Ein ruhiger Juli liegt hinter uns. Die bedeutendste Veröffentlichung dürfte wohl das Punktesystem für Age of Sigmar gewesen sein. Daneben gibt es allerdings noch einige Ankündigungen für die nahe Zukunft. Beispielsweise erscheinen sowohl Hail Caesar als auch Dead Man’s Hand nun in deutscher Sprache, was beiden Systemen hierzulande mehr Reichweite verschaffen sollte.
Inhaltsverzeichnis
Relicblade: 2-Spieler-Starterbox erschienen
Den Trend der 2-Spieler-Starterboxen möchte auch Relicblade nicht versäumen. In diesem schnellen Tabletop, das in Standardgröße in nur rund 45 Minuten zu spielen sein soll, kämpfen klassische Helden wie Ritter, Druiden oder Diebe gegen Schurken. Das Spiel soll dabei einen Spagat schaffen zwischen typischen Tabletops und der Individualisierung der Charaktere wie in einem Rollenspiel, womit vor allem Ausrüstungsoptionen gemeint sind.
Die 99 USD teure Starterbox enthält dabei alles, was zum Spielen benötigt wird, und damit, streng genommen, von einer Kartenerweiterung abgesehen, auch alles, was derzeit für das Spiel verfügbar ist:
13 Miniaturen, darunter sechs Schurken in Form menschenähnlicher Schweinekrieger, ein Ritter, eine Druidin, ein Dieb und ein Kleriker. Hinzu kommt eine exklusiv in dieser Box erhältliche Miniatur. Der Listenpreis der nicht-exklusiven Modelle beträgt 115 USD.
Neben den Schnellstartregeln sind auch das vollständige Regelbuch, das Kartenpack (jeweils 10 USD Einzelpreis) sowie Maßbänder, Würfel und Pappmarker mit dabei.
Warlord: Neues zu Konflikt 47, Bolt Action 2 und Hail Caesar auf Deutsch
Die bereits im Juli vorbestellbaren Produkte für Konflikt 47 sind inzwischen erhältlich. Neben zwei Starterarmeen (Deutsche und Amerikaner) für je 70 GBP, einschließlich A5-Softcover der Regeln, gehört hierzu auch dass 208-seitige Hardcover-Regelwerk, welches exklusiv über den Webstore von Warlord Games eine zusätzliche Miniatur mitbringt. Später im Jahr sollen Briten und Sowjets als weitere Fraktionen erscheinen.
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Von Autor Chris Hale gibt es übrigens einen interessanten Beitrag über das Spiel, die Entwicklung und die zugrunde liegenden Gedankengänge.
Mitte September diesen Jahres soll dann die zweite Edition des erfolgreichen WW2-Tabletops Bolt Action erscheinen. Die neue Edition soll nicht nur mit allen Modellen, sondern auch allen Zusatzbüchern kompatibel sein und neben den bisherigen FAQ’s und Erratas auch neue Inhalte bieten. So werden Offiziere beispielsweise andere Einheiten aktivieren können, und die Japaner werden als fünfte Fraktion Einzug ins Grundregelwerk halten. Eine deutsche Übersetzung wird es allerdings dieses Jahr nicht mehr geben.
Auch eine neue Starterbox mit Hartplastikfiguren wird zur zweiten Edition veröffentlicht werden. Hier werden deutsche Grenadiere auf die US Airborne treffen.
Zuletzt eine gute Neuigkeit für Spieler, die ihre Regelwerke auf Deutsch bevorzugen. Hail Caesar, das historische Massenschlachten-Tabletop von Warlord Games, ist inzwischen in deutscher Sprache erhältlich. Herausgegeben wird die Ausgabe von Warehouse Games zu einem Preis von 44,95 EUR. Dafür erhält man ein 192 Seiten starkes Hardcover-Buch, mit dem sich Schlachten vom Altertum bis zum Mittelalter spielen lassen.
