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Ohne große Umschweife möchten wir abschließend die Gewinner des RPC Awards bestimmen. Hierbei handelt es sich um einen Publikumspreis, der einige befremdliche Blüten getrieben hat. Unseren anonymen Quellen aus der Verlagsszene zufolge haben zum Beispiel mehr Leute für das Deponia – das Rollenspiel gestimmt, als es gekauft haben. Woher also diese Verzerrung? Das Spiel ist gut, keine Frage. Vielleicht, weil viele der Wähler eher aus dem Computerspielbereich kommen und die Rollenspiele nicht kennen, aber das Deponia-Adventure? Ist diese mögliche, und sicher nicht absichtliche Verzerrung ein Indikator, dass der RPC Award anders aufgezogen werden muss?

Befremdlich ist desweiteren, dass die Kategorie Most Promising den Spielen vorbehalten ist, die gerade erst erschienen sind oder in der Übergangsphase zwischen Einreichungsende und Nominieren öffentlich erhältlich waren. Wie aber schafften es dann Spiele wie Aventuria, die erst zur RPC voll spielbar waren, in die Nominierungsliste und wurden nicht als Most Promising prämiert? Zur SPIEL und bei Conventions gab es nur nicht vollständige Pakete unseren Informationen zufolge. Diese Frage können wir nicht abschließend beantworten.

Natürlich gratulieren wir allen Gewinnern und wollen keine Preise madig reden, aber es hat uns verwundert. 

Tabletop & Miniaturspiele

1. Tales of the Longfall  2 – Freebooter
2. Zombicide Black Plague – Asmodee
3. Krosmaster Quest – Pegasus Spiele

Pen&Paper-Rollenspiele

1. Deponia Rollenspiel – Uhrwerk Verlag
2. Das schwarze Auge 5 – Ulisses Spiele
3. Vampire V20 – Ulisses Spiele

Mobile-&Browsergames

1. Fallout Shelter – Bethesda
2. The Whispered World iOS – Daedalic
3. Bravely Second: End Layer – Nintendo

Comic/Manga

1. Return of the Living Deadpool – Panini Verlag
2. Mad Max: Fury Road – Panini Verlag
3. Die Ork-Saga 1: Zwei Brüder – Cross Cult

Literatur

1. Assassins Creed: Underworld – Panini Verlag
2. Amizaras Chronik Band 3 – Amizaras
3. Frostseelen – Bastei Lübbe

Gesellschaftsspiele

1. Aventuria – Ulisses Spiele
2. Time Stories – Space Cowboys
3. Boss Monster – Pegasus Spiele

PC- & Konsolenspiele

1. Deponia Doomsday – Daedalic
2. Fallout 4 – Bethesda
3. Life is Strange – Square Enix

Jury-Awards

Earthdawn Soundtrack 1 – Ulisses Spiele
Zum Geier mit dem Mord – Krimi Total
Hardcore – Capelight Pictures
AQUA. A Symphony of Life – Erdenstern

Most promising products

Die Zwerge – Euro Video Medien
Ulrich-Kiesow-Gesamtausgabe- Ulisses Spiele
Wild Cards – Die nächste Generation – Penhaligon Verlag
Greystar – der junge Magier – Mantikore Verlag
Munchkin Steampunk – Pegasus Spiele
Epic PVP – Pegasus Spiele
The Devil’s Men – Daedalic Warhammer
40k: Verbotene Welten – Heidelberger Spiele
Total War: Warhammer – Sega
Mount & Blade: Warband – Taleworlds
Overwatch – Blizzard
The Other – Asmodee
Final Fantasy Trading Card Game – Asmodee
Final Fantasy XV – Square Enix

Fotografie: Roger Lewin

 

14 Kommentare

  1. „Unseren Informationen haben zum Beispiel mehr Leute für das Deponia – das Rollenspiel gestimmt, als es gekauft haben“ euch ist schon klar, dass man ein Spiel nicht unbedingt besitzen muss, um es mal gespielt zu haben, oder?

    • Aha. Das reicht natürlich aus, um einem Großteil der Abstimmer entweder Dummheit oder willkürliche Wettbewerbesverzerrung zu unterstellen und den Machern die Freude über ihren Preis madig zu schreiben.

