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1966 entführte uns Gene Roddenberry das erste Mal in die unendlichen Weiten, und schuf ein Franchise, das trotz manch Abgesanges noch heute lebendig ist wie wenig andere Franchises. 703 Episoden in fünf Fernsehserien und dreizehn Filme für die große Leinwand vermögen schon allein zu beeindrucken. Dazu kommen unzählige Bücher, Comics, eine Comicserie, Brett-, Karten- und Computerspiele.

Keine Science-Fiction-Reihe, nicht mal Star Wars, hat so einen Output an Geschichten. Kaum eine fiktive Welt hatte so viel Einfluss auf Generationen von Zuschauern. So wurde sowohl das Spaceshuttle Enterprise als auch die VSS Enterprise, von Virgin Galactic, nach der Serie benannt. Zahlreiche seriöse wissenschaftliche Untersuchungen befassen sich mit Ideen aus dem Star Trek-Universum, sei es der Warp-Antrieb, das Beamen oder der Tricorder.

Aber auch auf das LARP hatte die Serie Auswirkungen. Mit dem Raumschiff Highlander fand 1992 wohl das erste deutsche und vermutlich sogar weltweit erste Sci-Fi-LARP statt. Die Teilzeithelden haben das wohl bekannteste Gesicht hinter der Highlander getroffen: Robert Amper.

Robert Amper wurde 1960 in München geboren und startete mit 12 Jahren seine ersten Super-8-Abenteuer mit der Kamera seines Vaters. Im Alter von 23 produzierte er sein erstes professionelles Projekt, eine Zusammenarbeit mit dem ZDF – das Fernsehspiel Lisa. Es folgten Auftritte in Serien, Magazinen, Shows, die Filme der Raumschiff Highlander-Reihe, die von Sat. 1 ausgestrahlt wurde, und verschiedene Serien und Filme, in denen Robert Ampers Stimme als Synchronsprecher zu hören war und ist. Aktuell arbeitet er an einem Projekt für Radio 39.

Wie alles anfing

Teilzeithelden: 50 Jahre Star Trek sind eine lange Zeit. Wann und wie hat das für dich angefangen?

Robert Amper: Das weiß ich noch ganz genau. Ich war 12 und habe 1972 meine erste Folge gesehen: Morgen ist gestern. Fortan war ich ein begeisterter Fan und habe so ziemlich alle Folgen bis heute gesehen. Sicherlich auch von der allgemeinen Begeisterung dieser Zeit für die Raumfahrt inspiriert, wollte ich dann auch Astronaut werden.

Teilzeithelden: Das hat aber nicht ganz hingehauen, oder?

Robert Amper: (lacht) Naja, nicht ganz. Wobei ich mir als Zwölfjähriger schon meine erste Brücke gebaut habe, im Keller meiner Eltern, und dort für mich oder mit Freunden ferne Welten erkundet habe. Mit der Highlander durfte ich dann später, zumindest fiktiv, meinem Traum noch ein bisschen näherkommen.

Teilzeithelden: Einen Hang zum Rollenspiel hattest du aber schon damals. Hat das auch deinen eigentlichen Berufsweg ausgemacht?

Robert Amper: Nein, das war wohl eher, ganz klassisch, durch mein Elternhaus geprägt. Meine Eltern waren seit Jahren in der Branche, und mein Vater als Komponist viel im Studio. So waren Studios meine Spiel- oder Bolzplätze. Wo andere Kinder Bällen hinterher jagten erkundete ich Studios.

Teilzeithelden: Das klingt nach einer spannenden Kindheit.

Robert Amper: Oh ja, das war sie definitiv. Ich erinnere mich noch gut, als ich eines Tages die Seile für die Beleuchtung für mich entdeckte, die von der Decke hingen. Ich wollte schon immer mal wissen, wie sich Spiderman fühlt (grinst).

Gemeinsam mit Freunden habe ich dann auch Super-8-Filme gedreht, auch schon Star Trek. Die ganzen Requisiten waren für so junge Menschen eine Herausforderung. Meine Mutter verbot mir irgendwann, den Backofen zu nutzen, weil die Gäste meiner Eltern schon irritiert waren.