Die werbende Ankündigung des Verlags rückt das Spiel übrigens explizit in die Nähe alter Editionen von Warhammer Fantasy: „Vermisst ihr nicht auch irgendwie die Schlachten die man in alten Warhammer Fantasy Editionen spielen konnte bevor man für alles würfeln musste? Oder schlicht die Zeit als es WFB noch gab? Dann haben wir vielleicht was für euch (…) HAIL CAESAR holt euch da ab, wo das Spielen noch schön war. Mit kompletten Regimentern, taktischen Zügen, ohne übermächtige Monster und Magie, die alle Balance vernichtet…“
Dead Man’s Hand: Jetzt auch auf Deutsch
Im August erscheint Dead Man’s Hand, ein Skirmisher im Wilden Westen, in deutscher Sprache. Stronghold Terrain, bekannt für die deutsche Version von SAGA, veröffentlichen die Regeln als 92-seitiges Hardcover inklusive optionaler Regeln, Überarbeitungen, neuen Bildern und Pappmarkern. Zum Vergleich: Das reine Grundregelwerk der Originalausgabe kommt lediglich auf 44 Seiten. Für die deutsche Ausgabe werden nicht gerade günstige 34,90 EUR fällig. Zudem wird ein Kartendeck benötigt, welches zusätzlich mit 12,90 EUR zu Buche schlägt.
Demgegenüber stehen jedoch nur sehr geringe Kosten für die Modelle. Für alle zehn Banden des Grundregelwerks gibt es fertige Boxen mit je sieben Modellen, die zum äußerst fairen Preis von je nur 23,90 EUR zu erwerben sind. Da das Spiel auf einer Fläche von lediglich 90 x 90 cm gespielt wird, hält sich auch die Menge an benötigtem Gelände in Grenzen. Die Spielzeit einer Partie ist mit 20 bis 60 Minuten wie zu erwarten recht kurz, was das System potenziell zu einem netten Spiel für zwischendurch macht. Dank Kampagnenregeln und 26 enthaltenen Szenarien dürfte dennoch für langfristigen Spielspaß gesorgt sein, zu einem insgesamt fairen Preis.
Age of Sigmar: Gorechosen und das lang erwartete Punktesystem
Seit Veröffentlichung von Age of Sigmar, welches die Nachfolge des etablierten Warhammer Fantasy antreten soll(te), steht das System in der Kritik. Schlanke, vereinfachte Regeln, humorvolle bis abstruse Sonderfähigkeiten, Zerstörung der beliebten Welt und umstrittenes Figurendesign gehören zu den Kritikpunkten. Vor allem aber die Frage nach der Ausgewogenheit ist der Kritik-Dauerbrenner. Bisher war es so, dass jeder Spieler einfach das aufstellt, was er möchte oder besitzt. Man hofft halt, dass alle Spieler ähnlich starke Listen aufstellen beziehungsweise sich gemeinsam einigen, was sie spielen. Das Fehlen von Regeln, die für ein Spielgleichgewicht sorgen, stellte dabei für viele Spieler den entscheidenden Punkt dar, von Age of Sigmar Abstand zu nehmen. Mit dem nun erhältlichen General’s Handbook wird dieses Manko nun – endlich! – behoben.
Kernpunkt des nur 20 EUR teuren Softcovers mit 168 Seiten sind die drei möglichen Spielarten, die ausgiebig vorgestellt werden und sich auch miteinander kombinieren lassen sollen: freies, erzählerisches und ausgewogenes Spiel. Während Ersteres grundlegend das bisher bekannte Prinzip „spiel was Du willst“ bietet, einschließlich Team– und Mehrspielerregeln, fokussiert Zweiteres das Spielen von Geschichten und Kampagnen. Hierbei kommen auch Themenarmeen zur Sprache und ganze fünf Arten von Kampagnen. Getreu dem Motto: Ganz wie man es mag.
Die für viele aber wohl wichtigste Komponente des Buchs dürften aber die Regeln für das „ausgewogene Spiel“ sein. Gemeint sind damit Armeeorganisation und Einheitenkosten in Form von Punkten, ganz klassisch, wie man es kennt. Und das für „jede Warscroll, und jedes Warscroll Battalion aus Battletomes und den Grand-Alliance-Büchern, die zum Zeitpunkt des Drucks im Sortiment erhältlich waren.“ Je nach gewählter Spielgröße sind auch Vorgaben darüber enthalten, wie viele Einheiten von bestimmten Typen wie oft in der Armee enthalten sein dürfen. Entsprechend fällt die Resonanz bei Spielern überwiegend positiv aus. Ob dies aber reicht, die zuletzt abgewanderten Spieler wieder zurückzugewinnen, wird sich erst noch zeigen.
