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Ich blätterte kürzlich in dem PDF zum Spielerhandbuch der 4. Edition von Earthdawn und stieß am Ende auf den Index. Dabei kam in mir spontan die Frage auf, warum ein PDF einen Index braucht? Die Antwort ist einfach: Es braucht keinen. Aber das PDF ist in diesem Fall die Nachbildung eines Buches und im gedruckten Buch ist ein Index sinnvoll und hilfreich.

Standard PDFs

Wenn ich etwas in einem PDF suche, bediene ich mich der Suchfunktion des Programmes meiner Wahl und diese zeigt mir dann passende Treffer an. Das ist nicht ganz das Gleiche wie ein Index, der den Punkt im Buch anzeigt, an dem der Begriff erklärt wird. Aber viele PDF-Leseprogramme können Treffer nach Relevanz oder Seite sortieren und man kommt schnell zum Ziel – im Zweifel klickt man sich schnell durch die Treffer.

Das gezielte Blättern kann in einem PDF also ziemlich schnell gehen. Mehr noch, wenn es eine funktionierende Kapitelnavigation hat oder sogar Textlinks aufweist. In einem Buch steht etwas wie „Nähere Informationen zu dieser Option finden sich in Kapitel X auf Seite XYZ“ und ich muss dahin blättern. Im PDF klicke ich stattdessen auf den Hinweis und bin dort. Das Leseprogramm hilft mir dann sogar, weil es weiß, von wo ich komme und schickt mich mit einem weiteren Klick (nachdem ich gelesen habe, was ich lesen wollte) wieder dorthin zurück.

Meiner Meinung nach haben diese PDFs, trotz ihrer zum Teil sehr hilfreichen Funktionen, immer noch ein Problem: Sie sind nur eine Kopie dessen, was gedruckt wird oder wurde und bekommen erweiterte Funktionen nachträglich hinzu (wenn man einen guten Verlag erwischt hat). Sie sind also keine nativen Digitalwerke.

 Das vorzeigbare PDF von Splittermonds „Die Regeln“
Das vorzeigbare PDF von Splittermonds „Die Regeln“

 

Augmented PDFs

Tatsächlich war es dieses Merkmal, das mich dazu trieb, mir Nova Praxis zu kaufen –„Augmented PDF“. Dabei handelt es sich um ein Rollenspielbuch, das eben nicht als Buch zum PDF mutiert wurde. Stattdessen wurde dieses PDF von Grund auf als elektronisches Werk konzipiert. Und es macht dabei eine gute Figur.

Das PDF ist im Querformat an einen Monitor oder ein Tablet angepasst und die Felder zum Navigieren sind groß seitlich links und rechts angebracht. Außerdem kann man Seitenverweisen mit einem Klick folgen und von jeder Seite aus auf das ausfüllbare Charakterdokument springen, sowie auf die Internetseite des Verlages. Verglichen mit anderen Rollenspielbüchern habe ich mit dem Regelwerk auf meinem Tablet das Gefühl, echtes Science-Fiction in meinen Händen zu halten.

Und doch glaube ich, auch damit noch lange nicht das Ende der Möglichkeiten erreicht zu haben.

Rollenspiele als E-Book

Es gibt nur wenige Rollenspiele als E-Book und dazu gehört keines von den Spielen, die ich spiele. Die mir bekannte Erklärung dazu, warum es nur sehr wenige Rollenspiel-E-Books gibt, beziehen sich dabei vor allem auf das Format von E-Books, das ein echtes Design nicht zulasse. Soweit ich das verstehe, sind E-Books im Grunde nur eine Sammlung von HTML-Dateien, die den Inhalt vorgeben, die Darstellung aber dem Lesegerät überlassen. So kann ein Werk leicht auf ein Tablet oder einen E-Reader geladen und gelesen werden, bringt die bekannten Funktionen wie kleinere, größere oder gänzlich andere Schrift mit und muss nicht noch aufwändig auf das jeweilige Gerät oder Betriebssystem angepasst werden.

