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Teil 1 der postapokalyptischen Romanserie Neue Hoffnung hat bereits eine große Fangemeinde gefunden und sich als spannender Abenteuer-Roman erwiesen. In seinem zweiten Buch erzählt Felix A. Münter die Geschichte um die Söldner Sal, Perry, Tyler und ihren Anführer Eris weiter – und schreibt über eine wahrhaft entscheidende Schlacht.

Story

Die Söldner Eris, Sal, Perry und der junge Tyler verlassen bei Nacht und Nebel das Institut. Sie müssen nun, nachdem die Hoffnungen der Wissenschaftler bestätigt wurden, den Windpark in einiger Entfernung wieder in Betrieb nehmen. Auf dem Datenspeicher, um den in Neue Hoffnung  so viel Wind gemacht wurde, befinden sich die Steuerprogramme für die Computer, welche die Windräder steuern. Wenn der Windpark wieder funktioniert, kann damit für genug Strom gesorgt werden, um nicht nur das Institut wieder voll funktionstüchtig zu machen, sondern auch weite Teile des Landes wieder mit Energie zu versorgen. Die Wissenschaftler haben einen ausgefeilten Plan, wie dies von Statten gehen soll.

Doch zunächst müssen die Helden der Geschichte sich nicht nur einmal mehr durch die Wildnis schlagen, sie müssen auch mit den paramilitärischen Truppen, die sie auf Schritt und Tritt verfolgen, klar kommen.  Diese haben den Befehl, die Daten an sich zu bringen, koste es, was es wolle.

Am Ziel angekommen, verläuft dann schließlich auch alles beinah zu glatt, als dass es nicht in noch größeren Problemen enden könnte.

Durch einen sehr cleveren erzählerischen Kniff erfährt der Leser mehr über die Organisation, welche hinter den brutalen Angriffen steckt und welcher Gefahr die Reste der Zivilisation unwissentlich gegenüber stehen. Um es kurz zu sagen: der General ist komplett dem Größenwahn anheimgefallen.

So sehen sich sogar einige seiner Untergebenen gezwungen, zu desertieren. Ihrem Weg folgt der Leser nun parallel zu dem der ursprünglichen Hauptfiguren. Als die beiden Parteien schließlich aufeinander treffen, fällt es beiden recht schwer, ihre Animositäten zu begraben. Vor allem da man sich innerhalb des Pulverfasses namens Yard befindet. In dieser letzten großen Siedlung herrscht die Ruhe vor dem Sturm. Ein Bürgerkrieg droht auszubrechen. Zudem sind die schon dort ansässigen, seit langem verfeindeten Fraktionen nicht geneigt, den Worten von Fremden zu trauen, die etwas von einer riesigen Armee und freier Energie für alle faseln.  Hinzu kommt, dass jemand anderes von außen das Feuer der Unruhen schürt und die drohende Eskalation für sich zu nutzen hofft.

Ein Krieg ist unausweichlich. Doch wer wird gegen wen kämpfen. Wer wird sein Vertrauen belohnt sehen und wer wird fallen?

Schreibstil

Felix Münter schafft es erneut, den Leser in seine frische Vision einer Welt nach dem globalen Kollaps hinein zu ziehen. Die neu eingeführten Charaktere sind glaubhaft und gut durchdacht. Jeder von ihnen hat nachvollziehbare Motivationen und Gründe, aus denen er handelt. Selbst der fast schon klischeehaft irre General kann überzeugen. Die alte Weisheit, dass „Macht korrumpiert“ gilt auch in der Welt DANACH. Das Umfeld, das sich der despotische Mann über die Jahre schuf, hat seinem Wahn sicherlich Vorschub geleistet.

Hier finden wir einen Mann, der sich zum Herrn über Leben und Tod in seinem Umfeld ausgeschwungen hat. Ohne Widerspruch wird ihm gehorcht und niemand konnte bislang erfolgreich dagegen angehen. Da ist es kein Wunder, dass er versucht, seine Fantasien von Allmacht auszuweiten.

Vor allem, wenn ihm ein Werkzeug zur Verfügung steht, das schon vor dem Ende Angst und Schrecken verbreitete.

Die Gesellschaft der Stadt Yard ist durchaus realistisch dargestellt. Denn woran anders sollen sich Menschen, die alles verloren haben, orientieren, als an Strukturen, die schon vor dem Untergang bestanden? Auch wenn sie mit der Zeit verzerrt und ihre Rituale bisweilen pervertiert oder ins Lächerliche gezogen wurden, so helfen diese Strukturen den Menschen doch zu überleben. Gleichwohl sie nur in einen ständigen Zustand des Waffenstillstandes leben. Hat da jemand „Kalter Krieg“ gesagt?

Preis-/Leistungsverhältnis

Diesmal hat das Buch nur 380 Seiten, doch der Preis ist mit 13,95 EUR gleich geblieben. Allerdings machen die 100 Seiten weniger nicht wirklich etwas aus. Spannend und unterhaltsam ist der Roman allemal und birgt einen hervorragenden Abschluss dieses Kapitels der Erzählungen aus der Welt DANACH.

Erscheinungsbild

The Rising Felix Muenter CoverDas Cover hat sich lediglich im Farbton gegenüber seinem Vorgänger geändert. Dies ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass es sich ursprünglich um ein Buch handeln sollte. Dieses wäre dann jedoch zu umfangreich geworden wäre. Somit wurde es in zwei Bände aufgeteilt und man beließ das Cover so, wie es ist. Es ist nun hauptsächlich in einem Farbton gehalten, den ich einmal bernsteinbeige nennen möchte.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Mantikore Verlag
  • Autor(en): Felix A. Münter
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Sprache: Deutsch
  • Format: großes Taschenbuch
  • Seitenanzahl: 380
  • ISBN: 978-3939212911
  • Preis: 9,95 EUR – 13, 95 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon (Druck), Amazon (Kindle)

 

Bonus/Downloadcontent

Es ist kein Bonus- oder Download-Content vorhanden.

Fazit

Auch der zweite Teil seines Erstlingswerkes ist Felix A. Münter gut gelungen.  Wie er selbst sagt, war es ja auch ursprünglich als ein Werk geplant.  Daher geht die Geschichte nahtlos weiter und wir folgen den Protagonisten auf ihrem abenteuerlichen Weg zur Änderung des Schicksals der Menschheit. Was zunächst als Rennen gegen die Zeit und die Feinde begann, gipfelt in einer unbequemen Allianz ehemaliger Feinde und einer gewaltigen Schlacht, deren Ausgang die Welt DANACH nachhaltig verändern wird.

Die Geschehnisse in der Stadt Yard sind eindringlich und mitreißend beschrieben. Man fiebert mit den handelnden Figuren mit und hofft, dass alles ein gutes Ende findet.

Allerdings wären wir da auch schon bei meinem einzigen Kritikpunkt:

Die Geschichte ist vorhersehbar. Zwar ist sie dabei niemals langweilig, oder so sehr durchschaubar, das man das Buch nicht mehr lesen mag, doch ist grade das Ende doch relativ leicht vorauszusehen.

Auch das Schicksal mancher Charaktere ist nicht wirklich überraschend. Man möge es meinem intensiven Konsum solcher und ähnlicher Romane anlasten, oder der generellen, erwarteten Erzählstruktur eines Helden-Epos, das ich oft „ahne“ was als Nächstes passiert. Doch möchte ich nun wirklich nicht sagen, dass die Bücher keinen Spaß machen.

Jeder Fan des Genres kommt voll auf seine Kosten und ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

Daumen4Maennlich

Artikelbilder: Mantikore Verlag

 

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