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Das größte Crossover der jüngeren DC Comics-Geschichte ist an seinem Zenit angekommen, Zeit, gewisse Fragen zu beantworten und neue aufzuwerfen. Die Story soll ja spannend bleiben. Was genau hatte Brainiac denn nun mit den gesammelten Städten vor? Welches Ziel verfolgt der undurchsichtige Deimos? Und was genau ist Telos? Warum tut er, was er tut? Welche Rolle spielt die verborgene Welt Skartaris, die Telos‘ Wahrnehmung zu entgehen scheint, obwohl sie unter „seiner“ Oberfläche liegt?

Handlung

Noch immer ist es Dick Grayson von Erde 2, durch dessen Augen wir den gigantischen Konflikt, der sich auf Telos‘ Oberfläche ausbreitet, beobachten. Er scheint das Ohr der gottgleichen Wesenheit zu haben, die die grausamen „Spiele“ anzettelte, die bestimmen sollen, welche Realität am Ende überlebt und den Planeten bewohnen darf. Und gleich zu Anfang rettet Telos Dick, indem er ihm eine metallene, schützende Haut gibt, die sein gebrochenes Rückgrat wieder herstellt. Derweil redet Dick ihm ins Gewissen und Telos beteuert immer wieder, dass er niemanden töten will, er befolgt nur den Willen seines Herren, Brainiac.

Zur gleichen Zeit greifen die freien Helden der Erde 2 die Hauptstadt der Urwelt Skartaris an, wo sich laut Deimos der Urheber allen Übels verborgen hält, der „Warlord“. Und obwohl ihn Superman diverse Mal ermahnt, schreckt Deimos nicht davor zurück, Angst und Schrecken zu verbreiten und zu töten. Der Warlord hingegen ist gar nicht in seiner umkämpften Feste. Er nimmt es draußen im Dschungel mit einer Horde von Echsenwesen auf, die ihn ebenfalls für all ihr Ungemach verantwortlich machen.

In den tiefsten Gewölben der Burg bemühen sich derweil andere um ihre Freiheit. Braniac hat hier die „Time Masters“ gefangen gesetzt: Sämtliche Wesen der verschiedenen Realitäten, die in der Zeit reisen und diese manipulieren können. Diese kennen Telos, doch er sie nicht. Helden aus Skartaris haben sie gefunden und wollen sie befreien, wenn Sie den Warlord dienen. Doch so weit kommt es nicht. Deimos enthüllt sein wahres Gesicht und bemächtigt sich Ihrer Fähigkeiten. Er zeigt Telos, wer dieser wirklich ist und schickt sich, an Brainiac zu befreien, im Austausch für dessen Dienste. Denn wie es scheint, ist Brainiac in einer Art Kerkerdimension gefangen. Jaja, der Größenwahn, ein klassischer Charakterzug der Comic-Bösewichte. Aber natürlich lassen ihn die versammelten Helden nicht gewähren. Und so kommt es zum unvermeidlichen Kampf.

Episch und actionreich gehts her
Episch und actionreich gehts her

Charaktere

Zwar spielt auch in dieser Folge Dick Grayson eine große Rolle, doch liegt der eigentliche Fokus mehr auf Deimos und Telos. Der böse Magier zeigt endlich seine wahren Absichten und Telos muss einmal mehr damit klarkommen, dass nichts so ist, wie er eigentlich dachte. Und auch das könnte eine perfide Lüge des üblen Magiers sein.

Zeichenstil

Dieses Mal teilen sich Stephen Segovia und Andy Kubert die Hefte, die hier zusammengefasst wurden. Andy Kubert ist ein Altmeister seines Fachs und seine Zeichnungen sind klar umrissen, dynamisch und detailgenau. Einzig die Gesichtsausdrücke, die Deimos bei ihm zum Teil zur Schau stellt, sind meiner bescheidenen Meinung nach manchmal so dermaßen übertrieben verzerrt „böse“, dass es schon fast etwas albern wirkt. Stephen Segovias Werk im ersten Teil des Heftes hingegen zeichnet sich durch relativ wenige Details und starke Schatten aus, was diesem Teil des Heftes eine angenehm düstere, passende Stimmung verleiht.

Preis-/Leistungsverhältnis

Einmal mehr sind 68 Seiten für nur 4,99 EUR kein Grund zu klagen. Zwei Hefte für den Preis von einem. Super!

Erscheinungsbild

CONVERGENCEKAMPFDERWELTEN328VON529_Heft_735Auf dem Cover ringen Deimos und Telos vor der grausigen Fratze Brainiacs um die Oberhand im Kampf Mann gegen Mann.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Panini
  • Autor(en): Jeff King
  • Zeichner(in): Andy Kubert, Stephen Segovia
  • Erscheinungsjahr: 2016
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Comic Format
  • Seitenanzahl: 68
  • Preis: 4,99
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Bonus/Downloadcontent

Diesmal gibt es keinen Bonusinhalt.

Fazit

Moderne Helden treffen in eine Pulp-Comic-Fantasy-Welt auf böse Magier, Zeitreisende, schöne Frauen und edle Helden. Kosmische Rätsel werden (scheinbar) gelöst und Schicksale enthüllt, Helden sterben und Machtverhältnisse werden umgeworfen. Üble Absichten kommen ans Licht und grausame Taten werden begangen. In diesem Heft passiert mehr Wichtiges für die gesamte Geschichte als in allen vorangegangenen. Die Helden hatten genug Zeit, die Welt, in der sie festsitzen, zu erkunden. Nun wird von ihnen erst einmal verlangt, dem Monolog des Bösewichts zu lauschen und hilflos mit anzusehen, wie er einige der ihren ermordet, beinah ein noch größeres Übel freisetzt und die Macht aller Zeitreisenden der Multiversen in sich aufnimmt. Aber dann dürfen sie schließlich zuschlagen, auch wenn sie erst einmal mit eingekniffenem Schwanz fliehen müssen. Und natürlich hat der dunkle Magier eine Schwäche für schöne Frauen und eine der Heldinnen scheint von seiner Macht mehr als nur angetan zu sein, denn schließlich wurde sie von Ihren Freunden einfach zurückgelassen. Doch die Stunde der Helden wird kommen, im nächsten Heft.

Es ist ein Heft in der guten , alten Tradition der Pulp-Romane/-Comics. Die Handlung findet nicht nur in einer Welt dieser Art statt, sie hält sich auch deutlich an bekannte Versatzstücke dieses Genres. Der Bösewicht ist wahnsinnig böse, der Held edelmütig und todesmutig, die Frauen schön und wenig bekleidet, die Dialoge und Monologe voller klassischer Phrasen und die Bilder gemahnen teils an Werke von Boris Valejo. Das Ganze Heft ist eine Hommage an die goldene Zeit der Pulp-Comics aus DCs frühester Zeit.

Wobei es mich, zugegeben, immer noch etwas stört, dass die Justice Society nicht in der Lage war, Deimos als das zu erkennen, was er ist, bevor er ihnen in den Rücken fiel. Aber das gehört natürlich auch zum Genre.

Daumen5maennlich

Artikelbilder: Panini Comics
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

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