Der Funktionsumfang von E-Books ist allerdings auch ziemlich beschränkt. Kapitelnavigation und Textlinks sind schon das Höchste der Gefühle.

Die Optik eines Rollenspielbuches aber gehört für viele Leser (auch für mich) schon irgendwie dazu, also könnte ich mich mit einem Earthdawn E-Book folglich auch nicht so richtig anfreunden.

HTML-Rollenspielbuch

Das erste elektronische Rollenspielbuch, das mir je untergekommen ist, war tatsächlich Earthdawn. Irgendwann hatte ich eine CD von FASA in der Hand, auf der sich das Grundregelwerk von Earthdawn befand. Es war eine zu einem Buch zusammengefasste Sammlung von HTML-Dateien, lesbar über den Browser. Optisch einigermaßen hübsch präsentiert, hatte ich Navigations-Hilfen am oberen Bildrand, Kapitel, Textlinks – alles, was man heute in einem PDF erwarten kann. Aus heutiger Sicht wirkt es wie eine Mischung aus PDF und E-Book, optisch und technisch. Und es war lediglich eine Art Mini-Earthdawn-Internet-Regelwerk. Als Bonus gab es sogar Audio-Dateien dazu. Die Zitate aus der Vorstellung der Namensgeber-Rassen waren tatsächlich vertont. Auch das „Ieeeeeeeeh!“ des fliehenden Windlings. Ein multimediales Rollenspielbuch, seiner Zeit im Grunde weit voraus.

Seiner Zeit weit voraus.
Seiner Zeit weit voraus.

 

iBooks

Am Schreibtisch und unterwegs bin ich Apple User. Ich bin neugierig, aber kein Fanboy. Und dennoch bin ich ein großer Freund von iBooks. Dahinter verbirgt sich ein von Apple für Apple entworfenes System, bei dem elektronische Bücher als eigenständiges Element entworfen und genutzt werden sollen. Das Programm zum Erstellen solcher Bücher wird von Apple frei verfügbar im App Store angeboten und natürlich habe ich damit schon herum gespielt. Tatsächlich habe ich eine Reihe meines selbstgeschriebenen Fanmaterials unter anderem als iBook veröffentlicht.

Ein iBook löst sich explizit von dem Versuch, eine Kopie eines gedruckten oder druckbaren Werkes zu sein. Beim Entwurfsprozess kann man zwischen der Darstellung im Quer- wie Hochformat unterscheiden und typisch ist es, dass beim Hochformatlesen viele Designelemente ausgeblendet werden und der Text gescrollt anstatt geblättert wird. Es lassen sich leicht Filme, Bilder und Töne einbetten und mit einer Reihe von Zusatzfeatures versehen. Dazu nutzt das iBook die Gestensteuerung des iPads zum Navigieren.

Ich kratze auch bei den iBooks vermutlich nur an der Oberfläche, aber es zeigt sich, wie ein elektronisches Buch aussehen kann, das eben auch ein echtes, rein elektronisches Werk ist. Die Möglichkeiten mit „WOW!“ zu beschreiben, wäre für meinen Geschmack noch immer zu wenig.

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Muss es denn unbedingt elektronisch sein?

Bevor ich die Frage stelle, was elektronische Rollenspielbücher heutzutage zu leisten in der Lage sein sollten könnten, muss ich mir natürlich auch die Frage stellen, ob elektronische Bücher überhaupt gedruckte Werke ersetzen sollten. Längst stelle ich elektronische Bücher auf eine Ebene mit gedruckten Büchern und entsprechend ist mein Anspruch. Aber ist das die richtige Denkweise? Die Arbeit der meisten Verlage lässt doch eigentlich keinen Zweifel daran, dass die PDFs ein nettes Gimmick sind, aber die klassischen Bücher nicht ersetzen sollen. Warum also kaufe ich ein elektronisches Buch anstatt eines gedruckten Buches?

Der wichtigste Grund für mich ist die Verfügbarkeit. Ich habe nur sehr begrenzt die Zeit, mich mit einem Buch an meinen Schreibtisch zu setzen und drauf los zu lesen oder zu arbeiten (im Sinne von Abenteuer- oder Kampagnenplanungen). Meine Ideen wie auch spontan verfügbare Zeitblasen kommen im Bett, auf der Couch, im Büro, auf dem Klo oder unterwegs. Und ich nehme das Buch oder besser die Bücher nicht immer überall mit hin. Stattdessen habe ich meine persönlichen, digitalen Assistenten immer dabei und mit ihrer Hilfe jederzeit Zugriff auf meine Bibliothek. Vielleicht ist meine Arbeitsweise schon eine sehr Spezielle, sie ist aber meinen sonstigen Aufgaben geschuldet und ich bin sicherlich nicht der einzige Rollenspieler, der derart (un)organisiert ist.

Dann sind da noch die Spieltreffen oder gar die Conventions. Es gab Zeiten, da hätte ich mit einer Klappkiste voller Bücher zu einem Treffen fahren können, doch dank der elektronischen Varianten ist das gar nicht mehr notwendig. Ich muss die Regelwerke, Quellen- oder Abenteuerbände gar nicht mal alle auf dem auch schon arg begrenzten Speicherplatz der Geräte haben, ich parke sie in der Cloud – meinem Online-Bücherregal mit nahezu unbegrenztem Speicherplatz.

Für die Vorbereitungen von Spielsitzungen sind die elektronischen Bücher ebenfalls eine unschätzbare Hilfe geworden. Ich muss keine Bilder mehr einscannen oder Texte abtippen. Ich markiere, kopiere und schon ist das Handout, die Notiz, das Cheat-Sheet oder was-auch-immer fertig.

Mit der verfügbaren Displayfläche gibt es an dieser Stelle ein kleines Nadelöhr, dem aber mit einer trainierten Handhabung der Sichtprogramme (Tabs, Lesezeichen, Suchfunktion, …) entgegen gewirkt werden kann.

Ein letzter Augenmerk für den Wert eines elektronischen Buches gebührt der Erratierung und den Updates. Meine gedruckten Bücher kann ich nicht wirklich verändern. Ich kann mir das Errata vom Verlag herunter laden, ausdrucken und hinter den Buchrücken klemmen. Man kann vielleicht sogar Absätze ausdrucken und an die richtigen Stellen ins Heft kleben … aber wer macht das schon?

Stattdessen bekomme ich bei DriveThru immer mal wieder eine neue Version meines Buches – wenn die Verlage diese Möglichkeit pflegen und nutzen.

Rollenspielbuch 2020

Was wäre meiner Meinung nach also ein gutes elektronisches Rollenspielbuch? Wie schon angedeutet, müsste es sich von seiner Herkunft lösen und ein komplett eigenes Design werden.

Augmented PDFs und iBooks machen es vor. Anstatt von textlichen Seitenverweisen bin ich nur einen Klick von dem Kapitel entfernt, wo ich hin will. Ich brauche dabei die Navigationshilfe des Lesegerätes oder der Software nicht, sondern diese sind schon Teil des Dokuments oder aber auf eine Art und Weise eingebettet, dass sie die Lesefläche nicht stören – wie die Gesten auf dem iPad.

Mein modernes Rollenspielbuch wird regelmäßig vom Verlag aktualisiert und ich habe im Anhang eine Übersicht der Anpassungen (mit den Danksagungen an die Community, die unermüdlich gefundene Fehler einsendet). Außerdem kann ich optionale Regeln ein- oder ausblenden oder aber entsprechende Absätze im Buch gänzlich austauschen. Auf eine ähnliche Weise kann ich Hausregeln formulieren und einbetten. Sicherlich kann ich dann auch die gemachten Anpassungen in einer Datei exportieren und an meine Mitspieler schicken, damit deren Exemplare entsprechend angepasst werden.

