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Mit 84 Seiten wird dem furiosen Finale extra viel Platz eingeräumt. Blicken wir zurück – die Vernichtungswut der Builder wurde gestoppt, einige Avenger waren zwischenzeitlich in der Hand des Feindes. Eine der größten intergalaktischen Allianzen wurde gegründet, um die Builder zu stoppen. Schillernde Figuren wie Ronan der Ankläger und Captain America standen nebeneinander und kämpften für den Erhalt der eigenen Welten.

Doch während die Rächer im All waren und auf der Erde nur noch eine Grundcrew zurückließen, nutzte niemand anderes als der Verrückte vom Titan, Thanos, die Chance. Er fiel mit seinen Horden auf der Erde ein.

Die Schulen für die heranwachsenden Mutanten und Superwesen wurden zerstört, Atlantis dem Meeresboden gleichgemacht und auch Wakanda war kurz davor, zu fallen. Die Illuminati, Träger der Infinity-Juwelen, kochten ihre eigene Suppe und trafen eine Entscheidung, deren Folgen sie noch einholen wird.

Handlung

Wir steigen mitten ein in das turbulente Geschehen, als ein Teil der Avengers und auch der Guardians of the Galaxy den Ring von Aggressoren um die Erde attackieren. Der andere Teil stößt zur Erde durch, um Thanos zu konfrontieren. PEAK, das Hauptquartier von S.H.I.E.L.D., wird befreit. Auf der Erde, in der Nekropole von Wakanda, treffen die Recken auf Black Bolt, der den Einflüsterungen nahezu erlegen ist. Sie müssen die Zündung der Antimaterie-Bomben verhindern. Aber Thanos‘ Scherge hat „das gefährlichste Ding“ im Raum vergessen.

Auf der Erde gelingt es Thor, Captain America, Hulk, Hyperion und Captain Marvel schnell Thanos zu lokalisieren. Während überall heftige Kämpfe toben, wird uns in diesem letzten Abschnitt einer der furiosesten Kämpfe der gesamten Marvel-Geschichte geboten. Und zu Recht! Denn der Untertitel „Das Ende einer Ära!“ ist nicht umsonst gewählt. Energien, Waffen und taktische Tricks prallen unentwegt aufeinander, bis letztendlich Thanos‘ Sohn, Thane, den entscheidenden Schritt wagt. Welcher das ist, und welchen Einfluss dieser auf die weiteren Geschichten im Universum von Erde-616 hat, wird hier nicht verraten.

Der Epilog legt den Grundstein für die kommenden erzählten Geschichten.

Spoiler

Die Stadt der Inhumans ist vernichtet, die Terrigen-Bombe gezündet. Überall auf der Welt erwachen neue Inhumans. Die Avengers helfen beim Wiederaufbau, die interstellaren Imperien kommen zur Ruhe, die Ex Nihilis erschaffen eine eigene Welt. Annihilus ist zurück und hat eine eigene Welt. Und die Avengers wachen über eine sehr gefährliche „Gabe“.

In der Fortführung der Subserie Illuminati trennen sich Wege. Shuri versteht nicht, weswegen T’Challa so agierte, wie er es tat und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Black Bolt hat einen Großteil seiner Macht eingebüßt. Doc Strange nutzt die Blutbibel und in der Nekropole erfahren Anthony Stark, Beast und Reed Richards von dem, was kommt. Wer sind die schwarzen Priester? „Alles stirbt!“ wiederholt sich der Leitsatz des ersten Teils der Comicsaga – und schließt somit den Bogen dieses Mega-Events

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Charaktere

Durch die aktionsgeladenen Panels kommt beim Ende von Infinity kaum ein Charakter stark zur Geltung. Viel eher erhält jeder einzelne sein kurzes Spotlight, in welchem er glänzen kann. Dass Thane die Entscheidung bringt, ist nur gerecht, denn um ihn herum konzentrierte sich schließlich Thanos‘ gesamtes Handeln. Humor kommt dennoch nicht zu knapp, wenn es darum geht, dass die Avengers sich gegenseitig freundschaftlich provozieren oder anfeuern.

