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Das Gefühl, vor einem verbissenen Rollenspielveteranen zu sitzen, kennen viele Spieler. Er ist in vielen Runden präsent, so er sie nicht selbst leitet. Wenn er sich mit seinen alten Rollenspielgefährten unterhält, tragen die ausgetauschten Geschichten das Alter von Jahrzehnten. Sie reden über Quellenbände, die mitunter nicht einmal mehr gedruckt werden oder von denen man noch nie gehört hat. Zu behaupten, dass man zu ihnen aufschaut wäre vermessen und überzogen, und doch besitzen sie einen breiten Fundus an Wissen, von dem Neuspieler zehren können. Sie wären prädestiniert, neue Spieler in das Hobby und in die jeweiligen Spielwelten inhaltlich einzuführen. Dennoch werden sie häufig wie verbitterte, alte, zynische Monstrositäten betrachtet, die sich vom Spielspaß der jungen nähren. Ihr Rat kommt ungefragt, ihre Worte sind verletzend, ihre Intention, so scheint es, lediglich destruktiver Natur. So wie sie, so möchte man nicht werden.

Doch ist diese Sicht so einfach? Diese Medaille hat, wie so viele, zwei Seiten. Missverständnisse wurden auf beiden nahezu eingebrannt.

Der Elite-RPler – Wie ihn Neuspieler empfinden

Ich habe das Feld schon lange, bevor du eintrittst, bereitet. Meine Vorbereitungen sind abgeschlossen. Das Abenteuer liegt vor mir ausgebreitet, die Quellenbände im Bücherregal direkt hinter mir alphabetisch sortiert aufgereiht. Du möchtest in meine Tischrunde einsteigen und hast einen Charakter vorbereitet, den du mir heute präsentieren wirst. Zu diesem Zwecke habe ich dich eindringlich gebeten, einige Stunden vor dem Spielstart zu erscheinen, um deinen Charakter ausgiebig vorzustellen. Und so betrittst du nun meine Bühne, auf der ich dir einen niederen Platz am anderen Ende des Tisches zugedacht habe. Während ich auf meinem Bürostuhl throne, bleibt für dich nur ein einfacher Holzstuhl. Schon hier verdeutliche ich dir, dass wir uns nicht auf Augenhöhe begegnen.

Mit warmen Worten begrüße ich dich, während mein aufgestellter Spielleiterschirm uns trennt wie die transparenten Wände des Besucherbereichs in einem US- amerikanischen Gefängnis. Ich erhebe mich nicht, während du mir deine Charaktermappe reichst, in die du so viel Liebe, so viel Schweiß und Blut investiertest. Dies ist dein Erstling, dein Kind. Du siehst dich selbst in diesem Charakter, über den du so lange nachdachtest. Jeder vergebene Punkt wurde abgewogen und nun liegt er in meiner Hand. Deine Hände sind feucht, als du dich auf deinem Holzstuhl zurücklehnst und mitansiehst, wie ich meinen Daumen befeuchte, um die Mappe aufzuschlagen. Meine Augen traktieren jede Seite, überfliegen sie kurz, ehe ich meinen Blick wieder auf dich wende und dich bitte, zunächst die Hintergrundgeschichte deiner Schöpfung mit eigenen Worten wiederzugeben. Natürlich findet sich auch diese in deiner Mappe, doch ich möchte die Erzählung aus deinem Munde hören, möchte ihr lauschen und mich nicht auf profane Worte, gedruckt auf Papier, beschränken. Schlussendlich sind wir in einem Erzählspiel.

Während du die Geschichte deines Charakters wiedergibst, formen meine Lippen ein gönnerhaftes Lächeln wie jenes, das man einem Kinde schenkt, das sein erstes Gedicht vorträgt. Natürlich hat die Hintergrundgeschichte deines Charakters Lücken und Unstimmigkeiten. Nachdem du deine Erzählung beendet hast, bedanke ich mich, noch immer begleitet von jenem herablassenden Lächeln. Doch schon bald endet das, durch meine wohlwollenden Worte sinnbildlich an dich übergebene Zuckerbrot, und meine wahre Natur wird offenbart. Du hast mir deine geistige Schöpfung zu Füßen gelegt und nun werde ich mich an ihr ebenso nähren wie an deinem Frohmut.

