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Fernkämpfe im LARP sind oft eine Herausforderung. Kann man in den meisten Fantasysettings auf Bogen und Armbrust zurückgreifen, wird es bei Science-Fiction oder Endzeit schwieriger. Aber auch im Fantasy-LARP finden Feuerwaffen durchaus Freunde. Welche Möglichkeiten der Umsetzung im LARP es gibt, hat Marc zusammengefasst.

Nicht in jedem Genre passt ein Dartblaster, ebenso wenig wie Pfeil und Bogen. Je nach Genre reicht eine Armbrust oder ein Bogen einfach nicht aus, denn man würde damit in Uniform der Sternenflotte in einem Gefecht mit Romulanern, die ihrerseits mit Airsoft Waffen schießen, komisch wirken.

Was gibt es denn alles für Möglichkeiten in Nicht-Fantasysystemen überhaupt dann den Fernkampf dar zu stellen? Im Folgenden haben wir verschiedene Alternativen beleuchtet.

Das „Ansage-System“

Dieses System ist am einfachsten umzusetzen und vermutlich auch das sicherste. Allerdings geht es zu Lasten der Immersion.

In der Praxis hält man seine „Fernkampfwaffe“ auf den Gegner, ruft dessen IT Namen (so bekannt, ansonsten das was man sieht), weiter seinen Wert in der Fernkampffähigkeit und wartet auf das Ergebnis.

In der Praxis stellte sich das so dar: „Phaser 5, betäuben auf den Mann im schwarzen Overall“

Fernkampf im LARP - Disruptor - Bildquelle: uss-columbia.de
Fernkampf im LARP – Disruptor – Bildquelle: uss-columbia.de

Während dieses einen Satzes, musste man nun noch heraus hören, ob denn jemand anders irgendetwas mit dem eigenen Namen rief, blitzschnell überlegen, ob die Werte gut genug waren um zu widerstehen, oder sich, wie der Großteil der Spielerschaft, der geistigen Insolvenz nach dem Rufwirrwarr hingeben..

Nach diesem System kann man dafür alles als Fernkampfwaffe verwenden. Der Ein oder Andere mag sich an seine Kindheit erinnert fühlen, in der man Räuber und Gendarm im Wald spielte. Damals waren es mühevoll gesuchte und bearbeitete Stöcke und Äste, die die Form von Waffen haben mussten. Je größer der Ast, desto mächtiger war die Waffe. Unvergessen ist der Panzerfaust Stamm unserer damaligen Gegner.

Jedenfalls kann man so mit Spielzeugwaffen jeder Art  in jedem System alles verwirklichen, solange sich alle damit einverstanden erklären und um die Schwächen des Systems wissen. Preislich liegen die Waffen in einem breiten Spektrum. Gibt es den generischen Alien-Laser schon ab 10 EUR, kann ein Phaser aus Star Trek auch schon mal 80 EUR oder mehr kosten.

Das „Knallplättchen-System“

Gerade im Fantasylarp schießen viele Fernkämpfer mit Steinschlosspistolen oder auch Musketen, die man durch ein dezentes knallteufelähnliches Geräusch erkennt. Dem Gegner bleibt hier jedoch überlassen, ob er sich getroffen fühlt – ähnlich wie beim „Ansage-

Fernkampf im LARP - Steinschlosspistole - Bildquelle: Battle Merchant via larp-basar.de
Fernkampf im LARP – Steinschlosspistole – Bildquelle: Battle Merchant via larp-basar.de

System.“ Es ist eine sehr erwachsene Herangehensweise dem Getroffenen die Wahl zu lassen, wobei man natürlich auf unter 2 m Distanz auch seine Erklärungsnöte hat, warum man jetzt nicht getroffen ist (Der Favorit: „Ich hab Ausweichen 3!“).

Hier kann man mit sehr schön aussehenden Repliken spielen, die sogar ein Schussgeräusch abgeben und man auch Zeit zum Nachladen benötigt. Doch da es diese Repliken mit Knallplättchen nur für die Western oder Piratenzeit gibt und nicht auch als futuristische Phaser oder Laserkanonen, beschränkt sich die Darstellung auch schon auf die entsprechenden Genre und kann gar nicht als allgemeingültige Lösung präsentiert werden. Wobei sich das Ganze mit den Planet-Fighter Pistolen aus dem Spielwarenladen genauso verhält. Sie machen Geräusche, feuern aber nichts tatsächlich ab. Doch das fällt eher in den Bereich des „Ansage-Systems.“

Steinschlosspistolen erhält man schon ab 30 Euro aufwärts, je nachdem wie sie verziert sind. Die meisten Modelle kosten eher 45 – 60 Euro, Gewehre und Musketen werden dafür schon teurer und unter 150 Euro wird es schwer etwas gut Aussehendes zu bekommen. Diverse Larphändler führen mittlerweile Steinschlosspistolen und Zubehör, doch auch bei Amazon wird man jenseits der Faschingsware fündig.