Mein elektronisches Rollenspielbuch enthält übrigens nicht nur Schrift und Bilder. Im Kapitel „Was ist ein Rollenspiel“ ist ein einführendes „Let’s Play“ Video zu sehen und an vielen Stellen sind anstatt der optisch hervorgehobenen Beispiele immer wieder kurze Videos zu sehen, die zu der Situation passen und sie erklären. Der eigens für das Spiel komponierte Soundtrack lässt sich übrigens beim Lesen ein- oder ausschalten.

Die Bilder – vor allem die großen für die Kapiteleinleitungen wie auch das Cover – sind leicht animiert, in der Art von Ken-Burns-Effekten, vielleicht auch bewegte GIFs.

In das Buch ist ein Charaktergenerator eingebettet, wie auch ein Link zum Spielwelt-Wiki und dem Verlagsforum, wo ich bei den Dingen nachhaken kann, die mir das Buch nicht (hinreichend) erklärt.

Das Interessante an der Sache: Das ginge alles. Zumindest sagt mir das mein Laienverständnis. Technisch ist das alles mit Sicherheit jetzt schon umzusetzen, allerdings müssten die Verlage umdenken und Einiges an Zeit und Geld an dieser Stelle investieren. Und das müsste der Kunde bezahlen.

Es braucht es auf jeden Fall zahlungsbereite Kunden – je mehr desto besser – die die Technik haben und elektronische Bücher fordern. Und es braucht Pioniere aus den Rollenspielverlagen, die das Thema ernst nehmen. Mal abwarten, wann es soweit ist – vielleicht schon in 5 Jahren? An einem „ob“ zweifle ich nicht.

Und wenn Wünsche Pferde wären, würden wir alle Steaks essen“

Jayne Cobb (Firefly TV-Serie)

Artikelbild/Fotografie: Markus Sauerbrey

 

10 Kommentare

  1. Die Wünsche, die Du zuletzt formulierst erinnern mich an diese Microsoft Encarta CDs aus den 90ern, die waren auch voll interaktiv. Aber sowas zu produzieren ist aufwendig und teuer. Na ja. Mein bescheidener Wunsch wäre, zusätzlich zu den 1zu1 PDFs tatsächlich ganz reguläre eBooks rauszugeben. Ich lese mich zum Beispiel gerade in Degenesis ein und lese das PDF immer mal wieder wenn ich zwischendurch Zeit habe auf dem Handy. Da muss man aber viel hin und her schieben. Da wäre ein eBook ideal. Und bitte in einem offenen Format, ich möchte mir dafür nicht extra ein Apple Gerät kaufen ;-)

    • Encarta… Ich erinnere mich.
      Zumindest die englische Version von Fate (Core und FAE) gibt es als Buch, PDF, mobi und epub. Andere Marken fallen mir da gerade nicht ein. Das alles parallel wäre natürlich das i-Tüpfelchen.

  2. Sehr spannender und guter Artikel.
    Ich denke auch der Mehraufwand ist was abschreckt. Wenn ich alleine daran Denke was für eine Enorme Arbeit es ist ein gutes, konsistentes und ansehnliches Layout&Design für dein gedrucktes Regelwerk zu erstellen und umzusetzen, und was ich als Designer für lächerlich viele Formate für mobile Geräte beachten muss (Besonders beim App-Design) – Ich mache das jetzt einige Jahre beruflich und erkenne den Trend zum extremen reduzieren der Inhalte und Grafiken bei vielen Apps Aufgrund der starken Darstellungsunterschiede – dann ist der Gedanke, ein Regelwerk von 200 bis 500+ Seiten, mit Animationen, Querverweisen, Sonderfunktionen und Co sehr abschreckend…

    … und verdammt, auch SOOOOOO verlockend! ;)

    P.S.: Der enorme Mehraufwand gilt natürlich nur, wenn es auch wirklich gut werden soll. Wenn es nur hingerotzt werden muss, geht das alles schnell und kostengünstig, aber will man das?