Meine Worte werden nicht herablassend, als ich dich auf die Logiklücken in deiner Geschichte aufmerksam mache. Ich verhöhne dich nicht mit Worten oder meiner Gestik, als ich hinter mich greife und einige Quellenbücher zücke, um aus ihnen zitierend Unstimmigkeiten zwischen deinem Charakter und der Spielwelt zu offenbaren. Dass ich es tue, ist Hohn genug, und er trifft dich. Ich weiß es und ich weiß, dass du es weißt. Ich sehe es in deinen Augen, in deinem Blick auf dein eigenes, mitgebrachtes Regelwerk. So fahre ich fort, schlage deine Charaktermappe auf und seziere jede Zeile deiner Charaktergeschichte wie ein Chirurg. Meine Worte sind das Skalpell, mit denen ich deinem Charakter tödliche Schnitte versetze. Dir wäre es lieber, würde ich ihn wie ein Schlachter zerfetzen, seine Gebeine nachträglich fleddern und ihn dir ausgeblutet vor die Füße werfen, doch diesen Gefallen tue ich dir nicht. Meine Arbeit ist die eines berechnenden Soziopathen, der sich am Leid seines Opfers labt.

Nachdem mein erster Gang endete, reiche ich dir dein verstümmeltes Kind in Form deiner Charaktermappe über meinen Sichtschirm hinweg. Du bist nicht entlassen. Ich gestatte dir nicht zu gehen, denn wir sind noch nicht fertig. Noch immer begleitet mein sardonisches Lächeln meine Züge, während ich mit dir beginne, über Anpassungen an deinem Charakter zu sprechen. Dass wir uns nun definitiv nicht mehr auf einer Gesprächsebene befinden, mache ich dir nur zu deutlich klar, indem ich mein Hintergrundwissen geradezu herabwürdigend auf dich wirken lasse. Ich nötige dich, auf die Missstände einzugehen, die ich dir aufzeigte. Ich nötige dich dazu, mich zu bitten Verbesserungsvorschläge einzubringen, dir zu helfen, deinen Charakter stimmiger zu gestalten. Dabei referiere ich über die Spielwelt, lasse dich an meinem Wissen teilhaben wie ein wahnsinniger Mörder, der seinem Opfer von seiner Sicht der Welt berichtet, während er es zu Tode foltert. Dein Stammeln und Haspeln sind wie Musik in meinen Ohren, sie erheben mich. Deine Herabsetzung erhebt mich, macht mich zum Herrn dieser Welt, in der es nur deine zerstörten Hoffnungen und mein Hintergrundwissen gibt.

Am Ende ist dein Charakter eine leere Hülle, bar jener Ideen, die ihn für dich auszeichneten. Ich habe ihn vernichtet, ihn zerrissen und dir wie eine Trophäe erneut zu Füßen gelegt. Ich sehe, dass dein Spielspaß schwand, bis aus diesem gleißenden Licht nur ein fernes Glimmen wurde. Mehr habe ich dir nicht gelassen. Nur zu deutlich habe ich dir gemacht, dass du von dieser Spielwelt nichts weißt. Nur zu deutlich habe ich dir bewusst gemacht, dass ich der Gott dieses Rollenspiels bin, dessen Ansprüchen du nicht genügst. Hieran labe ich mich, hier findet sich die Quelle meiner Freude. Jener Quell ist nicht das Rollenspiel, es ist diese Art perfider Vernichtung deines Spaßes, gleich einem Emotionen verzehrenden Dämon. Du nennst mich Elite-RPler und nutzt diesen Begriff als negativen Titel. Für mich aber ist er eine Adelung.

Das Werden– Entwicklungsstationen eines Rollenspielers

Natürlich ist diese oben genannte Sicht massiv übertrieben. Dennoch begegnen einem Altspieler mitunter andere Rollenspieler, die genau dieses stereotype Bild im Kopf haben. In Feedbackdiskussionen nach einem LARP, in Forendiskussionen zu Spielsystemen und Charaktervorstellungen, in Blogkommentaren oder auf Cons begegnen sich erfahrene Spieler und Neuspieler und prallen gelegentlich mit ihren Meinungen aufeinander. Ihr Feedback unterscheidet sich teilweise elementar. Was der einen Seite missfällt, gefällt wiederum der anderen. Woher rührt diese unterschiedliche Sicht auf den Hintergrund einer Spielwelt und die Charaktererschaffung?

