Rezension: Green Lanterns – Planet des Zorns (DC Comics)

Viele Green Lanterns haben den Planeten Erde bereits als kosmische Polizisten verteidigt. Hal Jordan, Guy Gardner und Kyle Rayner sind nur einige von ihnen. Doch jetzt fallen die grünen Ringe in die Hände von gleich zwei blutigen Anfängern. Und ihre größte Herausforderung wird es, ein Team zu werden. Green Lanterns ist die neue intergalaktische Reihe im DC-Universum nach dem Rebirth-Event.

Die Green Lanterns sind die Verteidiger des Universums. Als intergalaktische Polizeieinheit verteidigen sie ihre Sektoren gegen kosmische Bedrohungen. Bisher hat die Erde zahlreiche Inkarnationen der Lanterns erlebt, und immer war eine von ihnen auch Teil der Justice League. Wenn eine Lantern stirbt, wandert der Ring, der den Lanterns ihre Macht verleiht, weiter und sucht sich einen neuen geeigneten Beschützer für den betreffenden Sektor. Doch diesmal sind es zwei.

Handlung

Bei den Green Lanterns wurde immer geklotzt und nicht gekleckert, und das ist auch diesmal wieder der Fall. Die kosmischen Herausforderungen, denen sich die beiden Neulinge stellen müssen, würden wahrscheinlich sogar das Können erfahrener Lanterns auf die Probe stellen. Doch Simon Baz und Jessica Cruz sind vollkommen unerfahren. Und so werden sie von der legendären Lantern Hal Jordan gezwungen, ihre Teamfähigkeiten erst einmal zu erproben, denn Hal wird im Kampf gegen Sinestro am anderen Ende des Universums gebraucht. Simon und Jessica obliegt fortan gemeinsam die Verteidigung der Erde, und sie sind anfangs alles andere als glücklich darüber.

Kaum hat Hal den Sektor verlassen, bricht auch schon der Zorn über den Planeten herein. Denn das Red Lantern Corps möchte eine rote Flut über die Erde hereinbrechen lassen. Simon und Jessica sehen sich nicht nur den erfahrenen Red Lanterns Blee und Atrocitus gegenüber, sondern auch ihren durch den Zorn veränderten Freunden und Familienmitgliedern und schließlich sogar sich selbst.

Charaktere

Mit Simon und Jessica gehen zwei Charaktere an den Start, denen es sehr leicht fallen sollte, die Herzen der Leserschaft zu gewinnen. Sie sind idealistische Heißsporne, die das Herz am rechten Fleck tragen. Zudem werden ihre sehr unterschiedlichen familiären Hintergründe geschickt in die Story verwoben und machen die Figuren sehr glaubwürdig und liebenswert.

Die Red Lanterns erfreuen sich als Gegner so großer Beliebtheit, dass sie eine Weile bei Panini in einer eigenen Reihe zu sehen waren. Wo immer sie auftauchen, entstehen Blutbäder und düstere, apokalyptische Bilder. Ich finde sie als Einstiegsgegner für unerfahrene Lanterns sehr heftig und freue mich bereits, erleben zu dürfen, wie Simon und Jessica sich weiterhin schlagen werden.

Rätselhaft bleibt der verschollene Wächter mit dem mächtigen Artefakt, der am Anfang des Bandes vorgestellt wird und die Lanterns mit Sicherheit in Zukunft noch ausgiebig beschäftigen wird.

Zeichenstil

Zeichnerisch ist der Band, für den bis auf das enthaltene dreißigseitige Rebirth-Special Robson Rocha verantwortlich zeichnet, ein absoluter Genuss. Die Zeichnungen haben eine Tiefe und einen Ausdruck, die den Leser augenblicklich gefangen nehmen. Das Spiel mit den Farben ist ja gerade in den Green Lantern-Reihen besonders bedeutsam und hier in höchstem Maße gelungen. Selten hat mich Comic-Kunst in der letzten Zeit so begeistert.

Erscheinungsbild

Den Leser erwartet die übliche Panini-Qualität. Ein griffiger Einband gesellt sich zu hochwertigem Papier und brillanten Farben. Das deutsche Lettering ist ebenfalls sehr gelungen. Natürlich gibt es wieder den obligatorischen Beitrag der Redaktion zu Beginn und zum Ende des Bandes, und gerade den einleitenden Teil hätte ich mir diesmal etwas ausgiebiger gewünscht. Ansonsten ein rundum gelungener Band.

Die harten Fakten:

• Verlag: DC/Panini
• Autor(en): Geoff Johns, Sam Humphries
• Zeichner(in):Robson Rocha, Ethan van Sciver
• Erscheinungsjahr: 2017
• Sprache: Deutsch
• Format: Broschiert
• Seitenanzahl: ca. 130
• Preis: 12,99 EUR
• Bezugsquelle: Panini Shops

Fazit

Green Lanterns hat mit dem finalen „s“ auch an Qualität dazugewonnen. DC präsentiert hier eine Reihe um absolut liebenswerte Charaktere mit Tiefgang und Gefühl. Die Handlung ist bombastisch, vergisst aber die kleinen emotionalen Feinheiten nicht, die einen Comic lesenswert machen. Hinzu kommt mit dem unbekannten Wächter ein Mysterium, das den Leser in seinen Bann schlägt. Jessica und Simon werden sich als Team zusammenraufen müssen, um die Gefahren, die dem Sektor drohen, abzuwenden. Doch zunächst erwartet sie eine Flut des Zorns und eine ziemlich düstere Prophezeiung.

Zeichnerisch ist der Band ein absoluter Leckerbissen, und es fällt sehr schwer, ihn wieder aus der Hand zu legen. Der Preis ist für drei enthaltene englische Ausgaben sowie das Rebirth-Special mehr als angemessen. Green Lanterns wird mit Sicherheit ein neuer Sympathieträger des DC-Universums. Ich war bislang kein großer Fan der kosmischen Cops, aber das könnte sich ab sofort ändern.

Artikelbild: Panini Comics
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.