Airsoft

Auf einigen LARPs haben Softairwaffen Einzug gehalten. Die Replika von bestehenden Realwaffen kommen dem tatsächlichen Schussverhalten einer Feuerwaffe noch am nächsten. Optik, Nachladen, Reichweite und Präzision stimmen hier, auch wenn man nur mit

Fernkampf im LARP - G36 - Bildquelle: Asmc.de
Fernkampf im LARP – G36 – Bildquelle: Asmc.de

kleinen Plastikkugeln aufeinander schießt. Hier gibt es feste Regeln, mit welcher Waffenleistung gespielt wird. 0,5 Joule z. B. ist etwas, was den Softairspielern generell zu soft ist, jedoch für LARP völlig ausreicht. Vor einigen Jahren war es nicht unüblich, das Jugendliche mit solchen Waffen durch Parkhäuser und Wälder gerannt sind und sich gegenseitig die Kugeln um die Ohren geschossen haben.

Damals gab es jedoch noch keine Terrorgefahren und man machte sich keine Gedanken um Anscheinswaffen. Heute muss man mit seiner Airsoft  schon sehr genau überlegen wo man es spielt, wie man sie transportiert und so weiter. Denn selbst die realistisch bemalte Nerf ist dem Fachkundigen dennoch (sofern nicht extrem verändert) als Spielzeugwaffe erkennbar. Es ist mit einer Softairwaffe da schon schwerer der Hundertschaft, die den Vampire-Live Domänenabend unvergesslich macht, zu erklären was hier gespielt wird und warum der Prinz jetzt seine Steyr Aug behalten möchte.

Für 30 Euro bekommt man schon eine Federdruck Pistole mit 0,5 Joule Energie, für elektrische Pistolen zahlt man zwischen 30 und 90 Euro. Im Bereich der FSK 18 (über 0,5 Joule) bewegen sich die Preise ab 90 Euro stark aufwärts in den teilweise hohen dreistelligen Bereich.

Infrarot-Blaster

Von der Firma WowWee gibt es hier eine sehr schöne Lösung, die Light Strike-Reihe. Drei verschiedene Arten von Infrarot-Blastern: Eine Alienwaffe, eine die nach Armee aussieht und eine steampunkähnliche Version. Alle drei sind in zwei Versionen erhältlich, Pistole und Gewehr. Beim Gewehr lassen sich zusätzlich zwei Accessoires aufstecken, bei der Pistole eine.

Fernkampf im LARP - Lighstrike Waffe (c) WooWee
Fernkampf im LARP – Lighstrike Waffe (c) WooWee

Beim Einschalten wählt man eine der vier möglichen Teamfarben aus, man kann ausschließlich anderen Teamfarben als der eigenen Treffer zufügen. Auch die Reichweite, der auf Infrarottechnik basierenden Lasertagmarker ist unterschiedlich, die Pistolen schießen nur halb so weit (ca. 25-30m), wie die Gewehre (ca. 50m). Mit jedem Laserblaster kommen auch kleine Treffersensoren, die man z. B. als Missionsziele treffen muss oder auch in einem Capture-the-flag oder Teamdomination Szenario verwenden kann (primär ist das Ganze nicht für LARP gedacht). Als Zubehör kann man ein z. B. einen Bewegungsmelder anbauen, der feindliche Lasertagblaster ortet und deren Richtung anzeigt. Auch ein Scharfschützen Zielfernrohr gibt es, mit dem man es auf 100m Reichweite bei der Gewehrvariante brachte und außerdem noch eine neue Art von Munition abfeuern konnte, die deutlich höheren Schaden verursacht als alle sonstige Munition.

Als letztes ist noch die MG Erweiterung zu nennen, die eine deutliche höhere Feuerrate erlaubt und eine sehr große Ladekapazität an Munition mit sich bringt. Die Blaster müssen alle durch betätigen eines Knopfes am integrierten Magazin nachgeladen werden. Man kann verschiedene Munition wählen. Entweder mehr Schaden und dafür weniger Schuss oder umgekehrt. Das Nachladen dauert je nach eingestelltem Munitionstyp länger. Ist ein Blaster getroffen geht das von seinen Lebenspunkten ab. Ein Granatwerferaufsatz, der Schaden auch auf im 2m Umkreis stehende Gegner verteilt, ist etwas revolutionär Neues. Noch in keinem anderen Spielesystem hat es etwas Derartiges bisher gegeben.

Fernkampf im LARP - Light Strike Gurtsystem (c) WooWee
Fernkampf im LARP – Light Strike Gurtsystem (c) WooWee

Als weiteres Zubehör ist ein Umhängesystem mit zwei weiteren Infrarotanzeigepunkten erhältlich. Ein Sensor sitzt bei angelegtem Gurt auf der rechten Schulter und erlaubt so auch Treffer von hinten, der zweite sitzt auf der rechten Brust. Zunächst ein klarer Nachteil für den Träger, sofern nicht jeder dieses Teil besitzt. Einmal mit dem Blaster gekoppelt zählt nicht mehr der Blaster die Lebenspunkte, sondern die Gurtsensoren. Diese halten auch etwas mehr Treffer aus, als die Laserblaster selbst.

Ein wahres Highlight ist das ITS – intelligente Treffersystem. Es kann auf verschiedene Modi eingestellt werden und erfüllt jeweils einen völlig anderen Zweck. Jedes Team muss es erst einmal durch darauf schießen freispielen, wobei man mehrere Treffer darauf landen muss. Nun kann man auch wählen, ob das ITS als Roboterkanone alle andersfarbigen Teams auf Sicht angreift und automatische Treffer verteilt, es die eigenen Teammitglieder innerhalb eines gewissen Radius heilt oder als Bombe für gegnerische Teams agiert und auf diese Flächenschaden ausübt, wie der Granatwerferaufsatz.

Fernkampf im LARP - ITS (c) WooWee
Fernkampf im LARP – ITS (c) WooWee

Dieses ganze System ist hervorragend geeignet für Science-Fiction-LARPs, da man hier alle Aspekte des Rollenspiels widerspiegeln kann. Der Scharfschütze kann sich das Zielfernrohr nehmen und damit tatsächlich einen spielrelevanten Vorteil erhalten. Hohe Werte in Ausweichen lassen sich mit zusätzlichen Lebenspunkten in Form eines erlaubten „Reboots“ nach Tod darstellen. Widerstandsfähigere Gegner wie Aliens, Cyborg oder ähnliches sind so besser umsetzbar. Wer getroffen oder Tod war merkt es sofort an der Reaktion bzw. des Abschaltens des Blasters.

Leider ist dieses wirklich detailliert durchdachte System derzeit weniger verbreitet. Vereinzelt erhält man es auf Ebay, doch zumindest in Süddeutschland findet man es aktuell nicht in den Geschäften. Vor einigen Jahren sah das noch anders aus.

Ein solches System ist jedenfalls ideal für Larpsettings geeignet, in dem man futuristisch aussehende Blaster haben muss, wo Nerf und Co. zu bullig wirkt.

Auf der deutschen Seite von Lightstrike kann man die Ausrüstung noch sehr gut beziehen, wenn aktuell auch nicht die vollständige Produktpalette anzutreffen ist. Die Blaster machen auch bei Regen keine Probleme. Sogar im prallen Sonnenschein kann man mit eingeschränkten Reichweiten das System nutzen.

Die Pistolen rangieren bei Preisen um 35 Euro, die Gewehre liegen bei etwa 50 Euro. Das ITS kostet ca. 35 Euro je nach Quelle, so wie auch das Gurtsystem. Die Accessoires schwanken erheblich in den Preisen, da sie momentan wohl schwer zu bekommen sind. Der alte  Anschaffungspreis war ca. 10 Euro pro Blasteraufsatz.

Dartblaster

Nerf, BuzzBee, AirZone, Leutan, Boom.co und andere bieten die sogenannten Dartblaster an. Meist sind es Schaumstoff-Gummikopf-Projektile, die die Blaster verschießen. Die Produktpalette ist geradezu überwältigend und für wirklich jeden Geschmack ist etwas dabei. Ob im Westernsetting Revolver gefragt sind oder realistisch aussehende Waffen bei einer Schlachtensimulation oder im Jetztzeitlarp – alles ist möglich und vor allem ist alles anpassbar. Infrarot-Blaster lassen sich nicht verändern in der Reichweite, außer durch evtl. erhältliches Equipment des Herstellers. Bei den Dartblastern sieht es anders aus. Jeder kann selbst etwas tun. Angefangen beim simplen ansprühen mit schwarzer Farbe, bis hin zum komplexen Modifizieren. Alles ist möglich!