Teilzeithelden: Den Backofen? Das musst du genauer erläutern.

Wandlungsfähig

Robert Amper: Die ganzen Merchandise-Artikel gab es ja damals nicht, was meint ihr, was das für ein Drama war, als meine Mutter nicht exakt den blauen Nicki-Stoff kaufte, wie ich wollte. Tja, und der Backofen … so schicke Latexohren gab es natürlich auch nicht. Also haben wir uns Applikationen und besonders Vulkanier-Ohren aus Fimo gebastelt und im Ofen gehärtet. Sehr zur Freude meiner Mutter.

Teilzeithelden: Von Ohren im Backofen zu einer funktionierenden Brücke in der eigenen Wohnung ist es aber noch ein weiter Weg.

Robert Amper: Ich weiß nicht, warum die Leute immer darauf kommen, ich hätte eine Brücke in meiner Wohnung. Tatsächlich hatte ich das nie. Die erste Highlander-Brücke stand in einem Studio neben meiner Wohnung. Die heutige Brücke ist in meinem Arbeitsbereich über meiner Wohnung. Ich wohne mit meiner Frau in einer ganz normalen, ziemlich langweiligen, aber gemütlichen Wohnung, ohne Brücke, Turbolift oder sonst was. Warum sollte ich auch in einer Brücke wohnen wollen? Das ist weder bequem noch funktionell, und ich lebe nicht für Science-Fiction, es ist nur ein Teil meines Lebens.

Vom Captain zum Schiff

Teilzeithelden: Dennoch dauerte es ein paar Jahre bis die Highlander das Licht der Welt erblickte. Wie begann die Geschichte?

Robert Amper: Das war ein langer kreativer Prozess, der wohl mit der Erschaffung des Captains begann. Es muss Anfang der 90er gewesen sein, als ich mit ein paar Freunden in der S-Bahn auf der Rückfahrt vom Phantom der Oper war. Lange fuhr sie nicht los, bis einer aus der Gruppe dieses klischeehafte „Engage“ mit der passenden Handbewegung machte. Wir lachten und begannen über das Image von den Serien- und Film-Captains zu sprechen. Insbesondere bei Star Trek war dieser Charakter von einem ganz besonderen Typus geprägt: Der Captain war immer Herr der Lage, stets allen überlegen und traf immer die richtige Entscheidung. Anti-Helden waren nicht verbreitet. Also entwarfen wir das Bild des Anti-Captains: Unfähig, versoffen, chauvinistisch und mit mehr Glück als Verstand. Captain Norad war geboren. Natürlich braucht der noch ein Schiff, das seine Absurdität unterstreichen sollte. Von USS Sixpack über USS Fizzlibutzli bis USS Highlander, waren viele absurde Namen dabei. Wir blieben bei Highlander.

Vernetze Konsolen
Vernetze Konsolen

Teilzeithelden: Wann trat die Highlander mit Captain Norad dann das erste Mal in Erscheinung?

Robert Amper: Das war auf einer der ersten Star Trek-Cons in Deutschland, der ConCourse 3 in Hamburg. Für mich war es die erste Con, und wir flogen zu dritt hin, standesgemäß in Uniform und mit Sonnenbrille.

Teilzeithelden: Das hat sicher für irritierte Blicke am Flughafen gesorgt.

Robert Amper: Und wie! Wir trugen die Uniform aus den Filmen der 80er. Als wir an der Sicherheitsschleuse gefragt wurden, was das für Uniformen seien, antwortete einer aus dem Trio „kanadische Luftwaffe“. So freundlich wie wir wurde niemand vom Sicherheitspersonal behandelt, und selbst der Flugzeugkapitän mit seiner Crew verabschiedete sich nach dem Flug persönlich von uns. Heute würde sowas nicht mehr gehen, vermutlich würden wir hier gar nicht sitzen, wäre das in jüngerer Zeit gewesen. Aber damals waren wir alle noch unbedarfter.

