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Ende August erschien ein neues Magic Duel Decks, welches seinen Schatten auf die epische Konfrontation im Herbst voraus wirft. Als erster Appetithappen auf das kommende Set Kampf um Zendikar, erhalten Spieler exklusiv die Gelegenheit, schon im Vorfeld sechs Karten aus dem kommenden Set auszuprobieren. Was es noch so Interessantes zu entdecken gibt und wie sich die Decks spielen, erfahrt ihr in unserem kurzen Testbericht.

Einsteiger und Freizeitspieler finden in den Duel Decks eine gute Möglichkeit, direkt mit zwei spielfertigen Decks das Magic: The Gathering-Sammelkartenspiel auszuprobieren. Die spielfertigen Decks beinhalten Karten quer durch die Magic-Geschichte. Nicht nur brandneue Karten sind dabei, sondern auch einige Neuauflagen mit alternativem Artwork.

Was ist drin?

  • 2 spielfertige Decks mit je 60 Karten
  • 2 Deckboxen
  • 10 Kreaturenspielstein-Karten
  • 1 Strategiehilfe
  • 1 Einführung in Magic: The Gathering

Deck: Zendikar

Die Mächte Zendikars haben sich vereint, um mithilfe des gewaltigen Manas, das durch Zendikar pulsiert, ihre Welt zu verteidigen.

Wie schon beschrieben, greift die Neuerscheinung der Duel Decks den Konflikt auf der Welt Zendikar auf, indem sich die Bewohner gegen fiese weltenverschlingende Tentakel-Aliens erwehren müssen. Mit dem Zendikar-Deck, welches in den Farben Grün und Weiß gehalten ist, bietet eine bunte Ansammlung an Bewohnern der geplagten Welt. Die Besonderheit an Zendikar ist, dass sich das Land selbst dynamisch bewegt und die Umwelt somit selbst zur Herausforderung wird. So ist es nicht verwunderlich, dass es ein spielstarkes Land wie Aufgerüttelte Waldwildnis, welches selbst zur Kreatur werden kann, in die Kartenauswahl geschafft hat. Überhaupt suchen die Bewohner Zendikars im Kampf gegen die außerirdischen Invasoren gerne die wertvolle Unterstützung der Natur. So belohnen zahlreiche Karten in diesem Deck mit tollen Effekten, wenn man fleißig die eigenen Länder aufs Spielfeld legt. Beispiele finden sich in Schildkäfer-Meute, Grasender Wiesenhirsch und Expedition zum Khalni-Herzen. Schafft man es, genug Länder auf das Feld zu bringen, kann man Zendikars Rächer beschwören und sollte mit diesem dem Sieg deutlich näherkommen. Doch es gibt weitaus mehr Bewohner Zendikars, die sich in diesem Deck unter der passenden Mechanik Verbündeter vereinen. Menschen wie der Graupelz-Jäger und der elfische Tajuru-Bogenschütze stehen hier Seite an Seite und lösen besondere Effekte aus für jeden Verbündeten, der vom Spieler kontrolliert wird. Wer während des Spielverlaufes noch überzähliges Mana hat, kann es in die Kreaturen-Karten mit der sprichwörtlichen Mechanik “Stufe aufsteigen” investieren. Ein Bestienzureiter aus Bala Ged etwa wird immer stärker, umso mehr Mana man im Spielverlauf in ihn pumpt.

Das Deck spielt sich sehr geradlinig, hat aber dennoch aufgrund der Vielzahl an Mechaniken einiges an Abwechslung zu bieten. Die Verbündeten-Mechanik wird leider nicht so häufig ausgelöst, da eben auch viele andere Kreaturen ihren Platz im Deck haben und diese zwar ebenfalls tapfer Zendikar verteidigen, aber eben laut Kartentext keine Verbündeten sind. Die meisten Karten sind von ihren Manakosten relativ niedrig gehalten und so hat man auch die ersten Spielzüge viel zu tun. Wie schon erwähnt, kann man auch später einige Kreaturen mit überzähligem Mana verstärken und selbst die einfachen Landkarten lösen bei einigen Karten starke Bonus-Eigenschaften aus. Es ist also immer was los und man versucht, den Gegenspieler mit einem Ansturm aus einer sehr abwechslungsreichen Truppe unter Druck zu setzen.