Durch die Auswahl seiner Blaster kann man den Charakter mit definieren, z. B. kann man DEN Scharfschützen spielen, wenn es mit den Blastern auch etwas schwer wird, oder den Cowboy mit seinen sechs Revolvern. Durch die Auswahl und das Moddingpotential ist hier eine Vielschichtigkeit gegeben, wie man sie sonst nirgends findet.

Der LARP-Händler Erfinderey z. B. wollte die Aussage nicht im Raum stehen lassen, dass man einen Dartblaster nicht ins mittelalterangehauchte Fantasy bringen kann. Er beweist mit seinem historisch angelehnten Faustrohren in verschiedener Ausführung und Größe, dass es sehr wohl stimmig und ambientefördernd möglich ist. Und auch wenn die meisten Blaster anfangs nicht so aussehen, so lässt sich die Mehrheit auf wirklich jedes Genre umbauen.

Die Dartblaster findet man in fast jedem Preissegment, angefangen von Pistolen für unter 20 Euro bis zur ferngesteuerten 300 Euro Nerf Terrascout Panzerdrohne mit Kamera und aufmontierter Rapidstrike ist alles vertreten. Für ca. 30 EURbekommt man hier inkl. anständigem Modding schon etwas larpbezogen Sinnvolles.

Generell empfehlenswert ist gerade bei gemoddeten Blastern jedoch der Einsatz einer Schutzbrille.

Was ist also von allem die beste Lösung?

Die Überlegung sollte sein, ob es denn etwas gibt, das überall anerkannt wird bzw. auf die meiste Akzeptanz stößt. Eine Lösung, die auch überall in den Geschäften und im Internet nach wie vor erhältlich ist, und die auch in Jahren noch verfügbar sein wird.

Beim „Ansage-System“ ist völlig egal, ob man mit einem Dartblaster, einer Softair oder dem Planet-Fighter Blaster aus dem Rofu Kinderland schreiend um sich schießt, um die verbalen Treffer zu verteilen. Das geht also immer, sofern es akzeptiert bzw. von einer Orga auch gespielt wird.

Infrarot-Systeme konnten sich am Spielzeugmarkt nicht durchsetzen und haben daher nur schwer ihren Weg ins LARP gefunden. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand, sie simulieren am besten Strahlenwaffen und sind daher für Sci-Fi-Settings sehr geeignet. Im Vergleich zu echten Lasertag-Systemen, sind sie wesentlich günstiger und bergen weniger Sicherheitsrisiken.

Airsoft ist nicht jedermanns Sache und geht nicht in jedem Genre gleich gut. Damit ist schon viel Motivation für LARPer, die keinen Blaster/Waffenschrank unterhalten wollen raus. Nicht auf jedem LARP ist Fernkampf von der Orga her mit den Airsoftwaffen erlaubt und sie gelten als Anscheinswaffe was auch den Gebrauch limitiert.

Dartblaster gibt es in dieser Form wie heute seit etwa 2009 und ihr Sortiment sowie auch die Anzahlder Hersteller wächst stetig. Die Blaster sind Spielzeuge und sehen auch so aus. Sie können jedem Anspruch gerecht gemacht werden, sei es durch simples Bemalen oder weitere Modifikationen, z. B. als Faustrohr für dass Fantasy-LARP, wenn man mal die Steinschlosspistolen satt hat und etwas aus dem 15. Jahrhundert preferiert. Sie sind aus der Spielzeugindustrie nicht mehr weg zu denken und gerade der Markt mit „After Sales“ Produkten boomt. Passende Halfter, andere Magazine, spezielle Munition, bessere Batterien und spannende Infos zum Innenleben findet man im Internet in Sekundenschnelle.

Die Vielseitigkeit der Dartblaster und die Tatsache, dass man sie so leicht modifizieren kann, sowohl optisch als auch von der Leistung her, macht sie zur idealen Wahl als LARP-Fernkampfwaffe – egal ob im „Fantelalter“ als Steinschlosspistole, als Sturmgewehr gegen Zombies in der Postapakalypse oder mit der Air Zone Quickfire (ohne Munitonsgurt) als Phasergewehr.

