Neben den beiden Rollenspiel-Klassikern, über die wir separat berichteten, hat der große Verlag aus Friedberg, Pegasus Spiele, natürlich auch noch viele andere Spiele im Programm. Am großen, nicht übersehbaren Stand, konnte man die aktuellen Spiele und Messeneuheiten anspielen und auch direkt erwerben. Schauen wir also mal, was der Verlag mit dem geflügelten Pferd Neues dabei und zu erzählen hatte.
Inhaltsverzeichnis
Golem Arcana
Zu Golem Arcana gab es zur SPIEL keine Neuheiten seitens Pegasus. Dennoch nutzen wir die Gelegenheit, mit Benjamin Lilienthal, der auch die Communityseite golemarcana.de betreibt, ein wenig über den Stand der Dinge zu plaudern.
Für eine Turnierszene gibt es zwei Standbeine: zum einen das „Emissary-Programm“, in dem Freiwillige Turniere und Events abhalten – zum anderen arbeitet Pegasus parallel an einem Organized-Play-Programm, welches über die Fachhändler laufen wird und in den entsprechenden Kits auch physische Preise beinhalten soll.
Im November wird es auch wieder neue Veröffentlichungen geben, welche es leider nicht rechtzeitig zur SPIEL geschafft haben. Erscheinen werden dann die ersten beiden Kolosse. Zum Weihnachtsgeschäft wird es dann auch neue Erweiterungen für die beiden Hauptfraktionen, welche man aus der Grundbox kennt, im Handel geben. Für das Frühjahr ist der Release für die nächsten zwei Kolosse anvisiert.
Geplant für Januar ist zudem das „Remote Player Kit“, welches bereits im Mai erscheinen sollte, sich jedoch in der Entwicklung verzögerte. Hier wird es mittels App möglich sein, via Internet mit anderen zu spielen. Dennoch wird physisch gespielt: Jeder Spieler baut sein Spielfeld zuhause auf, samt Figuren. Zur Darstellung der gegnerischen Figuren werden im Set Bases mit einer abwischbaren White-Board-Fläche enthalten sein. Die Produktion hiervon ist übrigens bereits soweit fertig, dass die Kits im Lager liegen – es wird nur noch auf die Fertigstellung der App gewartet.
Unsere Rezension zu Golem Arcana könnt ihr übrigens Ende des Monats hier lesen.
Krosmaster: Arena, Quest und Krosmaga
Im Gegensatz zu Golem Arcana gab es für Krosmaster Neuheiten auf der Spielemesse. Neben dem erst vor kurzem veröffentlichten Duel Pack 2 und der Einsteiger-/Kinderfreundlichen Variante Krosmaster Junior konnte auf der Messe erstmals die deutschen Version von Krosmaster Quest gespielt und erworben werden. Letzteres zumindest dann, wenn man früh dort war: Bereits im Laufe des Freitags war das Spiel bei Pegasus selbst ausverkauft, die letzten Exemplare bei Händlern wechselten am Samstag den Besitzer. Nachschub wird bei Pegasus im Laufe der Woche erwartet.
Worum geht es bei Krosmaster Quest? Das von Pegasus als „Nachfolger“ von Krosmaster Arena bezeichnete Spiel basiert zwar auf dem erfolgreichen Vorgänger, ist jedoch ein eigenständiges Spiel. Krosmaster Arena wird damit keinesfalls abgelöst. In Quest spielen bis zu sechs Spieler kooperativ im Stil eines Dungeon-Crawlers. Das Spiel selbst ist vollständig kompatibel zu allen Figuren von Krosmaster Arena und enthält zudem zwei exklusive Figuren, welche nur in dieser Box enthalten sind, aber auch beim klassischen Arena genutzt werden können.
Ebenfalls als Neuerscheinung geplant war die Veröffentlichung der Piwate Island-Erweiterung für Krosmaster Arena. Diese hat es nicht rechtzeitig zur Messe geschafft, sollte jedoch in Kürze erscheinen, im Gegensatz zur „Bruderschaft des Tofu“, einer Erweiterung mit sechs Promo-Figuren. Diese wird wahrscheinlich nicht bei Pegasus erscheinen, wie uns der deutsche Headjudge Stefan Bassmann mitteilte. Generell läuft das Spiel weiter erfolgreich, und für die deutsche Meisterschaft liegen bereits über 30 Anmeldungen vor – die Spielerzahl des letzten Jahres (37) sollte deutlich übertroffen werden.
