Tabletop-Rundgang auf der SPIEL 2014

Die Messe wirkte am Sonntag deutlich leerer, als man es gewohnt ist. Neben der Abwesenheit einiger alteingesessener Hersteller, tat wohl auch der laufende Bahnstreik einiges dazu, die Hallen leer zu halten. Gehen wir die einzelnen Hersteller durch, was sie Neues mitbrachten.

Hersteller und Vertreiber von Miniaturen

Freebooter Miniatures– Die Jungs und Mädels um Werner Klocke aus Oberhausen legten sich wieder ordentlich ins Zeug. Neben einem neuen Kampagnenband für Freeboter´s Fate, gab es auch Miniaturen für alle zehn in der Kampagne vorkommenden Charaktere. Gepaart mit den regulären Oktober-Neuheiten und der obligatorischen Messeminiatur, gab es wahrlich viel zu bestaunen. Ansonsten war der Standaufbau spektakulär wie jedes Jahr.

Games Workshop – war wiederum nur durch einen Stand von Forgeworld vertreten. Wobei hauptsächlich die Modelle der Primarchen und die wohlgestalteten Bücher zur Schau getragen wurden.

Hawk Wargames– hatte natürlich die neue Fraktion für Dropzone Commander, den Widerstand, mitgebracht. Ebenso viele Teile ihrer Geländereihe und natürlich das inzwischen erschienene erste Erweiterungsbuch Reconquest: Phase 1 und die deutsche Version des Regelwerks. Wobei all dies natürlich von dem maßstabsgetreuen Modell eines Raumtransporters überschattet wurde.

Ein rundum gelungener Messeauftritt.

Mantic Games– mit einem noch kleineren Stand als letztes Jahr, waren die fröhlichen Engländer leicht zu übersehen. Mars Attacks stand im Vordergrund der Präsentation, und man konnte einige Sachen des erfolgreichen Kickstarters erwerben.

Megalith Games– fährt fort Godslayer auf der Messer zu vertreten. Mit dem Balescorch Giant und der lebenden Statue hatten sie ihre neuesten Veröffentlichungen im Gepäck. Exklusiv für die Messe hatten sie auch das Modell der Godquesterin dabei. Es ist schön zu sehen, wie die Miniaturenreihe langsam ihre Form findet.

Micro Art Studios – hatten ansehnliche Büsten von Scheibenwelt-Charakteren mitgebracht. Und natürlich auch ihre neuesten Miniaturen für Wolsung. Die Geländetische von Wolsung und Infinity waren wirklich gut gestaltet und die Geländeauswahl für beides groß. Es gab sogar einige noch nicht veröffentlichte Gebäude zu sehen.

Ninja Division– brachte die inzwischen erhältlichen Modelle von Relic Knights mit. Nach all den Schwierigkeiten, die es mit der Produktion und Auslieferung gab, eine Augenweide. Ansonsten war der Stand allerdings eher unscheinbar.

Prodos Games – Miniaturen zu Warzone Resurrection waren in großer Menge vorhanden und das zu Messepreisen, die ihresgleichen suchen. Nachdem nun die Gussprobleme der ersten Stunde behoben sind, wird die Reihe sicherlich mehr Anhänger finden. Neben einem schönen Demotisch für Warzone, gab es auch einen ersten Blick auf die AVP-Sachen. Wenn auch nur optisch, erwerben konnte man das Spiel zwar schon, aber mitnehmen nicht, die Lieferung dauert etwa bis Ende des Jahres.

Smartmax– brachte neben ihren sehr schönen Figuren für Smog 1888 auch die neuen Sachen für Mauser Earth mit nach Essen. Für Liebhaber von Großfiguren stets einen zweiten Blick wert.

Titan Forge – stellte seine schönen Minaturen zur Schau, die allesamt an Modelle anderer Hersteller erinnern. Mit ihren Interpretationen, dürften sie aber den einen oder anderen geschmacklichen Nerv treffen.

Ulisses – wie gewohnt gab es hier Demotische für Infinity, Schicksalspfade und Warmachine zu finden, die allerdings mit recht wenig Platz auskommen mussten. Konkret Neues zur Messe gab es nichts, die Auswahl aber war groß und konnte jeden Geschmack bedienen.

Warlord Games – präsentierte dieses Jahr ausschließlich einen Tisch für Bolt Action und hatte damit, wie viele Andere auch, einen kleineren Stand als zuvor.

Abwesend

Wyrd Miniatures und Spartan Games vermisste man schmerzlich auf der Messe, dies hatte zwar mehr Platz in den Gängen zur Folge, war aber dennoch sehr schade.

Geländebauer

In Sachen Gelände gab es einige Überraschungen dieses Jahr. Dies neben der traurigen Abwesenheit von Ziterdes, die sonst immer ein schöner Anlaufpunkt für Inspirationen waren.

Laughing Jacks Games & Scenery – ein noch jüngeres kleines Unternehmen aus Mülheim präsentierte ihr MDF-Gelände inklusive eines gewaltigen Baggers, der leider noch nicht zu erhalten war. Neben den Gebäuden selber warteten sie auch mit neuen Ideen zur Bemalung auf, sei es Farbdosen aus dem Graffitibereich oder Farbstifte, die mit Acrylfarbe befüllt werden können, um MDF anzumalen. Auf weitere Ideen darf man gespannt sein.

Legacy Game – kein Geländehersteller per se, aber ein Produzent hervorragender Spieltische, auch für Tabletopansprüche. Man sollte nur ein paar Tausend Euro locker haben.

Maki Games – eine junge holländische Firma (so jung, dass noch nicht mal ihre Homepage funktioniert) präsentierte ihr Kickstarter-finanziertes Plastikgelände, welches sich durch große Modularität und ein praktisches Stecksystem auszeichnet. Insbesondere die Raumschiffgänge waren höchstinteressant. Hier lohnt sich ein offenes Ohr zu haben.

Tabletop Modellbau– eine eher unbekannte Firma stellte ihr modulares Gelände zur Schau. Schön gestaltet und optisch ansprechend, sollte man ein Auge draufhalten.

Fazit

Trotz des geschrumpften Angebots und der gefühlt erneut leereren Hallen, war die Messe einen Besuch wert. Die vorhandenen Anbieter machten den Aufenthalt höchst kurzweilig und boten gute Gelegenheit, sich in ein neues System oder Abenteuer zu stürzen. Man konnte viele Spiele antesten, wenn der Gusto danach stand und gute Schnäppchen waren fast überall zu finden. Wir sind gespannt aufs nächste Jahr.

Impressionen

Fotografien: Michael Mattner, Roger Lewin