Teilzeithelden: Ist niemand aufgefallen, dass ihr alle dialektfrei Deutsch sprecht?

Robert Amper: Doch, einer Stewardess. Die fragte genau das. Da antwortete der mit dem meisten Lametta von uns einfach barsch: „Das ist ein Austauschprogramm, liegt doch auf der Hand.“ Danach war alles klar (lacht).

Ropert Amper
Ropert Amper

Teilzeithelden: Da wurde schon die Anreise zu einem kleinen Abenteuer. Konnte die Con da mithalten?

Robert Amper: Es war eine schöne Con, und wir hatten viel Spaß. Hier folgte auch der Moment, an dem die Highlander das erste Mal in die Öffentlichkeit kam. Wie auch heute noch, hatte fast jede Con einen Kostümwettbewerb.

Teilzeithelden: An dem ihr natürlich sofort teilgenommen habt.

Robert Amper: Wenn es damals nach mir gegangen wäre, sicher nicht. Ich hatte dazu absolut keine Lust, und fand das auch irgendwie ein bisschen albern. Aber einer aus unserem Trio hat uns einfach angemeldet, und sogar noch sechs Leute gefunden, die Bock hatten mitzumachen. Also gab ich unter einer Bedingung nach: Ich lege fest, was wir machen.

Teilzeithelden: Schon damals waren die Rollen klar verteilt.

Robert Amper: Jein. Ich hatte vor allem eine klare Vorstellung von der Sternenflotte, und die wollte ich umsetzen. Also legten wir einen militärischen zackigen Auftritt hin, mit Strammstehen und Salutieren.

Die Sternenflotte als Militär

Teilzeithelden: Das klingt aber so ganz und gar nicht nach den friedlichen Forschern der Sternenflotte.

Kanadische Luftwaffe ;)
Kanadische Luftwaffe ;)

Robert Amper: Eben, weil sie das auch nicht sind. Welche Forschungsschiffe der heutigen Zeit sind denn bitte so schwer bewaffnet wie in Star Trek? Fast jedes Schiff der Sternenflotte kann es mit Kriegsschiffen anderer Spezies aufnehmen. Die Strukturen an Bord sind eindeutig militärisch und nicht zivil. Und wenn die Föderation Krieg geführt hat, war es stets mit Hilfe der Sternenflotte und nicht etwa einer Kriegssternenflotte.

Teilzeithelden: Und das kam an?

Robert Amper: Teils, teils. Ein großer Teil im Fandom lehnte diese Interpretation ab, zu der ich aber bis heute stehe. Aber sechs Leute auf der ConCourse schlossen sich uns an, und nach dem Wettbewerb, wo wir unter „ferner liefen“ abschnitten, hatten wir enorme Aufmerksamkeit.

Diese nun neun Crewmitglieder bildeten dann das Fundament für alles Weitere.

Teilzeithelden: Die Zeit bis zum ersten Film wird langsam knapp.

Robert Amper: Stimmt, es ging nun auch viel schneller. Eines der neuen Mitglieder ist Möbelbauer und meinte eines Tages, wir könnten doch eine Brücke bauen. Ich hatte Platz in einem meiner Studios und bin schnell für so etwas zu begeistern. Gesagt, getan, und bald stand die erste Brücke der USS Highlander.

Die traditionelle Schiffsplakette
Die traditionelle Schiffsplakette

Teilzeithelden: Und dann standet ihr auf eurer Brücke, und es passierte…?

Robert Amper: Nichts, aber davon reichlich. Es war ein bisschen wie bei Mercedes Buyala mit ihrem ersten LARP im Wald. Keine feindlichen Aliens, keine fremden Welten, nur ein paar Lichter und ein bisschen piepen.

Teilzeithelden: Das änderte sich aber schnell?

Robert Amper: Ja, eine Freundin von mir schlug vor, man könne doch die verschiedenen Rollen an Bord besetzen und kleine selbsterdachte Episoden spielen.

Teilzeithelden: Und euer erstes Star Trek-LARP war geboren?

