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Im ersten Band der Mini-Serie rund um den Fall des kurz geratenen Kanadiers, tat dieser sich bereits mit Iron Fist und Shang Chi zusammen, um den „Tempel des Todes auf Urlaub“ zu besuchen und Klarheit über seine Sterblichkeit zu erlangen. Vor Kurzem nahm ihm eine intelligente, bakterielle Lebensform seinen Heilfaktor. Und tatsächlich tat ihm die Dame den Gefallen und klärte ihn über einige Dinge auf, die den Neu-Sterblichen reichlich zerrüttet zurück ließen.

Ja, auch der Tod macht bei Marvel mal Urlaub. Wahrscheinlich wenn ihr Thanos‘ Stalking zu viel wird und um sich Zeit für Gespräche mit ihren größten Zulieferern zu nehmen. Denn immerhin gesteht sie Logan im Verlauf des Gespräches, dass sie unheimlich auf ihn steht. Und gratuliert sich selbst, nachdem er gegangen ist, zu dem Plan, ihn in drei Monaten zu töten.

Handlung

Logan kehrt nach seinem klärenden Gespräch mit der Entität namens Tod zurück in die Schule für junge Mutanten, die er zuvor in einem Anfall von Rage verlassen hatte. Ungewöhnlich zerknirscht und kleinlaut gesteht er seinen dortigen Freunden, dass dies nur einmal mehr gespielt war, um seinen Abgang glaubwürdig zu gestalten. Denn sein alter Erzfeind Sabertooth ist in Besitz eines Artefaktes gelangt, mit dem dieser die Realität nach seinen Wünschen umgestalten kann. Und dieser Gefahr wollte Logan seine Freunde nicht aussetzen. Dass er sich nebenbei in seine neue Teamkollegin Pinch verknallt war nicht geplant.

Auch das ihn sein neuer Boss an Sabertooth verrät und dieser Pinch samt deren Tochter als Geiseln nimmt, war nicht wirklich so gedacht.
Doch Wolverine hat etwas aus seinem Gespräch mit Tod gelernt. Er will nicht länger der egoistische und rücksichtslose Einzelgänger sein, der alles in sich hineinfrisst und sich von seinen Freunden abkapselt, weil er ihnen zu wenig zutraut. Er versammelt eine Armee aus alten Freunden und Wegbegleitern, um sich Sabertooth und Mystique zu stellen. Die ziehen allerdings ebenfalls nicht unvorbereitet in die Schlacht. Es hat den Anschein, als gäbe es einen Verräter in den Reihen des Kämpfers mit den Adamantium -Klauen.

Charaktere

Logan aka James Howlet, besser bekannt als Wolverine, ist eine reichlich kaputte Seele. In seinem langen Leben hat er schon mehr gesehen und erlebt, als so manch Anderer. Hat schon mehr Tode auf dem Gewissen als der Punisher und schon derart üble Dinge durchgemacht, dass es an ein Wunder grenzt, dass sein Geist noch nicht unter dieser Last zerbrochen ist. Die Aussprache mit Tod bringt ein gewisses Maß an Einsicht und Klarheit zurück in seinen Kopf.

Er wandelt sich und akzeptiert, dass er ohne seinen Heilfaktor auf die Hilfe seiner Freunde angewiesen ist. Dank des doch recht klaren Titels der Serie wissen wir, dass ihm dies nichts nützen wird. Aber es ist nett zu sehen, wie James einige seiner Freunde beinah durch seine ungewohnt un-ruppige Art verschreckt.

Preis-/Leistungsverhältnis

Ich bin enttäuscht von diesem Heft. Zwar hat es noch immer die gewohnte Qualität, sowie Seitenzahl, doch das die beworbene Hauptstory nicht einmal halb so lang ist wie die Auffüll-Story, rund um Deadpool, ist eine Unverschämtheit. Man siehe bitte mein Fazit.

Erscheinungsbild

Wolverine 23 Bald bist Du tot CoverDas Cover zeigt Wolverines erhobene Faust mit ausgefahrenen Krallen, wobei die erste zersplittert ist und somit den Countdown zu seinem Tod darstellt.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Panini
  • Autor(en): Paul Cornell
  • Zeichner(in): Pete Woods
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Comicformat
  • Seitenanzahl: 52
  • Preis: 4,99 EUR
  • BezugsquelleAmazon

 

Bonus/Downloadcontent

Das Heft enthält, wie schon die Hefte zuvor, eine zusätzliche Story mit Deadpool als Protagonisten. In dieser macht sich der Anti-Held auf , seine Tochter vor den Schergen der Terrororganisation Ultimatum zu retten und nebenbei noch New York vor einer Invasion der Vampire. Zu diesem Zweck hat er per Zeitreise Dazzler, die Licht erzeugende Mutantin aus den 70er Jahren zu Hilfe geholt, da ihr derzeitiges Ebenbild die Zusammenarbeit verweigert. Die Story ist wirr und der Zeichenstil meiner Meinung nach scheußlich.

Fazit

Ach du meine Güte.

Entschuldigung Marvel, aber was habt ihr euch dabei gedacht? Die Zeichnungen von Pete Woods in Wolverines Story sind ja noch vertretbar gut, aber die Story an ist einfach nur haarsträubend. „Der Tempel des Todes auf Urlaub“? Ist das Euer Ernst? Als Comicleser ist man ja allerlei Albernheiten gewohnt, aber das geht doch etwas arg weit, finde ich. Dass Logan sein Verhalten überdenkt und zu einem besseren Menschen wird, reißt das Ganze dann zwar etwas raus, doch irgendwie will sich keine rechte Spannung einstellen. Da man ja ohnehin weiß, wie es für unseren Lieblingskanadier endet.

Und diese Scheußlichkeit von einer Bonusgeschichte, die dann auch noch zwei Drittel des Heftes einnimmt. Ich mag Deadpool, sogar sehr. Aber warum bekommt er so oft die infantilsten Zeichner und die dummen Storylines aufgedrückt? Klar, er soll überzogen und schwarzhumorig-lustig sein, aber derart albern und bescheuert, wie er in dieser Geschichte daher kommt, ist es eine Qual, sie zu lesen. Und jemand, der sich derart schwertut, korrekte und vor allem verschiedene Gesichtsausdrücke darzustellen wie John Lucas, hat meiner bescheidenen Meinung nach nichts in eurer Zeichnerriege verloren. So schluderige Zeichnungen sah ich selten.

Trotz der relativ guten Qualität der ersten Geschichte, erhält dieses Heft von mir keine gute Note. Denn wo Wolverine drauf steht, sollte deutlich mehr Wolverine drin sein!

Daumen2maennlich

Artikelbilder: Panini Comics

 

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