Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Panini läutet eine neue Ära mit der Kombination der Übersetzungen der US-Comics von Iron Man und Thor ein. Dabei findet die Handlung noch während des Axis-Events im Fall von Tony Stark und danach im Fall des Asen statt.

Handlung

Der Umkehrungszauber von Dr. Strange hat mehr bewirkt, als erhofft war. Tony Stark hat wieder angefangen zu trinken und ist in die altbekannte Arroganz und Selbstliebe verfallen. Und er hat mit dem „Extremis Virus 3.0“ San Francisco ein Geschenk gemacht. Verteilt über Smartphones, verändert der Technovirus die Besitzer der Geräte zu schönen und gesunden Menschen. Doch als Pepper auftaucht und ihn zur Rede stellen will, offenbaren sich zwei Machenschaften. Eine davon marktwirtschaftlich geschickt, aber ruchlos. Die andere ist gefährlich, denn Tony hat einen neuen Anzug gebaut. Auf Basis der DNA eines Symbionten.

Thor hingegen hat im Laufe des Gefechtes gegen Nick Fury Sr. etwas von diesem ins Ohr geflüstert bekommen. Seitdem kann er den Hammer nicht mehr heben. Mjölnir ist für jeden unverrückbar auf Asgardia. Selbst Odin kann ihn nicht bewegen. Indes tut sich etwas auf dem Grund des Nordmeeres auf der Erde. Eisriesen erwachen und greifen die Roxxon-(Unterwasser-)Seebasis an. Und dann taucht auch noch Malekith auf. Wer soll die Erde nun beschützen? Doch es muss immer einE Thor geben!

Charaktere

Beide Protagonisten werden nicht eingeführt und erklärt. Man muss die direkten Vorgeschehnisse kennen, die zu den Ereignissen aus diesem Comic führen. Wohl helfen kurze Textboxen am Anfang und Ende, den generellen Bogen zu finden, aber viel hilft das Einsteigern nicht.

Was auf einer sehr bodenständigen Ebene gut gelingt, ist das Zeigen der Veränderung. Stark in seiner Selbstherrlichkeit, Thor in seiner Verzweiflung. All das kommt wirklich gut heraus und beeindruckt.

Zeichenstil

Ein Ausschnitt aus Iron Man/Thor #01Yildirai Cinar, verantwortlich für Zeichnung und Tusche bei dem Iron Man-Comic, liebt klare deutliche Formen. Wenig verspielte, deutliche Panels zeigen stets das Wichtige und verlieren sich kaum in Details. Dafür gelingen Bewegungsstudien mit Techniken wie perspektivischer Verzerrung sehr gut und lassen mitfiebern. Stets bekommt die Augensektion der dargestellten Menschen und Superhelden besondere Aufmerksamkeit und wird stark betont.

Russell Dauterman, der Federführer bei Thor, ist fast das Gegenteil. Seine Panels sind filigran, verspielt und strotzen vor Details. Zudem wirken sie viel feinkörniger und haben nicht die starken Federstriche seines Kollegen.

Nur bedingt in diesen Absatz gehören meine Anmerkungen zum Schriftfront beim Thor-Comic. Ich bin mir bewusst, das der Font Tradition hat, aber ich finde die Sprechblasen sehr schwer zu lesen, da die Buchstaben dazu neigen, miteinander zu verschmelzen.

Preis-/Leistungsverhältnis

4,99 EUR ist der Preis, den Panini für den Doppelcomic veranschlagt hat. Die Lektüre lässt mich mit Spannung auf das Kommende zurück. Geleistet wird hier vor allem der Auftakt großer neuer Geschichten, die beide Superhelden maßgeblich in den Endzeiten des derzeitigen Marvel-Universums prägen.

Erscheinungsbild

IRONMANTHOR1_Heft_646Ordentliches Papier, gute Haptik und farbintensiver, kontrastreicher Druck. So kennt man es von Panini und so ist es auch hier. Das Cover zeigt den neuen Iron Man in seiner silberweiß-glänzenden Rüstung.

Die harten Fakten:

  • Verlag:Panini Comics
  • Autor(en):Tom Taylor, Jason Aaron
  • Zeichner(in):Yildiray Çinar, Russell Dauterman
  • Erscheinungsjahr:2015
  • Sprache: Deutsch
  • Format:Softcover
  • Seitenanzahl:52
  • Preis:4,99 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Bonus/Downloadcontent

Variant- oder US-Cover fehlen dieses Mal im Inneren vollkommen, dafür helfen die für Panini üblichen Textboxen beim Verständnis der Vorgänge.

Fazit

Der Comic ist nichts anderes als ein Grundstein für die Dinge, die kommen werden. Besonders das letzte große und ganzseitige Panel des Thor-Comics hat in den USA für Furore gesorgt und hätte es auch hier, wenn es uns kalt erwischt hätte.

Und genau der Punkt, dass der Band nur eine Andeutung ist und keine richtigen Fakten schafft, ist auch das Problem. Der Leser steht in den Startlöchern, will mehr erfahren und wird in beiden Fällen mit einem bösen Cliffhanger wortwörtlich in der Luft hängen gelassen.

Im Fall von Iron Man hat Pepper Potts Vorkehrungen für ein Problem wie das der aktuellen Größenordnung geschaffen und beim Thor-Comic kann doch jemand am Ende den Hammer aufheben. Beide Momente sind stark und wirken auf den Leser durch die Art, wie sie herbei gelenkt werden.

In Summe hat mir die Lektüre gut gefallen und ich freue mich, auf diese neue Serie aufgesprungen zu sein. Harren wir also den Dingen, die da kommen.

Daumen4Maennlich

Artikelbilder: Panini Comics

 

1 Kommentar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein