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Wer über Phantastisches schreibt, liest, spielt und schaut natürlich auch in dem Bereich. Nach 2013 ist es mal wieder Zeit, unseren Lesern zu zeigen, was uns Redakteure, Ressortleiter, Lektoren und die Chefetage bewegt hat. Es war viel los.

Anna-Lena Schubert

Ich leite momentan Friedlos auf der Drachenzwinge: Ein offizielles DSA-Abenteuer, das wir mit Fate Core bespielen. Ein Cover, abgemalt bei Joe Abercrombie; eine Geschichte, inspiriert bei Battlestar Galactica; Charaktere, geprägt durch die Edda – was kann man mehr wollen? Friedlos ist eine düstere Geschichte, in der wir um die Zukunft und das Überleben Thorwals ringen. Schwere Entscheidungen, dreckige politische Verwicklungen, eine bodenlose Paranoia und Grim’n’Gritty-Charaktere prägen die Handlung.

Ansonsten habe ich dieses Jahr das Finale der Quanionsqueste als Spielerin erleben dürfen und werde Anfang nächsten Jahres mit meiner Chronistin das wiedergeborene Degenesis erkunden. Neben regelmäßigen Runden habe ich in diesem Jahr einige Systeme ausprobieren können, die powered by the Apocalypse sind – The Sword, The Crown, und The Unspeakable Power haben mich schwer beeindruckt.

Ich habe mir dieses Jahr nur wenige neue Brettspiele zugelegt; aber die, die nun einen Platz in meinem Regal gefunden haben, beeindrucken mich noch immer nachhaltig: Winter der Toten als unglaublich herausforderndes Survivalspiel mit Verrätermechanik und T.I.M.E-Stories, das kollaborative, analoge Point-&-Click-Adventure. Momentan liegt Mysterium noch ungespielt in meinem Schrank – vielleicht finde ich ja an Weihnachten endlich Zeit dafür …

Mein absolutes Serienhighlight dieses Jahr war ganz klar Mister Robot, der weit vor einer den Erwartungen nicht gerecht werdenden zweiten True Detective-Staffel lag. Gerade erst letzte Woche habe ich The Man in the High Castle geschaut und bin sehr gespannt darauf, einen Roman von Philip K. Dick als Serie verfilmt zu sehen.

Das Literaturjahr 2015 war für mich großartig! Erfrischende Science-Fiction in Ancillary Justice und den Folgebänden der Imperial Radch-Trilogie, Karen Memery als wunderbares Steampunk-/Gender-Drama, Empire Ascendant, Station Eleven, Fool’s Quest, … Oje, ich lese viel zu viel.

Dafür habe ich deutlich weniger Zeit mit Gaming verbracht. Mittlerweile habe ich aufgegeben, regelmäßig League of Legends zu spielen (es ist einfach zu frustrierend, nicht gut darin zu sein) und habe mir stattdessen mit Life is Strange (berührend), GTA 5 (großartig!), Dragon Age: Inquisition (für mich sehr enttäuschend) und The Witcher 3 (das bessere Dragon Age) die Zeit vertrieben.

Dirk Walbrühl

Mit einem bin ich mir ganz sicher: Rollenspiel muss man spielen! Dankbarerweise macht meine Frau bei allem mit und probiert die Spielwelten aus, die ich anschleppe. Den Fernseher haben wir als Abendbeschäftigung jedenfalls seit Jahren nicht mehr angeschaltet. Viele RPGs verdienen sich dabei einen Platz in unserer gemeinsamen Sammlung, aber nur wenige werden zu längeren Spielrunden ausgebaut oder für One-Shots an Spieleabenden verwendet – dieses Jahr vor allem Finsterland, Summerland und Microscope.

Ein Hit, den wir nun länger mit unseren Freunden spielen ist Degenesis. Das postapokalyptische Setting hat die langjährige Legend of the Five Rings-Runde beerbt – Tribal-Punk statt Mystik-Eastern. Wir spielen zwar nur etwa einmal im Monat, dafür dann aber ein ganzes Wochenende und mit umso größerer Begeisterung.

Dabei gebe ich meist den Spielleiter aus Leidenschaft; Spieler bin ich derzeit nur in einer DSA5-Runde mit einem grimmigen Schwarzmagier aus Lowangen. Irgendwie entkomme auch ich dem ältesten deutschen Rollenspiel nicht. Nach Abenteuern im Bornland hat es die Heldengruppe mittlerweile nach Fasar verschlagen, wo wir von Kopfgeldjägern verfolgt um unser Leben fürchten.

Als Vielspieler merke ich dabei deutlich, wie sich mein Spielegeschmack zunehmend verändert. Tolkieneske Drachen, Elfen und Artefakte hängen mir nach über 15 Jahren Rollenspiel genauso zum Hals heraus wie dicke Regelschinken. Eine Spielrunde im selbstgebastelten Fantasy-Setting habe ich deshalb sogar extra auf das Fate Core-System umgestellt. Fatepunkte ausgeben gibt dem Ganzen einfach mehr Pepp. Je eingängiger ein neues Rollenspiel ist und je exotischer dessen Spielwelt, desto interessanter finde ich es. Am meisten reizen mich aber die „unspielbaren“ Vertreter des Hobbys: Vielleicht finde ich ja eines Tages doch noch ein paar Mitstreiter für Tribe 8 oder Promethean: The Created; mal sehen.

Dominik Heinrichs

Im Pen-&-Paper-Bereich leite ich momentan eine Runde, bei der sich Cthulhu, Shadowrun und hin und wieder einige Test-Systeme abwechseln. Bald spielen wir außerdem Splittermond. Dieses System hat mich richtig gepackt und ich bin sehr gespannt, wie meine Spieler mit ihren Helden umgehen und wie ich persönlich, als alter D&D-Hase, die Abenteuer erleben werde.

An Brettspielen kommt immer mal wieder etwas Neues auf den Tisch. Begeistert bin ich momentan von den Legenden von Andor, es darf aber ruhig auch mal eine Runde Villen des Wahnsinns sein. Meine Freundin und ich spielen außerdem gerne eine Runde Dominion zu zweit. Ein All-Time Klassiker ist für mich auch Kleine Helden, den ich immer wieder gerne spiele.

Durch mein Netflix-Abo und diverse gekaufte Serienboxen grusele ich mich derzeit gerne bei Akte X, lache bei How I Met Your Mother, denke nach bei Suits und bin begeistert bei Sherlock. In der Pipeline stehen noch viele weitere gute Produktionen wie Fargo, Battlestar Galactica, Game Of Thrones, House Of Cards und Firefly. Star Trek geht so und so immer und wenn ich mal eine deutsche Produktion empfehlen soll: schaut Euch Der Tatortreiniger an. Brüllend komisch!

Auf der Playstation läuft momentan Dragon Age: Inquisition, bald The Witcher: Wild Hunt und den Batman-Spielen bin ich auch nicht gerade abgeneigt. Einer Runde NBA 2K als aktiver Basketballer gegenüber auch nicht.

Wenn ich mal zum Lesen komme, lese ich unheimlich gerne High Fantasy (Die Zwerge), Urban Fantasy (Harry Potter) und auch mal einen (phantastisch angehauchten) Krimi (Peter Grant-Reihe von Ben Aaronovitch, Sherlock Holmes oder Romane à la Sebastian Fitzek). Auch Comics dürfen mal vor die Augen: Tim & Struppi, Asterix und Percy Pickwick dürfen es dabei sein.

Henning Lechner

Ich leite derzeit eine Shadowrun-Runde und eine Pathfinder-Runde. Außerdem habe ich bis Ende des Jahres in einer weiteren Pathfinder-Runde mitgespielt sowie in einer Star Wars-Onlinerunde.

Die zweite Pathfinder-Runde wird 2016 wahrscheinlich durch Shadowrun 2050 ersetzt, und eine Cthulhu-Runde als Spieler ist auch in Vorbereitung.

Daneben verwende ich jede freie Minute darauf, die neuste Version eines eigenen Regelwerkes zu finalisieren und endlich wieder auf die Öffentlichkeit loszulassen.

Auf Brettspielseite bin ich weiterhin meinen beiden Lieblingen verfallen: Pandemie und Merchants&Marauders. Dazu kam noch meine Neuentdeckung dieses Jahres (auch, wenn es das Spiel schon länger gibt): „Sator Arepo Tenet Opera Rotas“ – ja, das ist wirklich der Name. Dazu natürlich noch Zombies für zwischendurch. Daneben habe ich noch jede Menge anderer Spiele gespielt, aber mit Abstand nicht so regelmäßig.

Der Tabletop-Bereich liegt bei mir derzeit ziemlich brach. Ich bin dabei, in eine Bloodbowl-Liga einzusteigen, und meine Space Orks beschweren sich wöchentlich bei mir, dass sie endlich mal wieder moschen möchten.

Bedingt durch lange Dienstfahrten von über 800 km pro Woche habe ich dieses Jahr eine größere Anzahl Hörbücher verschlungen, unter anderem die beiden Askir-Reihen (Geheimnis von Askir und Götterkriege). Außerdem habe ich mir auch den Rest der Ender-Saga angehört (der mich, ähnlich wie bei Dune, ab dem zweiten Buch nicht mehr so sehr begeistert hat).

Dieses Jahr sind einige Designs für Computerspiele entstanden, und die ersten werden mit etwas Glück bereits Beginn nächsten Jahres das Licht des Internets erblicken.

Fernsehserien habe ich wenig verfolgt, man könnte sagen, ich habe mich auf die absoluten Standards beschränkt: Game Of Thrones und Dr. Who. Und ich habe den Entschluss gefasst, mich endlich mal mit Vikings und The Walking Dead auseinanderzusetzen. Vielleicht über die Feiertage.

Holger Christiansen

Im Bereich Tischrollenspiel habe ich aktuell vier aktive Runden. Zwei Mal Pathfinder, dazu meine heiß geliebte Aberrant-Runde, die wie die vierte Runde – Star Wars: Am Rande des Imperiums – von unserem Chefredakteur Roger geleitet wird.

Bedingt durch die verschiedenen Vorlieben der Spieler ist hier das komplette von mir gewünschte Spektrum des Rollenspiels abgebildet. Eine der Pathfinder-Runden ist fast schon mehr ein Tabletop als Rollenspiel und das Charakterspiel beschränkt sich auf ein Minimum. Am anderen Ende des Spektrums ist die Aberrant Runde, die zwar auch eine gehörige Portion Action beinhaltet, deren Fokus aber ganz klar die Charaktere und Interaktionen und Geschichten sind. Den Link zu unserer ziemlich ausführlichen Wiki, die wir quasi als Tagebuch verwenden, findet ihr bei Roger. Ich stelle in dieser Runde Manuel „Panday“ Hamapongo dar. Die beiden anderen Runden finden sich irgendwo zwischen diesen beiden.

Abseits vom Tischrollenspiel spiele ich weiterhin regelmäßig Brettspiele, meist Spiele, die man zu den so genannten Euro-Games zählt. Also weniger konfliktlastig, sondern stattdessen auf Ressourcenverwaltung, Aufbau etc. fokussiert. Nachdem wir nun ein paar Wochen die Neuheiten der letzten SPIEL ausprobiert haben, sind wir nun wieder zu unseren üblichen Klassikern zurückgekehrt. Puerto Rico, Tzolkin, Caylus und einige mehr.

Wenn ich nicht gerade spiele, dann konsumiere ich einige amerikanische Fernsehserien, oftmals aus dem fantastischen Bereich, aber auch ein paar andere. Dabei fand ich persönlich die letzten beiden Jahre nicht besonders ergiebig. Aus dem aktuellen Jahr sind lediglich Supergirl und Limitless weiterhin auf meiner Liste der geguckten Serien, aus dem letzten nur noch The Flash. Alle anderen Serien, die ich geguckt hatte, wurden abgesetzt (Forever) oder konnten mich nach einigen Folgen nicht mehr halten (Quantico, Scorpion und einige mehr). Leider lässt auch von den seit Jahren geguckten Serien die Qualität immer weiter nach, so dass ich bei einigen davon (unter anderem Doctor Who und The Big Bang Theory) nah daran bin, sie nicht weiter zu gucken. Entweder wird das Programm kontinuierlich schlechter oder ich muss mich damit abfinden, dass ich so langsam aus der „werberelevanten Zielgruppe“ herausaltere und die Serien daher nicht mehr meinen Geschmack treffen.

Klaus Westerhoff

Wenn ich mir die letzte Rundschau von 2013 noch einmal anschaue, so habe ich das Gefühl, als hätten sich viele Gegebenheiten kaum geändert. Merkt man vielleicht daran, dass man in die Jahre kommt?

Die meiste Zeit widme ich nach wie vor meinen beiden Zwillingen, die seit diesem Sommer die Grundschule besuchen. Meine Begeisterung für Brettspiele habe ich inzwischen erfolgreich an die beiden weitergeben können, und so kommen mit Titeln wie Takenoko, Bohnanza, Castellan oder King of Tokyo regelmäßig auch mehr als nur reine Kinderspiele auf den Tisch.

Meine Rollenspielrunde schafft es weiterhin, zumindest einmal im Monat zusammenzukommen. Nachdem wir geraume Zeit großen Spaß an der Erkundung von DnD 3.5 Eberron hatten, haben wir dieses Jahr auch einmal Fate in einer SF-Kampagne mit Versatzstücken von Mindjammer ausprobiert. Der sehr freie Erzählspiel dieses Systems war allerdings für viele von uns eine große Umstellung, die bis zuletzt immer wieder für ein stockendes Spiel gesorgt hat. So überlege ich nun, ob ich mit meiner Konvertierung von In Nomine irgendwann einmal selbst in die Rolle des Fate-Spielleiters schlüpfen soll, um diesem System noch einmal eine verdiente Chance zu geben. Zunächst aber sind wir wieder frisch nach Eberron zurückgekehrt und widmen uns den exotischen Geheimnissen des südlichen Kontinents Xen’Drik.

Für Kino bleibt leider weiterhin kaum Zeit, deshalb ergötze ich mich regelmäßig am stetig wachsenden Angebot von Netflix, das zu meiner großen Freude auch Geheimtipps wie An Honest Liar, Persepolis, Station Agent oder Shame anbietet. Von den vielen Serien im Programm des Streaming-Platzhirsches habe ich in diesem Jahr erst einmal alle Staffeln von Arrested Development genossen.

So muss Abends der PC zumeist zurückstecken – obwohl ich mir unlängst endlich die Deponia-Trilogie zugelegt habe und hoffe, mich diesem modernen Klassiker bald mehr zu widmen.

Marc Keil

Klassisches Tischrollenspiel habe ich praktisch nur noch virtuell. Im Moment befindet sich eine Dresden Files-Runde in Vorbereitung, bei der ich die Regeln stark in Richtung Fate Core gebogen habe. In einer weiteren Runde spiele ich mit anderen Teilzeithelden Trinity, das mir bisher sehr gut gefällt. Ich bin allerdings total scharf auf eine Secrets of Cats– oder Jadepunk-Runde. Da hat sich bisher leider noch nichts ergeben. Wer Lust auf eine Hangouts-Runde hat, darf mir gerne einen Kommentar hinterlassen.

Dieses Jahr habe ich bisher nur Fachbücher gelesen. Besonders gut hat mir Superhuman by Habit gefallen, das sich mit dem Erlernen neuer Gewohnheiten beschäftigt. Ansonsten warte ich fieberhaft auf den nächsten Dresden Files-Band. Um mir die Wartezeit bis dahin zu verkürzen, habe ich mir Lockwood & Co: Die Raunende Maske unter den Baum gelegt.

2015 war für mich definitiv ein Serien-Jahr. Game of Thrones, Supernatural und Lie to Me haben mich das Jahr über begleitet, aber auch Castle und Firefly waren von den amerikanischen Serien vertreten. Im deutschen Bereich hat mich Vorstadtweiber super unterhalten. Mitte Dezember habe ich dann noch die Endzeit-Martial-Arts-Serie Into The Badlands entdeckt. Als begeisterter Kampfsportler hat sie mich sofort in ihren Bann gezogen und seitdem fiebere ich wöchentlich der nächsten Folge entgegen.

Markus Sauerbrey

So langsam nimmt das Rollenspiel bei mir wieder Fahrt auf. Während ich in den letzten Jahren eigentlich eine kontinuierlich Runde hatte, habe ich mitunter wöchentlich sogar zwei Termine, bei denen ich spielen darf.

Ich spiele zum einen in einer Arcane Codex-Kampagne, die nun schon ins vierte Jahr geht. Ich bin hauptsächlicher Spielleiter der Runde, habe die leitende Position allerdings in der letzten Zeit auf eigenen Wunsch ab und an mal abgegeben. Außerdem bin ich nun wieder regelmäßig in einem lokalen Rollenspielverein anzutreffen, wo ich mich mit Dingen außerhalb einer festen Kampagne austoben kann. Derzeit bedeutet das Fate in allen möglichen Geschmacksrichtungen.

Ab und an leite ich auch mal eine Rollenspielsitzung für die Familie. Entweder für Schwager, Nichten und dergleichen oder aber für meine beiden Jungs und deren Freunde, die dann allerdings noch sehr leichte Kost serviert bekommen, natürlich auf der Basis von Fate.

Ein wenig Abwechslung in den Alltag zwischen Arbeit und Familie bringt dann noch das Bloggen, das Lesen in Regelwerken (Fate, Shadowrun oder Savage Worlds), aber auch das gelegentliche Fernsehen. Dabei hangeln sich meine Frau und ich durch alles, was das Streaming-Angebot zu bieten hat – so lange kein Lachen eingespielt wird oder von einem Publikum zu hören ist. Ich hasse Sitcoms!

Michael Engelhardt

Dieses Jahr war für mich durch und durch in der Freizeit von Fantasy-LARP geprägt. Ein bis zwei Cons im Monat waren für mich die Regel und ich tummelte mich von kleinen familiären Cons bis zum Drachenfest fast in der ganzen Republik. Mit einem Star Trek-LARP war ich aber auch mal ganz exotisch unterwegs.

Parallel bin ich noch in zwei Pen-&-Paper-Runden anzutreffen, als Meister in DSA und Spieler in Warhammer 40.000, besonders Letzteres fasziniert mich Mal um Mal aufs Neue. Kein System hat bisher bei mir dieses beklemmende Gefühl der Ohnmacht ausgelöst.

Aber auch gelesen habe ich das ein oder andere Buch, zuletzt In drei Teufels Namen von Dieter Breuers. Obwohl ich im Thema Hexenverfolgung recht fit bin, kaufe ich mir ab und wann auch Grundlagen- oder Übersichtswerke. So habe ich nicht nur neue Erkenntnisse im Blick sondern Bilde mir auch ein Urteil über die Tauglichkeit für Themen-Neulinge. Mein Fazit: Sehr empfehlenswert. Der Autor führt ohne jede Trockenheit hat an dieses Thema heran und veranschaulicht an Beispielen wie es vermutlich tatsächlich zuging. Wer sich also vorsichtig an das Thema herantasten will, wird genauso fündig, wie der mit Vorbildung der sich für einzelne Fälle interessiert.

Auf das Jahresende zu hat mich dann auch mal wieder die Spielsucht gepackt und mit Starcraft II: Legacy of the Void findet die Story ein würdiges (vorläufiges?) Ende.

Michael Fuchs

Ein aufregendes Jahr! Leider – mal wieder – mit viel zu wenig Zeit, um all das zu spielen, was man besitzt oder neu gekauft hat. Und gekauft habe ich wahrlich einiges! Aber das würde den Rahmen sprengen.

Im digitalen Bereich sitze ich noch immer an Witcher 3, obwohl ich es seit Release installiert habe. Aber Zeit … siehe oben. Ohne es also durchgespielt zu haben, wage ich dennoch mein Fazit: Mein Spiel des Jahres aller Kategorien und mein neuer persönlicher All-Time-Favorite im Computerspielbereich. Der dritte Teil verdrängt damit den ersten an der Spitze. Jede Stunde, die ich im Spiel verbringe, ist wie Urlaub, lässt mich aufs Neue staunen, reißt mich mit, bewegt mich, inspiriert mich. Ein nahezu perfektes Spiel!

Im Gegensatz zum Franchise-Brettspiel, was mich vor dem Hintergrund der grandiosen Versoftungen umso mehr enttäuschte. Aber es gibt ja andere schöne Brettspiele – in diesem Jahr beispielsweise Zombicide Season 3, welches des öfteren ausgepackt wurde, und natürlich Krosmaster Arena. Die Begeisterung des letzten Jahres hat nicht nachgelassen bei mir, und so spiele ich weiterhin regelmäßig auf Turnieren (und verliere auch immer wieder gegen den deutschen Vizeweltmeister) und genieße die Atmosphäre der in der Regel überaus freundschaftlichen Spielerschaft. Ähnlich sieht es mit Dice Masters aus, welches es seit kurzem auch endlich auf Deutsch zu erwerben gibt. Eine kleine, aber feine Community, und ein spannendes Deck-Building-Spiel.

Zu Deck-Building fällt mir dann gleich noch Tanto Cuore ein. Der Anime-Klon von Dominion war seit rund zwei Jahren auf meiner Wunschliste und fand dieses Jahr endlich zu mir. Jetzt nur noch spielen! Meiner Leidenschaft für Karten habe ich zudem noch mit drei weiteren Systemen Genüge getan: Doomtown Reloaded, Weiß Schwarz und Force of Will.

Beim Rollenspiel spiele ich in einer regelmäßigen Gruppe (einst wöchentlich, seit kurzem zweimal monatlich), erst als Runner in den Schatten, nun in der Welt von Splittermond. Je nach Gelegenheit kommen kleine Runden Pathfinder und Cthulhu (welches ich dann auch leite) hinzu. Auf die Fortführung einer ehemaligen Star Trek-Runde warte ich dagegen noch immer.

Kommen wir zum Tabletop. Einiges Neues hat den Weg zu mir gefunden – die neuen Dreadball-Erweiterungen und Teams, die 2. Edition Kings of War, Terminator Genisys, die neuen Fraktionen samt Erweiterungsband für Wolsung, Pulp City, Frostgrave, Wrath of Kings und große Armeeboxen für Warmachine/Hordes– wann soll ich das eigentlich alles spielen? In diesem Bereich habe ich definitiv keinen eindeutigen Favoriten. Mal schauen, ob mich hier irgendwann etwas einmal so sehr begeistert, dass ich es als „mein“ System bezeichnen kann. Bis dahin gilt es erst einmal: weiterspielen! Und im nächsten Jahr hoffentlich nicht weniger, sondern mehr.

Michael Mattner

Fangen wir mit den Tabletops an. Es war ein gutes Jahr für Infinity. Meine inzwischen sechs spielbaren Armeen sahen beinahe alle mehrfachen Einsatz auf dem Spieltisch. Gerade bereite ich eine kleine Kampagne vor, um hoffentlich regelmäßiger zu spielen. Ansonsten gab es einige X-Wing-Gefechte und einen Versuch mich mit Malifaux anzufreunden, welcher aber gescheitert ist. Die neue Version von Kensei antesten und mal wieder Freebooter´s Fate und Dreadball spielen, steht auf jeden Fall auf dem Plan für 2016.