Rollenspiel ist ein Hobby, an dem man wächst. Kaum ein Spieler beginnt seine Rollenspielkarriere und bewegt sich auf vollkommen gefestigtem Boden. Viele Rollenspieler schmunzeln ob der Erinnerung an ihre ersten Tischrollenspielrunden oder ihre ersten Schritte auf dem Felde des LARPs. Dies betrifft sowohl die vorhandene Spieltiefe als auch die ersten erstellten Charaktere. Nicht wenige Neuspieler neigen bei der Charaktererstellung zu Überkompensationen, die in stereotypen Charakteren mit Machtkomplexen münden. Es muss ein Held mit außergewöhnlichen Fähigkeiten sein. Zu dieser Phase des Rollenspieleinstiegs sind Charaktere interessant, wenn sie viele ausgefüllte Kästchen auf dem Bogen besitzen, wenn die Fähigkeiten so weit wie möglich am Maximum liegen.

Mit der Zeit ändert sich dies. Es wird nicht mehr reizvoll, „Mary Sue“ – Charaktere zu bespielen, die stets Herr der Lage sind. Auch will nicht immer gleich die komplette Spielwelt, in der man sich gerade bewegt, gerettet werden, auch möchte der eigene Charakter nicht mehr zwingend ein wahlweise allseits beliebtes, oder allseits gefürchtetes, Dasein fristen. Es entwickelt sich der Wunsch nach differenzierteren Charakteren, nach einer immersiven Spielwelt. Es soll herausfordernd sein, sich in seinen Charakter einzufühlen. Aus dem Wunsch nach Erfolgen und Charaktersteigerungen wird ein Wunsch nach rollenspielerischer Herausforderung.

Zusätzlich kann ein Rollenspieler irgendwann von sich behaupten, dass er sehr viel gesehen und erlebt hat. Er hat selbst viele Fehler gemacht, die zu Erfahrungen wurden. Die Wünsche an das Rollenspiel haben deutlich differenzierte Strukturen erhalten. Man weiß, wie man in seinen Runden spielen möchte, weiß aber auch, wie man nicht spielen möchte, da man mit diesen Aspekten negative Erfahrungen gemacht hat.

Mit der Zeit ist aus dem Rollenspieleinsteiger ein erfahrener Rollenspieler geworden, der deutliche Ansprüche an seine Spielrunden stellt. Nun gehört der einstige Einsteiger selbst zu der Sorte Spieler, die teils dutzende Rollenspielwerke in ihrem Bücherregal stehen haben. Er kann selbst über die Spielwelt referieren, zu der er massig Hintergrundmaterial gelesen hat und in der er schon dutzende Rollenspielabenteuer erlebte. Natürlich wird dieser Rollenspieler bei der Beratung von Neuspielern auf diese gesammelten persönlichen Erfahrungen zurückgreifen. Und natürlich kann er einen Neuspieler sinnbildlich mit diesem Fundus an Erfahrungen und Ansprüchen erschlagen. Er kann wie jener oben beschriebene Elite-RPler erscheinen.

Neuspieler – Eingeständnis von Wissenslücken

Kein Rollenspieler weiß alles über eine Spielwelt, selbst die salopp als Elite-RPler betitelten nicht. Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch, dass diese in der Regel einen breiteren Fundus an Vor- und Hintergrundwissen zu ihrer angestammten Spielwelt besitzen als Neueinsteiger. Diese Erkenntnis klingt selbstverständlich, ist es jedoch in vielen Fällen nicht. Einen guten Einstieg findet ein jeder Rollenspielneuling, wenn er sich dessen ehrlich bewusst ist. Eben jenes ehrliche Eingeständnis vermeidet einiges an Missverständnissen und Frust auf beiden Seiten.

Wer nach Feedback fragt, dem sollte ehrliches Feedback gegeben werden. Wer Wissenslücken füllen möchte, der sollte ebenso bereit sein, Wissen zu empfangen, wie ein Glas bereit sein sollte Wasser aufzunehmen. Sollte unfundiertes Vorwissen vorhanden sein, das sich mit den Quellen der Spielwelt beißt, so sollte ein jeder Spieler bereit sein, sich auch verbessern zu lassen. Nur allzu oft ist dies nicht der Fall. Die meisten Missverständnisse entstehen, wenn Spieler nach Feedback und Kritik fragen, dies aber eigentlich nicht wünschen. Statt ehrlichen Worten möchten sie Bestätigungen für ihre Sichtweisen. Sie möchten in Wahrheit kein Feedback zu ihren Konzepten, sie möchten sie nicht verbessern und überarbeiten, sie wünschen eine Segnung in Form einseitigen Lobes. Gerät ein solcher Spieler an jemanden, der wirklich ehrliches Feedback gibt, so werden beide Seiten mit einer ordentlichen Portion Frust und verkrampften Kiefern aus dem Gespräch gehen.