    • So ist es sicher nicht gedacht, wir gratulieren allen Gewinnern. Aber wir sind nicht die einzigen, die die Gewinner nicht skeptisch, aber irritiert sehen. Und ja, es gibt ganz viele Stimmen dieser Art, aber alle wollen nicht genannt werden. Dem müssen wir uns beugen. ^Roger für das TZH-Team

    • Eine Anonyme Quelle von mir, die für einen nicht unbekannten Rollenspiel-Verlag arbeitet, hat mir mal einen Einblick in die Theorien und Vorstellungen bezüglich ihrer Arbeit gegeben, mit denen sie seitens der Kunden, bzw. „Fans“ regelmäßig konfrontiert konfrontiert werden. Als jemand, der selber in der kreativ-publizistischen Ecke tätig ist, hab ich da ganz ordentlich mit den Ohren geschlackert und muss mich immer mehr fragen, ob ich mich in der deutschen Rollenspiel-Szene eigentlich noch zu Hause fühle.

    • Magnus Siemens Das erste ist eine perfide Unterstellung, die wir entschieden von uns weisen, Über zweiteres können und eher wollen wir nichts sagen, weil es tatsächlich bisweilen keine schönen Züge annimmt. Deswegen stehen wir auch keinem Verlag besonders nah oder fern und distanzieren uns von Interna der Verlage,

  2. Ich oute mich hier einmal als Deponia Wähler, obwohl ich selbst das Rollenspiel dazu noch nie gespielt hab. Warum? Ganz einfach, alle anderen Kandidaten in dieser Kategorie haben mir nicht zugesagt oder lange nicht das gehalten, was sie versprochen haben. Und dann hab ich als Fan des PC-Spiels halt einfach mal für das Rollenspiel gevotet.

    Was die „Most Promising“. also die „mit großer Spannung erwarteten“ Spiele angeht, so hatte ich Tommy Krapweis in seiner Erklärung eher so Verstanden, das dort halt schon Spiele ausgezeichnet werden, die von der Jurie vor der RPC Nominiert worden sind und dann seit Nominierung doch den Weg in unserer Wohnzimmer gefunden haben. Mag mich da, nach einem langen Tag auf der RPC, aber auch einfach in meiner Interpretation der Wort total vertan haben.

    Gruß
    Christoph

  3. „Ich oute mich hier einmal als Deponia Wähler, obwohl ich selbst das Rollenspiel dazu noch nie gespielt hab. Warum? Ganz einfach, alle anderen Kandidaten in dieser Kategorie haben mir nicht zugesagt oder lange nicht das gehalten, was sie versprochen haben.“

    Besser hätte ich es auch nicht schreiben können. Deswegen gibt es von mir nur: +1

  4. Addendum:
    „Publikumspreis“ – das heißt nichts anderes als, dass das bei der Zielgruppe insgesamt beliebteste Produkt bzw. Produkt mit den größten Sympathien gewinnt.
    Der RPC Award hat noch dazu die Schwierigkeit, dass ich alle oder keine der Kategorien abstimmen kann. Wenn ich also für meinen Lieblingscomic abstimmen will, dann muss ich auch in allen anderen Kategorien einen Favouriten benennen.

    Insofern: Dass Deponia in der Kategorie „Rollenspiel“ gewonnen hat wundert mich nicht.

    Addendum 2:
    Es gibt nicht unbedingt eine Korrelation zwischen Verkaufszahlen und Preisen. Weder beim Publikums-Preis und erst recht nicht beim Jury-Preis. Wenn man Verkaufszahlen in einem Preis abgebildet haben will, dann muss das ein Nominierungskriterium sein.

    Publikums-Preise sagen nicht über die Qualität eines Produktes aus. Sie sind lediglich Indikatoren für Sympathien, bestenfalls für Beliebtheit. Es ist schön, wenn sich die Abstimmenden Gedanken zu Qualitätskriterien machen, das ist jedoch völlig optional. Qualitätskriterien spielen i.d.R. nur bei Jury-Preisen eine Rolle.

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