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Alles begann mit einer Fernsehserie, die nie gedreht wurde. „Ich sollte Vorschläge für eine Mystery-Serie einreichen“, sagt Regisseur und Autor Tommy Krappweis, „aber ich wollte nichts über Vampire, Aliens oder Wiedergänger schreiben, wie man sie immer wieder in Serien sieht. Für mich haben die keine Relevanz, ich war stattdessen auf der Suche nach etwas, das für unseren Kulturkreis relevant ist.“

Worum geht es?

Mara (Lilian Prent) ist ein Teenager mit großen Problemen. Ihre esoterisch begeisterte Mutter Christa (Esther Schweins) ist auf der Suche nach Erleuchtung und schleift Mara mit zu Erdmutterseminaren und Baumsprechstunden. Zudem hat Mara in letzter Zeit immer häufiger Tagträume, weshalb ihre Mitschüler sie verspotten. Mara wünscht sich nichts sehnlicher, als „normal“ zu sein.

Doch das genaue Gegenteil droht, als Mara eine Botschaft erhält: Ausgerechnet sie soll eine Spákona sein, eine nordisch-germanische Seherin. Es ist ihre Pflicht, die „Götterdämmerung“ aufzuhalten. Denn laut Prophezeiung droht das Ende der Welt, wenn sich der Halbgott Loki (Christoph Maria Herbst) von seinen Fesseln befreit und Rache an den Göttern nimmt. In einer erschreckenden Vision sieht Mara, wie Loki vor 2000 Jahren von seinem Halbbruder Thor (Moritz Fischer) in eine Höhle verbannt und dort gefesselt wurde. Seither hängt über ihm eine Schlange, deren Gift für immer auf ihn heruntertropft. Seine Frau Sigyn (Eva Habermann) beschützt ihn, indem sie das Gift mit einer magischen Holzschale auffängt.

Mara recherchiert im Internet und merkt, dass sie in ihren Visionen die Geschichten einer alten Religion gesehen hat. Nach erstem Zögern wendet sie sich an Professor Reinhold Weissinger (Jan Josef Liefers) von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Der Wissenschaftler ist ein humorvoller Mann, der jedoch fest an Fakten glaubt und ganz sicher nicht an die Existenz nordisch-germanischer Götter. Mara belehrt ihn eines Besseren, indem sie ihn mit in eine ihrer Visionen nimmt. Der Professor sieht ein, dass er umdenken muss. Fortan schwankt er ständig zwischen wissenschaftlichem Anspruch und fast schon kindlicher Begeisterung, weil er sein bislang theoretisches Forschungsfeld nun ganz praktisch erfahren kann.

Als unfreiwillige Heldin muss Mara alles tun, was sie als Außenseiterin nie tun wollte: sich überwinden, Probleme angehen, aktiv handeln. Denn ein mysteriöser Feuerriese, der sich selbst Loge, der Feuerbringer, nennt, entführt Lokis Frau Sigyn. Loki ist dem Schlangengift nun schutzlos ausgeliefert. Seine Schmerzensschreie lassen die Erde beben. In seiner Qual ruft er die einzige Person, die ihn hören kann: Mara, die 14-jährige Seherin! Diese versucht ihr Bestes, um Loki zu helfen, obwohl sie weiß, dass sie ihm eigentlich nicht trauen darf.

Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf …

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Weniger Hollywood – mehr reale Mythologie

Tommy Krappweis fasste den Entschluss, keine Fernsehserie, sondern einen Roman zu schreiben. Besser gesagt: drei Romane. Die Mara und der Feuerbringer-Trilogie erschien zwischen 2009 und 2011 im Franz Schneider Verlag. Neben der Titelfigur Mara Lorbeer entwickelte der Autor auch ihren Helfer Professor Reinhold Weissinger, einen Experten für nordisch-germanische Mythologie. Nach anfänglichem Zögern berät dieser Mara und begibt sich mit ihr auf eine abenteuerliche Reise durch Zeit und Raum. Trotz des Fantasy-Genres wollte Krappweis, dass seine Bücher wissenschaftlich fundiert sind.

Er nahm Kontakt zu Professor Rudolf Simek auf, Lehrstuhlinhaber für Ältere Germanistik mit Einschluss des Nordischen an der Universität Bonn. „Tommy bat mich, sein Exposé für einen Roman über germanische Mythologie zu korrigieren“, erinnert sich der Wissenschaftler und ergänzt: „Aus wissenschaftlicher Sicht fand ich das Exposé nicht berauschend und habe ihm einen entsprechenden Kommentar geschickt, den wiederum Tommy nicht berauschend fand. Doch er hat sich davon nicht entmutigen lassen und erwies sich, im Gegensatz zu anderen Autoren, nicht als beratungsresistent. So entstand über die Jahre eine fruchtbare Zusammenarbeit und schließlich sogar eine Freundschaft.“

