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Die Empirikul haben das Sanctum Sanctorum eingenommen und fast alle Magie der Erdendimension vernichtet. Doctor Strange muss mit seinen neuen Verbündeten einen Weg finden, sie aufzuhalten. Wir haben uns das Finale der Geschichte um die interdimensionalen Angreifer für euch angeschaut.

Nachdem wir in Band 1 gelesen haben, wie die Welt von Doctor Strange üblicherweise aussah und nachdem diese in Band 2 völlig auf den Kopf gestellt wurde, sehen wir den Doctor nun vor den Scherben seiner Existenz stehen. Kann er sich ohne die ihm gewohnte Magie gegen die Angreifer durchsetzen? Oder wird die Erde am Ende ohne Magie und ohne obersten Zauberer dastehen?

Handlung

Band 3 beginnt genau dort, wo Band 2 aufhörte. Doctor Strange und einige bisher unbekannte Magier wurden durch das Opfer von Monako aus der Gefangenschaft der Empirikul herausteleportiert. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, überall in der Welt nach den letzten Resten magischer Macht zu suchen, um mit diesen gegen die Empirikul anzutreten.

Währenddessen sind Wong und Selma Stanton im Sanctum Sanctorum versteckt und versuchen, die Vernichtung der Bibliothek zu verhindern.

Doch all dies ist nicht so einfach, denn viel Magie ist nicht mehr übrig. Auch kann nur ein einziges Buch gerettet werden, bevor Wong und Stanton die Flucht antreten müssen. Doch die Empirikul finden im Keller etwas, mit dem sie nicht gerechnet haben. Etwas, das ihren kompletten Plan durchkreuzen könnte. Zumindest, wenn Doctor Strange bereit ist, den Preis dafür zu bezahlen.

Die Geschichte ist durchweg spannend erzählt und gut nachvollziehbar. Anders als in Band 2 gibt es nicht zu viele Sprünge an eigentlich unwichtige Punkte, sondern der rote Faden ist durchgehend sichtbar. Auch wenn ich nicht recht verstanden habe, warum Strange darauf besteht, die magiefressenden Gegner mit Magie anzugreifen statt Hilfe bei eher technischen Helden zu suchen, ist die Auflösung am Ende zufriedenstellend und, zumindest wenn man Comicmaßstäbe ansetzt, logisch und verständlich.

Nach dem eigentlichen Ende der Geschichte wird noch gut gezeigt, wie der Zustand von Doctor Strange und der Magie in der Marvel-Welt sind, und welche neuen und völlig anderen Herausforderungen nun auf den Magier warten. Dies macht durchaus Lust auf mehr.

Die wichtigen Charaktere wurden alle bereits in den Bänden 1 und 2 gut eingeführt, so dass dieses Mal keine Zeit darauf verschwendet werden muss. Strange, Wong und Stanton sind klar die Helden der Geschichte, der Imperator der Empirikul der Bösewicht. Leider kommen die anderen Magier, die in Band 2 extra eingeführt wurden, ziemlich kurz, was deren lange Einführung noch ein Stück unnötiger macht, als sie ohnehin bereits war. Auch die Motivation des Imperators spielt keine weitere Rolle für die Geschichte. Hier wurde an beiden Punkten Potenzial verschenkt.

Die einzig neue Figur, die auf der Spielfläche erscheint, ist das, was die Empirikul im Keller finden. Worum es sich dabei handelt will ich hier nicht verraten. Aber die Einführung ist gut gemacht und die Rolle der Figur schnell verständlich – sowohl im Kontext der Geschichte als auch für die Welt von Doctor Strange an sich.

Zeichenstil

Die Zeichnungen des Sammelbandes fangen die Stimmung der Geschichte sehr gut ein. Nicht mehr so bunt und psychedelisch wie der erste Band, sondern eher finster und bisweilen trostlos, untermalen sie die Geschichte gekonnt und schaffen es, den Leser in ihren Bann zu ziehen.

Insbesondere das Cover ist sehr gelungen und zeigt auf einen Blick den starken Kontrast zwischen dem, was einst Doctor Strange war, und dem, was er zu Beginn des Bandes ist.

Erscheinungsbild

Der Sammelband ist von gewohnt hoher Qualität. Der Einband ist glänzend, alle anderen Farben vollfarbig und matt. Auch beim Schriftbild gibt es nichts zu bemängeln.

Die harten Fakten:

  • Verlag: Marvel / Panini Comics
  • Autor(en): Jason Aaron, Kathryn Immonen
  • Zeichner(in): Chris Bachalo, Leonardo Romero
  • Erscheinungsjahr: 2016 (Original) / 2017 (Übersetzung)
  • Sprache: Deutsch
  • Format: 16,7 x 1,2 x 25,9 cm
  • Seitenanzahl: 124
  • Preis: 14,99 EUR (print) / 8,39 EUR (digital)
  • Bezugsquelle: Panini Comics

 

Bonus/Downloadcontent

keiner

Fazit

Die Geschichte um den Kampf gegen die Empirikul findet in Doctor Strange 3 einen passenden Abschluss. Auch bietet die Herunterstufung des Magieniveaus eine gute Möglichkeit, die vielleicht allzu fantastischen Kräfte von Doctor Strange für neue Leser zugänglicher zu machen.

Die Geschichte, Figuren und Welt sind allesamt nachvollziehbar und in Gesamtheit sind die drei bisher erschienen Sammelbände eine gute Möglichkeit für Leser, die nach dem Kinoerfolg des letzten Jahres tiefer in die Welt des obersten Zauberers eintauchen wollen. Umso bedauerlicher, dass der allenfalls mittelmäßige zweite Band benötigt wird, um diesen dritten Band vollständig verstehen zu können. Und ebenso bedauerlich, dass laut Text auf der letzten Seite derzeit noch unklar ist, ob die weiteren Geschichten über den obersten Zauberer auf Deutsch erscheinen werden oder nicht.

Hoffen wir, dass die Verkaufszahlen der drei Bände ausreichen, damit eine Übersetzung der weiteren Geschichten für den deutschen Markt realisiert werden kann.

 

Artikelbild: Panini Comics
Dieses Produkt wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

 

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