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Wer kennt es nicht, an der spannendsten Stelle unterbricht die Werbepause? Der Film wurde geschnitten und weicht plötzlich von der Version ab, die man im Kino gesehen hat? Das Telefon klingelt und man verpasst die halbe Serienfolge? Oder die Serie wird nach der ersten Staffel aufgrund zu schlechter Quoten nicht weiter ausgestrahlt?

All das ist ein absolutes Horrorszenario für Film- und Serienfreunde. Abhilfe schaffen die zahlreichen Angebote, die auch abseits der üblichen Ausstrahlungszeiten anbieten, im Fernsehen auf legalem Wege in den Genuss von den eigenen Lieblingsserien und -filmen kommen zu können.

Zeit also, einen Blick auf eines dieser Angebote zu werfen und herauszufinden, wie lohnenswert es für Phantastikfreunde ist.

Auf zum Test

Das Objekt unserer Untersuchung heißt Maxdome und kommt aus dem Hause der ProSiebenSat.1-Mediengruppe. Es ist ein Angebot für das Streaming von Videos, das ohne Internet nicht funktioniert. Benötigt wird je nach Gerät eine entsprechende App (Smartphones, Tablets, Smart-TVs) oder ein schlichter Browser, aber auch über einige Spielkonsolen, Streamingboxen und Blue-Ray-Player soll es möglich sein. Wie viele andere Anbieter, bietet auch Maxdome hier einen kostenfreien Probemonat an.

Der Anfang ist simpel: Man legt sich ein Konto über die Webseite an, gibt seine Bankdaten an und kann danach innerhalb kurzer Zeit mit der Unterhaltung starten. Dabei gibt es die Möglichkeit, einzelne Serienfolgen oder Filme gegen eine Einmalzahlung zu schauen oder das im finanziellen Verhältnis deutlich lohnenswertere Abomodell zu wählen. Getestet wurde das Angebot der Aboversion, wir haben also keine Erfahrungswerte dazu, wie es ist, wenn man Serien, Serienfolgen oder einen Film über den Maxdome Store erwerben möchte.

Nach eigenen Angaben ist das Streamingangebot nur aus Deutschland und Österreich abrufbar, für den Urlaub außerhalb dieser Länder ist Maxdome also ungeeignet. Aber im besten Fall hat man im Urlaub ohnehin Wichtigeres zu tun, als Serien zu schauen.

Ein Teil der Serienauswahl bei Maxdome
Ein Teil der Serienauswahl bei Maxdome

Technisches …

Nach der Wahl des Geräts und des Zahlungsmodells begannen bei unserem Test die ersten Schwierigkeiten.

Die Benutzerführung der App auf dem Smart-TV ist alles andere als intuitiv. Das Eingeben des Passworts stellte sich über die Fernbedienung als komplizierter heraus, als erwartet, was zu einem möglichst simplen und entsprechend unsicheren Passwort ohne Sonderzeichen verführt und in Freude meinerseits über die Tastatur für den Fernseher resultierte.

Danach also die Programmauswahl. Wo im Browser die Zurückfunktion nach dem Ansehen der Informationen über eine einzelne Serienfolge wieder zurück auf die Übersicht über die Staffel führte, landete ich beim Fernseher immer wieder auf der Serienauswahl. Sicher, was im Browser ein praktisches Drop-Down-Menü ist, muss in einer App anders funktionieren. Aber leider versagt die App dabei, da sie einen immer wieder ein bis zwei Schritte zu weit zurück zur allgemeinen Übersicht führt, so dass man sich wieder erneut durchklicken muss oder ganz schnell darauf verzichtet, sich die entsprechenden Beschreibungen durchzulesen. Spaß macht die Filmauswahl so nicht.

Kurioserweise spuckt die App, und vor allem das Browserinterface, auch immer mal wieder Fehler aus, deren Hintergrund sich dem normalen User nicht erschließen. Wieso findet beispielsweise die Suchfunktion eine Serie nicht, die im Programm ist? Oder warum wird beim Streamingstart angezeigt, ein Film sei nicht im Programm, der als „Neu im Programm“ gelistet wurde?