Selbstverständlich bedeutet das Eingeständnis, dass jemand mehr Kenntnisse besitzt als man selbst, nicht, dass dieser jemand seine Position auf erniedrigende Weise ausnutzt. Auch ein Neuspieler muss keine Herabwürdigung ertragen. Er sollte jedoch kritisch überprüfen ob das, was ihm mitgeteilt wird, wirklich eine Herabwürdigung ist. Viele Neulinge empfinden allein die Tatsache, dass sie verbessert werden und nicht nur positives Feedback bekommen, als einen persönlichen Angriff, dem mit aller Verbalgewalt entgegengetreten wird. Feedback sollte konstruktiv gegeben, aber auch konstruktiv empfangen werden.

Ergänzung – Beide Seiten gehören zusammen an den Tisch

Es gibt keine Trennung von Altspielern und Neuspielern. Jede Rollenspielumgebung, die lebensfähig sein möchte, bedingt, dass neue Spieler an den Tisch gebracht werden. Unser Hobby lebt davon, dass neue Spieler beginnen. Diese Spieler können Hilfe gut gebrauchen. Hilfe ist jedoch keine Selbstverständlichkeit und kann nicht mit Klauen und Zähnen eingefordert werden. Ein Altspieler, der seine Energie investiert, um einem Neuspieler ehrliches Feedback zu geben, investiert mitunter nicht wenig Zeit, um dieses zu generieren. Es müssen Quellen nachgeschlagen werden, Zitate gefunden werden, es gilt die Intention hinter dem Konzept des Spielers zu verstehen, Wissenslücken ehrlich gemeinsam zu erkennen und Möglichkeiten zu bieten, diese zu schließen. Einsteigern zu helfen kann Arbeit bedeuten. Niemand nimmt dies in Kauf, wenn ihm nichts daran liegt, dass dieser Neuspieler auch etwas davon hat.

Neueinsteiger investieren ebenso nicht wenig Zeit und Nerven während des Einstiegs in eine neue Spielwelt. Sie sind diejenigen, die Dinge das erste Mal erfahren. Es kann belastend sein, als Neuling in eine Tischrunde einzusteigen in der sich ansonsten nur Rollenspielveteranen bewegen. Jeder Schritt kann zum Spießrutenlauf werden, bei dem sich permanent die Frage gestellt wird ob man den Ansprüchen der anderen genügt. Wird dem Neuspieler keine Atmosphäre geboten bei dem ihm erlaubt wird, Fehler zu machen, so wird sein Verhalten in Frust umschlagen. Auf der anderen Seite muss vom Neueinsteiger gefordert werden können, sich auf die Runde einstellen zu wollen, andernfalls führt dies zu Frust bei den Altspielern.

Die Elite-RPler brauchen Neuspieler wie Neuspieler die Elite-RPler brauchen. Einsteiger bringen frischen Wind an den Tisch, während Altspieler die Spieltiefe positiv beeinflussen können.

Der Elite-RPler – Was ist er jetzt?

Der Elite-RPler ist ein Rollenspielertypus, der schon viel erlebt hat. Er hat selbst als Neuling begonnen und sich über die Jahre entwickelt. Er hat ein intensives Faible für seine Spielwelt. Die Immersion ist ihm immens wichtig. Alle Informationsschnipsel zur Spielwelt nimmt er auf wie ein Verdurstender Wasser in der Wüste absorbieren würde. Er liebt diese Spielwelt geradezu. Das ist positiv wie negativ zugleich. Das positive ist, dass er mit einem wirklich breiten Wissen um die Atmosphäre der Spielwelt aufwarten kann. Er nimmt die „Lore“, den Hintergrund der Spielwelt, nicht selbstverständlich und schon gar nicht als beliebig an. Das Hintergrundmaterial ist wie ein heiliges Werk. Damit ist er eine sprichwörtliche Bank, wenn es um die Immersion des Rollenspiels geht.