Beim Pen&Paper ist etwas Ruhe eingekehrt, hatte ich noch knappe sieben regelmäßige Runden Anfang des Jahres, sind es inzwischen nur noch drei.

Vorweg ist unsere Horrorrunde, die seit ein paar Jahren läuft, wenn auch mit nur wenigen Treffen pro Jahr. Regeltechnisch nehmen wir dort das nWoD-Regelwerk, sind aber nicht der Welt verpflichtet. Gesetzt ist es in den 90er Jahren in Canton, USA und die Charaktere, alles Menschen, haben richtig schön Angst vor all den Monstern da draußen. Inzwischen habe ich das Leiten vollständig übernommen, obwohl wir am Anfang den SL im Jahresturnus wechseln wollten.

Die L5R-Runde organisiert sich gerade neu und Anfang des Jahres wechseln wir von SL- und Charakter-Rotation zu einer festen Konstellation. Diesmal bin ich aus dem Schneider, was die Leitung angeht und bin gespannt, was unsere Phönixe erwartet, nachdem sie gerade den Skorpions-Coup überlebt haben.

Bei Splittermond kann ich mich ausnahmsweise auf das reine Spielen konzentrieren. Die Runde ist noch jung und die Charaktere misstrauen sich teilweise recht stark. Mal sehen, was passiert, jetzt wo wir vielleicht eine Piratenbande als Verbündete gewonnen haben.

Für nächstes Jahr ist eine Kampagne mit dem neuen Infinity-Rollenspiel geplant – sollte keinen überraschen bei mir. Zudem spiele ich mit dem Gedanken, mit dem neuen 2050-Buch Retro-Shadowrun zu spielen.

Am Computer habe ich mich endlich mal durch die Mass Effect-Reihe gebissen. Jetzt weiß ich endlich, warum viele sie lieben und das Ende hassen. Meine Herren EA, das war mies! Dazu gesellen sich viele Stunden X-Com in allen Varianten, ich bin fast froh, dass mein Rechner Teil 2 ohnehin nicht packen wird. Zuletzt habe ich mir den ersten Teil der Witcher-Spiele gegönnt, tolles Spiel. Die anderen folgen bestimmt noch.

Die Highlights des Serienkonsums waren dieses Jahr definitiv DareDevil, Penny Dreadful und Sense8, die ich jedem alle nur ans Herz legen kann.

Oliver Korpilla

Zur Zeit schließen wir eine tremulus-Runde ab, die wir vor zwei Jahren begonnen haben. Deswegen ruht auch die fortlaufende D&D5-Runde. In einer anderen Runde spielen wir gerade Call of Cthulhu in der 6. Auflage und in der dritten ein System, das ein Freund entworfen hat. Ein bißchen The One Ring geht noch nebenbei.

Gelesen habe ich zuletzt nur im Rollenspielbereich: Petty Gods Revised & Expanded Edition amüsiert und inspiriert mich sehr und Atomic Age Cthulhu habe ich auch quergelesen. Dazu noch etwas World War Cthulhu: Europe Ablaze. Im Webcomic-Bereich habe ich gerade Gunnerkrigg Court und Order of the Stick „fertiggelesen“ und beschäftige mich jetzt wieder mit Darth & Droids.

Am PC habe ich zuletzt Guild of Dungeoneering und Sam & Max – The Devil’s Playhouse gespielt.

Roger Lewin

Momentan leite ich tatsächlich fünf Runden, irgendwie passt das alles in meine Zeitplanung. Da wäre als am längsten laufende Runde mit 30+ Abenden von je vielen Stunden meine Aberrant-Kampagne in Japan. Aberrant ist ein Superhelden-System, diese werden hier als „Nova“ bezeichnet. Ich empfand eine kanonische Japan-Nova-Schutztruppe im Stil der Power Rangers als zu schwach, zu langweilig, also habe ich daraus eine, den Tugenden der Samurai folgende, Einheit gemacht, die dem Kaiser als Elitegarde dient. Die Kampagne dreht sich um eine panasiatische Terrorgruppe, die „Obsidiane Schlange“, die ihre Finger in allen Bereichen des Lebens stecken hat und systematisch bekämpft wird. Mit rein spielen immer wieder Abenteuer, die durch ein multiparalleles Universum ausgelöst werden.

Dann gibt es die Earthdawn-Runde, in der wir jeden zweiten Dienstag die neue vierte deutsche Edition von Ulisses austesten. Leider kommt sie nicht ganz so oft, wie geplant, zustande. Thematisch geht es um ein paar zufällig vom Schicksal und vom Absturz eines Luftschiffes zusammengeführte Abenteurer, die nun ihren Weg aus den Randgebieten des Servos-Dschungels finden müssen und dabei allerlei Dinge erleben.