Der Teil des Bandes, welcher sich um die weitere Entwicklung der Illuminati dreht, kozentriert sich auf Black Panther und seine Interaktion mit dem Prinzen von Atlantis und Shuri. Durch die Interaktion der Charaktere wird die drastische Konsequenz des Handelns von T’Challa offenbar.

Black Swan spielt in der Nekropole von Wakanda fähig ihre Rolle als Verkünderin schrecklicher Neuigkeiten und deutet ein weiteres Mal an, dass sie weit mehr weiß als jeder der Avengers. „Alles stirbt!“

Zeichenstil

Gleich ein ganzes Bataillon von Zeichnern und Tuschern ist angetreten, um der Serie einen würdigen Abschluss zu ermöglichen. Wieder sind jedoch Dustin Weaver und Jim Cheung federführend gewesen und werden in Illuminati von Mike Deodato unterstützt. Eine große Menge anderer Tuscher unterstützte das Team, darunter John Livesay, David Meikis, Mark Morales und andere.

Das Gesamtwerk lässt sich mehr als sehen – jedes einzelne Panel strotzt vor Lebendigkeit und Energie. Besonders die brachialen Kämpfe kommen so eindrucksvoll durch leuchtende Farben zur Geltung. Auch die ruhigeren Geschichtsfragmente werden im gleichen Stil, aber durch weniger Farbe und durch harte Kontraste passend betont. Das Auge ruht stets auf den wichtigen Elementen, findet aber genug Details, um nicht gelangweilt zu sein.

Preis-/Leistungsverhältnis

Durch die Dicke des Bandes hebt sich der übliche Preis um 1 EUR auf den Endpreis von 5,99 EUR. Das, was man dafür bekommt, macht einfach Spaß und hat mich begeistert. Und gerade, weil in diesem Comic etwas sehr Wichtiges passiert, liest man ihn gerne wiederholt.

Erscheinungsbild

INFINITY628VON629_Heft_129Auch hier gibt es wenig bis nichts zu beanstanden. Das Papier hat wie gewohnt eine gute Haptik, das Cover ist zusätzlich verstärkt und hält auch durch die Plastifizierung Spritzwasser aus. Irritiert hat mich mehr, dass auf dem Cover Helden abgebildet sind, die kaum eine Bedeutung in dem Hauptstrang der Serie Infinity hatten, darunter zum Beispiel Wolverine.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Panini Comics
  • Autor(en): Jonathan Hickman
  • Zeichner(in): Dustin Weaver, Jim Cheung, Mike Deodato et al
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Softcover
  • Seitenanzahl: 84
  • Preis: 5,99 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon (Druck)

 

Bonus/Downloadcontent

In dem Band finden sich viele Variant-Cover.

Fazit

Was ein wilder Ritt! Zu Anfang war ich vom Avengers-in-Space-Konzept nicht wirklich angetan. Dies hat sich aber über die sechs Bände zusehends ins Positive verkehrt. Die brachiale Action, die drastischen Entscheidungen, die getroffen werden müssen – all das stellt viel in den Schatten, was bislang an Serien erschien.

Besonders diese verzweifelte Entschiedenheit ist es, die den Rächern immer wieder ihren Stempel aufdrückt. Dass der Mega-Event Infinity mich so mitreißen würde, hätte ich nicht angenommen. Als in Band #5 klar wurde, dass die Builder nicht die finale Bedrohung sein würden, war es offensichtlich, dass Thanos diese Rolle spielt. Und nun ist auch der Titel klar – denn es geht nicht wirklich um die Infinity-Juwelen, sondern um die Unendlichkeit, in der eine gewisse Person ihr zukünftiges Dasein fristen wird.

Zeichnerisch befinden wir uns hier am oberen Ende der Skala und Striche wie auch Farben unterstützen das Gesamtbild perfekt.

Ein kleiner Malus existiert jedoch. Viele der eröffneten Handlungsstränge sind „nur“ Auftakt zu Größerem und werden in der Serie nicht abgeschlossen. Das ist sicher im marktwirtschaftlichen Interesse eines Verlages, aber nicht in dem der Leser. Harren wir also, was da kommt. Ich habe gehört, dass Black Swans Andeutungen bald wahr werden.

Infinity hat und wird mich weiterhin begeistern.

Daumen5maennlichArtikelbilder: Panini Comics

 

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