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Die Ba’Kash sind ein Hilfsvolk der Zenian League. Zu ihrem Aussehen, ihrer Physiologie und anderem ist nichts weiter bekannt – wie es bislang bei den meisten (Hilfs)völkern des Firestorm-Universums der Fall ist.

Bekannt ist allerdings, dass es sich um ehemalige Sumpfbewohner handelt, die durch einen Unfall während der Sorylianischen Bürgerkriege, den sogenannten Schism Wars (vgl. Kurak Alliance Fleet Guide), Zugang zum Teleporternetzwerk der Sorylianer erhielten. Danach begannen sie mit Überfällen und Plünderungen, konnten in deren Verlauf sorylianische Technologie erbeuten und so schließlich die kosmische Bühne mit ihren eigenen Schiffen betreten.

Die Ba’Kash sind eine furchtlose Rasse von Piraten und Plünderern, die während der menschlichen Unabhängigkeitskriege als Söldner für beide Seiten kämpften. Doch jetzt scharen sich die Clans der Ba’Kash um das Banner der Zenischen Liga, geködert von den Versprechungen unermesslicher Reichtümer im Austausch gegen ihre Dienste: Kämpfen, plündern, brandschatzen.

(Übersetzung aus dem Spartan Games Newsletter)

In der letzten Edition des Spiels waren von den Ba’Kash maximal Heavy Cruiser erhältlich. Mit der Erklärung, dass die Ba’Kash durch Profite, die sie im Krieg erwirtschaftet haben, ihre Flotte aufstocken konnten, sind jetzt auch die neuen Battlecarrier verfügbar. Der Hintergrund wurde hier ein wenig an die neuen Flottenbauregeln angepasst, damit man Hilfsvölker wie die Ba’kash auch eigenständig spielen kann.

Ausgepackt und neugierig bestaunt - die Flotte in Rohform.
Ausgepackt und neugierig bestaunt – die Flotte in Rohform.

Inhalt

Die Ba’Kash Patrol Fleet ist wie alle Patrol Fleets durchschnittlich ausgerüstet mit 535 Punkten, was für ein Spiel in der gegebenen Größe (Patrol Fleet) ausreicht, ohne weitere Miniaturen dazukaufen zu müssen.

Im Überblick enthält sie:

  • 1x Battlecarrier Rumpf
  • 2x Destroyer Rümpfe
  • 6x Cruiser Arm (für Battlecarrier), 2x Heavy Cruiser Arm (für Destroyer)
  • 5x Frigates
  • 8x quadratische Flugbase aus Acryl
  • 2x Large SRS Token (Token für kleinere Raumfahrzeuge wie Raumjäger)
  • 2x Small SRS Token (1x mehr als man eigentlich bräuchte)
  • 4x 7mm Würfel (dieses Mal nicht in zwei verschiedenen Farben)
  • Zubehör
    • 1x TAC Deck
    • 2x A5 Token Sheet, 1x A5 Template Sheet

 

Die Ba’Kash verfügen über keine TACs, die speziell für sie gelten, sondern nutzen wie alle Hilfsvölker die TACs ihrer Fraktion, der Zenian League. TACs sind Karten, über die spezielle Manöver und Effekte ins Spiel gebracht werden, vergleichbar mit den Sonderbefehlen anderer Spiele. Zusätzlich zu den bereits bekannten TACs sind aber auch solche für die Marauder, die demnächst erscheinenden Piratenfraktionen, enthalten.

Die benötigten Werte für die einzelnen Figuren findet man im Zenian League Fleet Guide oder auf der Webseite von Spartan Games zum Download. In der Box sind sie nicht enthalten.

Miniaturenqualität

Die Figuren bestehen aus hartem Resin und weisen wenige Gussfehler auf. Die Details sind zahlreich und gut erkennbar. Gussgrate sind selten, allerdings gibt es nur wenige Stellen, die sich für die Bemalung mit einer Zweitfarbe anbieten. Wie üblich gibt es keine beigefügte Bauanleitung; diese wäre bei den wenigen Teilen allerdings auch eher überflüssig.