Diese Faszination kann dazu führen, dass jegliches Abweichlertum mit geradezu arroganter Ablehnung betrachtet wird. Mit fast missionarischem Eifer werden Spieler auf Immersionshürden aufmerksam gemacht. Damit sprudelt Hintergrundwissen auch ungefragt aus dem Elite-RPler wie Strahlung aus dem Hüllenbruch eines Reaktors. Dies kann dazu führen, dass der Elite-RPler intolerant und besserwisserisch erscheint. Letztendlich folgt er jedoch der eigentlich hehren Intention, Spieler an seinem Wissen teilhaben zu lassen, wenn er sieht, dass diese es vermeintlich nötig haben. Wie das Sprichwort schon sagt, ist der Weg zur Hölle gepflastert mit guten Absichten.

Wer dem Elite-RPler mit Toleranz und Verständnis begegnet, wird viel an Spielhilfe von ihm bekommen können. Dafür kauft man sich jedoch auch den rollenspielerischen Method-Actor, mit dem Hintergrundwissen einer kleinen Bibliothek, für seine Rollenspielrunde ein.

Der Begriff des Elite-RPlers ist, wie der Begriff der Lore-Polizei, negativ besetzt. Er könnte durchaus eine positive Aufwertung gebrauchen. Ich für meinen Teil bin gerne Elite-RPler.

Artikelbild: fotolia.de | sakkmesterke

 

11 Kommentare

  1. Ich meine das muss nicht immer so sein. Neue sind erfrischend für alteingesessene Spielgruppen und neue Ideen und Einfälle mit. Man muss halt mehr Geduld mit neuen Mitspieler haben. Leider kenne Ich auch die andere Seite von Elitespieler, dann kann man dazwischen gehen und ihn von seiner Arroganz runterholen

  2. Nja als ich neu war, waren wir eine Runde voller neuen Leute die auch Neulinge waren nur ein alteingesessener.
    War ziemlich langweilig, da er 4 Stufen höher war und alles quasi allein erledigt hat.
    Contra geben, konnte man auch nicht, entweder es ging nach ihm oder wir waren hilflos allein gestellt.

    Nach ner längeren pause wurde wieder mit ner neuen Gruppe angefangen. Da kam er auch wieder dazu und es wurde wieder das gleiche.
    Also mein Fazit es muss passen.
    Ein Elite Spieler bei Anfängern oder schwächeren muss gut überlegt sein.

  3. „Zu diesem Zwecke habe ich dich eindringlich gebeten, einige Stunden vor dem Spielstart zu erscheinen, um deinen Charakter ausgiebig vorzustellen. Und so betrittst du nun meine Bühne, auf der ich dir einen niederen Platz am anderen Ende des Tisches zugedacht habe. Während ich auf meinem Bürostuhl throne, bleibt für dich nur ein einfacher Holzstuhl. Schon hier verdeutliche ich dir, dass wir uns nicht auf Augenhöhe begegnen.“

    Prinzipiell: Aus welchem Paralleluniversum derlei Stereotypen und Vorstellungen? Jaja, ich weiß, „übertrieben“. Aber ich habe sowas noch nicht mal ansatzweise von irgendjemandem erlebt. Und was hat der SL davon, einen Spieler zwecks „Charaktervorstellung“ eine Stunde früher antanzen zu lassen`? Nicht der SL benötigt die Vorstellung, sondern die anderen.

    Das empfinde ich als weitgehend sinnfrei und nicht „übertrieben“.

    „Selbstverständlich bedeutet das Eingeständnis, dass jemand mehr Kenntnisse besitzt als man selbst, nicht, dass dieser jemand seine Position auf erniedrigende Weise ausnutzt.“

    Nennt man zivilisatorischen Grundkonsens. Wird das neuerdings diskutiert?

    “ Woher rührt diese unterschiedliche Sicht auf den Hintergrund einer Spielwelt und die Charaktererschaffung?“

    Unterschiedliche Sichtweisen resultieren idR aus unterschiedlichen Menschen.

    „Die Elite-RPler brauchen Neuspieler wie Neuspieler die Elite-RPler brauchen. Einsteiger bringen frischen Wind an den Tisch, während Altspieler die Spieltiefe positiv beeinflussen können.“

    Nein. Niemand „braucht“ hier irgendwen. Es gibt genug Gruppen, die bei Null anfangen und prima zocken und genug Gruppen, die seit Jahren zusammen spielen und fröhlich stets Neues probieren oder fröhlich im eigenen Mief verkommen und dabei richtig abgehen. Abgesehen davon weiß ich immer noch nicht, was ein „Elitespieler“ ist.