Robert Amper: Ja, nur, dass wir nicht mal wussten, dass das LARP heißt (lacht). So spielten wir unsere Episoden, begeisterten neue Mitspieler, und bei meinem beruflichen Hintergrund lag es auf der Hand, das Ganze auch mal als Film zu machen.

Vom LARP zum Film

Teilzeithelden: The Return of Captain Norad, der Auftakt zu großer medialer Aufmerksamkeit.

Robert Amper: Genau, damit hatte jedoch niemand gerechnet. Der Film wurde 1993 veröffentlicht und lief auf ein paar Conventions. Dort fand er regen Zuspruch. So wurde das Ganze viral, wie man heute sagen würde, und es kamen erste Zeitungsberichte, Interviews und Fernsehauftritte.

Teilzeithelden: Was meinst Du, hat die Leute so begeistert, dass immerhin Sat. 1 eine Ausstrahlung in sein Programm aufnahm?

Captain an Deck
Captain an Deck

Robert Amper: Ich denke, das waren drei Dinge. Erstens war Star Trek wieder im Kommen, dank First Contact. Zweitens mochten die Leute die Idee eines Anti-Captains, ja Anti-Heldens. Und drittens, das ist das Wichtigste, Menschen lachen gerne. Eine Tatsache, die deutsche Filmemacher eine lange Zeit vergessen hatten.

Teilzeithelden: Was kam dann?

Robert Amper: Dann ging es richtig los. Zwei Seiten in der Abendzeitung München, Berichte in Magazinen, Fernsehauftritte, Fanpost. Ein halbes Jahr war ich wie auf einer Adrenalinwelle. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich habe das nicht genossen. Ich bekam Briefe, in denen ich gefragt wurde, ob man auch Science-Fiction-LARP machen dürfe. Als ob ich da ein Patent drauf hätte. Die Highlander wurde für viele zur Inspiration, auch Sci-Fi-LARP zu betreiben. Ein schöneres Kompliment gibt es wohl nicht.

Teilzeithelden: Welches Ereignis ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Robert Amper: Oh ja. Auf einer Con, auf der ich auftreten durfte. Dort traf ich Michael Ansara (Anm. d. Red.: Ansara spielte diverse Nebenrollen in Star Trek.). Ein beeindruckender Mann und toller Schauspieler. Er hatte mich beobachtet, wie ich auf Nachfragen aus dem Publikum den Monolog aus Adonai sprach. Die Zuschauer wollten wissen, ob ich auch was anderes außer Norad gespielt habe. Kurz drauf frage er mich, ob ich ihm die Ehre geben würde, später ein kurzes Zwei-Personen-Stück mit ihm aufzuführen. Ich war unglaublich gerührt und geehrt, das bin ich heute noch.

Teilzeithelden: Es gab aber auch unschöne Ereignisse, zum Beispiel böse Briefe.

Auf der Brücke der Highlander
Auf der Brücke der Highlander

Robert Amper: Ja, zum Beispiel von Paramount Pictures. Die verklagten mich auf eine Millionen US-Dollar. Ich hätte zu Unrecht Uniformen aus dem Film verwendet, sowie Rangbezeichnungen und die Kürzel USS und NCC. Ich hätte erst eine Lizenz dafür erwerben müssen. Ich hatte jedoch einen wirklich cleveren Anwalt, dem ich meine wirtschaftliche Existenz verdanke. Der schrieb ziemlich lapidar zurück, dass die Uniformen bereits nicht mehr verwendet werden würden, und dass wir den Fehler erkannt und behoben hätten, und dass er um die Lizenzen für Ränge und Kürzel für die US Navy bitten würde, immerhin würde die jene auch verwenden. Dann rief mich ein Anwalt von Paramount an, und fragte, ob das mein Ernst sei. Ich bejahte dies und konnte im folgendem Gespräch darlegen, dass Highlander eine Hommage darstellen sollte.

Die Klage wurde zurückgezogen, und in einer internen Untersuchung fand Paramount heraus, dass Orte, an denen Raumschiff Highlander verkauft wurde, auch einen höheren Absatz an Star Trek-Produkten aufwiesen. Fortan kamen wir ganz gut miteinander aus.

