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Leonard Nimoy wurde am 26. März 1931 in Boston als Kind ukrainischer Einwanderer geboren. Schon früh fand er Spaß an der Schauspielerei und studierte Schauspiel, um in Hollywood Fuß zu fassen. Nach einigen kleineren Rollen in diversen TV-Serien bekam er 1966 die Rolle zugesprochen, die sein Leben bestimmen sollte: Die des Halb-Vulkaniers Spock, in Star Trek/Raumschiff Enterprise.

Wie kaum ein zweites Schauspielerensemble prägte die Crew von Nimoy (Spock), DeForest Kelly (Dr. McCoy), James Dohan (Scotty), George Takei (Sulu) und William Shatner (Capt. Kirk) das Science-Fiction-Verständnis der breiten Masse. Anhand von Gene Rodenberrys Drehbüchern und Ideen trugen sie dazu bei, Rassismus aus dem TV zu verbannen und Frauen die Besetzung von gleichberechtigten, starken Rollen zu ermöglichen – was zu jener Zeit nicht einfach war. Es hagelte Kritik und Drohungen, doch die Schauspieler und Produzenten hielten bis zum offiziellen Ende der Serie 1969 durch.

Später sollte er immer wieder in die Rolle des Spock zurückkehren, obwohl er zur ihr immer ein recht ambivalentes Verhältnis hatte. Allein die Titel seiner zwei Autobiographien sagen einiges darüber aus. Zunächst erschien 1977 „I am not Spock“ und knapp 20 Jahre später dann „I am Spock“(1995).

Leonard Nimoy Simpsons (c) Fox Broadcasting CompanyZwischen seinen Auftritten im Star-Trek-Universum kehrte er immer wieder ins TV-Format zurück und gab den Gaststar in vielen amerikanischen Serien, zum Beispiel in den Simpsons zusammen mit David Duchowny und Gillian Anderson in der brillianten X-Files-Parodie „The Springfield Files/Die Akte Springfield“. Zuletzt spielte er den genialen, doch auch überaus seltsamen Wissenschaftler William Bell in Fringe und lieh seiner eigenen Spielzeugfigur in The Big Bang Theorie seine Stimme. Auch ein recht unterhaltsamer Werbefilm für eine Automarke, zusammen mit Zachary Quinto, welcher die Rolle des Spock in den neuen Star-Trek-Filmen übernahm, wurde veröffentlicht. Zudem betätigte Nimoy sich als Regisseur bei Star Trek II und IV sowie einigen kleineren Produktionen.

Seine bekannteste Rolle

Den meisten Ruhm erlangte er aber wie erwähnt als Halb-Vulkanier Spock. Nirgends wirklich daheim, auf beiden Planeten nur bedingt anerkannt, schaffte der geniale Geist es zum ersten Offizier des Flaggschiffes der Sternenflotte. In dieser Rolle verstand Nimoy es so gut, den Konflikt des von der Logik bestimmten vulkanischen Geistes mit seiner doch eher menschlich geprägten, gefühlvollen Seele darzustellen, dass Millionen Fans in aller Welt den Charakter in ihre Herzen schlossen. Trotz geforderter „emotionaler Kälte“ gelang es ihm, diese Rolle mit so viel Leben zu füllen, dass seine typische hochgezogene Augenbraue zum Popkultur-Phänomen wurde. Jeder Fan wird sich an die aufwühlende Szene in Star Trek III erinnern, in welcher der Charakter in Kirks Armen stirbt. Und der vulkanische Gruß „Lebe lange und in Frieden“ („Live long and prosper“) gehört heute beinahe zur Allgemeinbildung.

Abseits der Kameras

Was Viele vielleicht nicht wissen: Leonard Nimoy sang gern und gut. Er brachte 6 Alben auf dem Markt, sein erstes zusammen mit dem für seine doch recht eigenwilligen Interpretationen bekannten William Shatner. Auch der unsäglich alberne Hobbit-Song „The Ballad of Bilbo Baggins“ gehört eher unbeabsichtigterweise zu Nimoys komödiantischen Glanzleistungen. Das hielt den lebensfrohen Nimoy jedoch nie davon ab, ihn auf Fanconventions zum Besten zu geben. Damit zeigte er neben seiner ernsten auch seine humorvolle Seite.
Wer seinem Twitter-Konto folgte, den überraschte er immer mal wieder mit kleinen Weisheiten für den Alltag, großen und kleinen Spitzfindigkeiten über aktuelle Geschehnisse, Interesse an Wissenschaft und Politik sowie durchaus kritischen Äußerungen zu aktuellen Themen. Jeden Tweet schloss er stets mit dem Wunsch LLAP – Live long and prosper. Das gilt auch für seinen letzten:

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Wir wünschen seiner Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit und verabschieden uns mit einer tiefen Verbeugung von einem Mann, der unsere Leben nachhaltig geprägt hat, der Herzen weltweit berührt hat und dessen Legende in seinen Werken weiter leben wird.

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Artikelbilder, Videoausschnitt: © CBS Paramount International, (c) Fox Broadcasting Company

 

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