Aktuell baut sich eine Dresden Files-Runde auf, die aber noch nicht über die Charaktererschaffung rausgekommen ist – für die wir aber drei volle Abende gebraucht haben (Das System dazu ist Fate Core, ich habe einen Mix der Dresden Files– und der Fate Core-Regeln gebaut). Ort der Handlung ist Vancouver und ich verspreche mir recht viel davon.

Tja, und dann  habe ich mich tatsächlich dem Experiment gewidmet, Online über Google Hangout zu leiten. Das klappt bislang sehr gut, auch wenn ich es schmerzlich vermisse, Musik von meiner externen Festplatte in den Hangout einfach und unkompliziert zu streamen. Gespielt wird Star Wars: Am Rande des Imperiums (als Systemtest) und Trinity (als Systemvorstellung). Beide Runden machen Spaß und so habe ich auch die Chance, mit Teilzeithelden zu spielen, die weit weg wohnen.

Selbst spielen? Nein. Das passt nicht mehr rein. Ich bin Vollblut-SL und kann vermutlich auch gar nicht mehr spielen …

Digital hat mich eine alte Leidenschaft wieder gepackt. Ich spiele wieder WoW. Gut, lange nicht mehr so zeitintensiv wie früher, aber es macht Spaß. Geraidet wird nur noch Random und neben meinem Elementarschamanen spiele ich hauptsächlich noch einen Blutritter. Mehr als eine Stunde am Stück reizt es mich aber nicht mehr und dann auch wieder für einige Tage generell nicht.

Neben den üblichen Rezensionsmaterialien lese ich sehr wenig, dafür fließt gerade beim Pendeln zum Job auf der Autobahn der erste Teil der Königsmörder-Trilogie von Patrick Rothfuss in meine Ohren.

Die wenige restliche Zeit, die nicht von Frau, Sohn, Magazin, Freunden etc. beansprucht wird, geht für das Bemalen von Miniaturen drauf. Da habe ich lange nichts gemacht, aber bin nun wieder an einer Fuhre Dämonen für Warhammer 40.000 dran. Gespielt habe ich aber lange schon nicht mehr und denke darüber nach, ob ich meine 5000+ Punkte-Tyraniden verkaufe. Skirmisher wie Infinity reizen mich dann doch mittlerweile mehr.

Gemütliche Abende ohne Aktivität verbringe ich gern auf der Couch vor dem Fernseher mit meiner Frau und einem Glas Wein bei Serien. Aktuell haben wir Alphas, Jessica Jones, Supernatural und Sense8 geschaut. Da liebe ich unseren Netflix-Zugang, denn normales Fernsehen kann man meines Befindens nach nicht mehr ertragen – Nachrichten und Reportagen außen vor.

Sebastian A. Meusel

Ich spiele, wenn die Zeit dafür da ist, Pen-&-Paper-Rollenspiele wie Earthdawn, die WoD (alt) und Shadowrun. Am PC habe ich zuletzt die Mass Effect-Trilogie gespielt und kann Andromeda kaum erwarten. An Filmen mag ich Sci-Fi sehr gern von Alien bis Zardoz, ich bin kein Mega-Fan, aber freue mich auf Episode VII! Ansonsten lese ich sehr viel, in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit, abends und wann immer es geht. Auch hier alles von Fantasy über Krimi bis zur Sci-Fi. Im Moment habe ich Brandon Sandersons Cosmere für mich entdeckt. Ansonsten betreibe ich noch traditionelle, japanische Kampfkunst, was mir sehr wichtig ist und einiges an Freizeit besetzt.

Sebastian Köppe

Dieses Jahr ging im Hobbybereich nicht mehr ganz so viel, mein kleiner Sohnemann hat jüngst im Dezember seinen ersten Geburtstag gefeiert und meine Freundin und ich waren sehr in die Planung verstrickt, uns im kommenden Jahr den Traum vom eigenen Häuschen zu erfüllen.

Chancen auf Freizeit für allerhand Phantastisches wurden natürlich trotzdem übers Jahr verteilt so gut es geht genutzt. Nach wie vor ist eine meiner großen Leidenschaften beim Sammelkartenspiel Magic: The Gathering verankert. Die Zeit fokussiert sich dabei auf das ehrwürdige Turnierformat Legacy. Hier kann man die schönen alten Karten in die Hand nehmen und muss nur mit wenig neuem Material ab und zu aufrüsten. Falls das Familienleben es zulässt, geht es einmal im Monat noch auf ein passendes Turnier in der Region. Zeit, um zwischendurch zu spielen, ist leider kaum mehr gegeben, ab und an schaffe ich aber eine gemütliche Partie mit den zahlreichen Testdecks für unsere regelmäßigen Produktbesprechungen.

