Angespielt: Magic: The Gathering – Hauptset 2015

In jedem Jahr gibt es ein neues Hauptset des beliebten Sammelkartenspieles Magic: The Gathering. Die sogenannte Grundedition ist insbesondere für Einsteiger interessant, basiert sie doch auf bewährten Spielmechaniken und diversen Neuauflagen bekannter Karten aus dem gesamten Multiversum der Magic-Welt. Die neue Edition Magic 2015 bzw. M15 bietet wieder zahlreiche Produkte, und wir stellen euch im Folgenden einige davon vor.

Die Jagd ist eröffnet!

Garruk, der größte Jäger des Multiversums, ist von dämonischer Dunkelheit erfüllt. Er steht im Bann des teuflischen Kettenschleiers, der seinen Geist vergiftet hat. Nachdem er Liliana auf Innistrad gejagt hat und dort der Hinrichtung entgangen ist, betrachtet Garruk jetzt die Planeswalker als seine größte Beute. Und Garruk jagt nicht irgendeinen Planeswalker – er ist hinter dir her!

Das Magic 2015-Hauptset enthält 269 Karten mit schwarzem Rand, die Spielern helfen sollen, die thematische Jagd des finsteren Garruks zu überleben. Gleichzeitig ist das neue Grundset das Debüt eines innovativen neuen Kartenrahmens, der sowohl den neuen Karten als auch beliebten Klassikern ein frisches Aussehen verleiht.

Damit nicht nur Neulinge etwas vom neuen Hauptset haben, hat Wizards of the Coast auch wieder ein paar brandneue Karten eingepackt. Da sich die Hintergrundgeschichte um den rachsüchtigen Planeswalker Garruk dreht, sind diese passenderweise auch im Designfokus. Ganze sechs der sogenannten Weltenwanderer tummeln sich in M15. Jede Manafarbe bekommt dabei ihren gewohnten archetypischen Vertreter, während Garruk, Oberstes Raubtierals einsamer Widersacher sogar in den Farben Grün und Schwarz daherkommt.

Die Gesichter der Planeswalker sind den meisten Spielern bekannt, doch gleich vier von ihnen erhielten ein neues Artwork, samt neuen Fähigkeiten.

Die Besonderheiten von Magic 2015

Angespielt: Intro-Packs

Gleich drei der fünf erhältlichen Intro-Packs des brandneuen Hauptsets wurden uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Im Folgenden erfahrt ihr mehr.

Macht der Massen (Farben: Grün und Weiß)

Die Massen haben gesprochen, das Schicksal deines Gegners ist besiegelt. Mit der Einberufen-Mechanik ist jede Kreature eine Ressource, mit der schneller noch größere Kreaturen beschwören werden können. Kleine und damit managünstige Kreaturen oder Zaubersprüche, die Spielsteine erzeugen können (z.B. Alarmschlagen), ebnen hier den Weg für die brachialen Ungetüme des Decks. Die Einberufen-Mechanik funktioniert hier sehr flexibel, kann z.B. ein Belagerungswurm meist deutlich günstiger beschworen werden. Selbst die kleinen Kreaturen werden mit Überschütten schnell zur gefährlichen Bedrohung für den Gegenspieler. Probleme bekommt das Deck jedoch, wenn die eigenen Kreaturen vom Gegner zügig entsorgt werden. Karten mit Einberufen versauern sonst auf der eigenen Hand, da ihre normalen Manakosten meist recht hoch sind.

Beste „Macht der Massen“ Testkarte: Phytotitan

Preis des Ruhms (Farben: Weiß und Schwarz)

Macht hat ihren Preis … aber nur, wenn du fair spielst. Dunkle Pakte werden bei diesem Deck mit der Lebensenergie des Spielers bezahlt. Ausbalanciert wird das Ganze durch die weißen Karten, die u.a. machtvolle Engel beinhalten. Das Deck vereint die klassischen Elemente von Gut und Böse, Schwarz und Weiß.

Wie schon angesprochen, nutzt das Deck zum einen die eigene Lebensenergie (z.B. via Mit Blut unterschreiben) und hat andererseits eine Vielzahl von Effekten im Deck, die die eigene Lebenspunkte wieder auffüllen. Ein einfacher Seelenheiler wird schnell richtig lästig, wenn der Gegner es nicht schafft, dieses Deck unter Druck zu setzten. Die Deckstrategie ist hier klar defensiv. Während der Gegner an der eigenen Abwehr verzweifelt, wird mit einigen brauchbaren Angreifern wie Moorgeist zum Gegenschlag ausgeholt.

Beste „Preis des Ruhms“ Testkarte: Ajanis Rudelmitglied

Hort des Drachen (Farben: Rot und Blau)

Nichts liebt ein Drache mehr, als die wehrlose Bevölkerung zu terrorisieren und es sich dann auf einem riesigen Haufen Beute bequem zu machen. Die Beute des Drachen wird in diesem Deck durch zahlreiche Artefakte symbolisiert. Die Drachen bleiben bei diesem Deck allerdings eher im Hintergrund und dürften nur wenige Auftritte haben. Das Spielprinzip orientiert sich an den zahlreichen metallenen Fundstücken. Die farbliche Ausrichtung erhält mit Rot eine gewisse Aggressivität. Karten wie der Schrottplatz-Kötter verdeutlichen hierbei Synergieeffekt und Angriffsmentalität. Durch die Farbe Blau bekommt das Deck dann noch ein paar Tricks spendiert. Grundlegend verbindet das Deck somit passenderweise die zwei Manafarben, welche in der Magic Spielwelt am meisten Nutzen aus farblosen Artefakten ziehen können. Die eigenen Kreaturen werden hierbei durch Artefakt-Ausrüstung wie die Schurkenhandschuhe unterstützt , die man im Gegensatz zu Verzauberungen, beliebig unter den eigenen Kreaturen wechseln kann.