Emrakuls Amme - eine rote Kreatur mit Token, die Mana produzieren
Emrakuls Amme – eine rote Kreatur mit Token, die Mana produzieren

Deck: Eldrazi

Die Eldrazi-Titanen haben sich von ihren viele tausend Jahre alten Fesseln befreit. Jetzt stürzen sich ihre zahllosen Ausgeburten auf Zendikar.

Die fiesen Tentakel-Aliens toben weiter auf Zendikar, und bevor es im Herbst richtig zur Sache geht, kann man hier schon mal eine Art Vorhut in den Kampf führen und den kümmerlichen Verteidigern Zendikars die Kunst des Weltenverschlingens näher bringen.

Als Fiesling darf man mit diesem Deck zu einer schwarz-roten Farbkombination greifen, um seine Lakaien ins Feld zu schicken. Hier tummeln sich überwiegend finstere Vampire wie Vampir-Nachtschwärmer und Schlächter von Malakir. Die Eldrazi unterstützen ihre Horde mit niederen Drohnen wie Emrakuls Amme. Ziel des Decks ist es, den Gegner so lange mit den unterschiedlichen Dienern beschäftigt zu halten, bis man die eigentlichen Schrecken herbeirufen kann. Die farblosen Eldrazi-Monster wie Ulamogs Schläger und Es, das betrügt sind schreckliche Gegner auf dem Spielfeld und schwer zu besiegen. Eine der Schlüsselkarten ist hier das Land Eldrazi-Tempel welches das Zeitfenster bis zur Beschwörung der Monster deutlich verkürzt. Zum Glück für die Zendikar-Verteidiger liegt der Tempel nur einmal im Deck der Aliens verborgen. Doch die Verbündeten müssen sich noch mit zahlreichen anderen Gemeinheiten rumärgern. Das Eldrazi-Deck verfügt auch über Zaubern wie Gespaltener Donnerschlag, Verluste im Moor und Die Sanften auffressen. Der Name ist hierbei Programm und die Zauber dezimieren gegnerische Kreaturen mitunter sehr effizient.

Wer also eher kontrolliert agieren möchte und den gegnerischen Aufbau immer wieder entscheidend stören will, bis er selbst die mächtigen Monster aufs Feld legen kann, der ist mit diesem Deck gut bedient.

Auf der offiziellen Website findet ihr beide Decklisten und könnt euch selbst einen Eindruck über die Kartenansammlung verschaffen.

Fazit

Duel Deck Box: Zendikar vs Eldrazi
Duel Deck Box: Zendikar vs Eldrazi

Mit Duel Decks: Zendikar vs. Eldrazi läuten die Magic-Designer den Anfang des neuen zweiteiligen Sets ein. Im Herbst startet der erste Teil mit Kampf um Zendikar. Diesem widmet sich auch das neueste Exemplar der Duel Decks Produktreihe. Die Decks spielen sich abwechslungsreich genug und bieten die Gelegenheit, mal in die Rolle der guten Verteidiger Zendikars zu schlüpfen und mal mit den fiesen Eldrazi-Aliens und deren Verbündeten zu agieren.

Die Produktlinie richtet sich vorwiegend an Freizeit– und Gelegenheitsspieler, ist jedoch nur in englischer Sprache erhältlich.

Der Inhalt der Box ist überwiegend gelungen, es finden sich zwei vollständige Decks, Deckboxen und Spielanleitungen. Einige gute Rare-Karten, sechs exklusive Karten aus dem kommenden Set und ein paar alternative Illustrationen runden das Paket ab.

Ein Makel der fertigen Deckboxen bleibt jedoch. Man kann die Karten hier nur ohne die üblichen Kartenhüllen aufbewahren. Zwar funktioniert das Spiel wunderbar auch ohne Hüllen, jedoch zeigen sich zu schnell Gebrauchsspuren an den teils wertvollen Sammelkarten. Erfahrenere Spieler müssen sich somit entscheiden, ob sie die schön bedruckten Pappboxen zur Aufbewahrung nutzen möchten oder neben der Anschaffung von Hüllen noch über alternative Boxen nachdenken müssen.

Wer jedoch mit einem Spielpartner oder einer Spielpartnerin einfach mal in das reichhaltige Magic-Universum reinschnuppern möchte, der kann getrost zu der kostengünstigen Duel Decks Serie greifen.

Artikelbilder: Wizards of the Coast (c) 2015

 

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