Die Figurenarme sind ordentlich gearbeitet, allerdings ist es nicht ganz einfach, sie symmetrisch zueinander anzukleben. Schade ist zudem, dass es nur zwei verschiedene Armvarianten gibt. In der letzten Edition gab es von jeder Armvariante zwei Versionen, eine nach vorn ausgestreckte wie bei den hier vorgestellten Figuren, außerdem aber noch eine gespreizte Variante. Optisch an einen X-Wing mit ausgefahrenen S-Foils erinnernd, diente letztere den Ba’kash-Modellen allerdings nicht zur Wärmeabstrahlung, sondern zur Positionierung der Waffen und zum Schutz kritischer Systeme durch verstärkte Panzerung an den Armaußenseiten. Schade, dass diese alternative Variante mit dieser Box nicht mehr abbildbar ist.

Auf den mitgelieferten Bases stehen die Modelle etwas wackelig. Abhilfe können hier beispielsweise Widgets von Hawk Wargames schaffen, mit denen man die Modelle gut mit den Bases verbinden und sie zugleich platzsparend lagern kann.

Optik und Größe

Der Karrak Class Battlecarrier ist mit seinen vorstehenden Armen ein eindrucksvolles Modell auf dem Tisch. Er ist 12cm x 8cm x 4cm groß, was 1200m entspricht.

Der Varnor Class Destroyer ist ein schmales Modell ohne horizontale Symmetrieebene, das optisch ein bisschen an eine Schere erinnert. Dieses Modell weist 11cm x 2,5cm x 4,5cm auf, also 1100m.

Die Shek Class Frigates erscheinen recht klobig und wirken weniger bedrohlich. Modellierte Waffen gibt es hier nicht, dafür eignen sich die Antriebe sehr gut zur Bemalung. Der Detailreichtum des Modells ist im Vergleich zum Vorgänger gestiegen, in der allgemeinen Optik gibt es im Gesamteindruck allerdings keine Verbesserung. Die Fregatten sind 3,5cm x 3,5cm x 1cm groß, was 350m entspricht.

Werte, Stärken und Schwächen

Die Schiffe weisen den für das Spiel üblichen Fleet-Tactic-Wert (eine Art Moral- und Initiativewert) von 2 auf. Der maximale Abstand der Modelle einer Schwadron zueinander beträgt sieben Zoll und liegt damit um einen Zoll über dem sonstigen Standard.

Die Ba’Kash zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass es sich bei ihren Schiffen um Nahkampfschiffe handelt. Entsprechend sind sie in einer Entfernung bis zu acht Zoll am stärksten, wobei sie auch bei einer Entfernung bis hin zu sechzehn Zoll sinnvoll einsetzbar sind. Durch die Möglichkeit, nach vorne hin verstärkte Panzerung zu verwenden, können sie bei Entfernungen über sechzehn Zoll selbst zwar nicht mehr gut angreifen, verlieren aber durch den Beschuss seitens anderer Fraktionen, die über stärkere Fernkampffähigkeiten verfügen, auch nicht so schnell Trefferpunkte.

Ihre Bewaffnung ist primär nach vorn ausgerichtet, was die Ba’Kash einerseits recht leicht zu spielen macht, andererseits gut zu Schiffen nach Piratenart passt. Ebenso gut fügen sich auch die Scatter-Waffen ins Bild ein, durch die Fregatten nicht erschwert, sondern wie andere Ziele normal getroffen werden können. Zudem verfügen die Schiffe der Ba’Kash über Torpedos und Beamwaffen zu den Seiten.

Nachteilig ist, dass keine Schiffe über Schilde verfügen. Dafür sind alle Schiffe außer den Fregatten um einen Lebenspunkt verstärkt. Das ist grundsätzlich ganz nett, aber Schilde oder verbessertes Critrating wirken sich vermutlich stärker aus als der zusätzliche Lebenspunkt.

Der Battlecarrier hinterlässt bei der bisherigen praktischen Spielanwendung einen guten Eindruck. Es handelt sich bei ihm um ein Schlachtschiff, das eine Schwadron Bomber dabei hat. Das entspricht mit 18 Angriffswürfeln, wenn alle von ihnen durchkommen, der Feuerkraft eines Dreadnoughts. Zusätzlich gibt es noch Ersatzbomber oder Interceptoren zur Verteidigung gegen Torpedos und gegnerische Bomber. Der Battlecarrier lässt sich sieben bis neun Zoll weit bewegen und ist entsprechend auch schnell genug beim Gegner, um Bomber und Scatterwaffen einzusetzen.