Im Pen-&-Paper-Bereich der zahlreichen Rollenspielwelten ist es ruhig geworden. Meine Spielrunde ist weit entfernt in der alten Berliner Heimat geblieben und zu selten schafft man im Familienleben einen Besuch mit ausreichend Hobbyzeit zu vereinen. Wenn es klappt, steht nach wie vor das lieb gewonnene Warhammer Fantasy-System in der 3. Edition auf dem Programm. Dem Hype im Dezember kann sich aber auch meine Gruppe nicht entziehen und so gibt es nach den Weihnachtsfeiertagen die Gelegenheit, das Einstiegsabenteuer aus Star Wars – Am Rande des Imperiums mit dem kostenlosen Bonusabenteuer Der lange Arm des Hutt fortzuführen. Ein Spaß, auf den meine Spielrunde und ich voller Vorfreude entgegenfiebern, denn natürlich geht es direkt davor sogar noch ins Kino. Bei dieser Gelegenheit muss ich wohl spätestens 2016 auch mal bei der Teilzeithelden-Runde unseres Chefredakteurs anklopfen. Zwar bin ich wie Roger seit gut 15 Jahren Vollblut-SL, aber der ein oder andere Abstecher als „einfacher“ Spieler wird trotzdem immer wieder gern mitgenommen.

Apropos Kino – im Jahr 2015 beschränkten sich meine Kinobesuche auf einige wenige Pressevorführungen im Auftrag der Teilzeithelden – immerhin waren ein paar gute Filme dabei. Auf der gemütlichen Couch zu Hause wird natürlich trotzdem gerne was Besonderes geschaut. Gemeinsam mit meiner Freundin schaue ich gespannt einige Serien. Darunter sind vor allem die bekannten Titel wie Game of Thrones, (Fear) Walking Dead, Vikings und die bei Amazon Prime veröffentlichte, empfehlenswerte Serie Jonathan Strange und Mr. Norrell gehörten dieses Jahr dazu.

Thorsten Panknin

Ich hab dieses Jahr mehr übersetzt als gespielt, wie mir scheint. Nach Laser und Gefühle von John Harper war auch sein World of Dungeons dran, SPANDEX! und Folklore waren auch dabei. Gespielt hab ich meist Oneshots, zum Beispiel Far Away Land, Laser und Gefühle sowie SUPERS! Revised. Aus SUPERS! und einer aufzubauenden Dresden Files-Runde sollte mehr werden, aber da schlagen wir uns mit den allseits bekannten Terminproblemen herum. Was mir in guter Erinnerung blieb, war ein Deadlands Noir-Abenteuer, in dem sich eine schöne Symbiose zwischen zwei Charakteren ergeben hatte. „Hallo, Miss Valentine!“, Jeremy lässt grüßen.

Ich suchte weiter nach meinem universalen Leib-und-Magen-System und wurde natürlich nicht fündig, auch wenn mir das sehr regelleichte Folklore gut gefällt. HeroQuest fand ich nicht so und bin noch nicht überzeugt.

Gelesen hab ich weiterhin die Mercy Thompson-Reihe von Patricia Briggs, eine Urban-Fantasy-Serie mit Gestaltwandlern und anderem übersinnlichen Getier. Immer, wenn ein neuer Roman aus Briggs Alpha Omega-Reihe erschien, schlug ich auch dort zu. Alpha Omega spielt im selben Universum wie die Romane um Mercy Thompson. Mein Überaschungshit war Titan von Edward G. Robertson, eine Science-Fiction-Geschichte um einen 3000 Jahre alten Mann und künstliche Intelligenzen. Das hat mein Interesse an allem wieder angeheizt, was Androiden und KI angeht.

Im TV habe ich einmal wöchentlich und wechselnd Penny Dreadful, Big Bang Theory, Ripper Street, Daredevil, Sens8 und noch so einiges anderes geschaut.

Was habt ihr 2015 gespielt, geschaut und gelesen?

Artikelbild: Annika Lewin

 

5 Kommentare

  1. Guten Rutsch! Es haben also mindestens 2 Autoren erste Erfahrungen mit „Powered by the Apocalypse“-Spielen gemacht – ich freue mich auf die Artikel, die Ihr dazu veröffentlichen könntet :)

    Anna Lena mit SCUP (The Sword, the Crown and the Unspeakable Power)
    und
    Thorsten mit World of Dungeons :)

  2. Interessant :) – interessant auch dass manche sagen sie haben gar kein e Zeit für TT,PP oder Brettspiele – aber gleichzeitig Computerspiele spielen. Ich habe das für mich komplett verbannt – es ist einfach ein riesiger Zeitfresser. Seit dem spiele und male oder lese ich wieder viel mehr.

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