Auf die Frage, was Professor Simek so sehr an der nordisch-germanischen Mythologie fasziniert, antwortete er, dass „sie wie ein wildes Puzzle ist, bei dem viele Teile fehlen oder nicht ineinander passen. Die Teile, die uns bekannt sind, stammen aus unterschiedlichen Zeiten und Regionen. Die alten Sagen wurden ja erst sehr viel später von christlichen Literaten aufgeschrieben, die sie noch mal interpretiert haben.“

Die Besetzung der Hauptrolle

In den kurzen Werbevideos, die Tommy Krappweis für seine Romantrilogie drehte und ins Internet stellte, wurde Mara Lorbeer von Maja-Celine Probst gespielt. Die 1997 geborene Fränkin entsprach optisch und charakterlich genau der Mara, die Krappweis beim Schreiben vor Augen hatte: „Mir war immer klar, dass sie Mara auch im Kinofilm spielen würde.“ Doch weil sich die Finanzierung und die Vorbereitung des Films über einige Jahre erstreckten, reifte Maja-Celine Probst zur jungen Frau heran. Sie wurde zu alt für die Rolle.

Der Regisseur begab sich auf die Suche nach einer neuen Mara. Lilian Prent, die Tochter des „Mara“-Illustrators Adriaan Prent, hatte kurz zuvor im ZDF-Drama „Jeder Tag zählt“ debütiert und eine gute schauspielerische Leistung als krebskranker Teenager gezeigt.

Lilian zeigte sich beeindruckt von den Auswirkungen der Nutzung von Spezialeffekten in dem Film: „Das war am stärksten zu spüren, als wir im Kölner Studio vor der riesigen Greenscreen gedreht haben. Wir mussten den Feuerbringer anstarren, obwohl es ihn gar nicht gab. Damit wir überhaupt einen  Orientierungspunkt hatten, steckte ein Tennisball auf einer langen Stange und der Regieassistent hat damit hinter der Kamera herumgefuchtelt. Auch John Nugent, unser Mann für die Spezialeffekte, war immer am Set und hat mit Tommy dafür gesorgt, dass wir alle in die richtige Richtung schauen.“

Die Spezialeffekte

Visual-Effects-Supervisor John Nugent war bei Der Herr der Ringe als Compositing Supervisor auch schon für das Feuerwesen Balrog verantwortlich, dessen Spezies in Tolkiens „Das Silmarillion“ mit den Worten beschrieben wird: „Im Herzen waren sie von Feuer, doch in einen Mantel von Finsternis gehüllt, und Entsetzen ging ihnen voraus; sie hatten Peitschen von Flammen.“ John Nugent erinnert sich: „Für den Balrog nutzten wir nur wenig digital erzeugtes Feuer, sondern vor allem real gedrehte Flammen. Diese Erfahrung kam uns bei Mara und der Feuerbringer zugute. Wir filmten einen ganzen Tag lang Flammen in allen erdenklichen Formen.“

„Es liegt in der unberechenbaren Natur der Flammen, dass der Körper des Feuerbringers keine klaren Umrisse hat“, sagt John Nugent. „In einem Moment kann er menschliche Züge annehmen, im nächsten Moment ist er wieder eine undefinierbare Masse aus Feuer.“ Laut Romanvorlage sollte der Feuerbringer willentlich die Gestalt eines riesenhaften Menschen annehmen, um möglichst imposant zu wirken. Über einen programmierten Grundkörper aus Qualm und Rauch, der sich wie ein dunkler Schatten vom Feuerball abhebt, wurden später die real gedrehten Flammen gelegt.

Gewinnspiel

Mara und der Feuerbringer läuft am 2. April 2015 deutschlandweit an. In Zusammenarbeit mit Constantin Film verlosen wir:

 

Im spannenden und witzigen Zivilisationsspiel Small World Underground greifen die Spieler nach der Macht in einer viel zu kleinen Welt. Mit frei kombinierbaren Fantasy-Völkern dehnen sie ihre Reiche aus – meistens auf Kosten der anderen Bewohner. Denn der Platz reicht einfach nicht für alle.

MARA_Asmodee_SmallWorldUnderground

Um am Gewinnspiel teilzunehmen, müsst ihr uns eine E-Mail an kontakt[at]teilzeithelden[dot]de schreiben, mit dem Betreff „Mara und der Feuerbringer Gewinnspiel“. Beantwortet uns in dieser Mail die folgende Frage:

Wer hat Mara Lorbeer in den ersten Videos, die Tommy Krappweis ins Internet hochgeladen hat, gespielt?

Einsendeschluss ist der 01. April 2015, 23:59 Uhr. Es gilt das Versanddatum der E-Mail. Es gelten unsere üblichen Teilnahmebedingungen.

Anzeige. Artikelbilder & Texte: Constantin Film

 

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