Teilzeithelden: Aber dennoch hast du die Highlander weiter weg von Star Trek entwickelt.

Auch im Western zu Hause
Auch im Western zu Hause

Robert Amper: Das hatte mehrere Gründe. Zum einen standen die meisten Spieler bei uns auf alle Varianten von Sci-Fi und wollten diese kombinieren, zum anderen wollte ich auch keinen neuen Streit mit irgendwelchen Rechteinhabern riskieren. Ausschlaggebend war aber auch das Fandom in Deutschland. Da wurde man kritisiert, wenn der Rangpin nicht den exakten Durchmesser hatte, oder man Uniformen aus den neueren Star Trek-Filmen mixte. Das ging mir auf die Nerven. Aber das Schlimmste waren die Beleidigungen und Unterstellungen von Leuten, die mich nicht kannten.

Teilzeithelden: Wie, du seist arrogant.

Robert Amper: Wenn es nur das gewesen wäre. Drogenexzesse auf der Brücke, Schweigevereinbarungen für Mitspieler, und angeblich hätte ich auch Behinderte von Cons werfen lassen, weil ich mich gestört fühlte. So ein Unsinn! Ich habe stets versucht, diesen Menschen ein bisschen ein Lächeln zu schenken, sie bevorzugt zu behandeln. Ich war einen Tag auf einer Kinderkrebsstation, um dort den Norad zu geben. Danach war ich vollkommen fertig. Diese ganzen Behauptungen waren nicht nur erlogen, sondern haben auch sehr geschmerzt.

Teilzeithelden: Wie bist du damit umgegangen?

Robert Amper: Motiviert hat mich das Feedback außerhalb Deutschlands. Highlander lief unter anderem in den USA, Großbritannien, Tunesien und Japan. Da kam sehr viel Nettes zu uns. Ich habe mich dann weitestgehend aus dem Fandom zurückgezogen, und konzentrierte mich auf die Highlander und die Leute, die den Menschen Robert Amper kennenlernen wollten, und nicht von der Rolle Captain Norad auf meinen Charakter schlossen.

Teilzeithelden: Und das machst du noch heute.

Robert Amper: Wir spielen nach wie vor viermal im Jahr mit einer aktiven Spielerschaft von rund 25 Leuten. Neue Spieler sind dabei immer gerne gesehen. Allerdings beginnen diese zunächst als Gastspieler, damit man sich gegenseitig kennenlernen kann, und herausfindet, was einem an Bord Spaß macht. Auch die Brücke ist komplexer geworden. Ein selbstentwickeltes Programm, im Design der Highlander, lässt die Spieler wie auf einer „echten“ Brücke interagieren.

Teilzeithelden: 50 Jahre Star Trek. Was bedeutet das für dich?

Robert Amper: Die Frage hatte ich befürchtet, ich sollte jetzt was über die tolle Vision sagen, oder?

Teilzeithelden: Ehrlich gesagt, ja. Gene Roddenberrys Vision hat viele Menschen bewegt.

Robert Amper: Wenn ich das schon höre wird mir wirklich übel (grinst). Gene hatte keine Vision. Gene hatte den Auftrag vom Sender, eine Serie zu produzieren, um Werbezeit zu verkaufen. Als die Crew während des Drehs der dritten Staffel am Set erfuhr, dass es keine weitere Staffel geben würde, wo war da Gene? Der war schon am Set der nächsten Serie. Er wusste vor allen anderen Bescheid und war nicht bei seinem Team, geschweige denn hat sie vorgewarnt.

Erst als die Serie ins Kino kommen sollte, und es wieder um Geld ging, war er wieder mit Feuer und Flamme dabei. Versteht mich nicht falsch, es ist vollkommen legitim, aus Geldgründen zu handeln, immerhin war es sein Beruf. Aber ständig von einem Visionär zu sprechen, halte ich für übertrieben.

Das was daraus wurde, mag für eine Vision taugen. Mir hat es all die Jahre einfach nur Spaß gebracht, und das ist mir schon viel Wert.

Bilder: © Robert Amper

 

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