Du hast es zwar bereits angedeutet aber nicht konkret beschrieben, es gibt noch den Bastardsohn aus der Verbindung Kerze und warmen Stein, die „Blumentopf-Kerzen-Heizung“ hierfür benötigt man eigentlich nur einen tönernen Blumentopf mit einem Loch im Boden und einen passenden Untersetzer (gibt es meist zusammen im Baumarkt oder der Gärtnerei zu kaufen. Wichtig ist, dass er besagtes Loch im Boden hat und natürlich darf er auf keinen Fall aus Kunststoff sein oder ähnliches, schlichter unlasierter Ton sieht neben der Funktionalität unserer Meinung auch noch am besten aus!

    Wenn es Nacht wird, stellt man 2-3 brennende Teelichter auf den Untersetzer, schiebt etwas als Abstandhalter dazwischen (z.B. 2 kleine Stöckchen) und stellt den Blumentopf verkehrt herum darüber.
    Durch den unteren Spalt kann frische Luft zu den Kerzen gelangen und über das Loch im Blumentopf kann die Abluft oben entweichen, vorher wärmt sie aber den Blumentopf ordentlich auf.
    Wir haben diese Art der selbstgebauten Zeltheizung bereits mehrfach erfolgreich genutzt, bei unserer Konstruktion wird der Untersetzer auch nicht zu heiß für den Zeltboden und es besteht keine Gefahr, dass sich etwas entzündet, auf beides muss man natürlich achten! Ebenso muss das Zelt über Belüftungsöffnungen oder ähnliches im oberen Bereich verfügen, viele Zelte wie die allgegenwärtigen Sahara-Zelte haben dies aber meistens.
    Neben unserer Variante gibt es im Netz noch dutzende weitere Arten solche Blumentopf-Zeltheizungen, unsere ist die einfachste Variante – einfach mal im Internet nach dem Begriff „Kerzenheizung“ oder „Blumentopfheizung“ suchen.

    Liebe Grüße und warme Nächte im Zelt

    -Rosti

  2. Zum Inlay noch ein kleiner Tipp:
    Es gibt Inlets für Schlafsäcke aus Seide. Sie wiegen so um die 160g und sind damit viel leichter als Baumwolle, sehr klein zusammenfaltbar und erhöhen die Wärmeleistung des Schlafsacks um ca. 5 C°. Im Sommer reicht das kleine Ding oft schon allein aus. Nachteil: Nicht ganz billig.
    Für kalte Nächte habe ich mir eine Petrolium-Zeltheizung angeschafft. Mit etwas Erfahrung kann man die Flamme so einstellen, dass der Ofen auch bei weniger Befüllung die ganze Nacht an ist und eine angenehme Wärme abgibt. Bei einer Nacht ganz gut zu wissen da ich das Dingen lieber leer im Auto wieder mitnehme. Man sollte aber aufgrund der Geruchsentwicklung zu gutem Brennstoff greifen wie zB Spezial Blau. Ein Seitenfenster etwas zu öffnen schadet aufgrund der Sauersoffzufur auch nicht. Wir leben noch und haben bis jetzt immer angenehme Nächte gehabt wenns draußen kühler wurde. Die Dinger eignen sich auch zum kochen.

  3. Sehr guter Artikel. Habe aber auch selbst sehr gute erfahrung bei kalten Temperaturen mit fleeceinlets (z.b. von nordisch) gemacer Schlafsack fühlt sich am anfang deutlich angenehmer (=wärmer) an als ohne. Zum anderem transportiert es Feuchtigkeit vom Körper weg. Damit lassen sich gut nochmal ein bis zwei grad rausholen und sind auch recht günstig zu haben

  4. Also wir haben ein ziemlich großes Zelt und packen daher in den Monaten wo es nachts sehr kalt werden kann, unsere „vodgodische Schlafkugel“ ein und ins Zelt.
    ;-)
    Das ist einfach so ein zwei-Mann-Iglu-Zelt…dieses wird dann komplett mit etlichen Lagen Isomatten, Luftpolstermatratzen und Decken (ikl. Daunenbettdeck), dazu dann auf den Schlafsäcken noch ein weiteres Daunenbettdeck, ausgestattet.
    Man liegt super weich, warm und es ist einfach gemütlich.
    Dadurch das so wenig Platz nach oben hin in dem kleinen Iglu ist, heizt es sich auch sehr schnell und gut auf.
    Also gefroren habe ich seitdem nicht mehr, eher geschwitzt :-)

    Und in einem Ambientigem Zelt, sieht man diese Iglu-Schlafkugel auch nicht!
    Kann ich nur jedem empfehlen wenn fiese Temperaturen erwarten werden!