Wenn man sich jedoch einmal für einen Film oder eine Serie entschieden hat und endlich auch angezeigt bekommt, gibt es technisch nichts mehr auszusetzen. Die Streamingqualität war durchweg gut, die Wiedergabe ließ sich unterbrechen und auch bei einem versehentlichen Abbruch des Streams mittels Abschalten des Fernsehers, ließ sich der Film problemlos an der gleichen Stelle fortsetzen.

In einer Serienfolge zwischen den Sprachen umzustellen, warf jedoch vereinzelt wieder an den Anfang der Folge zurück, auch waren keinerlei Untertitel verfügbar.

Unter den Filmen sind einige Bomben des Genres, aber kaum aktuelle Blockbuster
Unter den Filmen sind einige Bomben des Genres, aber kaum aktuelle Blockbuster

… und Inhaltliches

Unterteilt ist das Angebot in Serien, Filme und Kids, was sich wiederum nach Kategorien wie „Meistgesehen“, „Beste Bewertung“ oder ganz simpel nach Genre unterteilen lässt. Bei Letzterem gibt es zur Freude der Phantastikfreunde auch das Genre „Sci-Fi & Fantasy“, auch wenn die Zuordnung einiger Serien und Filme in dieses oder ein anderes Genre nicht immer ganz nachvollziehbar ist. Aus meiner persönlichen Sicht hätte ich Black Sails nicht bei „Action“ gesucht, eventuell noch bei „Abenteuer“, was die einzigen beiden Genres sind, denen die Serie bei Maxdome zugehörig ist. Ich hätte es durchaus auch dem Bereich der Fantasy zugeordnet. Aber über Genrezuweisungen lässt sich bekanntlich trefflich streiten.

Was also erwartet den Benutzer bei dem Genre „Sci-Fi & Fantasy“? Da sind zum einen einige völlig unbekannte Serien, die wie Alien Surfergirls teilweise aus deutscher Produktion stammen. Aber gerade bei den großen Blockbustern aus amerikanischer Produktion dünnt sich das Angebot auf der Suche nach einer Alternative zum illegalen Streaming, dem Warten auf eine DVD-Veröffentlichung oder dem Gang zur Konkurrenz aus.

Durch die klare Ausrichtung auf den deutschen Markt ist natürlich nur das verfügbar, was bisher auch synchronisiert wurde. Gut, soweit nachvollziehbar. Aber auch dann ist das Angebot nicht immer ganz wie erwartet. Als Beispiel mag hier die Serie The Walking Dead dienen. Das Maxdome-Abonnement bietet die Staffeln 1-4 an, während aktuell im deutschen Fernsehen die 6. Staffel läuft. Staffel 5 und 6 lassen sich auch über Maxdome sehen, müssen jedoch im Shop erworben werden. Das sieht bei der Konkurrenz anders aus.

Dabei ist dieses Phänomen keinesfalls auf diese Serie beschränkt, sondern tritt quer durch alle Genres immer wieder auf. Bei vielen Serien ist nur die Staffel vor der aktuell ausgestrahlten Staffel im Abopaket mit verfügbar.

Auch bei den Filmen ist das Angebot eher überschaubar. Zwar lassen sich beispielsweise die Star Trek-Filme ebenso wie die aus der Biss-Reihe über Maxdome schauen, alles gut gemischt mit unbekannteren Filmen, leider muss man jedoch für etliche aktuelle Filme doch wieder den Shop aufsuchen, wo die Ausleihe eines Films für 48 Stunden ab 2,99 EUR möglich ist.

Unsere Top 3

Wir haben unsere Top 3 für Phantastikfreunde hier einmal für euch zusammengestellt:

Serien

Raumpatrouille Orion: Dieser Serie aus den 1960ern war kein langes Leben beschieden, sie umfasst nur sieben Folgen und ist heute eher kurios anzusehen. Dennoch war sie ein Versuch, eine deutsche Science-Fiction-Serie zu produzieren, die aus unserer Sicht in Hinblick auf die Entwicklung des Genres lohnenswert ist.

Marvel‘s Agent Carter: Diese Serie hätte ich beinahe übersehen, war sie doch unter „Sci-Fi & Fantasy“ gar nicht aufgeführt. Dafür lohnt sie sich umso mehr. Peggy Carter, die Liebste von Captain America, muss sich in den 1940ern mit Geheimagenten, Erfindungen aus dem Hause Stark und Chauvinismus herumschlagen. Kurz, eine Superheldenserie der etwas anderen Art.