Auf den Großlarps im Fantasysetting ist das Knallplättchen System vermutlich die praktischste Lösung, eingedenk der vielen Nationalitäten und damit einhergehenden Mentalitäten, die dort aufeinander prallen. Wir Deutschen spielen und kämpfen oftmals einfach anders als der spanische oder italienische LARPer. Dabei haben wir schon genug Probleme, auch innerhalb von Deutschland, ein einheitliches Kampfsystem zu leben. Würden wir flächendeckend von Projektilfernkämpfern Dartblaster verlangen, liefe es sich auf dem LARP-Gelände wie auf Popcorn und ein friedliches blau-orange würde die Landschaft zieren. Für kleinere Cons, können sie jedoch eine sinnvolle Alternative darstellen und sind eine sichere Alternative.

Alle vorgestellten Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Zu welchem System man also greift, ist stark vom Setting und den Rahmenbedingungen abhängig. Aber es gibt für faste jede Anforderung ein geeignetes System.

Artikelbild: © Moritz Jendral Photograpy
Bilder: © wie angegeben

 

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11 Kommentare

  1. Schöner Artikel:
    Zum Knallersystem: Auch aus 3m Entfernung kann man daneben schießen und es wäre nichtmal so unwahrscheinlich. Zudem, wenn der Gegner nur noch wenige Meter entfernt ist, ist es für den Schützen meist eh schon zu spät und man hat rechtzeitig vorher schon zum Rapier/Säbel gegriffen (ich gehe von Musketenlinien aus). Mit Pistolen sind 3m auch keine automatische Schussdistanz. Egal, was ich eigentlich sagen will, egal wie groß die Entfernung ist, es bleibt immer noch ein Spielangebot auf das der Gegenüber 100% Entscheidungsfreiheit haben sollte.
    Preislich sind Piratenpistolen etwa bei 30-50€ Westernrevolver bei 40-70 und Musketen bei 90-140€. Ich kann an der Stelle Sportwaffen Schneider preislich und von der Auswahl her wärmstens empfehlen.
    Ich denke, dass Phaser und ähnliches durchaus ok sind, wenn sie Läuchten und irgendein Summen von sich geben. Knallplättchen sind mit 120db auch nicht sooo laut. Bei Phasern hätte man mit dem Licht sogar eine zweite Effektkomponente. Das würde mMn sogar schon ausreichen.

  2. In Italien und Tschechien spielt man mitunter mit „Blanks“ – Patronen ohne Kugel (Hell on Wheels, Black Friday). Die Waffen sehen genauso aus und funktionieren wie echte Waffen, und werden mit Kugeln beladen die auch echt aussehen (die man vielleicht Intime kaufen muss).
    Statt Knallplätchen-„päng“ machen diese Dinger aber eher WUMMS!!! und wirklich jeder am Gelände weiß das irgendwo geschossen wird. Toll für die Immersion, nicht so toll für die Sicherheit der Ohren.
    Immersion sogar noch besser als bei Softair finde ich.

  3. WICHTIGER HINWEIS FÜR SOFTAIR-WAFFEN:
    Wem sein Augenlicht lieb ist, sollte eine taugliche Schutzbrille tragen, auch bei unter 0,5 Joule.
    Die günstigste taugliche Variante ist die Swiss Eye Raptor ab 30€, in den entsprechenden Airsoft-Foren gibt es aber detailliertere Infos.

  4. Danke, wunderschöner Artikel. Insbesonders die Eignung von Infrarot-Spielzeug (Lasertagger) für LARP hat mich angesprochen. Leider muss ich dir in vielen Punkten zustimmen. Auch was die Verbreitung in DE der zumeist in USA auf den Markt geworfenen Geräte betrifft. Teilweise standen diese Spielzeuge nicht mal in deutschen Einzelhandelsregalen.
    Einer der größten Hersteller – der auch die Nerf-Blaster produziert – hatte vor Jahren ebenfalls InfraRot-Blaster im Angebot. Leider nicht mehr im regulären Handel erhältlich, dafür aber gebraucht und teils sehr gut erhalten im Gebrauchtmarkt vorhanden, auch zu vertretbaren Kursen. Das Gute daran: eine Baureihe, die zwischen 2004 und 2012 in verschiedenen Ausführungen hergestellt wurde, ist untereinander kompatibel. Man braucht keine Westen oder Stirnbänder, da die Sensoren am Gerät sind. Auch für unterschiedliche Spielszenarien gibt es vielfältige Möglichkeiten die Tagger optisch zu modifizieren. Steampunk, Endzeit, futuristisch – mein Gott, im Netz finden sich zahlreiche Beispiele von einfach bis komplex. Kostet halt in manchen Fällen extrem viel Zeit. Aber was tut man nicht für sein schönes Hobby, nicht wahr.

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