    • Die Vogodische Schlafkugel hört sich genau so seltsam wie nützlich an. Die Idee ist eigentlich gar nicht mal so dumm, wenn man den Platz dafür hat … und tagsüber baut man das Ding ab, verpackt’s in einer Kiste und das Zelt ist auch innen wieder IT ;-)

  5. Hallo,
    ein wirklich sehr interessanter Artikel mit nützlichen Tips, wovon ich ein paar noch gar nicht kannte. Vielen Dank :-)

    Statt heißer Steine kann man sich kurz vor dem Schlafen auch zwei/drei von den sogenannten Handwärmern (die Wärmepads zum knicken) in den Schlafsack werfen. Die gibt es fast überall für wenig Geld, sind leicht zu transportieren und wirken wahre Wunder, vor allem wenn frau (wie ich) zu Eisfüßen und unerotisch kaltem Hintern neigt ;-)
    Ich mach das nun seit zwei Jahren und habe seit dem nicht mehr gefroren. Außerdem besteht bei den Wärmepads weniger die Gefahr, daß der Schlafsack verkokelt.

    LG
    Frosthexe

  6. Die Geschichte dass ein Schlafsack wärmt, indem er Wäreme reflektiert und man daher wenig tragen muss ist ein gefährlicher Mythos.

    Ein Schlafsack funktioniert, weil er verhindert, dass wärme entweicht. Betrachtet man den Schlafsack als geschlossenes System erhält er möglichst viel Energie innerhalb des Systems. Je mehr Kleidung ich trage, desto mehr Isolation habe ich. Die einzige Gefahr ist, dass man anfängt zu schwitzen. Dies senkt die Wärmeleistung des Sacks, wesshalb sicherlich dies Mythos entstanden ist.

    Zudem gibt ein Körper ohne Kleidung schneller Wärme an den Sack ab. Daher fühlt sich der Sack erstmal wärmer an. Man verliert allerdings auch schneller wärme an die umliegende Luft.

    Bitte hört auf diesen gefährlichen Mythos zu verbreiten. Es sind schon Leute deswegen gestorben. Dabei sollte etwas Allgemeinbildung in Sachen Physik eigentlich ausreichen um das mit der Wärmestrahlung zu entkräften.

    • Mir ist es tatsächlich so beigebracht worden, aber ich lasse mich da gerne belehren.

      Der Effekt, mit Klamotten im Schlafsack kälte zu liegen, kann durchaus aufs nächtliche Schwitzen zurückgeführt werden.

    • Kann dies nur bestätigen. Viel Kleidung bringt mehr Wärme. Wir hatten in der Erlebnispädagogik eine Selbsterfahrungswoche in Südfrankreich, vor einem Jahr, auf einem Hochplateau. Wir schliefen im Freien, wenns möglich war mit Tarp. Eine Nacht lagerten wir in einer Kiesgrube. All unsere Schlafsäcke bzw. das Tarp, das wir als Decke benutzten, waren gefroren. Klar war das kälter als sonst, aber wir konnten doch alle schlafen und keiner hat gefroren. Dank den Tipps unserer Trainer.
      So viel wie möglich anzuziehen und besonders auf Kopf und Füsse achten. Die Schlafsackinnensäcke helfen, um noch so ein/zwei Grad mehr zu bekommen, dabei kann man auch mehrere übereinander ziehen.
      Beim Zeltaufbau hilft auch auf die Richtung zu achten, woher kommt das Wetter, ist der Eingang am richtigen Ort…

  7. Sehr guter Artikel zum Thema!

    Ich möchte allerdings anführen das es sich bei Gasbrennern um eine „feuchte“ Verbrennung handelt. Es entsteht somit Kondensat das die Luftfeuchtigkeit erhöht und somit in geschlossenen Räumen (wie Zelten) nicht verwendet werden sollte.

  8. Mir fallen auch drei Dinge zum Warmhalten ein:

    Wenn ein Feuer brennt sollte immer ein Kessel mit Wasser darüber hängen. Dann kann man sich nämlich schnell mit einem Kaffee oder Tee aufwärmen.

    Wenn der heisse Stein zu heiß ist, kann man ihn in ein trockenes Handtuch einschlagen.

    Bei Flüssigkeitsheizungen sollte man darauf achten. Dass ihr Brenner niedriger als der Schlafplatz steht. Dann erstickt nämlich die Heizung bevor der Mensch erstickt. (Das ersetzt aber nicht die Luftzufuhr)

  9. Super Tipps, vielen Dank. Besonders die Blumentopfheizung finde ich phantastisch, weil günstig und ohne viel Aufwand machbar.

  10. Kleidung im Schlafsack ausziehen als Tipp gegen’s Frieren ist ein altes Ammenmärchen und völliger Blödsinn. Ein Schlafsack wärmt durch Isolation und funktioniert physikalisch nicht anders als eine Federbettdecke oder eine Daunenjacke. Jede weitere Schicht verstärkt die Isolation und verringert dadurch das Auskühlen des Körpers.

    Kleidung sollte man im Schlafsack nach Möglichkeit ausziehen, um Druckstellen zu vermeiden und die Kleidung trocknen/ausdünsten zu lassen. Mit dem Wärmeerhalt hat das nichts zu tun.

    Wer’s nicht glaubtk

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