Beste „Hort des Drachen“ Testkarte: Artefaktbeseelung

Die komplette Kartenlisten (eng.) aller Intro-Decks gibt es direkt bei Wizards. Wer wissen mag, welche beiden Decks hier noch nicht vorgestellt wurden, wird dabei ebenfalls fündig.

Angespielt: Clash-Pack

Für unsere Testspiele wurde uns abschließend noch ein weiteres Produkt zur Verfügung gestellt. Mit dem Magic 2015-Haupset kommt das sogenannte Clash-Pack, geschaffen, um Spieler für Friday Night Magic und Turniere im Standard-Format zu rüsten.

Die Idee dahinter ist, dass man mit zwei vorgefertigten Decks zunächst die grundlegenden Spielabläufe verinnerlicht und dann beide Decks zu einem einzelnen, mächtigen Deck kombiniert, um weitere Erfahrung auf den beliebten Friday Night Magic-Events sammeln zu können.

Was beim Clash-Pack sofort positiv auffällt, sind die teils sehr gut gewählten Karten, welche tatsächlich auch die für Friday Night Magic oder andere Turnierevents notwendige Spielstärke mitbringen. Die Palette reicht hier von nützlichen Gegenzaubern wie Negieren, nützlichen Ländern wie Nykthos, Schrein von Nyx, bis hin zu soliden Kreaturen wie Weise der Renaturierung und Laubwald-Koloss. Als Highlight bei den Kreaturen gibt es sogar eine Rennerin des Kruphix.

Ein Blick in die Decklisten zeigt, dass Wizards an einigen Stellen tatsächlich einen Event Einstieg vorbereitet hat, nützliche Karten wie Elfen-Mystiker finden sich direkt im Playset (sprich der maximal erlaubten Anzahl von vier identischen Karten) wieder.

Die beiden Decks Fate und Furry beinhalten jeweils die Farbe Grün. In Fate erhält man zusätzlich noch die Farbe Blau. Hierdurch finden nicht nur Kreaturen mit Flugfähigkeit, sondern auch die für die Farbe typischen Zauber mit Kartenzieheffekt und Gegnermanipulation ihren Weg in das Deck. Zur Verstärkung finden sich zahlreiche Verzauberungskreaturen mit Göttergabe aus dem Theros-Block wieder. Die Strategie ist hier klar auf eine kontrollierende, reagierende Spielweise ausgerichtet.

Beim Furry-Deck geht es direkt in die andere Richtung. Die Farbe Rot fungiert hier abermals als „direkte Lösung” und bringt Schadenszauber sowie aggressive Monster mit sich. Strategie ist hierbei möglichst schnell mehr Mana als der Gegner zu erzeugen. Dieses wird dann in große Kreaturen investiert. Mit der ebenfalls aus dem Theros-Block bekannten Monstrum-Mechanik werden diese Wesen dann noch gefährlicher und setzten den Gegner deutlich unter Druck.

Kombiniert man am Ende sogar beide Decks, erhält man einen reichlichen Grundstock an grünen Karten. Wer weitere Farben im Deck haben möchte, kann sich entweder für Rot oder Blau entscheiden oder gar mit einem dreifarbigen Deck die besten Karten aus den Farben kombinieren.

Hort des Drachen – ein Deck für Magic 2015

Preis des Ruhms – ein Deck für Magic 2015

Macht der Mas­sen – ein Deck für Magic 2015

Das Clash-Pack für Magic 2015

Fazit

Das Hauptset Magic 2015 bringt wieder allerhand Kartenmaterial für das beliebte Sammelkartenspiel Magic: The Gathering. Zu bekannten Produkten wie den zweifarbigen Intro-Packs, gesellt sich diesmal jedoch auch das brandneue Clash-Pack. Wer auf den Events wie Friday Night Magic mitspielen will, kann hier recht kostengünstig einen passenden Einstieg finden. Kombiniert man gar zwei Clash-Packs, hat man einen guten Grundstock an einigen spielstarken Karten, um sich ein brauchbares Deck zu bauen. Doch selbst wer weniger ambitioniert an das Hobby rangeht, kann mit einem Clash-Pack viel Spaß haben, erhält man so immerhin direkt zwei Decks, um mit Freund oder Freundin etliche Spielrunden zu erleben.

Neue Karten bringt das frische Hauptset natürlich auch. Nicht nur die Idee, Teile der Community in den Designprozess miteinzubeziehen, kommt an, auch die beliebten Planeswalker sind im neuen Hauptset gleich sechsmal vertreten.

Für die Eternal-Turnierformate fällt bei einem neuen Set auch immer die ein oder andere Karte ab. Ich freue mich, dass mein Legacy Elfen-Deck mit Weise der Renaturierung ein nützliches Upgrade erhalten hat.

Für alle die noch nicht genug von Magic haben, dürfte ein Ausblick auf die nahe Zukunft interessant sein. Im Herbst geht es mit Khans of Tarkir auf einen mongolisch angehauchten Planeten.

Artikelbilder: Wizards of the Coast (c) 2014