Heroes: Diese recht personalintensive Serie handelt von mehreren Menschen, die entdecken, dass sie über ungewöhnliche Kräfte verfügen. Während alle auf ihre Weise versuchen damit zurecht zu kommen, darf natürlich auch eine große Bedrohung im Hintergrund nicht fehlen. Im Verlauf der vier Staffeln entstehen einige Verwirrungen der Handlung, dennoch macht die Serie Spaß.

Filme

Star Trek: Viel gibt es zu den Filmen nicht zusagen, nur so viel: hier warten nicht nur die neuen Filme wie Into Darkness auf Zuschauer, sondern auch die älteren Klassiker. 

Inception: Dieser Film entwirft in grandiosen Spezialeffekten eine Welt, in der das menschliche Bewusstsein per Traum beeinflusst werden kann. Die ausgeklügelte Geschichte um den Informationsdieb Cobb, der eigentlich nur zurück zu seiner Familie will, führt den Zuschauer immer wieder in die Irre mit seinem Spiel von Realität und Einbildung – auf der Leinwand und im Leben.

Minority Report: Basierend auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick entwirft dieser Film eine Zukunft ohne Verbrechen, da dieses vorhergesagt und dadurch rechtzeitig verhindert wird. Neben den moralischen Fragen sind es mehr die zahlreichen Details der Zukunftsgestaltung wie personalisierter Werbung, die dem Film heute eine ganz eigene Aktualität verleihen.

Fazit

In ausgiebigen Tests haben wir versucht herauszufinden, ob sich Maxdome für Phantastikfreunde lohnt.

Bei der Entdeckung, dass „Sci-Fi & Fantasy“ als Genre eine eigene Kategorie bildet, schlug das Herz höher, doch die Freude wich schnell der Ernüchterung. 353 Filme werden diesem Bereich zugeordnet und 25 Serien. Nach den meisten Blockbustern sucht man dabei jedoch vergeblich. Zwar lassen sich von den Serien fünf diesem Bereich zuordnen, allerdings ist von ihnen dann nur ein Teil verfügbar, oft nur ein oder zwei Staffeln und selten die aktuellsten Folgen.

Auch bei den Filmen landet man mehr im Bereich für den nächsten Trashfilmabend oder die Entdeckung bisher völlig unbekannter Machwerke als dabei, alles sehen zu können, was man im Kino verpasst hat. Dafür wartet bei Serien wie auch Filmen aber Etliches aus deutscher Produktion auf den Zuschauer, das im Ausland teilweise komplett unbekannt ist.

Auf der technischen Seite fällt unser Fazit deutlich klarer aus, wenn man sich einmal durch die unintuitive Menüführung gearbeitet hat, wartet eine gute Streamingqualität auf den Zuschauer.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Maxdome.

 

2 Kommentare

  1. Ganz kurze Frage: Wie ist das zu verstehen: „Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Maxdome.“ ?
    Sponsored Article bzw. Advertorial? Falls ja, wäre das irgendwie… nicht toll, für die Teilzeithelden.
    Mir stößt vor allem das „in Zusammenarbeit“ auf. Wenn die einfach nur den Zugang zur Verfügung gestellt haben, quasi als „Rezensionsmonat“, dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus und ich hab nix gesagt…

    • Dieser Artikel ist sponsored content, das ist korrekt. Nichtsdestotrotz ist die Wertung klar und keinesfalls himmelhochlobend, wie man vielleicht annehmen könnte. Maxdome trat über eine Agentur an uns heran, ob wir das Portal bewerten wollen gegen eine Vergütung. Dabei waren sowohl der Agentur als auch maxdome wichtig, dass die Wertung echt ist und nicht durch die Vergütung beschönigt. Wir haben das offen im Team besprochen und jederzeit gegenüber Agentur und maxdome klar gemacht, dass wir die Wertung nicht durch die Vergütung beeinflussen lassen werden. Das wurde von allen Beteiligten ohne wenn und aber akzeptiert.

      Ganz abgesehen davon ist sponsored content im (semi)professionellen Bereich im Internet ganz normaler Usus und nichts, was zu verdammen wäre.

      Letztendlich muss auch unseren Lesern klar sein, dass wir durch solche Artikel mehr für die Leser machen können, da wir höhere Mittel haben.

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