Was es dagegen nicht gab im Juli, war ein neues eigenständiges Spiel von Games Workshop. Dabei wirkte es zuletzt durchaus so, als würden uns die Briten nun jeden Monat ein neues Spiel anbieten. Zumindest angekündigt wurde aber Eines: Gorechosen, welches ebenfalls in der Welt von Age of Sigmar spielt. Erscheinen soll dies zwar erst am 24. September, ist aber bereits für 35 EUR vorbestellbar. Zwei bis vier Spieler steuern dabei bis zu vier Champions der Bloodbound, die in einer Arena im Namen Khornes gegeneinander kämpfen und töten. Neben vier Figuren werden ein kleines Spielfeld, Marker, Würfel und 52 Karten enthalten sein.
Und sonst so?
Eine neue Erweiterung für Malifaux steht in den Startlöchern. Ripples of Fate heißt sie und soll bereits auf der Gencon erhältlich sein. Als offizieller Erscheinungstermin ist der September angegeben. Für 45 USD Listenpreis werden unter anderem sieben neue Master eingeführt, jeweils einer pro Fraktion. Entsprechend wird es auch sieben neue Crew-Boxen geben, welche in einem Newsbeitrag von Hersteller Wyrd Games bereits zu besichtigen sind.
Für Freebooters’s Fate gibt es neue offizielle Downloads. Zum einen eine fraktionsabhängige Übersicht über die mit Raging Rivers neu eingeführten Boote und deren Ausrüstung, zum anderen eine „schnelle Loa-Anrufung“. Inspiriert von der optionalen Erweiterung Battles! soll die Anrufung der Loas damit einfacher, schneller und spaßiger werden.
Das Fanprojekt The 9th Age gewinnt an Größe. Der gedankliche Nachfolger von Warhammer Fantasy wird inzwischen unterstützt von Avatars of War, welche neben passenden Modellen auch gedrucktes Promomaterial herstellen wollen. Auch eine Print-Fassung von Regeln und Armeebüchern ist für die Zukunft geplant. Die erste, speziell für das System designte, Figur namens Sunna, ist derzeit bereits in Bearbeitung.
Der Skirmisher im Anime-Stil, Relic Knights, hat eine neue Regelversion bekommen. Die Version 1.5, noch als Alpha-Fassung gekennzeichnet, ist kostenfrei zum Download erhältlich. Wenig verwunderlich bei einer nicht finalen Version, wird um Feedback und Spielerfahrungen gebeten.
Auch beim postapokalyptischen Skirmish-Tabletop Eden gibt es etwas Neues: die erste Box namens Eden Legends, welche die „Maxi Miniatur“ Blue Fusetsu sowie neun Bots enthält. Kompatibel mit Eden selbst als auch dem Brettspielableger Escape, erhält man für 49 EUR zudem ein zusätzliches Booklet und Karten, mit denen ein Multiplayerspiel möglich wird. Ein Spieler führt dabei den Blue Fusetsu gegen mehrere Mitspieler ins Feld.
Fast zuletzt noch etwas zu Mantic Games. Dort lag der Fokus im Juli auf dem Kickstarter zu Dreadball 2, der eher schleppend lief, was sich unter anderem an freien Extras in den Pledges und dem Absenken von Stretchgoals bemerkbar machte. Daneben wurde verkündet, dass sich mittels RUMBL nun Mitspieler für Kings of War und Deadzone finden lassen. Dieser Spielerfinder, der auch andere Systeme gelistet hat, zeigt anhand der Geodaten andere Spieler in Nähe an, die sich über die im Browser laufende Software kontaktieren lassen.
Und zuletzt: Die Neuauflage von Blood Bowl soll noch vor Weihnachten erscheinen, wird zumindest gemunkelt. Die Spannung steigt!
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