Direkt neben den Demos zu den diversen Krosmaster-Spielen bei Pegasus zeigte Erfinder Ankama übrigens den Prototyp von einem neuen Spiel im Krosmoz: Krosmaga, eine Mischung aus Trading-/Living-Card und Tower Defense. Hierbei stellt sich jeder der beiden Spieler ein Deck zusammen, bestehend aus Kreaturen und Zaubern. Die Kreaturen werden dabei auf einer der fünf Bahnen ausgespielt, auf der sie sich Runde für Runde entsprechend ihrer Bewegungsweite nach vorne bewegen können. Treffen sich zwei Kreaturen, fügen sie sich Runde für Runde ihren Schaden zu, bis eine der Kreaturen das Zeitliche segnet und so den Platz freigibt. Auf der anderen Seite angelangt, wartet dort in jeder Bahn ein Ei, welches fünf Schadenspunkte einstecken kann. Hiernach wird der Marker umgedreht und der Angreifer erfährt, ob er ein rotes (drei vorhanden) oder ein blaues Ei (zwei vorhanden) vernichtet hat. Sobald ein Spieler beim Widersacher zwei rote Eier vernichtet hat, hat er das Spiel gewonnen. Da es aber auch zwei unnütze blaue Eier gibt, enthält das Spiel entsprechend einen gewissen Bluff-Faktor, der durchaus reizvoll ist. Durch die verschiedenen Zauber und Sonderregeln dürfte auf die Spieler einiges an Überlegungen beim Deckbau zukommen. Finanziert werden soll das Spiel über einen noch nicht terminierten Kickstarter.
Ob es auch für Krosmaga eine deutsche Übersetzung von Pegasus geben wird, steht jedoch leider noch nicht fest. Hier muss man wohl einfach das Beste hoffen.
Weitere Neuheiten
Neben vielen Familien- und erstmals auch speziell gegliederten Kinderspielen (welche ebenfalls einen eigenen Stand hatten) gab es auch noch das eine oder andere weitere Highlight bei den Pegasus’schen Messeneuheiten.
Zu nennen wäre da beispielsweise Munchkin – Jäger des Schatzes. In diesem neuen Brettspiel bewegen sich die Munchkins auf dem Spielbrett und bekämpfen die Monster auf der Jagd nach Schätzen. Im Gegensatz zu anderen Munchkin-Spielen ist das Spiel wesentlich kindgerechter gestaltet und entsprechend bereits ab 6 Jahren empfohlen. Auch die Regeln sind soweit einfach gehalten, dass es für kleinere Spieler leicht zu erlernen ist. Der typische Munchkin-Look bleibt natürlich dennoch erhalten.
Zu Munchkin gibt es auch noch eine weitere Neuheit: Smash Up! Munchkin, die neueste Erweiterung für das beliebte Smash Up! – ein Crossover mit dem ebenso beliebten Munchkin. Das Fachhandels-exklusive Set enthält unter anderem acht neue Fraktionen, die an bekannte Rassen der Munchkin-Welt angelehnt sind. Für Fans der beiden Spielsysteme dürfte es sich um einen Pflichtkauf handeln.
Ein weiteres kleines Spiel, welches schon durch die Schachteloptik auf sich aufmerksam macht, ist Pixel Tactics. Dieses Spiel sieht auf den ersten Blick aus wie ein klassischer Game Boy, ist jedoch ein Kartenspiel. In diesem wählt sich jeder der zwei Spieler einen Anführer aus, um den herum im Laufe des Spiels eine Truppe gebaut wird. Ziel ist es, den gegnerischen Anführer zu töten. Als besonderer Clou haben die Karten unterschiedliche Effekte, abhängig davon, ob diese in der Front, der Flanke oder der Nachhut gespielt werden. Empfohlen wird das Spiel ab einem Alter von 10 Jahren.
Erwähnenswert ist auch Imperial Settlers. Dieses international ausgezeichnete Spiel ist nun auch in deutscher Sprache erhältlich. Die bis zu vier Spieler ab 10 Jahren verfolgen das Ziel, ihre Fraktionen zu Großmächten zu formen. Dies kann sowohl kriegerisch, als auch mittels Diplomatie geschehen – oder eben auch nicht. Jede Fraktion besitzt dabei individuelle Fertigkeiten, und auch eine Solitärvariante ist enthalten. Strategen dürften somit selbst ohne Mitspieler auf ihre Kosten kommen.
Um den Aufbau einer Großmacht geht es auch in Mega Civilization von 999 Games, dessen Vertrieb über Pegasus läuft. Und dieses Spiel trägt das „Mega“ nicht umsonst im Namen. Bis zu 18 Spieler durchleben die Entwicklung einer Kultur, von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Für eine Partie sind 10 – 12 Stunden anzusetzen. Allerdings gibt es auch ein Einstiegs-Szenario, welches bereits in unter 2 Stunden gespielt werden kann. Die Mindestspielerzahl beträgt übrigens fünf. Hierbei wird jedoch nur ein Teil des epischen Spielplans aufgebaut, der bei großen Spielen aus allen vier enthaltenen Spielplanteilen besteht. Enthalten sind zudem über 2.000 Marker und über 1.500 Karten – „mega“ eben.
Artikelbilder: Pegasus Spiele (Produkte), Fotografien: Michael Fuchs
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