    • Das Design innerhalb einer Produktlinie/Spielwelt bleibt ja in der Regel recht ähnlich. Deshalb denke ich, dass man sich für ein Rollenspiel eine Art Template erstellt und am Ende nur Texte und ein paar wenige individuelle Inhalte einfügen muss – plus Links. Ich habe das neulich mal mit Turbo-Fate und iBooks Author gemacht und das hat weder lange gedauert noch war es sonderlich aufwändig. Copy&Paste bei Texten und Grafiken ganz doof aus dem original ausgeschnitten und eingefügt. Fates minimalistisches Design hat natürlich auch dazu beigetragen, dass es schnell ging und nahe am Original ist.

  3. Mir gefallen Deine Ideen sehr gut. Aber gerade die Kosten sind natürlich nicht unwichtig. Da wäre es mal spannend, ob ein Verlag für ein großes System ein Croudfunding machen will um das allgemeine Interesse zu sichten. Theoretisch wäre es auch denkbar, dass neue Regelbücher einfach in das Gesammtwerk eingebunden werden, man also immer nur ein Regelbuch hat, das bei Bedarf mit den ganzen Sonderregeln erweitert wird. Möglich wäre da vieles.

  4. Danke für den Artikel. Habe darüber in letzter Zeit darüber nachgedacht und mir auch Nova Praxis. Fand auch, dass das in die richtige Richtung geht, aber so ganz überzeugt hat es mich nicht, weil ich da auch dachte, dass das Interaktive und Multimediale mehr genutzt würde.

    Aber warum eigentlich „book“?
    Warum nicht gleich eine entsprechende Website aufziehen (z.B. mit Bezahl-Content, um das Projekt zu finanzieren)? Ich bin sicher da werden in Zukunft die Grenzen verschwimmen.
    Mehraufwand: Einerseits ja, andererseits spart man Druckkosten und man spart auch bei zusätzlichen Druckkosten bei Übersetzungen, ebenso wird so ein Produkt ja auch nicht über den Handel vertrieben, der seine Marge einstreicht. Klar, dafür muss man das Ding dann anderweitig bekannt machen und an den/die Mann/Frau bringen.

  5. Ich komme von einem Benutzerfreundlichkeits-Hintergrund aus der IT und muß sagen dass ich der Aussage „ein PDF Regelwerk braucht keinen Index“ nicht zustimmen kann. Natürlich hat man eine Volltext suche, aber sowohl bei „ich weiß nicht so genau wonach ich suche, lass mich mal diese Liste durchsehen“ als auch bei vielen Vorkommnissen des Suchworts in einem Kapitel das man gerade nicht meint, kann „durchtabben“ müßig sein.

    Und (Seiten-)Zahlen bieten dem Gehirn eine Orientierungshilfe (ähnlich wie räumliche Orientierung). Hat man 150 Seiten und ein Thema ist auf Seite 30 weiß man unterbewußt „war relativ weit vorne“. Enthält ein „Kapitel“ 10 Seiten und auf Seite 3 war wars wichtiges, merkt man sichs spätestens beim dritten Aufruf und kann das evtl. sogar direkt anspringen.

    Also ich denke dass man viel mit einem PDF machen kann, was in einem Buch nicht geht, aber Best Practices aus Büchern sollte man sich SEHR genau ansehen, bevor man sie für ein PDF über Bord wirft. Und Index, Seitenzahlen und nummerierte Kapitel sollten definitiv nicht über Bord gehen.

    • Bei Seitenzahlen wie auch einer (mit Seitenzahlen versehenen) Inhaltsangabe/Kapitelnavigation kann ich Dir voll und ganz zustimmen. Aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals einen Index in einem PDF verwendet habe, wenn es über eine Kapitelnavigation verfügte.
      Generell war der Index für mich aber eben eher der Aufhänger dafür, mich etwas mehr mit den Gegebenheiten und Möglichkeiten zu beschäftigen. Nun ist meine Sicht natürlich durch meine Arbeitsweise geprägt…

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