Die Ba’Kash-Fregatten sind mit einer Bewegung von zwölf Zoll ohne Mindestbewegung vor einer Drehung sehr mobil. Eine Schwadron hat 15 Angriffswürfel bei einer Entfernung von acht Zoll und bei einer Reichweite bis sechzehn Zoll sind es noch 12 Angriffswürfel. Damit gehören sie zum oberen Mittelfeld der Fregatten und verschenken auch nicht zu leicht Siegpunkte wenn sie angegriffen werden, da es sich bei einer Schwadron immer um zwei bis fünf ihrer Sorte handelt.

Die Varnor-Class-Destroyer müssen sich mindestens um einen Zoll bewegen, bevor sie ihre Ausrichtung ändern dürfen, und sie weisen eine Bewegungsrate von zwölf Zoll auf. Damit sind sie für Schiffe mittlerer Größe (T2) schnell und wendig. Sie verfügen über zwölf Angriffswürfel bei einer Entfernung bis acht Zoll und über zehn Angriffswürfel bei einer Entfernung bis sechzehn Zoll. Am besten eignet sich für diese Schiffe der Einsatz im Rahmen von Hinterhalten und taktischen Behinderungen, beispielsweise durch das Ausdünnen gegnerischer Fregatten- oder Kreuzerschwadronen. Hinzu kommt, dass die Zerstörer der Ba’Kash selbst nicht allzu widerstandsfähig sind. Im Zusammenhang damit, dass eine Schwadron aus nur einem bis zwei Schiffen besteht, läuft man entsprechend leicht Gefahr, dem Gegner reichlich Siegpunkte für Abschüsse zu schenken. Leider machen all diese Aspekte zusammen die Zerstörer zu einem Schwachpunkt der Box.

Preis / Leistung

Die Box ist mit 53,20 EUR um etwa sieben Euro teurer als sonstige Patrol Fleet-Boxen der Hauptvölker, andererseits jedoch günstiger als die der restlichen Hilfsvölker, so dass man insgesamt von einem angemessenen Preis sprechen kann.

Die Box bietet für diesen Preis pro Spiel etwa zwei bis drei Stunden Spielspaß auf der einen Seite, auf der anderen den Grundstock einer Flotte zu einem angemessenen Preis und viele Restteile.

Leider sind die Fregatten der Ba’Kash außerhalb dieser Box nicht erhältlich, was ein bisschen ärgerlich ist und einen zum Kauf zwingt, insofern man mit einer größeren Flotte nur aus Ba’Kash spielen möchte.

Die Patrol Fleet Ba’Kash kann unter anderem bei Amazon gekauft werden

Fazit

Mit der Patrol Fleet-Box der Ba’Kash wird ein weiteres Hilfsvolk des Firestorm-Universums nun auch eigenständig spielbar. Durch die in den Hintergrund eingebrachte Erklärung, laut der die Ba’Kash sich durch Kriegsbeute technologisch weiterentwickelten, haben die ehemaligen Sumpfbewohner sich über ihren vorherigen Status als Söldner hinaus zu einem wertvollen Mitglied ihrer Fraktion, der Zenian League, entwickelt.

Die Stärke der Ba’Kash liegt generell in erster Linie im Nahkampf. Die in der Box enthaltenen Modelle fügen diesem ein paar weitere Vorteile und taktische Möglichkeiten hinzu.

Die Zusammenstellung der Schiffe ist allerdings ein bisschen unglücklich. Man muss sich zum alleinigen Spielen des Hilfsvolks wegen der Fregatten die Box eventuell gleich zwei Mal kaufen (und hat dann ggf. einige Schiffe, die man überhaupt nicht braucht), weil man die Schiffe der Ba’Kash nicht separat kaufen kann.

Dabei sind die enthaltenen Zerstörer für den Einsatz in Standardspielen nicht sehr sinnvoll. Vermutlich rührt die enthaltene Zusammenstellung von den angepeilten Punkten her. Da ein Battlecarrier punktemäßig deutlich schwerer wiegt als die sonst üblicherweise enthaltenen Schlachtschiffe, wurden wohl im mittleren Bereich (T2), also bei den Kreuzern, entsprechende Abstriche gemacht.

Zum Sammeln ist diese Box hingegen in jedem Fall empfehlenswert und auch von den Kosten her angemessen. Der Preis reiht sich im Mittelfeld sonstiger Firestorm Armada-Boxen ein und die Figuren sind gut verarbeitet.

Daumen4weiblich

Abgebildete Miniaturen & Atrikelbild: Spartan Games

 

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