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Black Ice ist ein einzelner abgeschlossener Roman und passt somit nicht so recht zu meiner Vorliebe für Science-Fiction Serien. Wieder einmal ein Science-Fiction Roman ohne epische Weltraumschlachten und cineastische Szenen in der Unendlichkeit des Alls.

Der Klappentext verspricht eine rasante Handlung und ein interessantes Weltraumabenteuer. Ein Thriller, der sich im interstellaren Raum abspielt. Wollen sie überleben, müssen sie einem psychopatischen Vollstrecker der Handelsgesellschaft entkommen und hinter das Geheimnis einer Droge kommen.

Was für mich zu Beginn nur nach einer interessanten Story klang, entpuppte sich als durchaus fesselnde Geschichte. Der für mich unkonventionelle Roman steigt schnell in die Handlung ein und vermag ein stimmiges Bild der Welt zu vermitteln. Die Protagonisten sind auf Anhieb sympathisch und die Spannung bleibt bis zur letzten Seite erhalten.

Story

Frankie ist der Kapitän und Eigner eines Raumfrachter: Der Corona. Er ist bereits seit Jahren als Frachter-Pilot in den äußeren Systemen unterwegs. Mit der unerwarteten Ankunft eines Fremden auf seinem Schiff beginnen die Ereignisse. Unverhofft gerät Frankie in ernsthafte Schwierigkeiten und ist letztendlich dazu gezwungen die Flucht zu ergreifen.

Während seiner Flucht geraten Freunde und auch völlig Unbekannte in den Strudel der Ereignisse. Frankie nimmt sie kurzerhand in seiner Crew auf und gewährt ihnen Zuflucht auf der Corona.

Duistermach, ein gefürchteter Vollstrecker der mächtigen Handelsgesellschaft, nimmt die Verfolgung der Corona auf.

Eher zufällig stiehlt der bisher vollständig gesetztestreue Frankie im Verlauf der Flucht eine Ladung der wertvollen Droge Black Ice. Die Situation spitzt sich zu, als Duistermach auch noch Kopfgeldjäger auf die Flüchtenden ansetzt. Die verzweifelte Flucht vor einem nahezu übermächtigen Gegner scheint chancenlos.

Frankie entscheidet sich dafür das Rätsel des Black Ice zu entschlüsseln, um den Versuch zu wagen das Leben Aller an Bord der Corona zu retten. Die Verfolger haben jedoch einen Trumpf im Ärmel und folgen der Spur der Corona.

Schreibstil

Klassisch werden die Ereignisse um den Protagonisten Frankie aus der personalen Erzählperspektive geschildert. Der Zugang zu Frankie gelingt direkt in den ersten Zeilen. Er ist ein netter, ehrlicher Typ und wirkt auf Anhieb sympathisch. Die weiteren Charaktere wirken da schon ein wenig flacher, so dass hier zumindest Potential verschenkt wird. Der Antagonist ist gar ein wenig überzeichnet. Die Personen sind jedoch trotz kleiner Schwächen glaubwürdig und insgesamt stimmig.

Der Roman ist durchgängig leicht verständlich und liest sich flüssig. Die Geschichte nimmt auch schnell an Fahrt auf, so dass man aufgrund der bisher veröffentlichten Romane des Autors schon fast von einem Thriller im Weltraum sprechen könnte.

Im Roman entsteht ein stimmiges Bild einer futuristischen Welt; ein zu tiefer Einstieg in technische Details wird vermieden. An einigen Stellen lässt der Autor jedoch Charaktere für den Leser wichtige Informationen liefern. Derartige Konstrukte fallen vielen Lesern als schriftstellerischer Kunstgriff auf und sind daher nicht der eleganteste Ansatz.

Der Einstieg in die Geschichte ist sehr schnell und gut gelungen. Das Tempo des Romans bleibt durchgängig hoch. Das letzte Drittel ist jedoch im Gegensatz zum starken Einstieg ein wenig holprig und überhastet. Das Ende wiederum kann überzeugen.

Der Autor

Frank Lauenroth wurde 1963 in Aschersleben geboren. Der Autor absolvierte zunächst die Ausbildung zum Maschinenschlosser, später studierte er Allgemeinen Maschinenbau und Konstruktion. Mittlerweile lebt er in Hamburg und ist dort als Software-Entwickler und Autor tätig.

Sein Roman Simon befielt war eines der vier Gewinnerbücher des Nachwuchspreises „Deutschland schreibt“ des Jahres 2005. Auf diesen Thriller folgten zwei weitere Romane desselben Genres Boston Run und New York Run.  Mit Black Ice erschien der erste Science-Fiction Roman des Autors.

Preis-/Leistungsverhältnis

Black Ice kostet 12,50 EUR als Taschenbuch, bzw. 5,99 EUR als E-Book. Der Preis für das Taschenbuch mit einem Umfang von 260 Seiten ist eher hoch angesetzt. Der Preis des E-Books ist für die durchaus unterhaltsame Geschichte jedoch angemessen.  

Erscheinungsbild

Lauenroth Black Ice CoverDas Taschenbuch wirkt solide und sauber verarbeitet. Die Seiten sind nicht zu dünn. Satz, Lektorat und Layout sind gut. Die Lesbarkeit ist aufgrund der gewählten Textgröße und der ausreichenden Randabstände sehr gut.

Das Titelbild zeigt seitlich im Vordergrund die Oberfläche eines Planeten. In unmittelbarer Nähe zum Planeten befinden sich ein Raumschiff und mehrere Asteroiden. Im Hintergrund sind vereinzelte Sterne zu erkennen. Das Cover wirkt ansprechend, so dass ein Blick auf den Klappentext lohnend erscheint.

Der Klappentext weckt keine falschen Erwartungen und verspricht eine interessante Story mit gutem Potential.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Begedia
  • Autor(en): Frank Lauenroth
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Sprache: Deutsch
  • Format: Taschenbuch
  • Seitenanzahl: 260
  • ISBN: 978-3957770127
  • Preis: 12,50 EUR
  • Bezugsquelle: Amazon

 

Fazit

Der Roman Black Ice ist keine Mainstream Science-Fiction sondern eher ein Thriller im Weltraum.

Wer über kleinere Schwächen hinwegsehen kann, der erhält mit Black Ice einen durchgängig unterhaltsamen und insgesamt soliden Roman. Dem Autor gelingt es über weite Teile die Spannung des Romans auf hohem Niveau zu halten und die ein oder andere überaschende Wendung einzubauen.

Die Bewertung erfolgt auf Grundlage des Taschenbuches. Das E-Book hätte aufgrund der besseren Preisleistung eine leicht höhere Bewertung erzielt.

Daumen3maennlichNeu

Mit Tendenz nach oben

 

Artikelbild: Begedia
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

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