    „Die Immersion ist ihm immens wichtig. Alle Informationsschnipsel zur Spielwelt nimmt er auf wie ein Verdurstender Wasser in der Wüste absorbieren würde. Er liebt diese Spielwelt geradezu. Das ist positiv wie negativ zugleich. Das positive ist, dass er mit einem wirklich breiten Wissen um die Atmosphäre der Spielwelt aufwarten kann. Er nimmt die „Lore“, den Hintergrund der Spielwelt, nicht selbstverständlich und schon gar nicht als beliebig an. Das Hintergrundmaterial ist wie ein heiliges Werk. Damit ist er eine sprichwörtliche Bank, wenn es um die Immersion des Rollenspiels geht.“

    Verstehe: Elitespieler = Setting-Nazi.

    Ja, okay. Erklärt einiges.

    • „Prinzipiell: Aus welchem Paralleluniversum derlei Stereotypen und Vorstellungen? Jaja, ich weiß, „übertrieben“. Aber ich habe sowas noch nicht mal ansatzweise von irgendjemandem erlebt. “

      In diesem bewusst überzogenen Absatz geht es nicht darum, dass jemand wirklich so ist. Das sagt die Überschrift des Absatzes. Es geht darum, dass diese Art unterstellt wird. Das passiert wiederum mitunter nicht selten.

      „Und was hat der SL davon, einen Spieler zwecks „Charaktervorstellung“ eine Stunde früher antanzen zu lassen`? Nicht der SL benötigt die Vorstellung, sondern die anderen.“

      Es gibt nicht wenige Spieler die ihren Charakter vorab mit der Spielleitung besprechen möchten um Unklarheiten zu klären. Manchmal möchte ein neuer Spieler auch Fragen zu seinem Charakter klären. Das tut man nicht selten im Vier-Augen-Gespräch und nicht vor der gesamten Spielerschaft. Der Charakter könnte ja auch Geheimnisse bergen die nicht gleich im „Offplay-Gespräch“ vor allen anderen Spielern ausdiskutiert und vorgestellt werden sollen.

      Zudem eine SL selbstverständlich einen Blick auf einen Charakter wirft. Woher sollte die SL sonst wissen welche Charaktere sich in der Geschichte befinden die sie leitet?

      Zusätzlich gibt es mitunter durch die SL definierte Einschränkungen. Etwa ein „Nein“ zu bestimmten Rassen, bestimmten Klassen oder bestimmten Hintergründen. Selbstredend schaut die SL also auch auf die Charakterbögen der Spieler. Manche bezeichnen das auch als „Abnahme“.

      „Unterschiedliche Sichtweisen resultieren idR aus unterschiedlichen Menschen.“

      Das muss nicht allein daher rühren, dass es zwei unterschiedliche Menschen sind. Die Sicht auf die Spielwelt kann schon deswegen varrieren weil Spieler A in seinem Bücherregal 30 Hintergrundromane zu einer Spielwelt liegen hat die er auch alle las und Spieler B „nur“ das Grundregelwerk mit den dort enthaltenen „Fluff / Lore“-Informationen.

      Bis zum letzten Absatz hatte ich gedacht, dass du das angesprochene „Problem“ des Kommentars schlicht deswegen nicht teilst, weil du diese Missverständnisse (bis hin zu Anfeindungen) zwischen erfahrenen und weniger erfahrenen, bzw. Neuspielern und Altspielern, oder wie man sagen möchte, nicht kennst, so nicht erlebst und deshalb nicht nachvollziehen kannst.

      Dann hast du allerdings deinen letzten Satz geschrieben und damit den gesamten Kommentar unterstrichen, dein Posting zum Lebensbeispiel werden lassen:

      „Verstehe: Elitespieler = Setting-Nazi.

      Ja, okay. Erklärt einiges.“

      Ich danke dir dafür.

  4. Alle am Spieltisch müssen mitnand klarkommen und am Spiel Spaß haben, egal ob jung oder alt, neu oder „elite“. Wenn er/sie es drauf anlegt kann jede der vier genannten „Arten“ an Spielern (und auch andere, von mir nicht benannte) dem Meister oder den Mitspielern gehörig aufn Zeiger gehen. Spaßbremsen, Klugscheißer, Powergamer oder Leute die meinen andere „zerschmettern oder belobigen“ zu müssen, fliegen bei mir raus! Punkt.

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